Ramstein-Miesenbach
Ramstein-Miesenbach ist eine rheinland-pfälzische Stadt im Landkreis Kaiserslautern, innerhalb dessen sie die nach Landstuhl gemessen an der Einwohnerzahl zweitgrößte Ortsgemeinde darstellt. Sie ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, der sie auch angehört. Ramstein-Miesenbach ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Kaiserslautern | |
Verbandsgemeinde: | Ramstein-Miesenbach | |
Höhe: | 238 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,01 km2 | |
Einwohner: | 7981 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 186 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 66877, 66851 | |
Vorwahl: | 06371 | |
Kfz-Kennzeichen: | KL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 35 038 | |
Stadtgliederung: | 2 Stadtteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Neuen Markt 6 66877 Ramstein-Miesenbach | |
Website: | ||
Stadtbürgermeister: | Ralf Hechler (CDU) | |
Lage der Stadt Ramstein-Miesenbach im Landkreis Kaiserslautern | ||
Der Stadtteil Ramstein erlangte durch die auf seiner Gemarkung angesiedelte Ramstein Air Base sowie durch das Flugtagunglück dort im Jahr 1988 überregionale Bekanntheit.
Geographie
Geographische Lage
Ramstein-Miesenbach liegt etwa 15 Kilometer westlich von Kaiserslautern am Rande des Reichswalds. Südlich von Ramstein liegt die Westpfälzische Moorniederung. Hier wurde im 19. Jahrhundert Torf abgebaut. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Mackenbach, Weilerbach, Kaiserslautern, Kindsbach, Landstuhl, Hauptstuhl, Hütschenhausen, Steinwenden, Kottweiler-Schwanden und Reichenbach-Steegen.
Gewässer
Durch Ramstein-Miesenbach fließt der Mohrbach, der bei Glan-Münchweiler in den Glan mündet. Vor nimmt ersterer mehrere Zuflüsse wie den Floßbach, den Kindsbacher Graben, den Krebsbach und den Miesenbach auf; letzterer bildet teilweise die Grenze zu Steinwenden. Im Westen der Gemarkung entspringen der Spesbach, der Schwarzbach, der Rubach und der Weißergraben. Der Maulspach bildet die Grenze zu Hauptstuhl.
Stadtgliederung
Ramstein-Miesenbach ist in zwei Stadtteile untergliedert, zu denen eine Anzahl von Wohnplätzen und Weilern gehören:[3]
- Stadtteil Miesenbach: 2147 Einwohner,[4] 591 Hektar Gemarkungsfläche, mit den Wohnplätzen Dansenbergerhof, Hebenhübelerhof, Langdellerhof, Rundwieserhof und Trifthof
- Stadtteil Ramstein: 5613 Einwohner,[4] 3710 Hektar Gemarkungsfläche, mit den Wohnplätzen Am Elteweg, Am Köhlwäldchen, Am Wackenberg, An der Schwarzbach, Autobahnmeisterei Ramstein im Wart, Breuntaler Hof, Jagdhaus, Forsthaus Kindsbach, Königreich, Langgewannerhof, Forsthaus Mackenbach, Molkerei, Moordammühle und Ziegelhütte
Geschichte
Der Ortsteil Ramstein wurde in einer Urkunde Kaiser Friedrichs II. 1215 erstnals genannt. Er gehörte ab dem 14. Jahrhundert zur Kurpfalz und wechselte nach dem Wiener Kongress als Teil der Pfalz zu Frankreich. Von 1798 war Ramstein zudem Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs.
1951 wurde die Ramstein Air Base gebaut, die heute der größte US-Stützpunkt in Europa ist. Dabei benutzte Airbase ursprünglich einen Teil der Autobahn Mannheim-Saarbrücken als Flugpiste. Die Ramstein Air Base ist zudem Sitz der „435th Air Base Wing“ und der schweren Lufttransporteinheit „86th Airlift Wing“, die auch Tankflugzeuge bereitstellt. Auf der Airbase passierte am 28. August 1988 im Rahmen einer Flugschau der Kunstflugstaffel Frecce Tricolori ein Unfall, bei dem 70 Menschen starben und 345 verletzt wurden.
Die Gemeinde Ramstein-Miesenbach wurde am 7. Juni 1969 aus den im Zuge der Gebietsreform aufgelösten Gemeinden Ramstein und Miesenbach neu gebildet.[5] Drei Jahre später wurde sie Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde
Am 5. April 1991 erhielt sie das Stadtrecht.[5] Vom 26. bis 28. Juni 2015 war Ramstein-Miesenbach Austragungsort des Rheinland-Pfalz-Tages 2015.[6]
Konfessionsstatistik
2015 waren 41,2 % der Einwohner katholisch und 26,9 % evangelisch. Die Übrige 32 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[7] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Anfang 2022 hatte Ramstein-Miesenbach 8.078 Einwohner(nur Hauptwohnung), 35,1 % katholisch, 23,7 % evangelisch und 41,3 % gehörten entweder eine andere oder keine Glaubensgemeinschaft an.[8]
Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer, die Evangelischen zur Evangelischen Kirche der Pfalz. Vor Ort gibt es eine evangelische und eine katholische Kirche.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat in Ramstein-Miesenbach besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
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2019[9] | 4 | 15 | 5 | 24 Sitze |
2014[10] | 5 | 13 | 6 | 24 Sitze |
2009 | 5 | 14 | 5 | 24 Sitze |
2004 | 5 | 15 | 4 | 24 Sitze |
- FWG: Freie Wählergruppe Stadt Ramstein-Miesenbach e. V.
Bürgermeister
Stadtbürgermeister von Ramstein-Miesenbach ist Ralf Hechler (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 86,13 % wiedergewählt.[11]
Wappen
Blasonierung: „In Gold eine aufsteigende eingebogene schwarze Spitze, darin ein hersehender rotbewehrter und -bezungter goldener Löwe, mit den Vorderpranken einen viereckigen, hochkant stehenden silbernen Stein umfassend, oben rechts ein blauer Reichsapfel mit goldenem Kleeblattkreuz und Bügel, oben links ein blauer Ritterstechhelm.“[12]
Es wurde 1973 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und vereinigt die Figuren der historischen Wappen von Ramstein und Miesenbach. | |
Wappenbegründung: Der Pfälzer Löwe erinnert zudem an die ehemalige Zugehörigkeit beider Orte zur Kurpfalz. |
Partnerstädte
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
Vor Ort existieren insgesamt 15 Objekte, die unter Denkmaklschutz stehen, darunter die katholische Kirche.
Natur
Die Naturschutzgebiete Schachenwald und Schlangenbruch erstrecken teilweise über die Stadtgemarkung.
Veranstaltungen
Im städtischen Haus des Bürgers finden regelmäßig Theatervorstellungen, Konzerte sowie Kabarett verschiedener Künstler als Gastspiele statt.
Im Ortsteil Ramstein findet jährlich am Faschingsdienstag der Westricher Karnevalsumzug statt.[13]
Ortsbild
Das Ortsbild ist insbesondere im Stadtbild von Ramstein durch mittelalterliche Gebäude geprägt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Industrie
Ramstein verfügt über ein großes Industriegebiet, in dem zahlreiche Firmen ihren Standort haben. Es befindet sich außerhalb der Stadt an der Straße Richtung Hütschenhausen/Spesbach. Das Industriegebiet trägt den Namen „Westrich“. Das holzverarbeitende Unternehmen Rettenmeier betreibt hier ein Werk.
Behörden
Als Sitz der Verbandsgemeinde beherbergt die Stadt deren Verwaltung.
Verkehr
Der Öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert. Ramstein-Miesenbach verfügt über zwei Bahnhaltepunkte, einen in Ramstein und seit 2005 einen in Miesenbach, an der Bahnstrecke Landstuhl–Kusel, in Landstuhl besteht Anschluss in Richtung Saarbrücken und Mannheim.
Die Landesstraße 356 verläuft am südlichen und östlichen Ortsrand von Ramstein, während die Landesstraße 363 mitten durch das Siedlungsgebiet verläuft. Die Landesstraße 366 streift den nordwestlichen Ortsrand von Miesenbach.
Ramstein-Miesenbach ist durch die Bundesautobahnen 6 mit der Anschlussstelle Ramstein-Miesenbach und 62 mit der Anschlussstelle Hütschenhausen an das Autobahnnetz angebunden. Das Autobahnkreuz Landstuhl-West befindet sich im äußersten Süden der Stadtgemarkung. Die Kreisstraße 9 verläuft am westlichen Rand des Industriegebiets und führt nach Steinwenden. Die Kreisstraße 79 führt mitten durch Miesenbach.
Tourismus
Ramstein-Miesenbach ist nördlicher Ausgangspunkt des Sickinger Mühlenradwegs, der bis nach Thaleischweiler-Fröschen führt und liegt am Barbarossa-Radweg. Durch den Westen der Stadtgemarkung führen darüber hinaus der mit einem roten Kreuz markierte Fernwanderweg Franken-Hessen-Kurpfalz und ein mit einem gelb-roten Balken gekennzeichneter Weg, der von der Burg Lichtenberg bis nach Wachenheim verläuft.
Bildung
Die Stadt beherbergt das Reichswaldgymnasium, dessen Einzugsgebiet sehr groß ist. Außerdem befindet sich in Ramstein die Wendelinus-Grundschule und eine Realschule plus, ehemals Duale Oberschule.
Die städtische Bücherei, die im Haus des Bürgers untergebracht ist, verlieh im Jahr 2004 ungefähr 35.000 Medien.
Persönlichkeiten
Ehrenburger
- Karl Mitschang (1924–2018), langjähriger Beigeordneter, seit 2016
Söhne und Töchter der Stadt
- Richard Mund (1885–1968), Maler des Impressionismus
- Adolf Müller (1886–1974), Jurist
- Eugenie Lautensach-Löffler (1902–1987), Geographin und Heimatkundlerin
- Edgar John (1913–1996), Künstler
- Lothar Bossle (1929–2000), Hochschullehrer für Soziologie in Würzburg
- Berthold Budell (1929–2010), Politiker (CDU), 1984–1985 saarländischer Umweltminister
- Michael Weber (* 1959), Informatiker, seit 2015 Präsident der Universität Ulm
- Peter Mitschang (* 1960), Professor an der TU Kaiserslautern
- Andreas Hilbert (1966–2019), Professor für Wirtschaftsinformatik an der TU Dresden
Personen, die vor Ort gewirkt haben
- Markus Conrad (* 1973), Politiker (CDU), von 1997 bis 1999 Vorsitzender der örtlichen JU
- Rolf Meyer, von 1970 bis 1972 Zeitsoldat in Ramstein
- Jakob Knauber, Pfarrverweser in Ramstein
- Nicole Kneller, stammt vor Ort
- Johannes Kriebitzsch, bemalte die Gläser der Ramsteiner St.-Nikolaus-Kirche
- Vincent Kympat, indischer Bischof, übernahm zwischen 1986 und 1989 eine Urlaubsvertretung in Ramstein
- Hans Müller, starb vor Ort
- Victor E. Renuart junior, von 1984 bis 1986 auf der Ramstein Air Base tätig
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2018[Version 2022 liegt vor.]. S. 96 (PDF; 2,2 MB).
- Stadt Ramstein-Miesenbach: Auskunft Einwohnermeldeamt per 31. Dezember 2015. Abgerufen am 18. August 2016.
- Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 176 (PDF; 2,8 MB; Stadt: siehe S. 187).
- Staatskanzlei Rheinland-Pfalz: Über 30 Jahre Rheinland-Pfalz-Tag – eine Erfolgsgeschichte geht weiter. Abgerufen am 21. Juli 2015.
- Zentrales Integrationssystem Ewois neu: Gemeindestatistik.
- Gemeindestatistik, abgerufen am 9. Januar 2022
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Ramstein-Miesenbach. Abgerufen am 29. Oktober 2019.
- Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Ramstein-Miesenbach, Verbandsgemeinde, vierte Ergebniszeile. Abgerufen am 29. Oktober 2019.
- Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
- Westricher Fastnachtsumzug in Ramstein – VeranstaltungenFinden. In: veranstaltungenfinden.com. 29. Januar 2012, abgerufen am 13. Februar 2018.