Poussan
Poussan (okzitanisch Poçan) ist ein südfranzösischer Ort und eine Gemeinde (commune) mit 5.993 Einwohner (Stand: 1. Januar 2019) im Département Hérault in der Region Okzitanien.
Poussan Poçan | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Hérault (34) | |
Arrondissement | Montpellier | |
Kanton | Mèze | |
Gemeindeverband | Bassin de Thau | |
Koordinaten | 43° 29′ N, 3° 40′ O | |
Höhe | 0–286 m | |
Fläche | 30,01 km² | |
Einwohner | 5.993 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 200 Einw./km² | |
Postleitzahl | 34560 | |
INSEE-Code | 34213 | |
Website | Poussan | |
Poussan – Ortsansicht |
Lage und Klima
Der Ort Poussan liegt am Rand des Gardiolemassivs im Nordosten der Lagune des Étang de Thau in einer Höhe von rund 25 m. Die Stadt Montpellier ist knapp 30 km (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung entfernt; die Küstenstadt Sète liegt nur ca. 12 km südlich. Das in hohem Maße vom Mittelmeer beeinflusste Klima ist mild bis warm; Regen (ca. 705 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1800 | 1851 | 1901 | 1954 | 1999 | 2018 | ||
Einwohner | 1.483 | 1.990 | 2.416 | 1.568 | 4.044 | 5.983 | ||
Quellen: Cassini und INSEE |
Die Reblauskrise im Weinbau, die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und die daraus resultierende Arbeitslosigkeit auf dem Lande führten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem deutlichen Rückgang der Einwohnerzahlen. Aufgrund der relativen Nähe zur Großstadt Montpellier und zur touristischen Region um Sète ist die Einwohnerzahl Ende des 20. Jahrhunderts deutlich angestiegen.
Wirtschaft
Früher war Poussan ein kleines, sich selbst versorgendes Fischerdorf, in dessen Hinterland Feldwirtschaft und Weinbau betrieben wurde. Heute spielen die relative Nähe zur Küstenstadt Sète und der Tourismus eine große Rolle. Außerdem liegt Poussan im Weinbaugebiet Vin de pays des Collines de la Moure. Auf dem Gemeindegebiet befindet sich seit dem Jahr 2009 der Windpark Parc éolien de la Petite Moure.
Geschichte
Als keltisches Oppidum und durch seine Lage an der Via Domitia war Poussan bereits früh ein nicht unbedeutender Platz. In der Umgebung wurden mehrere römische Landgüter (villae rusticae) entdeckt. Der heutige Ort entstand in Form einer Circulade ab dem 10. Jahrhundert rund um die Kirche Saint-Pierre.
Sehenswürdigkeiten
- Die bereits im Jahr 960 urkundlich nachgewiesene Kirche Saint-Pierre wurde in der Folgezeit wiederholt restauriert und umgebaut. In den Jahren nach 1844 entstand sie völlig neu.
- Von der spätmittelalterlichen Stadtmauer (remparts) mit zwei Stadttoren aus dem 14. Jahrhundert ist nur ein kurzer Abschnitt erhalten.
- Ein weiteres Stadttor stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.
- Die Kapelle der Bruderschaft der „Weißen Büßer“ (Chapelle des Pénitents Blancs) entstand um die Mitte des 17. Jahrhunderts.
- Das Château de Montlaur hat noch einen Turm aus der Zeit um 990; die anderen Bauteile entstammen dem 16./17. Jahrhundert.
- Am Château de Malbois wurde seit dem Jahr 1330 gebaut.
- Im Ort stehen mehrere Natursteinhäuser aus dem 16.–18. Jahrhundert.
- Das am Ortsrand stehende Château de la Garenne wurde in den 1680er Jahren im Auftrag von Jacques de Tournesy, dem königlichen Statthalter von Montpellier, errichtet.
- Die Markthalle (halles) ist ein Eisenarchitektur-Bau des Jahres 1905 mit einem imposanten Portal aus Hausteinen.
- Umgebung
- Die etwa 700 m südlich gelegene Ruine der Kirche Saint-Vincent de Jonquières erinnert an den ehemaligen Ort.
Weblinks
- Poussan, Sehenswürdigkeiten – Fotos + Infos (französisch)