Peter Rieger (Boxer)

Peter Rieger (* 5. Januar 1944 in Neiße, Kreis Oppeln, Oberschlesien) ist ein ehemaliger deutscher Boxer.

Werdegang

Peter Rieger kam als Kind als Heimatvertriebener nach Berlin. Er begann dort als Jugendlicher mit dem Boxen und wurde Mitglied des TSC Berlin. Im Jahre 1962 trat er erstmals auf der internationalen Boxerszene in Erscheinung, als er die DDR in Junioren-Länderkämpfen gegen Polen vertrat. An internationalen Juniorenmeisterschaften konnte er nicht teilnehmen, weil zu seiner Zeit noch keine stattfanden.

1966 erreichte er bei der DDR-Meisterschaft der Senioren im Halbweltergewicht hinter Peter Tiepold vom SC Dynamo Berlin und Heiko Winter vom SC Magdeburg den 3. Platz. 1967 wurde er bei dieser Meisterschaft nach einer Niederlage im Endkampf gegen Peter Tiepold Zweiter. 1968 gelang es ihm dann mit einem Sieg über Ulrich Beyer vom ASK Vorwärts Berlin DDR-Meister im Halbweltergewicht zu werden.

Für die 1968 in Mexiko-Stadt stattfindenden Olympischen Spiele war im Halbweltergewicht trotzdem Peter Tiepold vorgesehen. Peter Rieger bekam aber die Chance, an diesen Spielen im Leichtgewicht teilzunehmen. Er schaffte es, das erforderliche Gewicht von 60 kg zu bringen. In Mexiko hatte er freilich kein Losglück, denn er traf dort gleich in seinem ersten Kampf auf den Jugoslawen Zvonimir Vujin, seinerzeit einer der besten Leicht- und später Halbweltergewichtler der Amateure weltweit. Peter Rieger lieferte Zvonimir Vujin einen hervorragenden Kampf und verlor nur knapp und umstritten mit 2:3 Richterstimmen. Er landete damit mit allen Verlierern seiner Runde auf dem 17. Platz.

In den folgenden Jahren hatte Peter Rieger keine Chance mehr, bei internationalen Meisterschaften für die DDR an den Start zu gehen, weil dieser in seiner Gewichtsklasse in Peter Tiepold und Ulrich Beyer hervorragende Könner zur Verfügung standen. Er belegte aber bei der DDR-Meisterschaft 1969 hinter Peter Tiepold noch einmal den zweiten Platz und wurde 1972 dritter Sieger hinter Ulrich Beyer und seinem Vereinskameraden Siebert.

Er arbeitete nach seinem Karriereende als Trainer und bewies seine fortwährende Fitness, als er im Jahre 2005 im Alter von 61 Jahren einen Schaukampf gegen den zwei Jahre jüngeren Rene Weller bestritt und in diesem Kampf, der natürlich ohne Wertung blieb, sogar leichte Vorteile hatte.

Internationale Erfolge

JahrPlatzWettbewerbGewichtsklasse
19682.Honved-Cup in BudapestHalbwelternach einer KO-Niederlage i.d. 3. Runde gegen János Kajdi, Ungarn
196817.OS in Mexiko-StadtLeichtnach einer Punktniederlage gegen Zvonimir Vujin, Jugoslawien (2:3 Richterstimmen)

Länderkämpfe

JahrOrtBegegnungGewichtsklasseErgebnis
1962Frankfurt (Oder)DDR Junioren gegen Polen JuniorenLeichtPunktsieger über Jan Paszkowski
1962DessauDDR Junioren gegen Polen JuniorenLeichtKO-Sieger i.d. 1. Runde über Ryszard Zeman
1965DanzigPolen Junioren gegen DDR JuniorenHalbwelterPunktniederlage gegen Leszek Zelezniak
1965DessauDDR gegen JugoslawienHalbwelterPunktsieger über Branko Zupancic
1966BerlinDDR gegen PolenHalbwelterPunktsieger über Ryszard Rybski
1966BelgradJugoslawien gegen DDRHalbwelterNiederlage gegen Zvonimir Vujin
1967WarschauPolen gegen DDRHalbwelterT.KO-Niederlage i.d. 3. Runde gegen Jerzy Kulej
1967RzeszówPolen gegen DDRHalbwelterT.KO-Sieger i.d. 1. Runde über Paluchowicz
1968Halle (Saale)DDR gegen KubaLeichtPunktniederlage gegen Roberto Caminero

DDR-Meisterschaften

JahrPlatzGewichtsklasseErgebnis
19663.Halbwelterhinter Peter Tiepold, SC Dynamo Berlin u. Heiko Winter, SC Magdeburg
19672.Halbwelternach einer Niederlage im Finale gegen Peter Tiepold
19681.Halbweltermit einem Sieg im Finale über Ulrich Beyer, ASK Vorwärts Berlin
19692.Halbwelternach einer Niederlage im Finale gegen Peter Tiepold
19723.Halbwelterhinter Ulrich Beyer, ASK Vorwärts Frankfurt (Oder) u. Siebert, TSC Berlin

Quellen

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.