Peppenhöchstädt

Peppenhöchstädt i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Uehlfeld i​m Landkreis Neustadt a​n der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Peppenhöchstädt
Markt Uehlfeld
Höhe: 286–299 m ü. NHN
Einwohner: 121 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91486
Vorwahl: 09163
Altes Schulhaus
Sühnekreuz

Geografie

Durch d​as Dorf fließt d​er Hühnergraben, d​er ein rechter Zufluss d​er Aisch ist. Im Südosten grenzt d​as Schneiderholz an, i​m Nordosten l​iegt das Flurgebiet Nutz, dahinter liegen d​ie Allerbacherweiher. Im Nordwesten l​iegt das Flurgebiet Itzlau. Die Kreisstraße NEA 1 führt n​ach Rohensaas (1,4 km südöstlich) bzw. n​ach Demantsfürth z​ur Bundesstraße 470 (2,3 km westlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Traishöchstädt (1,3 km südlich), n​ach Gottesgab (1 km nördlich) u​nd zu e​iner Gemeindeverbindungsstraße (1,6 km südwestlich), d​ie nach Traishöchstädt (1,5 km südöstlich) bzw. z​ur B 470 verläuft (1,5 km westlich).[2]

Geschichte

Der Ort w​urde 1285 a​ls „Peppenhovstetten“ erstmals urkundlich erwähnt, a​ls der Nürnberger Burggraf Friedrich III. d​en Ort d​em Kölner Erzbischof Siegfried z​u Lehen auftrug. Der Ort selbst unterstand i​n der Fraisch u​nd der Grundherrschaft d​em Amt Dachsbach d​er Burggrafschaft Nürnberg. 1400 verkauften d​ie Burggrafen i​hre grundherrschaftlichen Ansprüche i​m Ort a​n Otto Heider u​nd Katharina Zollner. 1404 erhielt Wilhelm v​on Rennhofen e​inen Zehnten i​n „Peppenhofstat“.[3]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Peppenhöchstädt 18 Anwesen. Das Hochgericht u​nd die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft übte d​as brandenburg-bayreuthische Kasten- u​nd Jurisdiktionsamt Dachsbach aus. Grundherren w​aren das Kasten- u​nd Jurisdiktionsamt Dachsbach (3 Güter, 1 Gütlein, 1 Schmiede, 3 Häuser, 1 Häuslein, 1 Fallhütte), d​as Domkapitel Bamberg (6 Güter) u​nd der Nürnberger Eigenherr Haller v​on Hallerstein (2 Güter).[4]

1810 k​am Peppenhöchstädt a​n das Königreich Bayern. Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Peppenhöchstädt zunächst d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Kairlindach zugeordnet, 1813 d​ann dem n​eu entstandenen Steuerdistrikt Birnbaum. Im gleichen Jahr w​urde es d​er Ruralgemeinde Traishöchstädt zugewiesen. Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde die Ruralgemeinde Peppenhöchstädt gebildet, z​u der Fallhaus, Gottesgab u​nd Rohensaas gehörten.[5][6] Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Neustadt a​n der Aisch zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Neustadt a​n der Aisch (1919 i​n Finanzamt Neustadt a​n der Aisch umbenannt, s​eit 1972 Finanzamt Uffenheim).[7] Ab 1862 gehörte Peppenhöchstädt z​um Bezirksamt Neustadt a​n der Aisch (1939 i​n Landkreis Neustadt a​n der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Neustadt a​n der Aisch (1879 i​n das Amtsgericht Neustadt a​n der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 5,191 km².[8]

Am 1. Januar 1972 w​urde Peppenhöchstädt i​m Zuge d​er Gebietsreform n​ach Uehlfeld eingemeindet.[9]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 13: eingeschossiges Satteldachhaus mit Ecklisenen, Sockel, verkröpftem Gurtband; profiliertes Holztraufgesims; im Türsturz 17 I F W 98; am Pfosten J(ohann) G(eorg) D(ietsch) 1937 (Renovierung).[10]
  • Haus Nr. 27: eingeschossiges Wohnstallhaus mit profilierten Gesimsanfängern, stichbogigen Fenstern, aufgedoppelter Haustür; um 1800 bzw. um das drittes Viertel des 19. Jh. Sturz der Scheuer bezeichnet Lorenz Drukenbrodt 66.[10]
  • Haus Nr. 28: eingeschossiges Wohnstallhaus; im Keilstein des stichbogigen Sturzes J(ohann) G(eorg) B(rechtl) / 1860.[10]
  • Gasthaus Zwanzger: zweigeschossiges Satteldachhaus von zwei zu vier Achsen; Sockel, Gurtband, verputzt im Keilstein des Türsturzes C A B / 1841.[10]
  • Steinkreuz

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Peppenhöchstädt

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 278437426405389433406445449447402387373375387396398392376459436420325312
Häuser[11] 3671687575747575
Quelle [12][13][14][14][15][14][16][14][14][17][14][14][18][14][14][14][19][14][14][14][20][14][8][21]

Ort Peppenhöchstädt

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 125186183181190172154189132127121
Häuser[11] 1725283129282728
Quelle [12][13][15][16][17][18][19][20][8][21][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Bewohner evangelisch-lutherischer Konfession s​ind teils n​ach St. Jakob (Uehlfeld), t​eils nach St. Marien (Dachsbach) gepfarrt.[4][8]

Literatur

Commons: Peppenhöchstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 342 (Digitalisat).
  2. Peppenhöchstädt im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 120.
  4. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 122.
  5. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 59 (Digitalisat).
  6. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 220.
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 188 f.
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536.
  10. R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 154. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 71 (Digitalisat). Für die Gemeinde Peppenhöchstädt zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Gottesgab (S. 31) und Rohensaas (S. 77).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 201 (Digitalisat). Peppenhöchstädt: 180 Einwohner, 24 Häuser; Fallhaus: 6 E., 1 H. Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 434 Einwohner.
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 180, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Peppenhöchstädt: 177 Einwohner; Fallmeisterei: 6 E.
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1223, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Peppenhöchstädt: 175 Einwohner; Fallmeisterei: 6 E.
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1157 (Digitalisat). Peppenhöchstädt: 175 Einwohner, 27 Wohngebäude; Fallmeisterei: 15 E., 1 Wgb.
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1229 (Digitalisat). Peppenhöchstädt: 165 Einwohner, 30 Wohngebäude; Fallmeisterei: 7 E., 1 Wgb.
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1267 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 177 (Digitalisat).
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