Oststeinbek
Oststeinbek (niederdeutsch Ooststeenbeek)[2] ist eine Gemeinde im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein (Deutschland). Zur Gemeinde gehört auch der Ortsteil Havighorst.[3] Die Gemeinde Oststeinbek wurde erstmals im Jahre 1255 erwähnt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Stormarn | |
Höhe: | 25 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,36 km2 | |
Einwohner: | 8843 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 778 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 22113 | |
Vorwahl: | 040 | |
Kfz-Kennzeichen: | OD | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 62 053 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Möllner Landstraße 20 22113 Oststeinbek | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Jürgen Hettwer (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Oststeinbek im Kreis Stormarn | ||
Geographie
Oststeinbek liegt im äußersten Süden des Kreises Stormarn. Es grenzt direkt an den Osten Hamburgs. Der tiefste Punkt Oststeinbeks ist die Glinder Au, Ortsteil Oststeinbek, und liegt bei 8 m ü. NN. Der höchste Punkt der Gemeinde ist der Heegsbarg im Ortsteil Havighorst mit 51,1 m ü. NN. Das Gemeindegebiet misst 1131 ha, die sich auf den Ortsteil Oststeinbek mit 596 ha und auf den Ortsteil Havighorst mit 535 ha verteilen. Die Gemeinde grenzt im Norden an die Gemeinde Barsbüttel, im Osten an die Stadt Glinde sowie im Westen und Süden an die Freie und Hansestadt Hamburg.
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Meienhoop, Oststeinbek und Havighorst.
Geschichte
Havighorst wurde erstmals 1257 beim Verkauf des Asbrook urkundlich erwähnt. Im Jahre 1318 ging der Ort in den Besitz des Klosters Reinbek über. Nach der Reformation wurde es 1529 dem landesherrlichen Amt Reinbek zugeschlagen. Im Jahre 1581 wurde die Pulvermühle Domhorst errichtet.
Nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen wurde Havighorst 1867 dem neugebildeten Kreis Stormarn zugeschlagen. Die Einführung der preußischen Kommunalverfassung 1889 führte zur Zuordnung zum Amtsbezirk Sande, später zum Amtsbezirk Lohbrügge. Als dieser 1937 durch das Groß-Hamburg-Gesetz (die Gemeinde Lohbrügge wurde nach Hamburg eingemeindet) aufgelöst wurde, kam Havighorst zum Amtsbezirk Barsbüttel.
Oststeinbek gehörte seit 1948 zum Amt Glinde. Mit der Eingemeindung der Gemeinde Havighorst bei Reinbek am 1. Januar 1974[4] wurde die Gemeinde amtsfrei.
Religion
Mit der Reformation wurde Oststeinbek lutherisch. Konfessionen heute: evangelisch-lutherisch 39,1 %, römisch-katholisch 7,6 %, ohne Konfession 37,4 %, Sonstige 15,9 %.
Die evangelischen Christen Oststeinbeks gehören zur Kirchengemeinde Kirche in Steinbek (ev.-luth. Kirche in Norddeutschland/Kirchenkreis Hamburg-Ost). Die ev.-luth. Kirchengemeinde Kirche in Steinbek gliedert sich in drei Gemeindebezirke: Kirchsteinbek und Mümmelmannsberg (beide auf Hamburger Staatsgebiet) und Oststeinbek mit Havighorst (auf Schleswig-Holsteiner Staatsgebiet) und Teilen Bobergs (auf Hamburger Staatsgebiet). Für Oststeinbek konnte am 29. Oktober 1966 die Auferstehungskirche eingeweiht werden (Architekt: Olaf Andreas Gulbransson; Altar, Kanzel, Taufstein und Standkreuz: Karl-Heinz Hoffmann; Betonglas: Hubert Distler; Orgel: Friedrich Weigle).[5]
Politik
Gemeindevertretung und Bürgermeister
Von den 20 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2018 acht Sitze, die SPD sechs, die Wählergemeinschaft OWG vier und die FDP zwei Sitze. Bürgervorsteher ist Hans-Joachim Vorbeck (CDU).
Der amtierende Bürgermeister der Gemeinde ist derzeit der parteilose Jürgen Hettwer.[6]
Wappen
Blasonierung: „In Rot das silberne holsteinische Nesselblatt, belegt mit einem schwarzen Mühlrad über einem blauen Wellenbalken.“[7]
Städtepartnerschaften
Partnerstädte von Oststeinbek sind Caddington in England, Neustadt-Glewe in Mecklenburg-Vorpommern und Ellar (Gemeinde Waldbrunn (Westerwald)) in Hessen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Im Gemeindesaal des Rathauses werden von der seit über 50 Jahren (Gründung 1960) bestehenden „Laienspielgruppe Oststeinbek“ jährlich zwei plattdeutsche Theaterstücke aufgeführt. Die Spielzeiten sind im Frühjahr und im Herbst mit jeweils zehn Vorstellungen. Hinzu kommen vier Kindermärchenvorstellungen im Dezember. Alle Vorstellungen erfreuen sich großer Beliebtheit.
Sport
Seit 1948 hat Oststeinbek einen Sportverein, den Oststeinbeker Sportverein, dessen Volleyballmannschaft unter dem Namen „Ostbek Cowboys“ während der Saison 2005/06 und unter dem Namen „Hamburg Cowboys“ während der Saison 2007/08 in der 1. Bundesliga spielten.
Es gibt zwei große Sporthallen (u. a. die Walter-Ruckert-Sporthalle) in Oststeinbek, in denen sich auch ein kommerzielles Fitnessstudio angesiedelt hat.
Hinter den Sporthallen ist der Tennisverein TC Oststeinbek angesiedelt. Sieben Außenplätze und eine Doppelfeldhalle stehen den Mitgliedern zur Verfügung.
In der Nähe der Sportanlagen gibt es einen kommerziell betriebenen Golfplatz für jedermann (Neun-Loch-Anlage).
Im Ortsteil Havighorst gibt es zwei Tennisvereine, zum einen seit 1978 den Tennis-Club Havighorst (TCH), zum anderen den Tennisverein TV Rot Weiss Havighorst, der 1976 gegründet wurde.
Im Ortsteil Havighorst befinden sich außerdem zwei Reitsportvereine. Der Reiterverein Oststeinbek-Havighorst und der Reitverein Havighorst.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Maibaumfest (am ersten Wochenende im Mai)
- Marktfest (ein Samstag im August) in Havighorst (2007 verbunden mit der 750-Jahr-Feierlichkeiten Havighorsts)
- Schlachtfest der Freiwilligen Feuerwehr Oststeinbek und der Freiwilligen Feuerwehr Ellar
- Osterfeuer (Karsamstag)
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Nordwesten des Ortsteiles Oststeinbek liegt ein Gewerbegebiet mit großflächigem Sondergebiet. Außerdem sind in Oststeinbek zahlreiche mittelständische Unternehmen ansässig.
Unternehmen
In Havighorst ist ein Betonwerk ansässig, das aus einer Ziegelei hervorging. Eine Familie Krombach ließ die Ziegelei 1919 errichten. Diese Gründerfamilie musste jedoch während der Naziherrschaft in die USA auswandern und so übernahm der Ostpreuße Hermann Schlick die Fabrik. Später führte dessen Schwiegersohn Günther Kuschmierz die Ziegelei und baute sie zu einem erfolgreichen Betrieb aus.[8]
Bildung
- Helmut-Landt-Grundschule
- Volkshochschule Oststeinbek
ÖPNV
Der Hamburger Verkehrsverbund bindet den Ort an den öffentlichen Personennahverkehr des Verkehrsverbundes an:
- Die Buslinie 133 fährt von Oststeinbek nach Hamburg-Billstedt sowie in die Nachbarstadt Glinde und zeitweise weiter nach Reinbek-Neuschönningstedt.
- Die Linie 233 fährt über den Ortsteil Havighorst ebenfalls nach Hamburg-Billstedt und dessen Wohngebiet Mümmelmannsberg.
- Die Linie 333 von Hamburg (U-Bahnhof Steinfurther Allee) über Glinde nach Reinbek und Trittau verkehrt.
Straße
Oststeinbek hat eine direkte Verbindung zur Bundesautobahn 1 durch die Anschlussstelle Hamburg-Öjendorf.
Persönlichkeiten
- Karl Oesterle (1894–1965), Gewerkschafter und Politiker, war von Dezember 1945 bis Dezember 1946 ernannter Bürgermeister Oststeinbeks
Literatur
- Curt Davids Domhorst. Die Geschichte einer Mühle, Wentorf, 1958
- Gemeinde Oststeinbek/Kreis Stormarn, Oststeinbek, 2002 (herausgegeben von der Gemeinde)
Einzelnachweise
- Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2020 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Schleswig-Holsteinische Heimatbund, Ortsnamen von Schleswig-Holstein/Oortsnaams vun Sleswig-Holsteen (Memento des Originals vom 19. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Molfsee, 2010
- Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 7: Munkbrarup - Pohnsdorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2006, ISBN 978-3-926055-88-0, S. 305 (dnb.de [abgerufen am 22. Juli 2020]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 186.
- Alf Schreyer: Kirche in Stormarn - Geschichte eines Kirchenkreises und seiner Kirchengemeinden. M + K Hansa Verlag, Hamburg 1981, ISBN 3-920610-39-3.
- Rathausservice Oststeinbek
- Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- Bergedorfer Zeitung vom 4./5. Dezember 1993