Octinoxat
Octinoxat ist eine Substanz, die als UV-Filter in Sonnencremes verwendet wird.
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Strukturformel ohne Angabe der Stereochemie in der Seitenkette – 1:1-Gemisch (Racemat) | |||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Freiname | Octinoxat | ||||||||||||||||||
Andere Namen | |||||||||||||||||||
Summenformel | C18H26O3 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
klare Flüssigkeit[2] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 290,40 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
flüssig | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Siedepunkt |
198–200 °C[2] | ||||||||||||||||||
Löslichkeit |
unlöslich in Wasser[2] | ||||||||||||||||||
Brechungsindex |
1,545[3] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Chemisch handelt es sich um ein Gemisch aus mindestens zwei isomeren chemischen Verbindungen aus der Gruppe der Zimtsäureester. Octinoxat bietet Schutz vor UVB-Strahlung mit Wellenlängen von 280 bis 320 Nanometer.[5] Octinoxat ist wegen seiner Wirkung als endokriner Disruptor auf das östrogene Hormonsystem umstritten.[6]
Gewinnung und Darstellung
Octinoxat kann ausgehend von p-Bromanisol durch eine Heck-Reaktion über die Zwischenstufe 4-Methoxyzimtsäure und anschließende Veresterung der Carbonsäure hergestellt werden.[7]
Stereochemie
Octinoxat enthält ein Stereozentrum und eine Doppelbindung. Sonnenlicht kann die (E)-Form zur (Z)-Form isomerisieren.[8] Für die Veresterung zu Octinoxat wird 2-Ethylhexanol benötigt, welches sich als racematisches Gemisch [ein 1:1 Gemisch aus (R)- und (S)-Form] herstellen lässt.[9] Deshalb könnte Octinoxat aus folgenden vier Stereoisomeren bestehen:
Isomere von Octinoxat | ||
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(R)-Formen | (S)-Formen | |
(E)-Formen | ||
(Z)-Formen |
Sicherheitshinweise
Die Auswirkungen von Octinoxat auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt werden unter REACH seit 2016 im Rahmen der Stoffbewertung von Großbritannien geprüft.[10]
Handelsnamen
- Tinosorb OMC[11]
- Eusolex 2292
Zulassung
Nach der Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 über kosmetische Mittel ist Octinoxat bis zu einem Höchstgehalt von 10 % (berechnet als Säure) in der gebrauchsfertigen Zubereitung als UV-Filter erlaubt.[12]
Ein Gesetz des US-Bundesstaates Hawaii verbietet dort ab Januar 2021 den Verkauf von Sonnenschutzmitteln, die Octinoxat oder Oxybenzon enthalten. Beide Substanzen wirken schädlich auf Korallen und das Erbgut von Fischen.[13] In dem Südseestaat Palau ist Octinoxat in Sonnencremes deswegen bereits seit Januar 2020 verboten.[14]
Einzelnachweise
- Eintrag zu ETHYLHEXYL METHOXYCINNAMATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 16. Februar 2020.
- Datenblatt Octyl methoxycinnamate bei chemicalland21.com, abgerufen am 31. Oktober 2017.
- Datenblatt 2-Ethylhexyl 4-methoxycinnamate, 98 % bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 17. Februar 2014 (PDF).
- Datenblatt bei Clearsynth (Memento vom 28. März 2014 im Internet Archive)
- smartskincare.com: Chemical UVB sunscreen/sunblock: octyl methoxycinnamate (octinoxate), abgerufen am 31. Oktober 2017.
- ToxFox – Der Kosmetik-Check. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
- Dirk Steinborn: Grundlagen der metallorganischen Komplexkatalyse. 2. Auflage. Vieweg + Teubner, 2009, ISBN 978-3-8348-0581-2 (Seite 251 in der Google-Buchsuche).
- S. Pattanaargson, T. Munhapol, P. Hirunsupachot, P. Luangthongaram (Hrsg.): Photoisomerization of octyl methoxycinnamate. In: Journal of Photochemistry and Photobiology A: Chemistry, Elsevier Verlag, Band 161, Nr. 2–3, 30 January 2004, S. 269–274.
- Verfahren zur Herstellung von 2-Ethylhexanol: DE 3530839 A1, 29. August 1985; EP 0216151 B1, 20. August 1986.
- Community rolling action plan (CoRAP) der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA): 2-Ethylhexyl-trans-4-methoxycinnamat, abgerufen am 31. Oktober 2017.
- Eintrag zu Octinoxate in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM), abgerufen am 31. Oktober 2017.
- Verordnung (EG) Nr. 1123/2009 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 30. November 2009 über kosmetische Mittel, abgerufen am 14. März 2018
- Hawaii verbietet bestimmte Sonnencremes, aerzteblatt, 26. Jui 2018.
- The Republic of Palau Bans Sunscreen Chemicals to Protect its Coral Reefs and UNESCO World Heritage site – International Coral Reef Initiative. In: icriforum.org. 4. November 2018, abgerufen am 20. Februar 2020 (englisch).