Oberstoppel
Oberstoppel ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Haunetal im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Das Dorf liegt zwischen Bad Hersfeld und Fulda unterhalb des 524 Meter hohen Stoppelsberges. Etwa einen Kilometer Luftlinie entfernt liegt der Nachbarort Unterstoppel.
Oberstoppel Gemeinde Haunetal | |
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Höhe: | 410 m ü. NN |
Fläche: | 3,4 km²[1] |
Einwohner: | 145 (2015)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 43 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1971 |
Postleitzahl: | 36166 |
Vorwahl: | 06673 |
Geschichte
Aus dem Jahr 1241 findet sich eine Erwähnung mit dem Namen Stupfele, ob diese sich auf Ober- oder unterstoppel bezieht ist unklar. Erst 1402 werden die beiden Orte als Oberstoppfel und Niederstoppfel unterschieden.[1] Oberstoppel gehörte infolge der Kurhessischen Kreiseinteilung dem Kreis Hersfeld an. Jedoch wurde es 1861 dem Kreis Hünfeld angeschlossen.
Die evangelische Kirche Oberstoppels, der auch Unterstoppel angehört, ist ein Barockgebäude aus den Jahren 1754 bis 1756.
Zum 1. Februar 1971 fusionierten im Zuge Gebietsreform in Hessen die selbständigen Gemeinden Hermannspiegel, Mauers, Neukirchen, Oberstoppel und Rhina freiwillig zur neuen Gemeinde Haunetal im Landkreis Hünfeld.[3][4] Sitz der Gemeindeverwaltung wurde Neukirchen. Für Oberstoppel wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Haunetal eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Oberstoppel lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Hauneck
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Hauneck
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Holzheim
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Hauneck[7]
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld[8]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
- ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
- ab 1881: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hünfeld
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Hersfeld
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hünfeld
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oberstoppel 135 Einwohner. Darunter waren 3 (2,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 54 zwischen 18 und 49, 30 zwischen 50 und 64 und 24 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 60 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 18 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 45 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Einwohnerzahlen
- 1585: 20 Haushaltungen[1]
- 1747: 26 Haushaltungen[1]
Oberstoppel: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 215 | |||
1840 | 234 | |||
1846 | 236 | |||
1852 | 225 | |||
1858 | 198 | |||
1864 | 188 | |||
1871 | 165 | |||
1875 | 181 | |||
1885 | 176 | |||
1895 | 160 | |||
1905 | 124 | |||
1910 | 122 | |||
1925 | 143 | |||
1939 | 139 | |||
1946 | 199 | |||
1950 | 219 | |||
1956 | 173 | |||
1961 | 149 | |||
1967 | 140 | |||
1970 | 136 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 135 | |||
2015 | 145 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[9] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 176 evangelische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 137 evangelische (= 91,95 %), 12 katholische (= 8,05 %) Einwohner[1] |
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind die nahegelegene Ruine der Burg Hauneck auf dem Gipfel des angrenzenden Stoppelsberges, die Langen Steine sowie das „Steinkreuz von Oberstoppel“. Dieses Steinkreuz ist vermutlich ein Denkmal aus dem 15. Jahrhundert, welches zu Ehren des damaligen Zentgrafen des Gerichts Neukirchen und Kirchenvorsteher von Unterstoppel errichtet wurde. Im Ort gibt es ein Restaurant, ein Ferien- und Gästehaus mit einem Angebot für Kinderfreizeiten und Klassenfahrten und einen Mensch-Tier-Begegnungshof mit therapeutischem Reiten und tiergestützten Fördermaßnahmen.
Für die unter Denkmalschutz stehenden Objekt im Ort, siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Oberstoppel.
Literatur
- Harald Neuber: Haunetaler Geschichte, Haunetal 1992, Herausgeber: Gemeindevorstand der Gemeinde Haunetal
- Literatur über Oberstoppel nach Stichwort In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Oberstoppel im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
- Suche nach Oberstoppel In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Ortsteil Oberstoppel. In: Webauftritt der Gemeinde Haunetal.
- Oberstoppel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Fotos von Oberstoppel In: Flickr Album.
Einzelnachweise
- Oberstoppel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Haushaltsplan 2016. (PDF) In: Webauftritt. Gemeinde Haunetal, S. 50, abgerufen im Oktober 2020.
- Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 28 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 399.
- Hauptsatzung. (PDF; 52 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Haunetal, abgerufen im März 2020.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 78 f. (online bei Google Books).
- Trennung zwischen Justiz, Landgericht Hersfeld und Verwaltung: Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 18 und 74 .