Neuenburg (Kleinkems)
Die Neuenburg (Castrum Nuwenburg) ist eine abgegangene Burganlage in Kleinkems, einem Ortsteil der Gemeinde Efringen-Kirchen im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg.
Neuenburg | ||
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Alternativname(n) | Castrum Nuwenburg | |
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Efringen-Kirchen, Ortsteil Kleinkems | |
Entstehungszeit | 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg, Gipfellage | |
Erhaltungszustand | Burgstall, keine Überreste mehr vorhanden | |
Ständische Stellung | Klerikale | |
Geographische Lage | 47° 40′ N, 7° 32′ O | |
Höhenlage | 291 m ü. NHN | |
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Geografische Lage
Die Höhenburg lag bei 291 m ü. NHN auf dem Gipfelplateau eines Bergsporns im Gewann Wallistannen etwa 1,3 Kilometer südöstlich des Dorfes Kleinkems nahe der ehemaligen Felsenmühle. Aufgrund der Nutzung als Steinbruch ist nicht nur die Burg, sondern auch der Bergsporn abgegangen.
Geschichte
Es wird angenommen, dass bei Kembs (Cambete) ein römischer Rheinübergang existierte und ein solcher Übergang auch im Mittelalter – allenfalls mit leicht veränderter Lage – ebenfalls bestand. Die Burganlage könnte dem Schutz und der Kontrolle eines solchen Übergangs gedient haben.[1] Aufgrund der Keramikfunde wird eine Nutzung schon im 12. Jahrhundert angenommen und Besitzer im 12. und 13. Jahrhundert soll das Fürstbistum Basel gewesen sein. Dies wird aus der Beschreibung einer Schenkung des Basler Bischofs Lüthold von Rötteln abgeleitet. 1406 wird bereits eine abgegangene Burganlage in Kleinkems erwähnt, was sich auf die Neuenburg beziehen muss.[2]
Die Reste der Burganlage wurden am 18. Juli 1956 gesprengt.
Beschreibung
Heute ist von der ehemaligen Burganlage nichts mehr verblieben, da sie 1956 bei der Erweiterung des Kalksteinbruchs gesprengt wurde. 1955 erfolgten noch Grabungen und eine Beschreibung des damaligen Zustandes.
Nach Osten wurde die 20 × 30 Meter große Anlage auf dem Sporn durch einen Halsgraben geschützt. Die Anlage bestand hauptsächlich aus einem runden Turm mit etwa 3,20 Meter dicken Mauern. Bei der Ausgrabung wurden die Mauern des Turms freigelegt, die noch mehrere Meter hoch waren. Das Mauerwerk war aus Kalkbruchstein. Mauer- und verkohlte Balkenreste führten zum Schluss, dass außer dem Turm noch ein weiteres Gebäude in der Anlage stand.[3]
In einer Grube unter dem Turmfundament wurden Stücke hoch- und spätmittelalterlicher Gefäß- und Ofenkeramik gefunden.[4]
Irritationen
Es gibt Verwechslungen der Neuenburg mit der vermeintlichen Vollenburg.[5]
Literatur
- Martin Strotz: Kleinkems (Efringen-Kirchen, LÖ). In: Alfons Zettler, Thomas Zotz: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, II. Südlicher Teil: Halbband A-K. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-7366-5, S. 399–411.
- Fritz Schächtelin: Die Ausgrabungen auf der Neuenburg bei Kleinkems. In: Das Markgräflerland, Heft 2/1955, S. 114–116 Digitalisat der UB Freiburg
Weblinks
- Eintrag Neuenburg (Wüstung) auf Landeskunde entdecken online - leobw
- Eintrag zu Wallis in der privaten Datenbank „Alle Burgen“.
- Topographischer Plan über den Blasinger und Kleinen Kemsser Bann zum Behuf der Banntheilung, von dem von Geometer Joh. Garny im Jahr 1777 gefertigten Bannriß auf den halben Maaßstab aufgetragen auf Landeskunde entdecken online - leobw
Einzelnachweise
- s. Strotz S. 403
- s. Strotz S. 407
- s. Schächtelin S. 116
- s. Strotz S. 402–403; bei Schächtelin S. 116 wird auch noch von frühmittelalterlichen Scherben berichtet, die Fundstücke sind aber nicht mehr auffindbar
- s. Strotz S. 410