Burg Neu-Waldeck
Die Burg Neu-Waldeck, Schloss Tegernau genannt, ist eine abgegangene Höhenburg auf 455 m ü. NHN nahe Tegernau in der Gemeinde Kleines Wiesental im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg.
Burg Neu-Waldeck | ||
---|---|---|
Mauerreste der Burg Neu-Waldeck bei Tegernau im Kleinen Wiesental. | ||
Alternativname(n) | Schloss Tegernau, Alt-Waldeck (?) | |
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Tegernau | |
Entstehungszeit | 10. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall, geringe Reste | |
Ständische Stellung | Adlige | |
Geographische Lage | 47° 43′ N, 7° 48′ O | |
Höhenlage | 455 m ü. NHN | |
|
Besitzer der im 12. Jahrhundert erwähnten kleinen Burg waren die Herren von Waldeck. 1149 bestätigt der römisch-deutsche König Konrad III. dem Basler Bischof Ortlieb von Frohburg den Besitz der Burgen Alt- und Neu-Waldeck, die durch Schenkung an ihn gekommen waren.[1] Sanblasische Quellen aus dem 16. Jahrhundert legen nahe, dass zumindest eine der beiden genannten Burgen Alt- und Neu-Waldeck bei Tegernau im Kleinen Wiesental gesucht werden muss. Dort finden sich jedoch südlich des südlichen Ortsausganges Hinweise auf zwei Burgstellen, das nahe am Ortsausgang gelegene, heute so bezeichnete „Schloss Tegernau“ und die „Krandelburg“ weiter südlich. Werner Meyer schlug vor, die näher am Ort gelegene Burg als Alt-Waldeck anzusehen, die etwas weiter abseits gelegene als Neu-Waldeck. Dies wird auch durch Keramikfunde bei der näher am Ort gelegenen Burg gestützt, die auf eine frühere Gründung hinweise. Eine Lehensbeschreibung aus dem 15. Jahrhundert, in der Alt-Waldeck als Ortsangabe verwendet wird, legt jedoch nahe, dass das näher am Ort Tegernau gelegene „Schloss Tegernau“ Neu-Waldeck war, während die weiter südlich gelegene „Krandelburg“ früher Alt-Waldeck hieß.[2]
Das auf dieser Basis als Burg Neu-Waldeck angesehene „Schloss Tegernau“ liegt auf einem langgestreckten Felssporn südwestlich von Tegernau. Keramikfunde lassen sich auf das 10. bis 13. Jahrhundert datieren, daneben finden sich noch 3 Halsgräben sowie Reste einer mittelalterlichen Umfassungsmauer.[3]
Literatur
- Stephan E. Maurer: Die Herren von Waldeck. In: Das Markgräflerland, Band 2013, S. 121–138
- Werner Meyer: Burgen von A bis Z – Burgenlexikon der Regio. Herausgegeben von den Burgenfreunden beider Basel aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens. Druckerei Klingental, Basel 1981, S. 9 und S. 23
- Klaus Schubring: Die endgültige Erschließung des Kleinen Wiesentals. In: Das Markgräflerland, Band 2015, S. 49–63
Weblinks
Anmerkungen
- Christian Wurstisen: Baßler Chronick, Erster Band, Emanuel Thurneysen 1765, S. 113 online in der Google Buchsuche
- Werner Meyer: Burgen von A bis Z - Burgenlexikon der Regio, S. 9 und S. 13; Heiko Wagner: Frühe Burgen in Südbaden: Prospektionsergebnisse als Bausteine für Landesgeschichte. In: Marburger Arbeitskreis für europäische Burgenforschung e.V. (Hg.), Neues zur Burgenerfassung und Burgenforschung in Baden-Württemberg. Beiträge zur Tagung in Esslingen am Neckar 10. bis 12. November 2016. Europäisches Correspondenzblatt für interdisziplinäre Castellogie Band 4, S. 342–344, Radebeul, 2018. Hier S. 344-347Klaus Schubring: Die endgültige Erschließung des Kleinen Wiesentals. In: Das Markgräflerland, Band 2015, S. 49–63, hier S. 56f.
- Werner Meyer: Burgen von A bis Z – Burgenlexikon der Regio, S. 9