Schloss Schwörstadt
Geschichte
Vorgeschichte
Bereits zwischen 1280 und 1300 errichtete Ulrich I. von Wieladingen in Schwörstadt eine Burg, deren erste bekannte urkundliche Erwähnung von 1316 datiert. 1316 wurde die Burg an die Herren von Stein verkauft.[1]
In der Mitte des 14. Jahrhunderts starben die Herren von Stein im Mannesstamm aus, und ihr Besitz kam an die Herren von Schönau.[2]
Der Brand der alten Burg
Nachdem Kaiser Joseph II. 1782 die Leibeigenschaft in den österreichischen Ländern aufgehoben hatte, wurde dies von den Bauern in einigen Dörfern der Herrschaft Schwörstadt (Niederschwörstadt, Öflingen, Wallbach) auch als Aufhebung der aus der Leibeigenschaft begründeten Abgaben (Leibfall) und Fronen interpretiert. Von 1782 bis 1798 kam es immer wieder zur Verweigerung und zur Entsendung von Deputationen nach Wien. Baron Franz Anton von Schönau und die vorderösterreichische Kammerverwaltung in Rheinfelden versuchten den Widerstand teilweise mit militärischen Strafaktionen zu brechen, während die übergeordneten Verwaltungen in Freiburg und Wien eher zurückhaltend wirkten. Als am 3. August 1797 das Schloss der Freiherren von Schönau niederbrannte, vermuteten die lokalen Behörden Brandstiftung. Auch wurde den Dorfbewohnern unterstellt, dass sie sich bei der Löschung des Brandes nicht beeilt und stattdessen Schadenfreude gezeigt hätten.[3] Bereits 1792 war dem Baron gedroht worden, dass Schloss und Mühle in Brand gesteckt würden, wenn er weiter auf den Fronen beharre.[4] Nach anderer Darstellung brannte die Burg durch die Unvorsichtigkeit eines Schlossgärtners ab.[5]
Neubau
Nach der Zerstörung der Burg wurde sie nicht wieder aufgebaut und erst 1834 wurde an deren Stelle mit dem Bau eines Herrenhauses im Weinbrennerstil begonnen.
Literatur
- Franz Xaver Kraus (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden, Band 3: Kreis Waldshut. Freiburg i. B. 1892, S. 43 online bei der UB Heidelberg
- Wolfgang Klein: Schwörstadt, eine alte Gemeinde am Hochrhein. In: Das Markgräflerland, Band 2/1997, S. 7. Digitalisat der UB Freiburg
- Friedrich Wolfgang Klein: Die Geschichte von Schwörstadt und Dossenbach, herausgegeben von der Gemeinde Schwörstadt, Schopfheim 1993.
- Andre Gutmann: Unter dem Wappen der Fidel. Die Herren von Wieladingen und die Herren vom Stein zwischen Ministerialität und adliger Herrschaft (= Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte. Bd. 55). Unter Mitarbeit von Christopher Schmidberger, Freiburg i. Br./München 2011, S. 170–173 und 325–326 (Volltext als PDF).
- Albrecht Schlageter: Die ungehorsamen Unterthanen Vorderösterreichs. In: Das Markgräflerland, Heft 1/2, 1977, S. 4–19 (mit einer Federzeichnung des alten Schlosses) Digitalisat der UB Freiburg
- Werner Meyer: Burgen von A bis Z – Burgenlexikon der Regio. Herausgegeben von den Burgenfreunden beider Basel aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens. Druckerei Klingental, Basel 1981, S. 33.
Weblinks
- Eintrag Schwörstadt (Altgemeinde/Teilort) auf Landeskunde entdecken online - leobw
- Eintrag zu Schloss Schwörstadt in der privaten Datenbank „Alle Burgen“.
- www.dreamstime.com
Einzelnachweise
- Gutmann, Unter dem Wappen der Fidel, S. 325
- Klaus Schubring: Die genealogische Entwicklung der Familie In: Wernher von Schönau und Katharina Frings (Hrsg.): Adel an Ober- und Hochrhein: Beiträge zur Geschichte der Freiherren von Schönau. Freiburg im Breisgau 2001, S. 83
- s. Schlageter S. 14–15
- s. Schlageter S. 12
- s. Wolfgang Klein: Schwörstadt, eine alte Gemeinde am Hochrhein. In: Das Markgräflerland, Band 2/1997, S. 7