Östliche Rietzschke
Die Östliche Rietzschke ist ein Bach, der durch die südöstlichen und östlichen Stadtteile Leipzigs fließt. Sein Name leitet sich vom sorbischen Wort rěčka für „Bach“ ab. Wasserrechtlich ist es ein Gewässer II. Ordnung.[1]
Östliche Rietzschke | ||
Die Östliche Rietzschke in Mölkau | ||
Daten | ||
Lage | Leipzig, Sachsen, Deutschland | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Kanalisation → Weiße Elster → Saale → Elbe → Nordsee | |
Quelle | Zuckelhausen 51° 18′ 13″ N, 12° 27′ 7″ O | |
Quellhöhe | 138 m | |
Mündung | In Leipzig-Sellerhausen in die Kanalisation (früher in die Parthe) 51° 20′ 35″ N, 12° 25′ 20″ O | |
Mündungshöhe | 116 m | |
Höhenunterschied | 22 m | |
Sohlgefälle | 2,9 ‰ | |
Länge | 7,6 km | |
Rechte Nebenflüsse | Hoher Graben |
Verlauf
Die Östliche Rietzschke beginnt ihren Lauf aus einigen Feldbächen gespeist in Zuckelhausen, durchfließt die Stadtteile Holzhausen, Zweinaundorf (hier mündet der von Baalsdorf kommende Hohe Graben), Mölkau und Stünz, um dann in Sellerhausen in der Kanalisation der Stadt Leipzig zu enden. In diesem Verlauf beträgt ihre Länge 7,57 Kilometer.[1]
Ehemals floss sie von Sellerhausen aus weiter nach Westen über Volkmarsdorf, Reudnitz und Neuschönefeld bis zu ihrer Mündung in die Parthe am Gotischen Bad. Östlich von Reudnitz verlief längs dieses Flussabschnitts ein beliebter, mit Pappeln bestandener Spazierweg, der Poetengang.[2] Dieser ganze Flussabschnitt wurde bis auf ein Grabenstück an den Kleingärten südlich der Wurzner Straße in den 1890er Jahren zur Ableitung der Abwässer der entstehenden Wohngebiete überwölbt und als östlicher Hauptsammler zur Kläranlage Rosental geführt.[3] Der alte Verlauf ist noch an einigen Bodensenken erkennbar, so zum Beispiel jeweils im nördlichen Teil des Elsaparks und des Bernhardiplatzes.
Weiteres
In den fruchtbaren Rietzschke-Auen wurde in früheren Jahrhunderten umfangreicher Gemüseanbau zur Versorgung der nahen Stadt Leipzig betrieben (Kohlgartendörfer). Noch bis in die 1980er Jahre existierte dort vereinzelt Landwirtschaft. Heute finden sich am Verlauf der Östlichen Rietzschke viele Schrebergartenanlagen, die noch ein wenig von der einst ländlichen Struktur der Landschaft erahnen lassen.
Das Gebiet um die Östliche Rietzschke gehört zu den Leipziger Landschaftsschutzgebieten.[4]
Im Norden Leipzigs existiert ein ähnlich großer Bach namens Nördliche Rietzschke, der ebenfalls ein ehemaliger Zufluss der Parthe war.
Einzelnachweise
- Leipziger Fließgewässer II. Ordnung
- Johann Gottlob Schulz: Beschreibung der Stadt Leipzig (1784)
- Horst Riedel, Thomas Nabert (Red.): Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. 1. Auflage. Pro Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8, S. 502.
- Karte der Leipziger Landschaftsschutzgebiete (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)