Morlautern
Morlautern ist ein nördlicher Stadtteil von Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz mit etwa 3000 Einwohnern. Bis 1969 war er eine selbständige Gemeinde.
Morlautern Stadt Kaiserslautern | ||
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Höhe: | 319 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,52 km² | |
Einwohner: | 3145 (30. Jun. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 696 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 7. Juni 1969 | |
Postleitzahl: | 67659 | |
Vorwahl: | 0631 | |
Lage von Morlautern in Rheinland-Pfalz | ||
Der Schlachtenturm, das Wahrzeichen von Morlautern |
Geographische Lage
Morlautern liegt etwa 1,5 km nördlich der Kaiserslauterer Kernstadt. Während der Ortsteil Waschmühle – bekannt durch das gleichnamige Freibad – entlang des Eselsbaches im Tal liegt, befinden sich der Ortskern Morlauterns und der Ortsteil Waldhof auf einer kleinen Hochebene auf einer Höhe von etwa 320 Metern.
Geschichte
Chronik
Morlautern wurde 1215 von Kaiser Friedrich II. erstmals urkundlich erwähnt. Als „Hof mit Wald in Morluter“ gehörte der Ort zum Besitz des Prämonstratenserklosters in Kaiserslautern. Von 1559 bis 1592 gehörte Morlautern zu Pfalz-Lautern, anschließend bis Ende des 18. Jahrhunderts zur Kurpfalz. Vom 28. bis 30. November 1793 fand im Einzugsgebiet des Ortes die Schlacht bei Kaiserslautern statt, die alternativ als Schlacht bei Morlautern bezeichnet wird.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Moorlautern in den Kanton Kaiserslautern eingegliedert und unterstand der Mairie Kaiserslautern. 1815 hatte die Gemeinde insgesamt 312 Einwohner. Im selben Jahr wurde die Gemeinde Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte er dem Landkommissariat Kaiserslautern an; aus diesem ging das Bezirksamt Kaiserslautern hervor.
Ab 1939 war die Gemeinde Bestandteil des Landkreises Kaiserslautern. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Morlautern innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Gemeinde am 7. Juni 1969 mit seinerzeit 2.579 Einwohnern trotz der Ablehnung der Bevölkerung in die kreisfreie Stadt Kaiserslautern eingegliedert, womit sie den gleichnamigen Landkreis verließ.[2] Ende 2004 hatte Morlautern insgesamt 3.380 Einwohner.
Herkunft des Namens
Das Wort Mor leitet sich aus dem niederdeutschen muor/mor ab und steht ebenso wie sein hochdeutsches Pendant Moor für eine sumpfige Landschaft. Dieser Wortteil bezieht sich auf die erste Ansiedlung Morlauterns im so beschaffenen Hagelgrundtal. Der zweite Teil des Wortes bezieht sich auf den früheren Namen des heutigen Eselsbachs (Morluter, von Lutehara: klares Wasser). Der Ortsname wandelte sich so von Morluter über Morlutra, Moorlautern und Mohrlautern schließlich zum heutigen Morlautern.
Religion
Der Gottesdienst kann wahlweise in der katholischen St. Bartholomäus-Kirche oder der protestantischen Kirche besucht werden.
Politik
Ortsbeirat
Für den Ortsteil Morlautern wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören 15 Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[3]
Für weitere Informationen zum Ortsbeirat siehe die Ergebnisse der Kommunalwahlen in Kaiserslautern.
Bei Landtagswahlen gehört Morlautern zum Wahlkreis Kaiserslautern II.
Ortsvorsteher
Ortsvorsteher ist Alexander Lenz von der SPD. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war kein Kandidat angetreten, daher wurde er am 27. Juni 2019 durch den Ortsbeirat gewählt.[4] Sein Vorgänger Oswald Raffel war 2019 nicht mehr zur Wiederwahl angetreten.[5]
Wappen
- Nicht offizielles Wappen von Morlautern vor 1960
Blasonierung: „In Grün ein goldener Forsthaken, schräg gekreuzt mit einem goldenen Schilfkolben, darüber eine schwebende silberne Lilie.“
Das Wappen wurde 1960 neu geschaffen und am 9. März 1960 von der Landesregierung genehmigt. Es war bis zur Eingemeindung nach Kaiserslautern das offizielle Wappen der Gemeinde. | |
Wappenbegründung: Auf dem alten Ortswappen, welches auch Gerichtssiegel war, ist ein Muttergottesbild mit dem Kind auf dem linken Arm zu sehen. Da in Morlautern eine kleine Kapelle – welche von den Prämonstratensern in Lautern abhängig war – existierte, wurde deswegen das Bild der Schutzheiligen des Lauterer Klosters übernommen. Das seit 1684 bekannte Wappen wurde 1752 durch ein gleichartiges, jedoch plumperes Wappen ersetzt. Das neue Ortswappen zeigt in grüner Fassung einen goldenen Forsthaken, schräg gekreuzt mit einem goldenen Schilfkolben. Darüber schwebt eine symbolisch dargestellte silberne Lilie (als Zeichen der Gottesmutter Maria). Der Schilfkolben erinnert an Moor in der Eselsbachsenke. Der Forsthaken ist das Zeichen des Stifts Kaiserslautern. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
Vor Ort existieren insgesamt sieben Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter der Schlachtenturm.
Vereine
In Morlautern gibt es ein reges Vereinsleben. Den größten Verein stellt der Turnverein Morlautern mit knapp 1000 Mitgliedern und einem vielfältigen Sportangebot. Der SV Morlautern verfügt über sehr viele Mannschaften im Jugend- und Schülerbereich. Weitere große Vereine sind die Morlauterer Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins, der Gesangverein, die Landfrauen, der Reit- und Fahrverein, der Tennisclub (TCM) sowie viele kleinere Vereine. Die größeren Vereine sind im Vereinsring zusammengeschlossen. Dieser veranstaltet unter anderem das jährliche Dorffest. Der Erlös ist für die Jugendarbeit der Vereine beziehungsweise für Projekte im Ort bestimmt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
In Morlautern sind viele mittelständische und kleinere Unternehmen sowie Geschäfte angesiedelt. Der Ort selbst ist am Reichswald berechtigt.
Verkehr
Morlautern liegt an der Landesstraße 387, die ihn mit der Kaiserslauterer Kernstadt, Otterberg sowie Imsweiler verbindet. Die Linie 112 – ehemals Linie 12 – der Stadtwerke Kaiserslautern, ehemals TWK bindet den Ortsteil Morlautern an die Stadt Kaiserslautern an. Die Busse verkehren werktags im halbstündigen Takt.
Bildung
Im Ort befinden sich ein Kindergarten und eine Grundschule.
Persönlichkeiten
In Morlautern geboren
- Ralf Göbel (* 1961), Politiker (CDU)
Mit Morlautern verbunden
- Bernd Klimmer (* 1940), Buchautor, Dozent und Maler, besitzt ein Atelier vor Ort.
Literatur
- Daniel Häberle: Morlautern im 16. Jh. In: Pfälzische Geschichtsblätter 1908. S. 2–3.
- Theodor Zink: Der Name Morlautern. In: Pfälzische Geschichtsblätter 1906. S. 68–69.
- Josef Lorenz: Geschichte und Geschichten aus Morlautern. Verlag Franz Arbogast, Otterbach 1993, ISBN 3-87022-187-9.
- Josef Lorenz, Otto Heil: Bilder aus Morlautern. Verlag Franz Arbogast, Otterbach 1995, ISBN 3-87022-223-9.
Weblinks
- Morlautern
- Morlautrer Kerwe. Abgerufen am 12. April 2020.
- Literatur über Morlautern in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistik/Kernstadt & Ortsbezirke. Stadt Kaiserslautern, 9. Juli 2018, abgerufen am 6. Juli 2019.
- Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 162, 181 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- Stadt Kaiserslautern: Hauptsatzung. (PDF) § 9 bis 14. 1. Juli 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019.
- Die Rheinpfalz: Morlautern: Konstituierende Sitzung des Ortsbeirates. 28. Juni 2019, abgerufen am 23. Oktober 2019.
- Morlautern: Alexander Lenz seit Ende Juni neuer Ortsvorsteher. Die Rheinpfalz, abgerufen am 16. Februar 2022.