Montánchez
Montánchez ist ein Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 1.232 Einwohnern (Stand: 2019) im Westen der spanischen Provinz Badajoz in der Autonomen Gemeinschaft Extremadura.
Gemeinde Montánchez | |||
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Montánchez – Ortsansicht mit Kirche San Mateo | |||
Wappen | Karte von Spanien | ||
Basisdaten | |||
Autonome Gemeinschaft: | Extremadura | ||
Provinz: | Cáceres | ||
Comarca: | Tierra de Montánchez | ||
Koordinaten | 39° 14′ N, 6° 9′ W | ||
Höhe: | 715 msnm | ||
Fläche: | 112,66 km² | ||
Einwohner: | 1.682 (1. Jan. 2019)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 14,93 Einw./km² | ||
Postleitzahl: | 10170 | ||
Gemeindenummer (INE): | 10126 | ||
Verwaltung | |||
Website: | www.montanchez.es |
Lage
Der Ort Montánchez liegt ca. 55 km (Fahrtstrecke) südöstlich von Cáceres in einer Höhe von ca. 715 m ü. d. M.[2] Das Klima im Winter ist kühl, im Sommer dagegen warm bis heiß; die eher geringen Niederschlagsmengen (ca. 600 mm/Jahr) fallen – mit Ausnahme der nahezu regenlosen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[3]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2016 |
Einwohner | 4.341 | 4.747 | 5.217 | 2.157 | 1.809 |
Der deutliche Bevölkerungsrückgang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Mechanisierung der Landwirtschaft und den damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen zurückzuführen.[4]
Wirtschaft
Während das Umland über Jahrhunderte in hohem Maße landwirtschaftlich geprägt war, ließen sich im Ort selbst auch Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister aller Art nieder.
Geschichte
Diverse prähistorische Kleinfunde wurden auf dem Gemeindegebiet gemacht; keltische Spuren wurden bislang nicht entdeckt. Die Burg auf dem nahegelegenen Burgberg wird auf die Römer zurückgeführt; kleinere Funde aus westgotischer Zeit sind ebenfalls vorhanden. Die Mauren eroberten die Region um das Jahr 715. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamens stammt aus dem Jahr 1095, als der Ort und seine Burg zum Kleinkönigreich (taifa) der Aftasiden von Badajoz gehörte. Um diese Zeit begann die Herrschaft der Almoraviden und später (1196) die der Almohaden. Im Jahr 1230 wurden Montanchez und sein Umland von den Truppen Alfons’ IX. von León (reg. 1188–1230) für die Christen zurückerobert (reconquista) und zur besseren Verteidigung dem Santiagoorden übergeben. Die Burg bildete in der Folgezeit den Ausgangspunkt für weitere Gebietseroberungen durch den Ritterorden. Seit dem 13. Jahrhundert bildete die Stadt den Mittelpunkt von insgesamt 14 Dörfern (Comunidad de Villa y Tierra de Montanchez).[5]
Sehenswürdigkeiten
- Wichtigstes Bauwerk der Kleinstadt ist die Burg (castillo), deren heutiges Erscheinungsbild aus der Zeit nach der Rückeroberung durch die Christen stammt. Sie besteht aus einem äußeren Mauerring und der eigentlichen Burg mit ihren ehemaligen Wohnbauten und Stallungen. Mehrere verputzte Zisternen (aljibes) aus maurischer Zeit dienten der Wasserversorgung.[6]
- Die steinsichtigen und durch Strebepfeiler stabilisierten Mauern der Kirche San Mateo entstanden im ausgehenden 17. Jahrhundert an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus. Im hochgewölbten Kirchenschiff befinden sich mehrere Barockaltäre.[7]
- Verteilt über den Ort stehen mehrere Steinkreuze (calvarios) und Einsiedlerkapellen (ermitas) aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.[8][9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
- Montánchez – Karte mit Höhenangaben
- Montánchez – Klimatabellen
- Montánchez – Bevölkerungsentwicklung
- Montánchez – Geschichte
- Montánchez – Burg
- Montánchez – Kirche
- Montánchez – Kreuze etc.
- Montánchez – Einsiedlerkapellen