Martin Bruchmann
Martin Bruchmann (* 18. September 1989[1] in Leipzig[2][3]) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
Martin Bruchmann absolvierte sein Schauspielstudium von 2009 bis 2013 an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig.[4] Während seines Studiums trat er bereits am Neuen Theater Halle auf. Die Studioinszenierung Ungehorsam (nach H. Ibsens Ein Volksfeind, Regie: Martina Eitner-Acheampong), in der Bruchmann ebenfalls mitwirkte, erhielt 2012 den Grand Prix der Jury des 19. Internationalen Schauspielschultreffens „Istropolitana“ in Bratislava.
Nach Abschluss seines Studiums war er von 2013 bis 2016 in seinem ersten Festengagement am Staatstheater Nürnberg engagiert.[4][5] Hier spielte er u. a. die Titelrolle in Don Carlos (Premiere: Spielzeit 2013/14, Regie: Schirin Khodadadian), Eteokles in Ödipus Stadt nach Motiven von Sophokles, Euripides und Aischylos (Premiere: Spielzeit 2014/15, Regie: Klaus Kusenberg), den Musiker Schaunard in Das Leben der Bohème (UA, Premiere: Spielzeit 2014/15, Regie: Stefan Otteni) und den Major Lars Koch in dem Theaterstück Terror von Ferdinand von Schirach (Premiere: Spielzeit 2015/16, Regie: Frank Behnke). In der Spielzeit 2016/17 war er weiterhin als Gast am Staatstheater Nürnberg engagiert. Ab der Spielzeit 2018/19 war Bruchmann festes Ensemblemitglied am Schauspiel Stuttgart, wo er seit der Spielzeit 2021/22 als Gast tätig ist.[6]
In der Spielzeit 2016/17 übernahm Bruchmann am Theater Münster die Rollen Lennox/Snyder in der Brecht-Inszenierung Die heilige Johanna der Schlachthöfe (Regie: Frank Behnke).[7] 2017 gastierte er am Jungen Deutschen Theater in dem Zwei-Personen-Klassenzimmerstück Das hier ist kein Tagebuch von Erna Sassen.[8] In der Spielzeit 2017/18 wirkte er am Staatstheater Nürnberg in dem Theaterprojekt Ein Fest für Atatürk mit.[9]
Noch vor seinem Studium stand er bereits vor der Kamera. Bruchmann arbeitet mittlerweile regelmäßig für Kino, Film und Fernsehen und wirkte in Filmen der ARD und des ZDF mit, u. a. in der Verfilmung von Uwe Tellkamps Dresden-Roman Der Turm (2012) unter der Regie von Christian Schwochow und in dem ZDF-Dreiteiler Unsere Mütter, unsere Väter (2013, Regie: Philipp Kadelbach).
Mehrfach wirkte er in der Fernsehreihe Tatort mit, u. a. als Star-Pianist und Frauenschwarm Christian von Meeren im Tatort: Borowski und der Engel (Erstausstrahlung: Dezember 2013) in einer Hauptrolle. Einen Kurzauftritt als Pornodarsteller hatte er im Münchner Tatort: Hardcore (Erstausstrahlung: Oktober 2017).[10]
In der ZDF-Krimiserie SOKO Leipzig (2015) war er in einer Episodenhauptrolle zu sehen, in der er den Popstar Ben Remus, der, als er einen Einbrecher in seinem Haus vermutet, in Panik durch eine geschlossene Tür schießt und seine Frau ermordet, verkörperte.[5] Episodenrollen hatte er außerdem in den Fernsehserien Alles Klara (2013, als spielsüchtiger Sohn) und Notruf Hafenkante (2016, als Student einer Hamburger Eliteuniversität). In der ersten Staffel der im März 2018 neu platzierten ZDF-Krimiserie SOKO Hamburg übernahm Bruchmann eine weitere Episodenhauptrolle als tatverdächtiger Bäckergeselle Timo Fenne.[11] In Florian Henckel von Donnersmarcks Kinofilm Werk ohne Autor, der im Oktober 2018 in die Kinos kam, spielte Bruchmann einen Kunststudenten. Im 6. Film der TV-Reihe Der Lissabon-Krimi (2020) spielte Bruchmann eine der Hauptrollen, den charismatischen Anführer einer Gruppe von Ökoterroristen Miguel Alcántara, der unter Mordverdacht gerät.[12] In der Miniserie Eldorado KaDeWe – Jetzt ist unsere Zeit (2021/22) hatte er eine durchgehende Nebenrolle als toter Kriegskamerad des KaDeWe-Erben Harry Jandorf (Joel Basman). In der 18. Staffel der ZDF-Serie SOKO Köln (2021) war er der tatverdächtige Schein-Ehemann einer ermordeten, lesbischen chinesischen Kunsthistorikerin.[13] In der 13. Staffel der ZDF-Serie Die Bergretter (2022) übernahm Bruchmann eine dramatische Episodenhauptrolle als Inhaber einer Eventagentur, der gemeinsam mit seinem Freund nach einer durchzechten Partynacht Fahrerflucht beging und von seiner Vergangenheit eingeholt wird.[14]
Neben der Schauspielerei beschäftigt sich Bruchmann mit Musik und Tanz. Auf Musikbühnen im Raum Leipzig gastierte er bereits vor seiner Theaterzeit. Er ist Sänger in einer Band, spielt Klavier, Gitarre und Schlagzeug. Mit der Band „Amsel Tanz Quintett“ singt er alte Discomusik, Evergreens und Popsongs. Außerdem besucht er seit 2015 in den Sommermonaten regelmäßig „Gaga“-Klassen an der Batsheva Company in Tel-Aviv.
Im Februar 2021 outete er sich im Rahmen der Initiative #actout im SZ-Magazin mit 185 anderen lesbischen, schwulen, bisexuellen, queeren, nicht-binären und trans* Schauspielern.[15] Bruchmann lebt in Berlin.[2][3]
Filmografie (Auswahl)
- 2010: Schloss Einstein (Fernsehserie)
- 2010: Tatort: Heimwärts (Fernsehreihe)
- 2011: Ich habe dir nie erzählt, womit ich mein Geld verdiene (Dokumentarfilm)
- 2012: Der Turm (Fernsehfilm)
- 2012: Silent Youth (Kinofilm)
- 2013: Unsere Mütter, unsere Väter (Fernsehfilm)
- 2013: Alles Klara: Zur Strecke gebracht (Fernsehserie, eine Folge)
- 2013: Tatort: Borowski und der Engel (Fernsehreihe)
- 2015: SOKO Leipzig: Schuss durch die Tür (Fernsehserie, eine Folge)
- 2015: Deutschland 83: Quantum Jump (Fernsehserie, eine Folge)
- 2016: Notruf Hafenkante: Bis zum Umfallen (Fernsehserie, eine Folge)
- 2017: Tatort: Hardcore (Fernsehreihe)
- 2018: SOKO Hamburg: Mitten ins Herz (Fernsehserie, eine Folge)
- 2018: Morden im Norden: Dunkle Wasser (Fernsehserie, eine Folge)
- 2018: Werk ohne Autor (Kinofilm)
- 2020: Der Lissabon-Krimi: Die verlorene Tochter (Fernsehserie)
- 2021: All You Need: Der Gast (Fernsehserie, eine Folge)
- 2021: Eldorado KaDeWe – Jetzt ist unsere Zeit (Fernsehserie)
- 2021: SOKO Köln: Just married (Fernsehserie, eine Folge)
- 2022: Die Bergretter: Dieses eine Leben (Fernsehserie, eine Folge)
Weblinks
- Martin Bruchmann in der Internet Movie Database (englisch)
- Martin Bruchmann bei crew united
- Martin Bruchmann bei filmmakers.de
- Martin Bruchmann – Vita (Deutsches Theater Berlin)
- Martin Bruchmann – Vita (Staatstheater Nürnberg)
- Martin Bruchmann – Vita (Agentur)
Einzelnachweise
- Martin Bruchmann. In: ČSFD.cz . Abgerufen am 22. Oktober 2018.
- Martin Bruchmann. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 27. April 2018.
- Martin Bruchmann. Profil und Vita bei CASTFORWARD. Abgerufen am 27. April 2018.
- Martin Bruchmann. Vita. Offizielle Internetpräsenz Theater Münster. Abgerufen am 27. April 2018.
- Der geheimnisvolle Popstar und die SOKO. In: Mittelbayerische Zeitung. 11. Januar 2015, abgerufen am 27. April 2018.
- Schauspiel Stuttgart: Martin Bruchmann* | Schauspiel Stuttgart. Abgerufen am 1. Februar 2022.
- Frank Behnke inszeniert am Theater Münster „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“. In: Westfälische Nachrichten vom 23. Dezember 2016. Abgerufen am 27. April 2018.
- Theaterrezension von „Das hier ist kein Tagebuch“. Abgerufen am 27. April 2018.
- Ein Fest für Atatürk – Rechercheprojekt / Stückentwicklung (Memento vom 27. April 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 27. April 2018.
- Tatort-Krimi voller Geheimnisse, Lügen und Intrigen (Memento vom 27. April 2018 im Internet Archive). In: Ruhr Nachrichten vom 8. Oktober 2017. Abgerufen am 27. April 2018.
- SOKO Hamburg | Mitten ins Herz (Memento vom 25. April 2018 im Internet Archive). Handlung und Besetzung. Abgerufen am 27. April 2018.
- Der Lissabon-Krimi: Die verlorene Tochter. Handlung, Besetzung und Bildergalerie. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 25. November 2020.
- SOKO Köln: Just married. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 8. Januar 2022.
- Die Bergretter: Dieses eine Leben. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz des ZDF. Abgerufen am 8. Januar 2022.
- Carolin Emcke, Lara Fritzsche: »Ich komme aus einer Welt, die mir nicht von mir erzählt hat«. In: Süddeutsche Zeitung Magazin, 5. Februar 2021, S. 8–21.