Maitenbeth
Maitenbeth (Bairisch: Moabeth) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Mühldorf am Inn | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Maitenbeth | |
Höhe: | 609 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,94 km2 | |
Einwohner: | 2061 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 83558 | |
Vorwahl: | 08076 | |
Kfz-Kennzeichen: | MÜ, VIB, WS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 83 126 | |
Gemeindegliederung: | 58 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Haager Straße 5 83558 Maitenbeth | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Thomas Stark (Bürgerliste Maitenbeth) | |
Lage der Gemeinde Maitenbeth im Landkreis Mühldorf am Inn | ||
Geografie
Geografische Lage
Im Gemeindegebiet befindet sich die Quelle der Isen, einem Nebenfluss des Inns.
Maitenbeth liegt 40 km östlich von München und 35 km nördlich von Rosenheim an der B 12.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Osten an Haag in Oberbayern (MÜ), im Süden an Rechtmehring (MÜ), Albaching (RO) und Steinhöring (EBE), im Westen an Hohenlinden (EBE) und im Norden an Isen (ED).
Gemeindegliederung
Es gibt 58 Gemeindeteile:[2][3]
- Barthub
- Berg
- Bernreit
- Brand
- Brandstätt
- Bräustätt
- Dichtldorn
- Dieblstätt
- Edgarten
- Eßbaum
- Etschlohe
- Feichten
- Gassen
- Ginhub
- Gmain
- Goldbrunn
- Haslach
- Hatzmoos
- Heilbrunn
- Hennezogl
- Hof
- Honau
- Innach
- Kopfsöd
- Kramerberg
- Kreuz
- Kronsöd
- Lacken
- Lichtfelden
- Löfflmoos
- Lohen
- Luhestätt
- Luxstätt
- Maitenbeth
- Marsmeier
- Mitterhof
- Moos
- Neukirchen
- Niesberg
- Oberöd
- Ochsenfurt
- Oed
- Perzl
- Pfaffenberg
- Pointner
- Rain
- Rappolten
- Rückertsbichl
- Schellenberg
- Schranken
- Seilbach
- Siebenhart
- Steinweg
- Straß
- Straßmaier
- Tegernbach
- Thal
- Weinhub
Es gibt die Gemarkungen Innach, Maitenbeth und Großhaager Forst.[4]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der heutige Gemeindeteil Etschloh wird 977 n. Chr., Maitenbeth (als Aetenpeth) erst 1315 n. Chr., zum ersten Mal in einem Freisinger Matrikel urkundlich erwähnt. Der Name Aetenpeth, setzt sich dabei aus „Aeten“ – einer Abwandlung des Namens Aite, der aus Agathe entstanden ist – und „beth“ – was Ruheplatz bedeutet – zusammen[5]. Der Buchstabe M entstand wohl durch eine Verschmelzung eines (unbekannten) vorausgehenden Wortes mit dem Stammwort. Der Name Maitenbeth bedeutet also von sinngemäß „Platz an dem die heilige Agathe ruht“.
Im Mittelalter bis 1804 gehörte Maitenbeth mit den umliegenden Dörfern und Weilern zur Freien Reichsgrafschaft Haag. Die Grafschaft Haag gehörte nicht zu Bayern, sondern war ein eigenes selbständiges Reichsland. Die Westgrenze der Grafschaft bildet heute noch die Westgrenze der Gemeinde Maitenbeth. An dieser Grenze kam es im Jahre 1800 zum Zusammenstoss der französischen Revolutionstruppen mit den süddeutschen Truppen (Österreicher, Bayern, Württemberger, Hessen, Liechtensteiner). Am 3. Dezember 1800 wurde um Maitenbeth der entscheidende Kampf der Schlacht von Hohenlinden ausgetragen.
Im Jahr 1882 schlossen sich die zwei Gemeinden Maitenbeth und Innach in einer Art Gebietsreform zusammen.
Verwaltungszugehörigkeit
Nach der Auflösung des Landkreises Wasserburg am Inn 1972 wurde Maitenbeth Teil des Landkreises Mühldorf am Inn und 1978 der Verwaltungsgemeinschaft Haag, dies jedoch nur für zwei Jahre. Seit 1980 bildet Maitenbeth mit der Nachbargemeinde Rechtmehring eine Verwaltungsgemeinschaft.
Chronik
Laut der „Chronik von Maitenbeth“ (1858) des Expositus Franz Haistrachers gab es bereits im Jahr 1488 in Maitenbeth eine Kirche. Ihre heutige Form bekam die Pfarrkirche St. Agatha ab dem Jahr 1680, 1707 wurde sie eingeweiht.
- 1800 – Missbrauch als Feldschmiede und Heerlager von österreichischen Truppen
- 1840 – Eigener Friedhof
- 1847 – Ernennung zur Expositur
- 1873 – Ernennung zur Pfarrei
- 1940 – Am 8. September wird der Kirchturm von einem Blitz getroffen und brennt völlig aus
- 1984 – Bau eines zusätzlichen Friedhofes
- 1991 – Gründung des Pfarrverbandes Maitenbeth-Rechtmehring
Maitenbeth war Teil der Grafschaft Haag.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1882 die Gemeinde Innach eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1655 auf 2029 um 374 Einwohner bzw. um 22,6 %.
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¹ Inklusive des damals noch selbstständigen Gemeindeteils Innach
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Thomas Stark (Bürgerliste Maitenbeth).
Wappen
Blasonierung: „Schräg geteilt von Gold und Blau, oben ein fliegender schwarzer Rabe mit rotem Holzspan im Schnabel, unten ein springendes silbernes Ross mit Zaum.“[7] | |
Wappenbegründung: Der Schimmel steht für die Grafschaft Haag. |
Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Maitenbeth.
Baudenkmäler
Öffentliche Einrichtungen
Maitenbeth verfügt über eine Grundschule. Das heutige Gebäude wurde 1964 eingeweiht und 1991 erweitert. Sie bildet mit der Schule in Rechtmehring eine gemeinsame Hauptschule. Ein Kindergarten besteht seit 1974, 2004 zog er in ein neues Gebäude um.
Verkehr und Infrastruktur
Maitenbeth ist an der stark befahrenen B 12 (Lindau – München – Passau) und nicht weit von der nord-südlich verlaufenden B 15 gelegen. Es bestehen Busverbindungen nach München und Haag/Gars am Inn. Zur Überwachung des Luftraums steht im Großhaager Forst südwestlich von Maitenbeth ein Turm der DFS mit einer SRE-M-Radaranlage. Jede dieser bundesweit sechs Anlagen hat einen Erfassungsradius von etwa 145 NM (Nautischen Meilen, entspricht 270 km).
Persönlichkeiten
Der Maler Peter Casagrande (* 1946) lebt und arbeitet in Maitenbeth.
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Maitenbeth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Gemeinde Maitenbeth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
- Below Stefan von, Stefan Breit: Wald - von der Gottesgabe zum Privateigentum: Gerichtliche Konflikte zwischen Landesherren und Untertanen um den Wald in der frühen Neuzeit, Stuttgart 1998, S. 101, ISBN 978-3-8282-0079-1
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 589 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Eintrag zum Wappen von Maitenbeth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte