Münsing
Münsing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen am Starnberger See. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Ufer des Starnberger Sees bis auf den Münsinger Rücken, der sich zwischen dem See und dem Tal der Isar erhebt, und schließt auch den westlichen Tischberg mit ein, der die südliche Kuppe des Rückens bildet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Bad Tölz-Wolfratshausen | |
Höhe: | 666 m ü. NHN | |
Fläche: | 52,23 km2 | |
Einwohner: | 4300 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 82 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82541 | |
Vorwahlen: | 08177, 08171, 08801 | |
Kfz-Kennzeichen: | TÖL, WOR | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 73 137 | |
Gemeindegliederung: | 24 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Weipertshausener Straße 5 82541 Münsing | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Michael Grasl (FW) | |
Lage der Gemeinde Münsing im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen | ||
Gemeindeteile
Es gibt 24 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Ambach (Kirchdorf)
- Ammerland (Kirchdorf)
- Attenkam (Weiler)
- Bergkramer (Einöde)
- Bolzwang (Weiler)
- Bruckmaier (Einöde)
- Buchsee (Einöde)
- Degerndorf (Kirchdorf)
- Holzhausen a.Starnberger See (Kirchdorf)
- Münsing (Pfarrdorf)
- Oberambach (Schloss)
- Pischetsried (Weiler)
- Reichenkam (Einöde)
- Ried (Weiler)
- Sankt Heinrich (Kirchdorf)
- Schallenkam (Einöde)
- Schechen (Weiler)
- Schwabbruck (Einöde)
- Seeheim (Dorf)
- Sonderham (Weiler)
- Staudach (Einöde)
- Weidenkam (Weiler)
- Weipertshausen (Dorf)
- Wimpasing (Dorf)
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Münsing wurde im Frühmittelalter von den Bajuwaren besiedelt. Die urkundliche Ersterwähnung Munigisingun lässt auf einen Ursiedler namens Munigis schließen. Münsing war später ein Teil der geschlossenen Hofmark Ammerland der Grafen von Baumgarten. Die Gemeinde wurde 1818 im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern eine selbstständige politische Gemeinde.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinde Holzhausen am Starnberger See und ein Teil der Gemeinde Degerndorf eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 3440 auf 4301 um 851 Einwohner bzw. um 30,2 %.
Politik
Gemeinderat
Nach der Kommunalwahl am 15. März 2020 hat der Gemeinderat 16 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,5 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
Gemeinderatswahl Münsing 2020
Wahlbeteiligung: 70,5 %
% 30 20 10 0 20,9 16,7 13,5 11,3 11,2 9,4 9,1 7,9 n. k.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
%p 25 20 15 10 5 0 -5 -10 +20,9
−5,5 +1,8 −2,8 −0,4 −4,9 −1,6 −1,7 −5,8 |
Bürgermeister
Michael Grasl ist seit April 2005 Erster Bürgermeister. Bei der Wahl im März 2014 erhielt er 91,4 % der Stimmen.[5]
Wappen
Blasonierung: „Über silbernen Wellen von Rot und Blau geteilt, darauf nebeneinander eine goldene heraldische Lilie und schräg gekreuzt ein goldener Schlüssel und ein goldenes Schwert.“[6]
Das Wappen wird seit 1985 geführt. | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Baudenkmäler
- Schloss Seeburg im Gemeindeteil Weipertshausen
- Schloss Ammerland
- Schloss Weidenkam
- Ungarisches Tor
- Schlossgut Oberambach
- Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Bodendenkmäler
Fernsehen
Die Gemeinde ist, zusammen mit der Nachbarstadt Wolfratshausen, der zentrale Schauplatz der erfolgreichen ARD Vorabend-Serie Hubert ohne Staller.
Regelmäßige Veranstaltungen
Traditionell findet in Münsing alle vier Jahre, zuletzt 2016, das Münsinger Ochsenrennen statt.
Jedes Jahr wird in einem Gemeindeteil von Münsing (Münsing-West, Münsing-Ost, Ammerland) und den anderen Dörfern in der Gemeinde (Holzhausen und Degerndorf) ein Maibaum aufgestellt. Im Jahre 2009 wurde der Maibaum in Münsing-Ost sowie in Degerndorf neu errichtet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In der Gemeinde gibt es heute keinen Bahnhof. Im Gemeindeteil Degerndorf befand sich bis 1972 ein Bahnhof der ehemaligen Isartalbahn von München Süd nach Bichl. Die A 95 verläuft bei Münsing und bietet so eine schnelle Verbindung nach München. Es gibt eine Schiffsanlegestelle der Bayerischen Seenschifffahrt in Ambach. Außerdem fahren Busse nach Starnberg, Wolfratshausen, Seeshaupt und Innsbruck.
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde gibt es die Grundschule Münsing und Kindergärten in Holzhausen (kirchlich), Degerndorf (kommunal) und Ammerland (privat).
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1993: Vicco von Bülow (Loriot; 1923–2011), Humorist, verstorben in Ammerland
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Stephan Roeschlein (1888–1971), Optik-Konstrukteur, geboren in Münsing
- Martin E. Süskind (1944–2009), Journalist und Autor, geboren im Gemeindeteil Ambach
- Annamirl Bierbichler (1946–2005), Schauspielerin, geboren im Ortsteil Ambach
- Josef Bierbichler (* 1948), Schauspieler, geboren im Gemeindeteil Ambach
- Patrick Süskind (* 1949), Autor, geboren im Gemeindeteil Ambach
Mit Münsing verbunden
- Franz Graf von Pocci (1807–1876), Künstler, Besitzer von Schloss Ammerland
- Waldemar Bonsels (1880–1952), Schriftsteller, verstorben im Gemeindeteil Ambach
- Manfred Schmidt (1913–1999), Comiczeichner, verstorben im Gemeindeteil Ambach
- Heiner Lauterbach (* 1953), Schauspieler, wohnhaft im Gemeindeteil Sankt Heinrich[7]
- Christian Tramitz (* 1955), Schauspieler, wohnhaft im Gemeindeteil Ammerland[8]
- Barbara Rudnik (1958–2009), Schauspielerin, wohnte in Münsing[9]
- Thomas Darchinger (* 1963), Schauspieler, zeitweise wohnhaft im Gemeindeteil Holzkirchen[10]
Literatur
- Maximilian Schmidt: Die Fischerrosl von St. Heinrich. 2000 ISBN 3-935115-11-3
- Dirk Heisserer: Wellen: Wind und Dorfbanditen: Literarische Erkundungen am Starnberger See. 1996 ISBN 3-424-01242-4
- Festschrift 1200 Jahre Münsing. Münsing 1979
- Friedrich Schnell und Hans-Peter Uenze: Orts- und Pfarrgeschichte von Münsing, 740–1400, Eigenverlag 1966
- Alma Lanzinger und Gemeinde Münsing: Ammerland anno dazumal. Eigenverlag 2005
- Reihe Chronik Münsing, Band 1, Pfarrbeschreibungen, Familienbücher und Katasterkarten – Quellen zu den Familien Münsings, Holzhausens, Höhenrains und Degerndorfs vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, herausgegeben von Johannes Bernwieser und Sarah Ewerling im Auftrag der Gemeinde Münsing, Ambacher Verlag, 2013, ISBN 978-3-9816330-0-9
- Reihe Chronik Münsing, Band 2, Die Ortschaft Münsing von 1900 bis 2000 in Bildern, Geschichten und Erinnerungen – ein Bürgerprojekt, herausgegeben von Johannes Bernwieser im Auftrag der Gemeinde Münsing, Ambacher Verlag, 2013, ISBN 978-3-9816330-3-0
- Dorf & See – Die Gemeinde Münsing in alten Ansichten. Die schönsten Motive aus der historischen Postkartensammlung der Gemeinde Münsing, Ambacher Verlag, 2016, ISBN 978-3-9816330-5-4
- See & Dorf – Das Münsinger Ostufer in historischen Bildern und Fotografien. Der zweite Band mit Motiven aus der Postkartensammlung der Gemeinde Münsing, Ambacher Verlag, 2017, ISBN 978-3-9816330-6-1
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Münsing in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. September 2019.
- Gemeinde Münsing, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2021.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 568.
- https://www.wahlen.bayern.de/kommunalwahlen/
- Eintrag zum Wappen von Münsing in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 2. September 2020.
- Lauterbach tritt Grund für Radweg ab. In: Merkur.de. 28. März 2009, abgerufen am 11. November 2020.
- Volker Ufertinger: Christian Tramitz, ein begnadeter Komiker. In: Merkur.de. 9. Oktober 2020, abgerufen am 11. November 2020.
- Barbara Rudnik starb in der Kreisklinik. In: Merkur.de. 24. Mai 2009, abgerufen am 11. November 2020.
- Konstantin Kaip: Warum sich der Fernseh-Bösewicht mit dem Staatlichen Bauamt anlegt. In: sueddeutsche.de. 23. April 2016, abgerufen am 11. November 2020.