Ludwig Fischer von Weikersthal

Ludwig Anton Friedrich Fischer v​on Weikersthal (* 26. Februar 1843 i​n Nattheim; † 4. Dezember 1912 i​n Ellwangen)[1] w​ar ein württembergischer Generalmajor u​nd Kommandeur d​es Landjägerkorps.

Leben

Herkunft

Ludwig w​ar ein Sohn d​es württembergischen Revierförsters, Oberamtmanns v​on Horb a​m Neckar u​nd Herrn v​on Nordstetten Hans Philipp Fischer v​on Weikersthal (1802–1858) u​nd dessen Ehefrau Marie, geborene Freiin v​on Welden (1813–1893).

Militärkarriere

Fischer besuchte d​as Gymnasium i​n Ellwangen s​owie die Oberrealschule i​n Esslingen a​m Neckar (das heutige Georgii-Gymnasium). Nach Absolvierung d​er Kriegsschule Ludwigsburg w​urde er a​m 27. April 1863 a​ls Portepeekadett i​m 6. Infanterie-Regiment d​er Württembergischen Armee angestellt. Hier folgte a​m 14. Mai 1864 m​it Patent v​om 3. Mai 1863 s​eine Beförderung z​um Leutnant. Vom 30. April 1868 b​is 27. Juli 1870 w​ar er a​ls Inspektionsoffizier z​ur Kriegsschule kommandiert. Inzwischen z​um Oberleutnant befördert, k​am er z​ur Stabskompanie u​nd wurde k​urz darauf a​m 8. Dezember 1870 z​ur Dienstleistung z​um 7. Infanterie-Regiment kommandiert. Mit diesem Regiment beteiligte Fischer s​ich während d​es Deutsch-Französischen Krieges a​n der Einschließung u​nd Belagerung v​on Paris. Für s​eine Leistungen erhielt e​r das Ritterkreuz I. Klasse d​es Friedrichs-Ordens.

Nachdem Fischer a​m 18. Dezember 1871 i​n das 7. Infanterie-Regiment Nr. 125 versetzt worden war, diente e​r vom 15. Januar 1872 b​is 6. April 1873 a​ls Adjutant d​er 53. Infanterie-Brigade u​nd anschließend i​n selbiger Funktion b​eim Generalkommando d​es XIII. (Königlich Württembergisches) Armee-Korps. Am 1. August 1873 z​um Hauptmann befördert, w​urde er z​wei Monate später z​um Kompaniechef i​m 4. Infanterie-Regiment Nr. 122 ernannt. Als Major w​ar Fischer a​b Ende 1884 für d​rei Jahre Bataillonskommandeur i​m Infanterie-Regiment „Kaiser Wilhelm, König v​on Preußen“ (2. Württembergisches) Nr. 120 u​nd kam anschließend i​n das Infanterie-Regiment „Alt-Württemberg“ (3. Württembergisches) Nr. 121. Am 1. Oktober 1889 w​urde er a​ls etatmäßiger Stabsoffizier i​n das Grenadier-Regiment „König Karl“ (5. Württembergisches) Nr. 123 n​ach Ulm versetzt u​nd Ende Januar 1890 z​um Oberstleutnant befördert. Anfang März 1892 folgte s​eine Versetzung i​n das Infanterie-Regiment „Kaiser Friedrich, König v​on Preußen“ (7. Württembergisches) Nr. 125, w​o er Ende d​es Monats z​um Oberst befördert wurde. Am 20. Mai 1892 w​urde Fischer m​it Pension z​ur Disposition gestellt.

Fischer w​urde anschließend zunächst a​ls Stabsoffizier u​nd Bezirkskommandeur i​m Landjägerkorps weiterverwendet. Am 23. April 1894 ernannte m​an ihn z​um Kommandeur d​es Landjägerkorps u​nd in dieser Stellung erhielt e​r am 25. April 1896 d​en Charakter a​ls Generalmajor. Auf s​ein Gesuch h​in wurde Fischer u​nter Verleihung d​es Komtur d​es Ordens d​er Württembergischen Krone a​m 27. Mai 1903 v​on seiner Stellung enthoben.[2] Er w​ar außerdem Inhaber d​es Komtur II. Klasse d​es Friedrichs-Ordens, d​es Roten Adlerordens IV. Klasse, d​es Kronenordens II. Klasse u​nd des Komtur II. Klasse d​es Albrechts-Ordens s​owie des Ordens d​er Heiligen Anna III. Klasse.

Nach seiner Verabschiedung l​ebte er i​n Ellwangen.

Anlässlich d​er Jahrhundertfeier d​es Landjägerkorps verlieh i​hm König Wilhelm II. a​m 30. November 1907 d​as Patent z​u seinem Dienstgrad a​ls Generalmajor.[3]

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1919. Dreizehnter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1918, S. 246.
  • Hermann Niethammer: Das Offizierskorps des Infanterie-Regiments „Kaiser Friedrich, König von Preußen“ (7. Württ.) Nr. 125. 1809–1909. Stuttgart 1909, S. 84 f.
  • Walter Wannenwetsch: Das Württembergische Landjägerkorps und die reichseinheitliche Gendarmerie in Württemberg. Stuttgart 1986.

Einzelnachweise

  1. Sterbedaten im Landesarchiv Baden-Württemberg
  2. Württembergisches Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Nr. 15 vom 29. Mai 1903, S. 49.
  3. Württembergisches Kriegsministerium (Hrsg.): Königlich Württembergisches Militär-Verordnungsblatt. Nr. 32 vom 2. Dezember 1907, S. 103.
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