Liste der Sonderkraftfahrzeuge der Wehrmacht
Die nachstehende Liste der Sonderkraftfahrzeuge der Wehrmacht (kurz: Sd.Kfz.) enthält eine Auswahl der für die deutsche Wehrmacht entwickelten und gefertigten militärischen Kraftfahrzeuge, die eine sogenannte Sonderkraftfahrzeugnummer erhielten. Es handelt sich hierbei um Halbketten-, Ketten- und Panzerfahrzeuge, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs für die Wehrmacht in Serie gebaut wurden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat die Bundeswehr diese Nomenklatur nicht übernommen.
Systematik und Nummernkreise bei der Wehrmacht
Für die Logistik zur Beschaffung, zur Zuteilung und für Wartung wurde darauf geachtet die Fahrzeuge nach Klassen und Nummernkreise zu gliedern. In der Praxis sind wiederholte Kollisionen dieser Zuordnungen vorgekommen. Ergänzend zu den Sonderkraftfahrzeugen hier ein Überblick der Systematik:
Sd.Kfz. Nummernkreis
Der Nummerkreis dieser Liste betrifft die sogenannten Sonderkraftfahrzeuge (Sd. Kfz.). Nur ein Teil der Sonderkraftfahrzeuge zählt zu den Radfahrzeugen der Wehrmacht, weil darunter auch etliche Kettenfahrzeuge sind. Zur Liste ein Überblick der Grobeinteilung:
- Sd.Kfz. 1 – Sd.Kfz. 99: ungepanzerte Sonderfahrzeuge
- Sd.Kfz. 100 – Sd.Kfz. 199: Kampfpanzer
- Sd.Kfz. 200 – Sd.Kfz. 299: Späh- und Schützenpanzer, Beobachtungspanzer, Panzerbefehlswagen
- Sd.Kfz. 300 und höhere Nummern: Minenräumer und Ladungsträger
- ohne Nummern: Prototypen und Beutefahrzeuge
Weitere Fahrzeugsystematiken der Wehrmacht
Weitere Nummernkreise siehe unten auf dieser Seite, Abschnitt: Weitere Nummernkreise zu Fahrzeugen der Wehrmacht
Nr. 1 bis 99: Kettenkrafträder, Zugkraftwagen (leicht, schwer) etc.
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Nr. 100 bis 199: Kampfpanzer, Selbstfahrlafetten, Sturmgeschütze etc.
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Nr. 200 bis 299: Panzerspähwagen, Schützenpanzerwagen, Funkpanzer etc.
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Nr. 300 aufwärts: Minenräumwagen und Ladungsträger
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Weitere Nummernkreise zu Fahrzeugen der Wehrmacht
Kfz. Nummernkreis
Ein weiterer Nummerkreis betrifft die sogenannten Radfahrzeuge der Wehrmacht. Zur Liste ein Überblick der Grobeinteilung,[5] die allerdings nicht 100%ig durchgängig gehandhabt wurde:
- Kfz. 1 – Kfz. 10: Leichte Personenkraftwagen (le. Pkw)
- Kfz. 11 – Kfz. 20: Mittlere Personenkraftwagen (m. Pkw)
- Kfz. 21 – Kfz. 30: Schwere Personenkraftwagen (S. Pkw)
- Kfz. 31 – Kfz. 40: Leichte Lastkraftwagen (le. Lkw)
- Kfz. 41 – Kfz. 50: Mittlere Lastkraftwagen (m. Lkw)
- Kfz. 51 – Kfz. 60: Schwere Lastkraftwagen (s. Lkw)
- Kfz. 61 – Kfz. 70: Leichte geländegängige Lastkraftwagen (le. gl. Lkw)
- Kfz. 71 – Kfz. 80: Mittlere geländegängige Lastkraftwagen (m. gl. Lkw)
- Kfz. 81 – Kfz. 90: Leichte oder Schwere geländegängige Lastkraftwagen (legl. Lkw oder s.gl. Lkw)
- Kfz. 301 – Kfz. 385: Lkw nach speziellen Vorgaben (Sonderaufbau) für die Luftwaffe.
- Kfz. 411 – Kfz. 420: Kraftfahrzeuge der Luftabwehr
Vs.Kfz. Nummernkreis
Neben den tatsächlich in Serien produzierten Fahrzeugen existierten für Prototypen und Entwicklungsprojekte Benennungen wie Versuchskampffahrzeug (abgekürzt teils VK. oder Vs.Kfz.). Aus Geheimhaltungsgründen wurden diese Nummern kaum genannt oder durch Tarnnamen oder Entwicklungsnummern bei Herstellern ersetzt. Nachfolgend einige der dazu bekannten Nummern:
- VK 6.01 Panzer I Ausf. C
- VK 9.01 Panzer II Ausf. G
- VK 9.03 Panzer II Ausf. H und M
- VK 13.03 Panzer II Ausf. L "Luchs"
- VK 13.05 Flakpanzer Luchs
- VK 16.01 Panzer II Ausf. J
- VK 16.02 VK 1602 Leopard
- VK 18.01 Panzer I Ausf. F
- VK 20.01 bis VK 28.01 Studien für einen 20-Tonnen-Panzer zum Ersatz von Panzer III und Panzer IV
- VK 28.01 Krupp Panzerprojekt für 26-Tonnen Mehrzweckpanzer
VK 30 - Panzerentwürfe für 30–35 Tonnen[6]
- VK 30.01 (H) Henschel Entwurf für einen 30-Tonnen "Durchbruchspanzer". 2 Prototypen gebaut, spätere Weiterverwendung für Projekt-Sturer Emil
- VK 30.01 (P) - Porsche Entwurf für einen 30-Tonnen-Panzer
- VK 30.01-30.02 (D) VK 30.01 (D) Daimler-Benz Entwurf für einen 30-Tonnen-Panzer
- VK 30.01-30.02 (D) VK 30.02 (D) Daimler-Benz Entwurf für einen 30-Tonnen-Panzer. Beauftragt 1942, später zugunsten eines Entwurfes von MAN gestrichen.[7]
- VK 30.02 (M) ein MAN Entwurf für einen 30-Tonnen-Panzer, später bekannt als Panzerkampfwagen V Panther
- VK 36.01 (H) Entwurfsüberarbeitung von Henschel für VK 30.01 (H) mit verstärkter Panzerung und erweiterter Bewaffnung
VK 45 - Panzerentwürfe der 45 t - Klasse
- VK 45.01 (H) Henschel Projekt mit Nachfolge Tiger I aka Panzerkampfwagen VI Tiger
- VK 45.01 (P) Porsche Gegenentwurf zu Henschel VK 45.01 (H), das Chassis wurde später für das Panzerprojekt Elefant (Jagdpanzer) weitergenutzt
- VK 45.02 (H) - Tiger II Prototyp von Henschel
- VK 45.02 (P) Tiger II Porsche Gegenentwurf (nur Pläne) zu Henschel VK 45.02 (H)
- VK 45.03 (H) Henschel Panzerprojekt Tiger III
- VK 65.01 (H) Henschel schweres Panzerprojekt
- VK 70.01-72.01 (K) Panzer VII Löwe.
- VK 100 (auch E 100) Panzer VIII Maus Entwürfe
- VK 31 Leichttraktor.
- VK 302 Pz. Sfl. 1a.
- VK 622 Panzer IV Ausf. A
Literatur
- Werner Oswald: Kraftfahrzeuge und Panzer der Reichswehr, Wehrmacht und Bundeswehr. Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-850-1.
- Klaus Christian Richter: Die bespannten Truppen der Wehrmacht. Stuttgart 1997, ISBN 3-613-01794-6.
- Walter E. Seifert: Die Kfz-Nummern der Deutschen Wehrmacht. Kleine Enzyklopädie der Geräte-, Kraftfahrzeug- und Sonderkraftfahrzeugnummern in Reichswehr und Deutscher Wehrmacht. Riesa 2010, ISBN 978-3-935102-36-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- Seifert S. 19, S. 94
- Seifert S. 19
- Alexander Lüdeke: Panzer der Wehrmacht: Rad- und Halbkettenfahrzeuge 1939–1945 Motorbuch Verlag, 2014, ISBN 9783613310360, S. 208
- Fred Koch: Waffen-Arsenal Special Band 20: Gepanzerte Funkwagen und Befehlspanzer in der Wehrmacht, S. 29
- John Milsom, German military transport of World War Two, 1975, Arms and Armour Press, Seiten 9, 76, 84
- Chris Ellis, Peter Chamberlain: Panzerkampfwager V Panther. In: AFV Profile 10. Profile Publishing, S. 3–4.
- Ellis & Chamberlain Panzerkampfwager V Panther, AFV Profile 10, Seite 4