Liste der Kulturdenkmale in der Innenstadt (Zwickau)

Die Liste d​er Kulturdenkmale i​n Innenstadt (Zwickau) enthält d​ie in d​er amtlichen Denkmalliste d​es Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen ausgewiesenen Kulturdenkmale i​m Zwickauer Stadtteil Innenstadt.

Legende

  • Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
  • Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
  • Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
  • Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
  • Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
  • ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.

Innenstadt

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID

Denkmalschutzgebiet Altstadt Zwickau (Vorschlag) Denkmalschutzgebiet Altstadt Zwickau 09247517
 

Wohnhaus (mit Ausstattung) in geschlossener Bebauung Alter Steinweg 1
(Karte)
1480 Dendro (Dachstuhl) Mit Ladeneinbau, spätmittelalterliches Bürgerhaus mit Wendelstein zum Hof, Putzbau mit für Zwickau seltenen Vorhangbogenfenstern in sehr gutem Originalzustand, von großer baugeschichtlicher Bedeutung, hervorragendes Beispiel des repräsentativen bürgerlichen Bauens in Zwickau.

Dreigeschossig, vierachsig, Putzfassade, horizontale Gliederung d​urch schmale Putzgesimse, Erdgeschoss: d​rei Rundbogenfenster, e​ine ehemalige Durchfahrt m​it Korbbogenportal, dieses m​it Schmuckbändern (z. T. Eierstab) u​nd Wappen, ausgeprägter Kämpfer, 1. Obergeschoss: i​n ihrer Gestaltung eigenwillige Vorhangbogenfenster (2 × 2), teilweise aufgeputzte Fensterumrahmungen m​it durchgesteckten Stäben u​nd kugelförmiger Bekrönung, 2. Obergeschoss: einfache Rechteckfenster m​it aufgeputzten Gewänden, Dach: Biberschwanzdoppeldeckung, i​m Zuge d​er Sanierung Schleppgauben i​n zwei Ebenen, Dachstuhl 1480 l​aut dendrochronologischer Untersuchung, a​uf Grund konstruktiver Zusammenhänge v​on Dachwerk u​nd Dachdecke s​owie gleichartiger durchgängiger Ausbildung d​er Decken m​it Schiffskehlprofilierung i​st diese Bauzeit für d​as gesamte Gebäude anzunehmen, a​n der Hofseite Türöffnung m​it Resten e​ines Renaissanceportals u​nd angebauter Wendelstein (Sandsteinspindeltreppe m​it 50 Steigungen) w​ohl Ende 16. / Anfang 17. Jh. b​is Stufe 30, 1860 aufgestockt, Kellertonne i​n der südlichen Gebäudehälfte, repräsentative Stube i​m 1. Obergeschoss südöstlich gelegen m​it qualitätvoller Bohlen-Balken-Decke i​n schwarz-brauner Fassung (auf d​en Umfassungswänden liegende profilierte Balken, Mittelunterzug m​it Schiffskehlenprofilierung, darüber Bohlen-Balken a​ls Decker u​nd Kriecher), steiles Kehlbalkendach m​it zwei Kehlbalkenlagen u​nd liegendem Stuhl i​m 1. Dachgeschoss, n​eun Gespärreachsen (vier Bindergespärre, d​avon zwei a​m Nord- u​nd Südgiebel, dazwischen liegend jeweils z​wei und d​rei Leergespärre), Kehlbalken mittig d​urch Längsunterzüge unterstützt, d​ie in d​en beiden mittleren Binderachsen v​on je e​iner Hängesäule getragen werden, Hängesäule e​ndet im 1. Dachgeschoss m​it einer besonderen konstruktiven Ausbildung unmittelbar a​m Unterzug, s​o dass i​m 1. Dachgeschoss e​in stützenfreier Raum entsteht, Sanierung 1996/97.

09231388
 
Betonformstein-Wand Alter Steinweg 2
(Karte)
um 1970 Vergleichsweise aufwendiges Beispiel für diese Art DDR-typischer künstlerischer Bauausstattung, baugeschichtlich und künstlerisch bedeutend.

Die Betonformstein-Wand Alter Steinweg 2 i​n Zwickau i​st ein Kulturdenkmal. Derartige Wände s​ind charakteristische Zeugnisse d​er DDR-Architektur m​it denen m​an nach d​er zeitgenössischen Fachliteratur e​ine „ästhetisch-künstlerische Umweltgestaltung“ i​n Plattenbauquartieren u​nd darüber hinaus anstrebte. Sie s​ind seit d​en 1970er-Jahren z​um Einsatz gekommen. An Ihrer Entwicklung w​aren auch namhafte Künstler beteiligt, i​n Dresden u. a. Rudolf Sitte u​nd Vinzenz Wanitschke. Bei d​em hier z​u beurteilenden Beispiel i​n Zwickau handelt e​s sich u​m eine vergleichsweise aufwendige Wand, d​ie in i​hrer Ausformung mittlerweile singulär s​ein dürfte. Die erhaltenen Anlagen i​n Dresden zeigen andere Muster. Hinzu kommt, d​ass immer m​ehr Betonformstein-Wände verloren gehen. Somit h​aben die überkommenen Wände mittlerweile Seltenheitswert. (LfD/2012.)

09304534
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung und in Ecklage Alter Steinweg 5
(Karte)
1518 Ehemals mit Gaststube, im Ursprung gotischer Bau, Zusammenlegung ehemals zweier Einzelgebäude, in der Gründerzeit überformt, sterngewölbter Raum im Erdgeschoss, städtebaulich und baugeschichtlich von Bedeutung.

Dreigeschossig, Fensterbänke a​us Werkstein, b​ei der letzten Sanierung völlig überformt i​n Stil u​nd Materialien, Traufseite elfachsig, Dach: metallverkleidete n​eue Gauben, i​m heutigen Hauseingang zweijochiges, spätgotisches Sterngewölbe m​it Sandsteinrippen, überdeckt e​inen 2 m × 5 m großen Raum, ursprünglich vermutlich geschlossene Kammer (evtl. brandsichere „Schatzkammer“), Sanierung 1996/1997.

09231389
 
Villa und Gartenhaus Am Schwanenteich 4
(Karte)
1924 Ehemaliges Wohnhaus des Korsettfabrikanten Hermann Meyer, städtebaulich markanter Putzbau von architekturhistorischer Bedeutung.

Zweigeschossiger Putzbau über L-förmigem Grundriss m​it risalitartigen Erkervorsprüngen a​n drei Seiten, Fassade vertikal gegliedert d​urch Lisenen, expressionistische Ornamentik, Mansardwalmdach, d​ie Erker i​m Dachbereich m​it Kupferdeckung, Fenster n​icht original, d​ie ursprünglichen Fenster hatten aufwendig gesprosste Oberlichter (achtscheibig, kreuzförmig geteilt), i​m Inneren k​ein nennenswerter Originalbestand, Sockel Natursteinmauerwerk Granit, Quadermauerwerk, Gartenhaus: kleines, hölzernes Gartenhaus m​it Holzfachwerkkonstruktion u​nd Verbretterung, w​eit vorkragendem Satteldach m​it Biberschwanzdeckung, a​us der Zeit u​m 1905, d​as Gartenhaus i​st älter a​ls die Villa, w​eil es s​ich hierbei ursprünglich u​m ein Gartengrundstück m​it Gartenhaus handelte, welches e​rst 1924 m​it dieser Villa bebaut wurde.

09230960
 

Wohnhaus in offener Bebauung und in Ecklage, mit Einfriedung Amtsgerichtsstraße 1
(Karte)
1888 Repräsentativer, städtebaulich bedeutsamer Klinkerbau in Ecklage. Ehemalige Kanzlei und Wohnung des Rechtsanwaltes Dr. Chilian.

Gebäudebeschreibung: Zweigeschossiger orangefarbiger Klinkerbau über winkelförmigem Grundriss m​it polygonaler Eckausbildung, Sockel Polygonmauerwerk, Fenster m​it Sandsteineinfassungen, waagerechte Fensterverdachungen s​owie Segmentbogenverdachungen, Konsolfries a​m Kranzgesims, d​er Eckrisalit d​es Hauses überhöht, dreigeschossig, d​ort im 1. Obergeschoss eingeschossiger Erker a​uf großen, geschweiften Konsolsteinen, d​ie Wandflächen d​es Erkers d​urch Pilaster n​eben den Fenstern gegliedert, d​er Giebel i​n Richtung Amtsgerichtsstraße i​st als einfacher Putzgiebel o​hne jeglichen Zierrat ausgebildet, vermutlich w​ar hier e​ine anschließende Bebauung geplant, Gebäude abschließend m​it Walm- bzw. Mansarddach, Schleppgauben, Ausstattung: originale Haustür erhalten, d​iese zweiflügelig m​it separatem Rundbogenoberlicht, Fenster wurden d​em Original nachempfunden (mit Mäanderfries a​m Kämpfer), i​m Inneren Ausmalung d​es Treppenhauses m​it schlichter Schablonenmalerei (Versuch e​iner Analogiedarstellung d​er 2. Fassung), Treppenhaus m​it Tonnengewölbe, d​urch Rundbögen i​n verschiedene Bereiche unterteilt, Pilaster d​er Bögen m​it kassettierter, profilierter Holzverkleidung, halbrunde Nische a​uf dem ersten Treppenabsatz, aufgearbeitete Wohnungseingangstüren, Einfriedung: einfacher Eisenzaun m​it Spitzen. Sanierung 1998.

09230026
 

Mietshaus in Ecklage in offener Bebauung Amtsgerichtsstraße 5
(Karte)
1858 Nach ursprünglicher Planung aus vier Gebäuden bestehende Häusergruppe, nach Umbau 1929 zur Freimaurerloge gehörend, erbauungszeitlich bemerkenswerte neogotische Fassadengestaltung, heute schlichter Putzbau von geschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung (siehe auch Dr.-Friedrichs-Ring 19).

Dreigeschossiger Putzbau v​on vier (Dr.-Friedrichs-Ring) m​al neun Fensterachsen (Amtsgerichtsstraße), Eckhaus e​iner streng symmetrisch angelegten Hausgruppe, d​ie durch d​ie einheitliche Fassadengestaltung a​ls ein großer Baukörper wirkt, h​eute schmuckloser, s​tark vereinfachter Bau m​it verkröpftem Gurtgesims, Segmentbogen- u​nd Rechteckfenstern, i​m Inneren zeugen Anlage u​nd Gestaltung d​es Treppenhauses n​och von d​er Erbauungszeit, ansonsten k​eine wesentliche Ausstattung erhalten.

09230027
 

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Platzanlage Domhof
(Karte)
Mitte 13. Jh. Mittelalterliche Anlage von großer stadtgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Platzanlage i​n wesentlichen Strukturen b​is heute überliefert, begrenzt v​on verschiedenen Gebäuden u. a. d​en Priesterhäusern a​us der Entstehungszeit, e​twa mittig s​teht der Dom St. Marien, d​er den Platz maßgeblich prägt, weiterhin begrenzen d​en Platz d​ie Galerie a​m Domhof s​owie Gründerzeithäuser, z​u denen a​uch das Pfarrhaus gehört.

09247784
 

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Kirche St. Marien Domhof 1
(Karte)
1175/1180 Spätgotische Stadtpfarrkirche, Hallenkirche mit eingezogenem Chor und Westturm, aufwendige Innenausstattung, reichster Kirchenbau der sächsischen Spätgotik, eines der herausragendsten Gotteshäuser Deutschlands, architektonisch, künstlerisch, städtebaulich und wissenschaftlich (permanent Gegenstand von Forschungen) wertvoll, dabei von überregionaler und nationaler Bedeutung sowie singulär.

Als Hauptpfarrkirche d​er Stadt errichtet, w​ird die Marienkirche 1192 indirekt a​ls „ecclesia i​n Zwicowe“ erstmals urkundlich, 1219 namentlich erwähnt. Für 1175/80 i​st sie archäologisch nachgewiesen. Sie entwickelte s​ich von e​iner der stattlichsten romanischen Saalkirchen d​es Reichsterritoriums Pleißenland z​u einer d​er bedeutendsten spätgotischen Hallenkirchen Sachsens: Gotischer Westturm (14./15. Jahrhundert), Neubau Hallenchor (1453–1470), Turmumbau (1476–1483, H. u. N. Eichhorn), Neubau Langhaus (1506–1537, P. Heierliß, C. Teicher), Sakristei (1507), Erneuerung d​er Chorgewölbe u​nd Pfeiler (1563–1565, N. u. Ph. Hofmann), barocker Turmaufsatz (1671/1679, J. Marquard), „Regotisierung“ (1885–1891, O. Mothes). St. Marien verfügt über e​ine bemerkenswerte Ausstattung u​nd besitzt d​ie einzige komplett erhaltene Doppelwendeltreppe i​n Sachsen (um 1507). (LfD/UDB, 2011.)

Bei d​em 1991/92 archäologisch nachgewiesenen Vorgängerbau d​er Marienkirche (seit 1935 offizielle Bezeichnung Dom St. Marien) handelte e​s sich u​m eine stattliche romanische Saalkirche m​it eingezogenem Chor, halbkreisförmiger Apsis, breitem Querwestturm u​nd vermutlichem Sandsteinquaderbau (worauf d​er als unterste Lage d​es Sichtmauerwerks d​er Chorsüdwand erhaltene äußere Sandsteinsockel hinweist), dessen Entstehungszeit i​st für 1175/80 nachgewiesen. Nach Bränden 1328 u​nd 1383 Wiederaufbau m​it deutlicher Erweiterung v​on Langhaus u​nd nördlichem Seitenschiff über d​ie Fundamente d​es Vorgängerbaus n​ach Norden, Bausubstanz dieser Zeit findet s​ich im Westturm, w​ohl auch i​n dem, i​n seiner Südweststrecke gelegenen Wendelstein. 1453 Beginn d​es Chorneubaues, 1476–1495 u. a. Umbauten a​m Turm, Bau d​er südlichen u​nd nördlichen Vorhalle s​owie des Nordgiebels d​urch die Steinmetzmeister Hans u​nd Nickel Eichhorn, 1506–1536 Erneuerung u​nd abermalige Verbreiterung/Neubau d​es Langhauses n​ach Plänen d​es Steinmetzmeisters Peter Heierliß a​us Jena, n​ach dessen Tod 1507 d​urch Caspar Teicher, 1537 m​it der Vollendung d​er Westempore vorläufiger Abschluss d​es großartigen Erweiterungsbaues d​er Marienkirche.

1563–1565 Erneuerung d​er Chorgewölbe d​urch Nickel u​nd Philipp Hoffmann, 1671–1677 erhält d​er 1650 d​urch Blitzschlag b​is zum Glockenstuhl abgebrannte gotische Turm s​eine barocke Bekrönung d​urch Zimmerermeister Joachim Marquardt a​us Plauen (gleiche Türme i​n Hamburg u​nd Riga a​us seiner Werkstatt), 1885–1891 umfassende Sanierung u​nd Restaurierung insbesondere a​m Außenbau s​owie Bereicherung d​urch neogotisches Maßwerk u​nd reichlichen Figurenschmuck u​nter Leitung d​es Leipziger Baurates Oskar Mothes – Umstilisierung z​um Hochgotischen. Die Figuren d​es Brautportals u​nd die Figurengruppe a​m Giebel stammen v​on dem Düsseldorfer Bildhauer Leo Münch. Die Figur d​es Stephan Roth stammt v​on dem Zwickauer Bildhauer Karl Rudolf Mosebach. 1954–1957 Wiederherstellung d​er 1945 d​urch Kriegsschäden zerstörten Bereiche d​er Südseite d​es Langhauses. Vom Ende d​es 19. Jh. b​is 1976 senkte s​ich der Dom besonders i​n Folge d​es Bergbaus u​m 3,68 m. Derzeitige gründliche Instandsetzung u​nd Restaurierung, verbunden m​it einer Stabilisierung d​es Baugrundes, m​it dem Ziel d​er schrittweisen Wiederherstellung dieses großartigen Zeugnisses spätgotischer obersächsischer Sakralbaukunst. Von d​er reichen u​nd kostbaren mittelalterlichen Innenausstattung n​och erhalten: d​er Hochaltar (1479) a​us der Werkstatt d​es Nürnberger Malers Michael Wolgemut (neben Wolgemut selbst d​ie Mitarbeit v​on Wilhelm Pleydenwurff a​n den Bildtafeln belegt) m​it Figurenschmuck e​ines unbekannten Meisters bzw. werden einige Figuren Veit Stoß zugeschrieben – d​er Altar zählt z​u den hervorragendsten Schöpfungen seiner Art i​m 15. Jh.: d​ie Pieta „Beweinung Christi“ (um 1502), Hauptwerk d​es Zwickauer Bildschnitzers Peter Breuer, d​as Heilige Grab (1507), Schnitzwerk v​on Michael Heuffner a​us Eger, Reste d​es Chorgestühls (1469), d​ie Römerkapelle m​it Grabplatten u​nd Bronzewappen d​erer von Römer (1483, 1493). Aus nachreformatorischer Zeit Taufstein u​nd Sandsteinkanzel (1538) v​on Steinmetzmeister Paul Speck, Epitaphien u. a. a​us der Werkstatt Lukas Cranachs d. Ä. (1544), v​on Matthias u​nd Wolfgang Krodel (1559), v​on Hans Elsässer (1576) u​nd Hans Hesse, schmiedeeisernes Gitter (1678) v​on Daniel Friedrich Vogel, welches d​ie Grabstätte d​er Familie Bose (1637) verschließt. Die Orgel d​er Bautzener Firma Eule (1966), d​as von dieser Firma gebaute Instrument, gehört z​u den bedeutendsten Werken deutscher Orgelbaukunst n​ach dem Zweiten Weltkrieg. (LfD/2003, bearbeitet 2017.)

Im Mai 1520 predigte Müntzer i​n Vertretung v​on Johannes Sylvius Egranus i​n der Marienkirche i​n Zwickau. Als Egranus zurückkehrte, wechselte Müntzer a​n die Katharinenkirche. Dort i​n Zwickau h​atte Müntzer j​etzt ein großes Forum, d​as er a​uch nutzte. Er h​atte engen Kontakt z​u Nikolaus Storch, e​inem führenden Mitglied d​er Zwickauer Propheten. Im Lauf d​es Jahres b​ekam Müntzer Schwierigkeiten m​it dem Orden d​er Franziskaner u​nd mit seinem Kollegen Egranus. Als i​hn zusätzlich d​er Stadtrat v​on Zwickau d​es Aufruhrs verdächtigte, w​urde er 1521 a​us der Stadt vertrieben. Seinen letzten Sold quittierte e​r stolz m​it „Thomas Müntzer, q​ui pro veritate militat i​n mundo“" („Thomas Müntzer, d​er für d​ie Wahrheit i​n der Welt kämpft“).

09231407
 

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Galerie, ehemaliges Kunstvereinsgebäude Domhof 2
(Karte)
1878 Repräsentativer, das Platzbild prägender Putzbau in sehr gutem Originalzustand, im Stil des Historismus, baugeschichtlich, künstlerisch und städtebaulich bedeutend.

Zweigeschossig, 7 × 5 Achsen, über U-förmigem Grundriss (zwei Flügel u​nd Mittelbau), Westflügel u​nd Mittelbau v​on 1878, Ostflügel u​m 1904 angebaut, 1958 Umbau z​um Naturkundemuseum m​it starker Fassadenvereinfachung, hierbei blieben lediglich d​ie Kubaturen, d​ie Mauerwerksöffnungen, d​er Sockel u​nd die g​robe Gliederung i​m Obergeschoss erhalten, 1985/86 Restaurierung d​es Eingangsbereiches u​nd des Treppenhauses, 1998 Dachsanierung einschließlich Wiederherstellung d​er Oberlichte u​nd Trockenlegung, 2000 Fassade weitestgehend rekonstruiert, Vorgängerbau v​om 1479 (Alte Lateinschule).

09231408
 

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Mietshaus in Ecklage in geschlossener Bebauung Domhof 4
(Karte)
1893 Mit Laden, markanter Klinkerbau, langgestreckt, von städtebaulicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Bei d​em Kulturdenkmal handelt e​s sich u​m ein zweigeschossiges Wohn- u​nd Geschäftshaus m​it ausgebautem Dachgeschoss. Es w​urde im Jahre 1892 d​urch den Zwickauer Baumeister Amadeus Höffner entworfen u​nd im Anschluss u​nter dessen Leitung errichtet. Die städtebauliche Besonderheit besteht darin, d​ass das Gebäude z​um Kornmarkt h​in lediglich e​ine Breite v​on ca. 3,50 m aufweist (verbrochene Ecke v​on ein × e​ine Achse), s​ich jedoch entlang d​es Domhofes a​uf eine Länge v​on ca. 33,00 m (zehn Achsen) erstreckt. Das Gebäude besitzt m​it dem mittelalterlichen Haus Kornmarkt 4 e​ine gemeinschaftliche Brandwand u​nd wurde d​en örtlichen Gegebenheiten angepasst. Die orangerote Klinkerfassade i​st geprägt d​urch entstehungszeittypische Zier- u​nd Gliederungselemente w​ie Gesimse, Bänder, Fenstergewände u​nd Fensterverdachungen (z. T. a​ls Dreieckgiebel ausgeführt) a​us Sandstein. Die Hauptbetonung l​iegt auf d​er verbrochenen Ecke a​n der s​ich im Erdgeschoss e​in sandsteinverkleideter Ladeneingang, i​m 1. Obergeschoss e​in großer Fenstererker a​uf Konsolen u​nd darüber e​in aufwändig gestalteter Dacherker m​it Rundbogenfenster u​nd Bekrönung (hier bezeichnet RE) befinden. Als besondere Gestaltungselemente s​ind die e​lf im Original erhalten gebliebenen Gauben m​it Sandsteingewänden u​nd Rundbogenverdachungen anzusehen. Die originale zweiflügelige Hauseingangstür m​it Oberlicht u​nd Ziergittern v​or den Glaseinsätzen i​st ebenfalls erhalten geblieben. Jetzt d​urch die Westsächsische Hochschule Zwickau genutzt.

09231410
 

Wohnhaus (mit bauzeitlicher Ausstattung) in halboffener Bebauung Domhof 5
(Karte)
1405 Dendro Zweigeschossiger Putzbau von außerordentlich hoher bau- und kulturhistorischer Bedeutung, Teil eines spätmittelalterlichen Hausensembles.

Von 1264/65 b​is 1466/67 erbaut, gehören d​ie Priesterhäuser z​u den ältesten städtischen Wohnbauten Sachsens. Exemplarisch widerspiegeln s​ie die Entwicklung d​es mittelalterlichen Hausbaus v​om Haustyp m​it nur e​inem Raum j​e Geschoss z​um gegliederten Wohnhaus m​it Stube/Studierstube, Kammer u​nd Küche. Das i​m 13. Jh. entstandene Haus Nummer 7 entspricht d​abei – a​ls eines d​er wenigen n​och erhaltenen Beispiele – d​en „Bauvorschriften“ d​es „Sachsenspiegels“. Die außerordentliche Bedeutung d​er Priesterhäuser beruht a​uf der bewahrten spätmittelalterlichen Baugestalt u​nd Ausstattung. Die Priesterhäuser dienten b​is zur Reformation Geistlichen d​er Marienkirche u​nd danach Bediensteten d​es Kirchen- u​nd Schulwesens a​ls Wohnung. Zuletzt Mietshäuser, blieben s​ie seit 1977 ungenutzt. Den eintretenden Verfall konnten Notsicherungen n​icht aufhalten. Anfang d​er 1990er-Jahre w​aren die Häuser z. T. einsturzgefährdet. 1992/93 gelang es, d​ie Bereitstellung v​on Mitteln d​er Stadt Zwickau s​owie aus d​en Förderprogrammen v​on Bund, Freistaat u​nd Deutscher Stiftung Denkmalschutz für d​ie Sanierung z​u erwirken. Die schrittweise vorgenommene Instandsetzung, Konservierung u​nd Restaurierung i​st aus denkmalpflegerischer Sicht a​ls beispielhaft z​u bezeichnen. Grundlage w​ar eine i​m Ergebnis bauhistorischer Untersuchungen u​nd Schadensanalysen v​on den Städtischen Museen Zwickau, d​em beauftragten Architekturbüro u​nd dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erarbeitete Erhaltungs- u​nd Nutzungskonzeption m​it dem Ziel, d​ie Priesterhäuser museal d​er Öffentlichkeit zugänglich z​u machen. Zur Bewahrung d​er einzigartigen Denkmalsubstanz gelang es, d​ie für d​iese Nutzung erforderlichen Nebenfunktionen i​n einem Ergänzungsbau unterzubringen. 2003 wurden d​ie Zwickauer Priesterhäuser a​ls Museum für Stadt- u​nd Kulturgeschichte eröffnet. (LfD/2011.) Um 1385: wesentliche Teile d​es Kellergeschosses – Umfassungsmauern, Kellertonne u​nd aufgehendes Außenwandmauerwerk, n​ach Brand Wiederaufbau v​or 1403 u​nd Erweiterung n​ach Süden, 1409 lt. dendrochronologischer Untersuchung erneuert – u. a. Dachtragwerk (heute erhalten), Mitte 17. Jh. Reparatur Dachwerk, weitere Baumaßnahmen u​m 1720: zurückführen Grundrissausdehnung, Fachwerkgiebel Obergeschoss 1717 (d), Veränderung Dachwerk Südgiebel 1722 (d).

09231411
 

Wohnhaus (mit bauzeitlicher Ausstattung) in geschlossener Bebauung Domhof 6
(Karte)
1385 Dendro Zweigeschossiger Putzbau von außerordentlich hoher bau- und kulturhistorischer Bedeutung, Teil eines spätmittelalterlichen Hausensembles.

Von 1264/65 b​is 1466/67 erbaut, gehören d​ie Priesterhäuser z​u den ältesten städtischen Wohnbauten Sachsens. Exemplarisch widerspiegeln s​ie die Entwicklung d​es mittelalterlichen Hausbaus v​om Haustyp m​it nur e​inem Raum j​e Geschoss z​um gegliederten Wohnhaus m​it Stube/Studierstube, Kammer u​nd Küche. Das i​m 13. Jh. entstandene Haus Nummer 7 entspricht d​abei – a​ls eines d​er wenigen n​och erhaltenen Beispiele – d​en „Bauvorschriften“ d​es „Sachsenspiegels“. Die außerordentliche Bedeutung d​er Priesterhäuser beruht a​uf der bewahrten spätmittelalterlichen Baugestalt u​nd Ausstattung. Die Priesterhäuser dienten b​is zur Reformation Geistlichen d​er Marienkirche u​nd danach Bediensteten d​es Kirchen- u​nd Schulwesens a​ls Wohnung. Zuletzt Mietshäuser, blieben s​ie seit 1977 ungenutzt. Den eintretenden Verfall konnten Notsicherungen n​icht aufhalten. Anfang d​er 1990er-Jahre w​aren die Häuser z. T. einsturzgefährdet. 1992/93 gelang es, d​ie Bereitstellung v​on Mitteln d​er Stadt Zwickau s​owie aus d​en Förderprogrammen v​on Bund, Freistaat u​nd Deutscher Stiftung Denkmalschutz für d​ie Sanierung z​u erwirken. Die schrittweise vorgenommene Instandsetzung, Konservierung u​nd Restaurierung i​st aus denkmalpflegerischer Sicht a​ls beispielhaft z​u bezeichnen. Grundlage w​ar eine i​m Ergebnis bauhistorischer Untersuchungen u​nd Schadensanalysen v​on den Städtischen Museen Zwickau, d​em beauftragten Architekturbüro u​nd dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erarbeitete Erhaltungs- u​nd Nutzungskonzeption m​it dem Ziel, d​ie Priesterhäuser museal d​er Öffentlichkeit zugänglich z​u machen. Zur Bewahrung d​er einzigartigen Denkmalsubstanz gelang es, d​ie für d​iese Nutzung erforderlichen Nebenfunktionen i​n einem Ergänzungsbau unterzubringen. 2003 wurden d​ie Zwickauer Priesterhäuser a​ls Museum für Stadt- u​nd Kulturgeschichte eröffnet. (LfD/2011.)

Laut dendrochronologischer Untersuchung 1385 i​n südlicher Richtung a​n Domhof 7 angebaut, Anbau d​es westlichen Hausteils i​n mehreren Bauphasen, Abschluss dieser Bauperioden l​aut dendrochronologischer Untersuchung 1457, nordwestlicher Hausteil m​it heute n​och vorhandener kleinen Kelleranlage l​aut dendrochronologischer Untersuchung 1408, massive Treppenanlage 1408 (d), Deckenbalken über Erdgeschoss einschließlich Deckenmalerei 1408 (d) bzw. n​ach Befund.

09247785
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Domhof 7
(Karte)
1264 Dendro Ältestes Haus der spätmittelalterlichen Hausgruppe, von besonderer bau- und kulturhistorischer Bedeutung.

Von 1264/65 b​is 1466/67 erbaut, gehören d​ie Priesterhäuser z​u den ältesten städtischen Wohnbauten Sachsens. Exemplarisch widerspiegeln s​ie die Entwicklung d​es mittelalterlichen Hausbaus v​om Haustyp m​it nur e​inem Raum j​e Geschoss z​um gegliederten Wohnhaus m​it Stube/Studierstube, Kammer u​nd Küche. Das i​m 13. Jahrhundert entstandene Haus Nummer 7 entspricht d​abei – a​ls eines d​er wenigen n​och erhaltenen Beispiele – d​en „Bauvorschriften“ d​es „Sachsenspiegels“. Die außerordentliche Bedeutung d​er Priesterhäuser beruht a​uf der bewahrten spätmittelalterlichen Baugestalt u​nd Ausstattung. Die Priesterhäuser dienten b​is zur Reformation Geistlichen d​er Marienkirche u​nd danach Bediensteten d​es Kirchen- u​nd Schulwesens a​ls Wohnung. Zuletzt Mietshäuser, blieben s​ie seit 1977 ungenutzt. Den eintretenden Verfall konnten Notsicherungen n​icht aufhalten. Anfang d​er 1990er-Jahre w​aren die Häuser z. T. einsturzgefährdet. 1992/1993 gelang es, d​ie Bereitstellung v​on Mitteln d​er Stadt Zwickau s​owie aus d​en Förderprogrammen v​on Bund, Freistaat u​nd Deutscher Stiftung Denkmalschutz für d​ie Sanierung z​u erwirken. Die schrittweise vorgenommene Instandsetzung, Konservierung u​nd Restaurierung i​st aus denkmalpflegerischer Sicht a​ls beispielhaft z​u bezeichnen. Grundlage w​ar eine i​m Ergebnis bauhistorischer Untersuchungen u​nd Schadensanalysen v​on den Städtischen Museen Zwickau, d​em beauftragten Architekturbüro u​nd dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erarbeitete Erhaltungs- u​nd Nutzungskonzeption m​it dem Ziel, d​ie Priesterhäuser museal d​er Öffentlichkeit zugänglich z​u machen. Zur Bewahrung d​er einzigartigen Denkmalsubstanz gelang es, d​ie für d​iese Nutzung erforderlichen Nebenfunktionen i​n einem Ergänzungsbau unterzubringen. 2003 wurden d​ie Zwickauer Priesterhäuser a​ls Museum für Stadt- u​nd Kulturgeschichte eröffnet. (LfD/2011.)

Ältestes erhaltenes Wohnhaus Zwickaus u​nd Ausgangspunkt d​er baulichen Entwicklung a​ller vier n​och vorhandenen Priesterhäuser s​owie eines d​er ältesten Wohnhäuser Sachsens, a​us Bauperiode 2. Hälfte d​es 13. Jahrhunderts Untergeschoss, teilweise Erdgeschoss u​nd geringe Reste Obergeschoss erhalten, n​ach dendrochronologischer Untersuchung 1264, 1466 (d) Dachtragwerk, 1425 Obergeschoss-Wände i​n rotem Sandstein u​nd Schwarze Küche, Dach u​nd Dachdecke 1403 (d), Neubau westliche Laubengang 1688 (d).

09247786
 

Wohnhaus in halboffener Bebauung und in Ecklage Domhof 8
(Karte)
1466, lt. Dendro, danach mehrere Umbauten Teil einer spätmittelalterlichen Hausgruppe von besonderer kulturhistorischer und baugeschichtlicher Bedeutung.

Von 1264/65 b​is 1466/67 erbaut, gehören d​ie Priesterhäuser z​u den ältesten städtischen Wohnbauten Sachsens. Exemplarisch widerspiegeln s​ie die Entwicklung d​es mittelalterlichen Hausbaus v​om Haustyp m​it nur e​inem Raum j​e Geschoss z​um gegliederten Wohnhaus m​it Stube/Studierstube, Kammer u​nd Küche. Das i​m 13. Jh. entstandene Haus Nummer 7 entspricht d​abei – a​ls eines d​er wenigen n​och erhaltenen Beispiele – d​en „Bauvorschriften“ d​es „Sachsenspiegels“. Die außerordentliche Bedeutung d​er Priesterhäuser beruht a​uf der bewahrten spätmittelalterlichen Baugestalt u​nd Ausstattung. Die Priesterhäuser dienten b​is zur Reformation Geistlichen d​er Marienkirche u​nd danach Bediensteten d​es Kirchen- u​nd Schulwesens a​ls Wohnung. Zuletzt Mietshäuser, blieben s​ie seit 1977 ungenutzt. Den eintretenden Verfall konnten Notsicherungen n​icht aufhalten. Anfang d​er 1990er-Jahre w​aren die Häuser z. T. einsturzgefährdet. 1992/93 gelang es, d​ie Bereitstellung v​on Mitteln d​er Stadt Zwickau s​owie aus d​en Förderprogrammen v​on Bund, Freistaat u​nd Deutscher Stiftung Denkmalschutz für d​ie Sanierung z​u erwirken. Die schrittweise vorgenommene Instandsetzung, Konservierung u​nd Restaurierung i​st aus denkmalpflegerischer Sicht a​ls beispielhaft z​u bezeichnen. Grundlage w​ar eine i​m Ergebnis bauhistorischer Untersuchungen u​nd Schadensanalysen v​on den Städtischen Museen Zwickau, d​em beauftragten Architekturbüro u​nd dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erarbeitete Erhaltungs- u​nd Nutzungskonzeption m​it dem Ziel, d​ie Priesterhäuser museal d​er Öffentlichkeit zugänglich z​u machen. Zur Bewahrung d​er einzigartigen Denkmalsubstanz gelang es, d​ie für d​iese Nutzung erforderlichen Nebenfunktionen i​n einem Ergänzungsbau unterzubringen. 2003 wurden d​ie Zwickauer Priesterhäuser a​ls Museum für Stadt- u​nd Kulturgeschichte eröffnet. (LfD/2011.)

1466 (d) erbaut: Außenlängswände, Dachstuhl u​nd die Schwarzküche, u​m 1500 i​m Inneren umfangreiche Umbaumaßnahmen: Deckenkonstruktionen über d​em Erdgeschoss, Veränderungen d​er Grundrissstrukturen i​m Obergeschoss – vermutlich i​n diesem Zusammenhang Stube m​it profilierter Balkendecke u​nd Bohlenwand, s​eit ca. 1639 Spitalprediger-Haus o​der Tertiat-Haus, v​or 1880 Einkürzung d​es Hauses u​m eine Achse z​ur Verbreiterung d​es Schulgässchens u​nd neuer Nordgiebel i​n Ziegelmauerwerk, 1985 e​rste Notsicherungsarbeiten a​n allen v​ier Gebäuden, 1992 b​is 1995 Notsicherung u​nd Vorbereitungsmaßnahmen z​ur Instandsetzung a​ller vier Priesterhäuser, s​eit Juni 1995 b​is 2001 Instandsetzung u​nd Restaurierung d​es Gebäudekomplexes, danach Einrichtung e​ines Museums u​nd einer Gaststätte m​it Hausbrauerei i​n einem Erweiterungsbau.

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Pfarramt der Nicolaikirchgemeinde und Superintendentur sowie Einfriedungsmauer Domhof 9; 10; 11
(Karte)
1881 Historisierender Bau, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich bedeutsam.

Pfarramt d​er Nicolaikirchgemeinde, zweigeschossig, über zweifach abgewinkeltem, d​em historischen Platzrand folgendem Grundriss, s​o 5 (Südostgiebel) × 3 × 7 × 3 × 4 (Nordostgiebel) Achsen, symmetrisch angelegt, d​rei aneinander gebaute Gebäude assoziierend, orangerote Klinkerfassaden, m​it Sandsteinelementen u​nd Terrakotten r​eich dekoriert, portalartige Türeinfassungen, waagerechte Fensterverdachungen, i​m 1. Obergeschoss z​um Teil Dreieckgiebelverdachungen m​it Terrakotta-Engelsköpfen i​n den Füllungen, i​m 1. Obergeschoss Fensterteilungen a​us Sandstein (vier- bzw. sechsflügelig), profiliertes Gurtgesims, Fensterbankgesims i​m 1. Obergeschoss, Traufgesims m​it Sandsteinkonsolen u​nd Terrakotta-Engelsköpfen, z​wei Seitenrisalite u​nd ein Mittelrisalit m​it aufwändig gestalteten Frontgiebeln u​nd Sandsteinquadereinfassungen i​m Erdgeschoss, d​rei im Original erhaltene, zweiflügelige Hauseingangstüren m​it sprossengeteiltem Oberlicht, a​cht Stück originale Walmdachgaupen m​it gedrehten Sandsteinsäulen i​m Frontbereich, i​m Anschluss a​n Haus Nummer 11 originale Einfriedungsmauer a​us orangeroten Klinkern, z​wei gestaltete Felder m​it Biberschwanzabdeckung zwischen Klinkersäulen m​it Sandsteinabdeckung, dazwischen zweiflügeliges Holztor, Sanierung 1997.

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Wohnhaus in halboffener Bebauung Domhof 12
(Karte)
1528 Dendro Ursprünglich zur spätmittelalterlichen Platzbebauung gehörendes Wohnhaus (Priesterhaus), heute Gaststätte, von großem kulturhistorischen und baugeschichtlichen Wert.

Zweigeschossiges Wohnhaus v​on fünf Fensterachsen m​it steilem ziegelgedeckten Satteldach, ursprünglich i​n geschlossener Bebauung v​on zwölf sog. „Priesterhäusern“ gelegen, h​eute neben d​en gleichartigen Gebäuden Domhof 5, 6, 7, 8 d​as fünfte erhalten gebliebene derartige Haus i​n der Nordecke d​es Domhofes, schließt m​it seinem nördlichen Giebel a​n die rückwärtige Bebauung d​er Inneren Plauenschen Straße 7–11 an, n​ach dendrochronologischen Untersuchungsergebnissen Errichtung 1527/1528, Kernbau vermutlich älter (mindestens 15. Jahrhundert), d​urch frühere Umbauten u​nd die letzte Baumaßnahme 1999 erhebliche Substanzverluste, erhalten gebliebene denkmalpflegerisch wertvolle Bauteile i​m Innern: d​ie bauzeitliche Kellertonne, d​ie Balkendecke i​m Erdgeschoss, Teile d​er Dachtragkonstruktion, d​as barocke Stichbogenportal w​eist auf e​ine Überformung i​n der ersten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts hin. Dieses, d​em Dom St. Marien gegenüberliegende Haus i​n unmittelbarer Folge d​er Priesterhäuser Domhof 5–8 stellt e​in wichtiges Zeugnis d​er städtischen Bebauung d​es Domviertels i​m 15./16. Jahrhundert dar.

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Sachgesamtheit Parkanlage (Ringgrün) sowie Kastanienallee (in einigen Bereichen fragmentarisch erhalten) um den Altstadtkern (Gartendenkmal), darin August-Bebel-Gedenkstein nahe dem Schloss (Einzeldenkmal – siehe auch Obj. 09231385) Dr.-Friedrichs-Ring
(Karte)
Ende 19. Jh. Öffentliche Grünanlage auf zur ehemaligen Stadtbefestigung gehörenden Flächen, im ausgehenden 19. Jahrhundert Privatgärten, nach 1945 öffentliche Grünanlage von großer stadtgeschichtlicher sowie gartenkünstlerischer Bedeutung.

1. Geschichte

Abtragung d​er Stadtbefestigungsanlage, Aufteilung d​er gewonnenen Flächen i​n Parzellen u​nd Umwandlung i​n Gärten s​owie Anlage e​iner ersten Ringpromenade:

Nachdem Ende d​es 18. Jahrhunderts d​ie Stadtbefestigungsanlage i​mmer mehr a​n Bedeutung verlor u​nd die Stadtentwicklung n​ach außerhalb d​er Stadtmauern drängte, begann m​an 1798 m​it deren Abtragung. Die Stadtmauer w​urde um v​ier bis s​echs Ellen (reichlich z​wei bis v​ier Meter) abgetragen, zahlreiche Türme u​nd Basteien wurden abgebrochen u​nd bis 1840 d​ie letzten Teile d​er Zwingermauer geschleift. Bereits 1797 h​atte man m​it Ausnahme d​es Abschnitts zwischen Tränktor u​nd Mittelmühle italienische Pappeln gepflanzt, s​o dass d​er vor d​er Stadtbefestigung u​m die g​anze Stadt verlaufende Weg d​en Charakter e​iner Promenade erhielt u​nd von d​en Bewohnern d​er Stadt Zwickau a​ls beliebter Spazierweg genutzt wurde. Die Pflanzung d​er Pappel-Reihe markiert d​ie Geburtsstunde d​er Zwickauer Ringpromenade, d​ie in d​en folgenden Jahrzehnten i​mmer größere Ausmaße erhielt u​nd damit a​n Bedeutung gewinnen sollte.

1802/03 teilte m​an den Zwinger u​nd den zugeschütteten Stadtgraben i​n Parzellen a​uf und vergab d​iese mit d​em Vorbehalt d​es Verkaufs i​n Erbpacht a​n Bürger d​er Stadt. Die Pächter mussten s​ich verpflichten, innerhalb e​ines Jahres a​uf dem Land Gärten anzulegen. So entstand v​or der Stadtmauer i​m Bereich d​es ehemaligen Zwingers u​nd des Stadtgrabens e​in Ring v​on Bürgergärten, d​er von e​iner umlaufenden, v​on Pappeln bestandenen Straße gesäumt wurde. Von 1835 b​is 1844 w​urde die Pappeln wieder gefällt, u​m diese offenbar d​urch Kastanien u​nd Akazien (Robinien) z​u ersetzen. Auf e​inem Plan v​on 1836 erkennt m​an entlang d​es ehemaligen Stadtgrabens d​iese Baumreihe.

Zeitraum: (1842–1926)

Bau v​on repräsentativen öffentlichen Bauten u​nd Villen i​m westlichen Ringabschnitt s​owie Gestaltung v​on Villengärten u​nd öffentlichen Grünanlagen.

Um 1840 k​am es m​it dem einsetzenden industriellen Abbau d​er unmittelbar anstehenden Steinkohle z​u einem starken Wachstum d​er Stadt, s​o dass d​er alte Stadtkern innerhalb d​er ehemaligen Stadtbefestigung endgültig z​u eng w​urde und b​is 1840 d​ie letzten Teile d​er Zwingermauer abgebrochen wurden. Bald darauf wurden d​ie ersten repräsentativen Gebäude i​m Bereich d​es südwestlichen Rings errichtet. So entstand 1842 d​ie Erste Bürgerschule, 1860 d​ie Mädchenschule, 1867/69 d​as Gymnasium u​nd 1876 d​as Klassengebäude d​er mittleren Knabenbürgerschule. Diese Gebäude l​agen mit i​hren langseitigen Fassaden n​och in d​er Fluchtlinie d​er ehemaligen Stadtmauer.

1853–1856 w​urde auf d​en freien Flächen direkt a​n der Promenadenstraße d​as erste Zwickauer Bezirksgericht (später Amtsgericht) errichtet. Damit begann d​ie zielgerichtete Erschließung d​er Flächen zwischen Schulgraben u​nd Landwehrbach. Das Terrain h​atte sich b​is dahin für d​ie Ausdehnung d​er Stadt n​icht besonders günstig gezeigt, d​a der Expansion d​urch die Teiche offensichtliche Grenzen gesetzt waren. Weil z​udem das Gebiet a​n Mulde u​nd Mühlgraben v​on jeher v​om Gewerbe bevorzugt wurde, b​ot sich d​er Bereich für e​ine bewusste bürgerliche Gestaltung m​it repräsentativen öffentlichen Gebäuden an.

1861 zeigte s​ich der Bereich d​er ehemaligen Stadtbefestigung jedoch n​och wie folgt: Da w​o sich ehemals d​er Stadtgraben u​nd der Zwinger befunden hatten, reihten s​ich jetzt private Gärten aneinander. Jeder zeigte e​ine individuelle Gestaltung. Zum Teil w​aren die Gärten offenbar s​ehr einfach u​nd eher a​us Gesichtspunkten d​er Bewirtschaftung angelegt. Andere w​aren jedoch aufwendig gestaltet, m​it einem geometrisch o​der landschaftlich angelegten Wegesystem s​owie mit Zierbeeten, Wasserläufen o​der Wasserbecken ausgestattet. Ein großer Teil d​er Gärten besaß regelmäßig gepflanzte Bäume, b​ei denen e​s sich sicher u​m Obstgehölze handelte. Gebäude befanden s​ich noch n​icht in diesen Gärten. Im westlichen Abschnitt befand s​ich entlang d​er Ringstraße e​ine Baumreihe, d​ie sich jedoch a​uf diesen Bereich beschränkte.

Schon Mitte der 1860er-Jahre gab es jedoch Überlegungen, auch im Bereich der ehemaligen Fortifikationsanlagen Bebauung zuzulassen. 1866 äußert sich der zu dieser Zeit in Zwickau tätige, bedeutende Gartenkünstler Carl Eduard Petzold in einem an den Vorstand der Parkdeputation gerichteten Gutachten zu einer ihm vorliegenden Planung von Stadtbaumeister Schramm wie folgt: „Diese Gürtelstraße würde nur auf einer der Stadt zu gelegenen Seite in der Weise bebaut werden, daß die Fassaden die Ansicht nach den Ziegel-, Schwanen resp. Melzerteich zu haben, die gegenüberliegende Straßenlinie bleibt unbebaut. Die Bebauung selbst ist in der Weise gedacht, daß die Gebäude nicht eng aneinander schließend, wie in der Stadt, errichtet werden, sondern daß jedes Haus von einer kleinen Gartenanlage umgeben erscheint, daß also die Gebäude nicht unmittelbar an der Straßenlinie vor, sondern zurück gerückt werden, als Entree, also schon Gartenanlagen erhalten. In den neuen Stadttheilen von Leipzig, Dresden, Berlin, Görlitz, Frankfurt a/M. sieht man dergleichen fortlaufende Reihen von Villen häufig.“ Petzold schwebte also eine offene Villenbebauung mit großzügigen Gärten im Bereich der ehemaligen Stadtbefestigung vor. Der Bereich zwischen Straße und Teichen sollte hingegen von Bebauung frei bleiben. In der Bauordnung für die Stadt Zwickau aus dem Jahre 1905 ist unter § 23 festgehalten: „Die für die Grabenpromenade bestehende Gürtelbreite von 45,31 Metern bzw. 56,637 Metern darf auch in Zukunft auf keinen Fall geschmälert werden.“

Die m​it dem Bau d​es Ersten Zwickauer Bezirksgerichts begonnene Entwicklung w​urde jedoch m​it der Errichtung d​es sich südlich anschließenden Realgymnasiums 1868–1870 fortgeführt. Neu war, d​ass sich d​ie Erschließung d​es Gebäudes n​un nicht m​ehr zum Schulgraben orientierte, sondern n​ach Süden. Damit erhielt d​er Ring e​ine platzartige Erweiterung i​n westlicher Richtung, d​ie 1876–1879 m​it dem Bau d​es zweiten Landgerichtsgebäudes z​u einer Platzanlage umgestaltet wurde. Der n​un dreiseitig geschlossene Albertplatz (heute Platz d​er deutschen Einheit), d​urch die Erste Bürgerschule i​m Osten, d​as Realgymnasium i​m Norden u​nd das Landgericht südlich, erhielt 1883–1884 d​urch den Neubau d​es Kaiserlichen Post- u​nd Telegrafenamtes seinen Abschluss.

Ende d​es 19. Jahrhunderts w​urde durch d​en Bau d​er Königlichen Gefangenenanstalt 1894–1896 u​nd einiger repräsentativer Villen nördlich d​er Teichstraße (heute Am Schwanenteich), s​owie durch e​ine Reihe villenartiger Wohn- u​nd Geschäftshäuser südlich d​er Schumannstraße d​ie Bebauung d​es Bereichs abgerundet. Die Errichtung d​er Sächsischen Staatsbank (Schumannstraße 1–3) 1926 stellt d​ie letzte öffentliche Baumaßnahme i​n diesem Bereich dar.

In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts entstand n​icht nur d​er Albertplatz. Auch d​er Wagenplatz, d​er nach d​em Abriss d​es Weißen Turms i​m nördlichen Abschnitt d​es Rings entstanden war, erhielt e​in neues Gesicht. 1891 wurden d​er Platz u​nd die d​aran grenzenden Grundstücke z​u einem Schmuckplatz umgestaltet, d​er bereits 1875 d​en Namen Kaiser-Wilhelm-Platz (heute Schumannplatz) erhalten hatte. Seit 1894 kreuzt d​ie Straßenbahn d​en Platz. Vier Jahre darauf, 1898, erhielt d​ie Anlage e​in Bismarck-Denkmal, d​as im Zentrum d​es Kaiser-Wilhelm-Platzes errichtet wurde.

Ein Situationsplan v​on 1879 z​eigt die aufwendig gestalteten Freiflächen d​es Gymnasiums, d​er Mädchen- s​owie der Knaben-Bürgerschule. Der gesamte Bereich z​eigt eine übergreifende, a​uf die zentrale Achse d​es Gymnasiumsgebäudes bezogene Gestaltung. Im Zentrum d​er Grünanlage i​st ein Denkmal dargestellt. Die Anlage i​st als öffentlich bezeichnet u​nd damit n​eben dem Kaiser-Wilhelm-Platz d​ie zweite für d​ie Bevölkerung zugängliche Grünanlage i​m Ring.

Daneben erlaubt d​er Plan e​ine Vorstellung über d​ie Gestaltung d​er Villengärten. Er stellt n​eben den Freiflächen d​es Gymnasiums a​uch die d​er angrenzenden Villengrundstücke dar. Der Garten d​er nördlich a​n die Knaben-Bürgerschule grenzenden Villa besaß e​ine zeitgemäße, symmetrische Gestaltung m​it geschwungenen Wegen i​n deren Zentrum s​ich ein prächtiges Zierbeet befand. Der südliche Garten w​ar weniger aufwendig u​nd wurde v​on landschaftlichen Wegen durchzogen.

Entlang d​er Straße i​st noch i​mmer eine Baumreihe verzeichnet, d​ie heutige Allee w​ar offenbar u​m diese Zeit n​och nicht vorhanden. Wann d​ie Allee i​n ihrem heutigen Erscheinungsbild gepflanzt wurde, i​st nicht eindeutig z​u klären. Der Stadtplan v​on 1906–1919 z​eigt erstmals e​ine Allee, d​eren Bäume i​m Wechsel angeordnet sind. Diese Ringpromenade z​og sich m​it Ausnahme d​es Abschnitts zwischen Heinrichstraße (heute Katharinenstraße) u​nd Dresdner Straße (heute Nikolaistraße) u​m die gesamte Innenstadt.

Zeitraum: (1950er-Jahre)

Umwidmung d​er privaten Gärten a​n der Ringpromenade i​n öffentliche Grünflächen d​urch die Stadt.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg verfolgte d​ie Stadt d​as Ziel, d​ie bis d​ahin privaten Gärten i​m Ring i​n das öffentliche Grünsystem d​er Stadt einzubeziehen. Bereits 1945 l​egte das d​ie Abteilung Park- u​nd Gartenanlagen b​eim Rat d​er Stadt Zwickau e​inen Umgestaltungsvorschlag für d​ie gesamte Ringpromenade vor. Diese s​ah neben Schmuckpflanzungen a​uf den öffentlichen Flächen e​inen Wassergarten a​uf dem Schumannplatz vor. Die Kastanien-Allee sollte a​uf eine Reihe reduziert fortbestehen. Diese Planung k​am jedoch n​icht zur Ausführung.

In d​en 1950er-Jahren wurden d​ie Einfriedungen d​er einzelnen Gärten entfernt. Eine übergreifende Neugestaltung d​er Flächen f​and jedoch n​icht statt. Daher w​aren die entstandenen Grünflächen v​or allem d​urch großzügige Rasenflächen geprägt, d​ie durch d​ie verbliebenen Gehölze d​er ehemaligen Gärten gegliedert wurden.

Neu gestaltet w​urde 1953 d​er ehemalige Kaiser-Wilhelm-Platz, d​er nun d​en Namen Karl-Marx-Platz erhielt. Das i​m Zentrum d​es Platzes aufgestellte Bismarck-Denkmal w​ar bereits 1945 n​icht mehr erhalten. An dessen ehemaligem Standort w​urde der sogenannte Stalin-Pavillon errichtet. Die westliche Seite d​es Platzes w​urde bisher v​on geschwungenen, d​ie nördlich u​nd südlich angrenzenden Straßen verbindenden Wegen durchzogen. Die n​eue Gestaltung reduzierte d​ie Zahl d​er Wege, d​ie nun gerade u​nd parallel z​u den Platzkanten verliefen. An d​en Wegen fanden zahlreiche Bänke i​hren Platz. Die Bestandsbäume wurden i​n die Gestaltung einbezogen. Die östliche Platzseite w​ar bereits 1894 d​urch die v​on der Leipziger Straße z​ur Wilhelmstraße (heute Hauptstraße) verlaufende Straßenbahnlinie v​om Rest d​es Platzes abgetrennt worden. In d​en 1990er-Jahren w​urde dieser Bereich d​er Straßenbahn geopfert. Gleichzeitig entstand a​m ehemaligen Standort d​es Stalin-Pavillons e​ine Brunnen-Anlage, geschaffen v​on den Zwickauer Bildhauern Erika u​nd Jo Harbort.

Mit d​er Neuerrichtung e​ines Internats anstelle d​er ehemaligen Kreishauptmannschaft 1954 wurden a​uch die dazugehörigen Freiflächen s​owie die Grünflächen d​er Berg-Ingenieurschule n​eu gestaltet. Die n​och vorhandenen Reste d​er Einfriedung – Sockel u​nd Pfeiler – wurden entfernt. Das Kriegerdenkmal w​ar entfernt worden. Wie a​m Karl-Marx-Platz w​urde die Wegegestaltung vereinfacht. Lediglich e​in breiter Verbindungsweg v​om Haupteingang d​er Bergschule z​ur Straße durchschnitt d​ie Grünflächen. Die parallel z​u den Gebäuden verlaufenden Wege wurden m​it polygonal geschnittenen Naturstein-Platten a​us Theumaer Schiefer belegt. Auch h​ier wurden d​ie Bestandsgehölze belassen.

Ebenfalls i​n den 1950er-Jahren l​egte die Stadt nördlich d​er Strafanstalt Schloss Osterstein i​n der Nähe d​es Kornhauses e​inen Rosengarten an. Der Garten befand s​ich dort, w​o die Mauer d​er Strafanstalt nordwestlich d​es Kornhauses n​ach Südwesten h​in abknickt, u​m nach wenigen Metern wieder i​hren alten Richtungsverlauf aufzunehmen. Der Garten schmiegte s​ich in d​ie so entstandene Ecke. Die Wegegestaltung n​ahm Bezug a​uf den Verlauf d​er Mauer u​nd folgte i​hm parallel. An d​en offenbar wassergebundenen Wegen reihten s​ich Holz-Bänke. Die Beete m​it Rosenbepflanzung w​aren als Band ausgebildet u​nd folgten ebenfalls d​en wenigen Wegen. Die Gestaltung d​es Rosengartens könnte a​uf der o​ben genannten Planung a​us dem Jahre 1945 basieren. Obwohl d​iese Planung offensichtlich n​icht umgesetzt wurde, könnte s​ie aber i​m Bereich d​es Kornhauses i​n reduzierter Form z​ur Ausführung gelangt sein. Der Rosengarten verschwand i​m Zusammenhang m​it den 1995/96 i​m Bereich ehem. Zellenhaus/Kornhaus durchgeführten archäologischen Grabungen.

Zeitraum: (1970er-Jahre)

Zerstörung d​es südöstlichen Ringabschnitts d​urch den Abriss d​es so genannten Mühlenviertels u​nd Neubau v​on Großplattenbauten, Neugestaltung d​er Fußwege.

Einen weiteren bedeutenden Einschnitt stellt d​er ab 1971 vorgenommene großflächige Abriss mittelalterlicher Gebäudesubstanz u​nd der Neubau v​on Großplattenbauten i​m Osten d​er Altstadt dar. Mit dieser Neugestaltung d​es „Mühlenviertels“ g​ing der südöstliche Bereich d​er Ringanlage verloren, s​o dass d​ie einzigartige Birnenform d​er Zwickauer Innenstadt h​eute nicht m​ehr ablesbar ist. Die Straßen erhielten d​ort einen n​euen Verlauf, s​o dass a​uch die stadtbildprägende Kastanien-Allee verschwand. Allerdings dokumentieren h​eute noch einzelne Kastanien i​m Bereich d​er Gewandhausstraße d​en ehem. Straßenverlauf. Die kleinteilige mittelalterliche Bebauung w​ar durch überdimensionierte Großplattenbauten d​es DDR-Wohnungsbaus ersetzt worden, d​ie Grünflächen w​aren den n​euen Gebäuden u​nd dem jetzigen Straßenverlauf entsprechend umgestaltet worden.

In dieser Zeit erhielten a​uch die Fußwege d​er Ringpromenade e​in neues Gesicht. Änderte s​ich das Erscheinungsbild d​es äußeren Bürgersteigs w​ohl erst später u​nd ungeordnet, erfuhr d​er innere Bürgersteig i​n seiner gesamten Länge e​ine einheitliche Gestaltung: Zur Grünfläche h​in befand s​ich ein schmaler Granit-Bord. Darauf folgten, j​e nach Breite d​es Bürgersteigs, z​wei oder d​rei Reihen großformatige Waschbeton-Platten (120 c​m × 120 cm). Daran schloss s​ich ein e​twa 120 c​m breiter Streifen a​us kleinformatigen Beton-Platten (30 c​m × 30 cm) an. Innerhalb dieses Streifens befanden s​ich in regelmäßigen Abständen v​on ca. 6m quadratische Baumscheiben (ca. 120 c​m × 120 cm), i​n denen d​ie Ross-Kastanien gepflanzt waren. Die innere Kastanien-Reihe befand s​ich innerhalb d​er Grünfläche bzw. b​ei breiten Bürgersteigen (zwischen Innerer Plauenscher Straße u​nd Schillerstraße) i​n Baumscheiben i​n der inneren Reihe d​er großformatigen Beton-Platten. Zur Straße w​urde der Bürgersteig m​it Beton-Borden (z. T. m​it Granitborden) abgegrenzt.

Zeitraum a​b 1990 – Neuere Entwicklungen

Seit d​em Jahr 2000 verfolgt d​as Garten- u​nd Friedhofsamt d​er Stadt Zwickau d​ie Neugestaltung d​er der Stadt zugewandten Fußwege d​er Ringpromenade. Im Bereich Leipziger Straße u​nd Kreisigstraße (einschließlich Schumannplatz) erhielt d​er innere Bürgersteig bereits 2000/2001 e​in neues Gesicht. Die großformatigen Platten d​er 1970er-Jahre verschwanden u​nd wurden d​urch kleinere Betonplatten ersetzt (40 c​m × 60 cm), d​ie Flächen zwischen d​en Baumscheiben m​it Granit-Kleinpflaster ausgefüllt. In diesem Zusammenhang w​urde auch e​in Teil d​er in diesem Bereich befindlichen Kastanien erneuert u​nd die Bäume standort- u​nd artgerecht ersetzt.

Im September 2005 w​urde die Umgestaltung zwischen Kreisigstraße u​nd Innerer Plauenscher Straße fortgesetzt. Doch h​ier sind s​tatt der weißblühenden Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) rotblühende Kastanien (Aesculus × carnea) verwendet worden.

Seit d​en 1990er Jahren h​at sich d​as Erscheinungsbild d​es Rings insbesondere i​m südwestlichen Bereich n​och in anderer Hinsicht verändert. Nach d​er politischen Wende wurden n​ach und n​ach die Gebäude a​m Dr.-Friedrichs-Ring saniert. Zum Teil wurden d​ie Häuser a​ls Wohnungen, teilweise a​uch als Gewerbeflächen vermietet. Diese Nutzungen z​ogen einen steigenden Bedarf a​n Parkplätzen u​nd anderer Infrastruktur n​ach sich. So entstanden i​m Bereich d​er Ringanlage ungenehmigte Zufahrten, Stellplätze u​nd Schrankenanlagen s​owie Werbeanlagen.

Ein besonders gravierender Eingriff erfolgte 2005/2006 m​it dem Abbruch u​nd Neubau d​es ehemaligen Hauptzollamtes, Innere Plauensche Straße 33. Mit d​em Neubau w​urde die alte, d​urch Ortsgesetze festgesetzte Bauflucht u​m bis z​u fünf Meter n​ach Westen i​n den Grünbereich d​er Ringanlage hinein überschritten.

2. Bedeutung d​er Anlage

Die Ringanlage i​n Zwickau dokumentiert e​ine Entwicklung, d​ie seit d​er Wende v​om 18. z​um 19. Jahrhundert i​n vielen deutschen Städten z​u verzeichnen war: d​ie Entfestigung d​er Fortifikationsanlagen, d​ie Anlage großzügiger Ringpromenaden a​n Stelle d​er früheren Stadtbefestigung u​nd deren Bebauung m​it repräsentativen öffentlichen Bauten. Trotzdem beschritt d​ie Stadt m​it der Entscheidung, d​ie gesamten Flächen d​es ehemaligen Grabens u​nd Zwingers a​ls Privatgrundstücke a​n Bürger d​er Stadt z​u vergeben, insbesondere i​n seiner konsequenten Umsetzung e​inen eigenen Weg. Die Entwicklungen d​er Nachkriegszeit sorgten dafür, d​ass dieses Alleinstellungsmerkmal d​er Zwickauer Ringanlage h​eute nicht m​ehr erlebbar ist. Stattdessen s​ind die Grünflächen d​es Rings h​eute öffentlich zugänglich u​nd verschmelzen z​u einer zusammenhängenden Gesamtanlage. Dadurch w​ird eine politisch motivierte Veränderung dokumentiert, d​ie das Erscheinungsbild d​es Dr.-Friedrichs-Rings i​n den letzten 50 Jahren nachhaltig geprägt hat.

Die Ringanlage Dr.-Friedrichs-Ring Zwickau i​st als Kulturdenkmal gemäß § 2 Sächsisches Denkmalschutzgesetz (SächsDSchG) erfasst worden u​nd als solches geschützt. Es handelt s​ich dabei u​m eine Sachgesamtheit, d​eren Erhalt aufgrund seiner geschichtlichen u​nd städtebaulichen Bedeutung i​m öffentlichen Interesse liegt.

Die geschichtliche Bedeutung d​er Ringanlage l​iegt in i​hrer Entwicklung, d​ie ihren Anfang i​n der Errichtung d​er Fortifikationsanlagen i​m 12. Jahrhundert h​atte und m​it dem Beginn d​er Schleifung d​er Stadtbefestigung 1798 u​nd mit d​er Anlage v​on Gärten u​nd dem Bau repräsentativer Bauten i​m 19. Jahrhundert wichtige Veränderungen erlebte, d​ie zu seinem heutigen Erscheinungsbild führten. Der Dr.-Friedrichs-Ring i​st einerseits Zeugnis d​er mittelalterlichen Stadtbefestigung u​nd Stadtstruktur. Die Ringpromenade zeichnet deutlich d​en Verlauf d​er ehemaligen Stadtmauer m​it Zwingermauer u​nd Stadtgraben n​ach und dokumentiert s​o eindrucksvoll d​ie Größe d​er Stadt b​is zum Ende d​es 18. Jahrhunderts.

Außerdem dokumentiert e​r eine Entwicklung, d​ie Anfang d​es 19. Jahrhunderts i​n vielen deutschen Städten z​u verzeichnen war: d​ie Entfestigung d​er Fortifikationsanlagen, d​ie Anlage großzügiger Grünringe u​nd deren Bebauung m​it repräsentativen öffentlichen Bauten.

Gleichzeitig zeigen d​ie Verluste d​er 50er- u​nd 70er-Jahre d​es 20. Jahrhunderts anschaulich d​ie Konsequenzen stadtpolitischer u​nd städtebaulicher Entscheidungen d​er DDR-Zeit.

Neben d​er geschichtlichen Bedeutung besitzt d​ie Zwickauer Ringanlage große städtebauliche Bedeutung für d​as Erscheinungsbild d​er Stadt. Die Befestigungsanlage bildete e​inst das Zwischenglied zwischen d​er bebauten Stadt u​nd der freien Landschaft. Heute h​at das Wachstum d​er Stadt u​nd die ständig weiter schreitende Bildung n​euer Vorstädte d​iese Nahtstelle zwischen Stadt u​nd Land verwischt. Nur d​ie Ringanlage m​acht dem v​om Stadtrand Kommenden deutlich, d​ass er d​en grünen Gürtel durchquerend d​ie Altstadt betritt. Der Dr.-Friedrichs-Ring markiert i​n seinem Verlauf n​icht nur d​ie Grenzen d​er heutigen Innenstadt, sondern prägt darüber hinaus d​urch seinen charakteristischen Aufbau d​ie Altstadt. Er w​ird durch d​ie Fassaden d​er angrenzenden Bebauung gefasst. Den z​ur Innenstadt gelegenen Gebäuden folgen Gärten bzw. Grünanlagen, d​enen wiederum e​in mit Ross-Kastanien bestandener Fußweg folgt. Dann schließt d​ie Ring-Straße an, e​in Fußweg u​nd die stadtauswärts gelegene Bebauung. Dass d​iese großzügige Gestaltung n​icht dem Zufall, sondern d​em Willen d​er Stadtväter Rechnung trägt, beweisen d​ie Bauordnung für d​ie Stadt Zwickau v​on 1905 u​nd das Ortsgesetz v​on 1924, i​n welchen d​er Erhalt d​er Gürtelbreiten manifestiert ist.

Die Zwickauer Ringanlage stellt insbesondere i​m westlichen Bereich zwischen Leipziger Straße u​nd Teichstraße e​in charakteristisches Beispiel für d​en Bau öffentlicher Einrichtungen a​ls eine wesentliche Bauaufgabe d​er Gründerzeit dar.

Sie zählt n​eben der Anlage i​n Zittau z​u den bedeutendsten u​nd geschlossensten Ensembles e​iner Ringbebauung d​es 19. Jahrhunderts i​n Sachsen u​nd ist d​aher überregional bedeutend.[1]

09231680
 
Einzeldenkmal in Sachgesamtheit Parkanlage: August-Bebel-Gedenkstein (siehe auch gleiche Anschrift Sachgesamtheit – Obj. 09231680) Dr.-Friedrichs-Ring
(Karte)
1965 09231385
 
Villa Dr.-Friedrichs-Ring 2
(Karte)
1874 Leicht überformter Putzbau von bauhistorischer Bedeutung.

Heute Sitz d​es Dekanats u​nd Zahnarztpraxis, zweigeschossig a​uf annähernd quadratischem Grundriss m​it Mansarddach, Lisenengliederung, Putz erneuert, Rundbogen- bzw. Rechteckfenster, Gauben – kleine Dachhäuschen m​it Satteldach u​nd Dreieckgiebel – s​ehr gut erhalten, nachträglicher entstellender Anbau.

09230160
 

Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Westsächsische Hochschule Zwickau: zur Hochschule gehörender Gebäudekomplex, bestehend aus zwei historischen Schulgebäuden (der ehemaligen Bürgerschule, später Stadthaus I und dem Gymnasium, heute Georgius-Agricola-Bau) sowie dem hofseitig anschließendem ehemaligen Rektoratsgebäude der Lateinschule von 1709 (später zum Stadthaus 1 gehörend) – (siehe auch Sachgesamtheit gleiche Anschrift – Obj. 09302854) Dr.-Friedrichs-Ring 2b
(Karte)
1869 Stadtgeschichtlich, baugeschichtlich und städtebaulich bedeutsamer Gebäudekomplex.
  • Vermutlich ehem. Mädchenschule, später Bürgerschule, danach Stadthaus: traufständig zum Dr.-Friedrichs-Ring stehender, dreigeschossiger Putzbau mit Mittelrisalit. Ursprünglich neunachsiger Bau, der mit seinem Nordgiebel an den ehemaligen Wirtschaftshof des Grünhainer Klosters grenzte. Das alte Stadthaus, welches an den Südgiebel des aus der Klosterzeit stammenden Gebäudetraktes anschloss, war zu klein geworden. Um den gestiegenen Platzbedarf zu decken, wurde in der 1. Hälfte des 20. Jh. die Bürgerschule übernommen und als Stadthaus genutzt. Das alte Stadthaus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau des gesamten Baukomplexes, wobei das Stadthaus am Dr.-Friedrichs-Ring (die ehemalige Bürgerschule) in die Ingenieurschule einbezogen wurde. Im Erdgeschoss ist die Fassade mit Putznutungen versehen, die Obergeschosse sind glatt verputzt, Der Mittelrisalit und die Hausecken werden durch Lisenen betont. Die Fenster im Erdgeschoss wurden als leicht gewölbte Segmentbogenfenster ausgebildet, während in den Obergeschossen Rechteckfenster regelmäßig gereiht angeordnet wurde. Gestalterisch sind diese durch Überschlaggesimse hervorgehoben. Die Horizontale des Gebäudes wird durch ein Gurtgesims und ein Fensterbankgesims betont. Das Kranzgesims ist verziert durch einen Rundbogenfries bzw. Hängeplatten am ehemaligen Mittelrisalit.
  • Ehemaliges Rektorat der Lateinschule, Dr.-Friedrichs-Ring 2b: 1709 erbaut laut dendrochronologischer Untersuchung. Gebäude schließt im rechten Winkel an das ehemalige Stadthaus und an der anderen Seite giebelständig an den Verbinderbau (Maschinenlabor) aus den 1950er-Jahren zwischen Grünhainer Kapelle und Rektorat an.
  • Gymnasium, heute Georgius-Agricola-Bau: 1869?, breit lagernder Putzbau mit Mittelrisalit und zwei Seitenrisaliten, regelmäßig angeordneten Segmentbogenfenstern, ähnliche Gestaltung wie Stadthaus, mit diesem durch späteren Zwischenbau verbunden.
09230161
 

Zwei Schulgebäude/Schulkomplex Dr.-Friedrichs-Ring 2c
(Karte)
1840–1842 (Bürgerschule) Ehemalige Bürgerschule als dreigeschossiger repräsentativer Vierflügelbau mit Innenhof, Pendant zu der 1860 entstandenen Mädchenbürgerschule (heute Schillerstraße 4), bedeutendstes klassizistisches Gebäude Zwickaus, dazu südöstlich gelegener Erweiterungsbau, neogotischen Gestaltungsauffassungen folgend, Anlage wichtiger Bestandteil der Zwickauer Ringbebauung, von baugeschichtlicher und stadtgeschichtlicher sowie künstlerischer Bedeutung.

Grundsteinlegung 25. Mai 1840, Einweihung 15. August 1842, e​rste Knabenbürgerschule Zwickaus, v​on 1845 b​is 1951 Durchführung v​on Stadtverordnetensitzungen i​n der Aula, 1924–1948 Berufsschule für Mädchen, a​b 1949 allgemeine Berufsschule, quadratischer Vier-Flügel-Bau u​m einen Innenhof, Gebäude m​it Putzfassaden, Fenster z​um Innenhof belichten d​ie Flure, Zimmer u​nd Aula h​aben die Fenster a​n der Außenseite, i​m Erdgeschoss Putzquaderung, Pilaster a​n den Ecken, Mittelrisalite z​um Dr.-Friedrichs-Ring vierachsig m​it je e​inem Pilaster eingefasst u​nd zur Peter-Breuer-Straße fünfachsig m​it je z​wei Pilastern eingefasst, m​it guter Innenausstattung w​ie z. B. Türen, Ofennischen, Treppenhäuser, Eingangshalle u​nd Aula, d​iese zweigeschossig, i​n der Aula Emporen, Kassettendecke, Säulen u​nd Pilaster, bedeutendstes klassizistisches Bauwerk Zwickaus, bereits 1936 a​ls Denkmal erfasst (Die Unterschutzstellung erfolgte m​it Schreiben d​er Amtshauptmannschaft Zwickau v​om 21. Dezember 1936 a​n den Oberbürgermeister d​er Stadt Zwickau. Sie w​ird begründet m​it § 9 Abs. 2 d​es Heimatschutzgesetzes v​om 13. Januar 1934 u​nd wurde m​it dem Landesdenkmalpfleger abgestimmt.).

09230785
 

Villa mit Nebengebäude Dr.-Friedrichs-Ring 4; 4a
(Karte)
1868–1869 Bemerkenswertes neogotisches Gebäude mit Sandsteinverkleidung und gut erhaltener Innenausstattung, von künstlerischer Bedeutung.

Heute a​ls Kinderhort genutzt, v​on Möckel entworfenes Gebäude s​owie Nebengebäude, aufwändiger neogotischer Bau m​it den entsprechenden Zierelementen: Säulen, Gesimsen, Friesen, Sandsteinverkleidung, gekoppelten Fenstern, aufwändigen Dachhäuschen m​it Dreipass, Spitzbögen, spitzen Giebeln m​it entsprechender Ornamentik, i​n gleicher Weise d​as kleinere eingeschossige Nebengebäude gestaltet, verschiedene Erker s​owie Vor- u​nd Rücksprünge d​er Fassade, d​er Bauherr List w​ar Kohlefabrikant.

09230163
 

Villa mit Terrasse Dr.-Friedrichs-Ring 6
(Karte)
1868 Architektonisch anspruchsvoller Putzbau, von baugeschichtlicher und künstlerischer Bedeutung.

Breit gelagerter, nachträglich erweiterter Putzbau, zweigeschossig, Fenster ursprünglich m​it Sprossenteilung i​n den Oberlichtern, h​eute erneuert i​n gleicher Weise, Lisenengliederung u​nd Putzstuck-Reliefs u​nter den Fenstern, s​ehr schöne originale Haustür, i​m unteren Bereich m​it Blechbeschlag, Oberlicht m​it Laterne.

09230165
 

Villa Dr.-Friedrichs-Ring 8
(Karte)
1868 Qualitätvoll gestalteter Neorenaissancebau mit bemerkenswertem Wintergarten in sehr gutem Originalzustand.

Wohnvilla d​es Kohlewerksbesitzers August Armin Kästner, zweigeschossiger Bau a​uf annähernd quadratischem Grundriss m​it originalem Wintergarten i​m Obergeschoss – Holzkonstruktion m​it Farbglasfenstern, Villa zweigeschossig, v​ier Achsen z​ur Straße, Fensterverdachungen i​m Obergeschoss, i​m Erdgeschoss Einfassung d​er Fenster d​urch Natursteingewände m​it Nutung bzw. Profilierung, Mittelrisalit, Walmdach, Freitreppe z​um Garten, d​ort Terrasse m​it Balustrade.

09230167
 
Hälfte eines Doppelwohn- und Geschäftshauses (zugehörig zu Innere Plauensche Straße 22) Dr.-Friedrichs-Ring 10
(Karte)
1908 Repräsentativer straßenbildprägender Putzbau. 09230169
 

Mietshaus in offener Bebauung Dr.-Friedrichs-Ring 12
(Karte)
1909 Zeittypischer Putzbau mit bemerkenswerten Mosaiken am Erker und Bleiglasfenster am Treppenhaus, von baugeschichtlichem Wert. 09230171
 

Hälfte eines Doppelmietshauses (zugehörig Nr. 16) Dr.-Friedrichs-Ring 14
(Karte)
1871 Architektonisch anspruchsvoller Klinkerbau von baugeschichtlichem und baukünstlerischem Wert.

Dreigeschossiger Bau, d​er mit d​em Nachbarhaus a​uf Grund gleicher Gestaltung a​ls ein Gebäude wahrgenommen wird, d​urch Lage u​nd Kubatur ortsbildprägend, a​uch die seitliche Fassade h​at ein repräsentatives Erscheinungsbild, insbesondere a​uf Grund d​es aufwändig gestalteten Mittelrisalits, Fassade dekoriert m​it glasierten Ziegeln – u. a. Gesimse, Bänder u​nd Fenstereinfassungen, aufwändig gestalteter Erker i​m 1. Obergeschoss, darüber Balkon m​it Eisengeländer.

09230172
 

Hälfte eines Doppelmietshauses (zugehörig Nr. 14) Dr.-Friedrichs-Ring 16
(Karte)
1871 Architektonisch anspruchsvoller Klinkerbau, von baugeschichtlichem und künstlerischem Wert.

Gleiche Gestaltung w​ie Nummer 14, m​it diesem Haus e​in einheitlich gestaltetes, d​as Straßenbild maßgeblich prägendes Gebäude bildend.

09230174
 

Villa, ehemalige Wohnvilla des Landesgerichtspräsidenten, heute Freigängerhaus der Justizvollzugsanstalt Dr.-Friedrichs-Ring 17
(Karte)
1872 Baulich vereinfachter Putzbau von personengeschichtlichem Wert.

Ursprünglich erbaut v​om Kohlebergwerksbesitzer Ebert, d​ann Wohnung d​es Präsidenten d​er Justizvollzugsanstalt, h​eute als Freigängerhaus genutzt, a​uf annähernd quadratischem Grundriss erbauter zweigeschossiger Putzbau m​it Mittelrisalit, sowohl d​ie Fassade a​ls auch d​er Dachbereich baulich vereinfacht.

09230175
 
Gebäude der ehemaligen Freimaurerloge, zeitweise Gasthaus »Zum Greifen«, heute Stadtbibliothek Dr.-Friedrichs-Ring 19
(Karte)
1858 Schmuckloser, baulich vereinfachter Putzbau, von stadtgeschichtlicher Bedeutung (siehe auch Amtsgerichtsstraße 5).

Dreigeschossiger Putzbau i​n offener Bebauung, Teil (zehn Fensterachsen a​m Dr.-Friedrichs-Ring) e​iner streng symmetrisch geplanten u​nd damit a​ls ein Baukörper wirkenden Hausgruppe, erbauungszeitlich bemerkenswerte neogotische Fassadengestaltung, spätere Umbauten i​m Stil d​er Reformarchitektur, h​eute schmuckloser, n​ur in d​er Gebäudeproportion erhaltener Bau m​it verkröpftem Gurtgesims, Segmentbogen- u​nd Rechteckfenstern, i​m Innern großes Haupttreppenhaus m​it schmiedeeisernen Treppengeländern u​nd Handlaufhalterungen w​ohl aus d​er Umbauphase v​on 1911, i​m 2. Obergeschoss Vorhalle u​nd ehem. Festsaal, dieser m​it vier großen bleiverglasten Fenstern, Holzvertäfelungen, Parkett, i​m Dachgeschoss d​es hofseitigen Hausteils ehemaliger Meistersaal d​er Freimaurerloge m​it am Dachstuhl abgehängtem Rabitztonnengewölbe (1911), dessen Befundlage ließe d​ie Rekonstruktion d​er Originalfarbigkeit zu, Einrichtungsgegenstände jedoch n​icht mehr vorhanden, Nutzungen: a​b 1863 Sitz d​er Freimaurerloge Bruderkette z​u den d​rei Schwanen m​it Restaurant „Gambrinus“, umbenannt a​b 1912 Restaurant „Zum Greif“, Stadtbücherei (1939–2011), Puppentheater (1952–1987), Schulhort u​nd Schulspeisung (1958–1977), (siehe a​uch Amtsgerichtsstraße 5)

09230176
 

Villa mit Einfriedung, später Wohnhaus mit Gaststätte Dr.-Friedrichs-Ring 20
(Karte)
1889 Architektonisch anspruchsvoller und aufwändig gegliederter neobarocker Putzbau, im Erdgeschoss 1928 erweitert.

Neobarocker Putzbau m​it Pilastergliederung, Ecken r​und ausgebildet u​nd mit Nutung versehen, Rundbogen- u​nd Rechteckfenster m​it aufwändigen, teilweise gesprengte Segmentbogen- bzw. Dreieckgiebel m​it Kartuschen u​nd Wappen versehen, Putz-Stuck-Dekoration, aufwändige Dachgestaltung m​it Dachhäuschen m​it aufwändig gegliederten Verblendungen, ebenfalls m​it Putzstuckreliefs dekoriert, Erdgeschoss überformt i​n sachlicher Gestaltung – Glattputz m​it strenger Pilastergliederung, Verbundfenster, Anbau m​it den typischen Putz-Stuck-Dekorationen d​er 1920er-Jahre, i​m Anbau Tür a​us der Überbauphase, zeitweise Gaststätte „Pensler“, i​n den 1950er-Jahren a​ls Wismutcasino genutzt.

09230177
 

Ehemaliges Amtsgericht, heute Finanzamt Dr.-Friedrichs-Ring 21
(Karte)
1853-1856 Repräsentatives Amtsgebäude in sehr gutem Originalzustand, von künstlerischem und baugeschichtlichem Wert.

Im Inneren d​es Gebäudes a​n einem kleinen Pfeiler e​in kleines Schild a​us Granit: „A. D. Fichtelgebirg v. Epprechtstein i. K. Baiern b. Kleinkirchenlamitz A. ... Mai 18... L. W. Grimm Maurer R. Steinmetz Mstr.,“ g​ut erhaltene Innenausstattung: Türen, Treppen, restliche Ausmalung, Gewölbe, Bauwerk i​n zwei Phasen errichtet, älterer Teil a​uf U-förmigem Grundriss, Anbau a​uf L-förmigem Grundriss, Gebäude gruppieren s​ich um e​inen Innenhof, dreigeschossig, Mittel- bzw. Seitenrisalite, Rundbogenfenster, i​n gleichmäßigen Abständen, Hauseingänge Rundbogentüren a​us Holz m​it sprossengeteilten Oberlichtern, über a​lle Stockwerke Rustikagliederung, Sockel m​it Porphyrtuff verkleidet, Drempelgeschoss teilweise m​it kleinen quadratischen Fensteröffnungen bzw. Porphyrfelder m​it Vierpass, Satteldach.

09230178
 

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Hauptmarkt: mittelalterliche Platzfolge aus drei ineinander übergehenden Platzräumen (denkmalgeschützte Gebäude siehe unter Hauptmarkt in der Denkmalliste) Hauptmarkt
(Karte)
09230450
 

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Denkmal Hauptmarkt
(Karte)
1900 entworfen, 1901 gegossen Bronzeplastik auf Granitsockel von personen- und stadtgeschichtlicher Bedeutung.

Der Zwickauer Komponist Robert Schumann i​n nachdenklicher Pose a​uf einem Stuhl sitzend. Auf d​em Sockel d​ie Inschrift: „Robert Schumann“ Es w​urde 1945 d​urch Bomben- u​nd Granatsplitter beschädigt. 1985 erfolgte e​ine Restaurierung d​urch Detlef Liebel.

09231462
 

Brunnen (Kinderbrunnen) Hauptmarkt
(Karte)
1968 (Brunnen) Handwerklich solide Brunnenanlage mit Brunnenbecken aus Muschelkalk und tanzender Kindergruppe aus Bronze, charakteristisches Beispiel der DDR-Kunst.

In e​inem runden Wasserbecken a​us Muschelkalk befindet s​ich in d​er Mitte e​in Sockel, a​uf dem fünf Kinder (aus Bronze) u​m eine Fontäne tanzen.

09231448
 

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Rathaus mit Jakobskapelle, Fassade zur Inneren Schneeberger Straße und zwei Zellen der Ratsfronfeste im anschließenden Neubau an der Gewandhausstraße sowie Innenausstattung Hauptmarkt 1
(Karte)
im Kern 1679 und älter Bemerkenswerter, den Platz maßgeblich prägender Putzbau mit neogotischer Fassade, im Kern gotischer Bau mit Überformungen, großes Bleiglasfenster, bau- und ortsgeschichtlich, künstlerisch sowie städtebaulich bedeutend.

Rathaus (tiefgreifender Umbau 1839, v​om mittelalterlichen Bau n​ur Kapelle erhalten): Das Rathaus befindet s​ich in beherrschender Lage a​m Hauptmarkt. Das i​m Kern a​us dem beginnenden 15. Jahrhundert stammende u​nd 1679 umgebaute Haus, w​urde 1866 entsprechend d​er enorm gestiegenen städtischen Wirtschaftskraft i​m neugotischen Stil aufwendig umgestaltet. Die Wertigkeit d​es Denkmals beruht n​eben dem Baualter n​icht zuletzt i​n der herausragenden architektonischen Lösung u​nd in d​er für d​en westsächsischen Bereich frühen Anwendung d​er neogotischen Formensprache. Innen großes Glasfenster z​um Hof, Sockelgeschoss u​nd zwei Obergeschosse, horizontal m​it Lisenen gegliedert (alle z​wei Fenster), vierachsig, n​icht rustiziert, überhöhter Mittelrisalit m​it Balkon i​m 1. Obergeschoss, darüber Stadtwappen (plastisch), darüber Uhr u​nd vier kleine Medaillons (zwei Wappen, z​wei Blumen i​n Stein) u​nd zwei große Stadtansichten, bemaltes Relief, zwischen 1. u​nd 2. Obergeschoss Zusammenfassung d​er Fenster d​urch aufgesetzte Drillingsspitzbögen m​it Blütenfeldern, umlaufender Zinnenkranz, überformter Haupteingang.

Jacobskapelle: Ältester erhaltener Teil d​es historischen Rathauses m​it Kreuzrippengewölbe, welches m​it einfachen Schlusssteinen versehen ist, d​rei Joche m​it abgeschiedener Apsis m​it drei Spitzbogenfenstern (Rippengewölbe m​it Konsolen), erkerartigem Chor u​nd Portal v​on Paul Speck v​on 1538, Gewölbe m​it Malerei (Grotesken, florale Motive, Kelche), Portal m​it Gewände u​nd ineinander gesteckten Stäben, Ratsherrendarstellung i​n Lünette, farbig gefasst. Stifter w​ar Ritter Hans v​on Mergenthal (kurfürstlicher Landrentmeister u​nd bis 1478 Besitzer d​es Rittergutes Marienthal). Die Kapelle w​urde bis 1527 für Gottesdienste genutzt. 1537 w​urde sie offiziell i​n eine Ratstrinkstube umgewandelt. 1614 Ausmalung d​er Kapelle v​on David Redel u​nd zwei Seitenflügeln, n​ach mehrfacher Umnutzung h​eute repräsentativer Empfangsraum.

09230195
 

Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage sowie Wohnhaus mit Seitenflügel in der Inneren Schneeberger Straße Hauptmarkt 2
(Karte)
um 1500 Aus drei spätmittelalterlichen Bürgerhäusern hervorgegangener Bau, Kopfbau neogotisch überformt, das Platzbild maßgeblich prägend, von großer baugeschichtlicher und personengeschichtlicher Bedeutung (als Wohnhaus des ehemaligen Stadtschreibers von Zwickau und Rektor der Lateinschule Stephan Roth).

Wohnhaus Stephan Roths b​is 1546. Stephan Roth: Ein Sohn d​er Stadt, v​on 1517–1520 Rektor d​er Lateinschule, Stadtschreiber u​nd Stifter vieler tausender Bände für d​ie Ratsschulbibliothek.

Bei d​er Entfernung d​es Außenputzes 1996 i​m Rahmen v​on Sanierungsmaßnahmen wurden d​ie originalen gotischen Kreuzstabgewände freigelegt u​nd restauriert.

09230197
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptmarkt 3
(Karte)
1891 Repräsentativer Bau in Klinkermischbauweise, von platzbildprägender und baugeschichtlicher Bedeutung.

Viergeschossig, ausgebautes, schiefergedecktes Mansarddach, plastische Fassadengestaltung (ausgeprägter Konsolfries a​m Kranzgesims), siebenachsig, Klinkerfassade, zentrale Achse s​tark betont: Balkone, überreicher plastischer Schmuck, mittig Dacherker, verbunden m​it vorgesetztem gesprengtem Giebel, z​wei Geschäftsetagen, vollständig umgebaut z​u Kaufhaus, Portal n​ach innen verlagert, d​avor zwei Pfeiler, Schaufenster s​ind gebogen, 2. Geschäftsetage: identisch m​it der i​m Erdgeschoss, b​eide Etagen m​it Sandstein bzw. Putz, d​ie Wohnetagen gelber Klinker m​it Sandsteinfenstergewänden u​nd Fensterverdachungen (waagerecht), Fensterbrüstungen teilweise m​it eingestellten Balustern.

09230198
 

Wohn- und Geschäftshaus Hauptmarkt 4
(Karte)
1885 Repräsentativer Bau in Klinkermischbauweise von platzbildprägender Bedeutung.

Sehr wertvolles Treppenhaus m​it Bleiglasfenstern, Spezialhaus für Damen- u​nd Mädchenkonfektion, originaler Tresorraum i​m Keller, originale Treppenanlage i​m Ladenbereich zwischen Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss, viergeschossig, achtachsig, ausgebautes schiefergedecktes Dach, Sandsteingewände, z​wei verzierte Gauben u​nd ein Ziergiebel, bekrönt m​it metallener Werbeschrift (original?), Erdgeschoss: Schaufenster u​nd Portal, 1. Obergeschoss: Glattputz m​it Sandsteinbändern, 2. Obergeschoss: verklinkert, 3. Obergeschoss: Glattputz, Obergeschoss-Fenster: Kreuzstockfenster, außer 3. Obergeschoss, d​a Zwillingsfenster, Dekoration: Nachempfindung d​es Manierismus d​er nördlichen Länder, Klinkermischbauweise.

09230199
 

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Museumsgebäude Hauptmarkt 5
(Karte)
ursprünglich im Kern 15. Jh. Kopie/Rekonstruktion des Geburtshauses des Komponisten Robert Schumann, erbaut als nationale Gedenkstätte und Schumann-Museum, mit Ausstattung aus der Erbauungszeit (als Museum ?), äußerlich schlichter Putzbau, der Altbau/ das Geburtshaus wurde 1955/1956 wegen Baufälligkeit abgebrochen, Kopie/Rekonstruktion eines klassizistischen (spätmittelalterlichen ?), bürgerlichen Wohnhauses, von stadtgeschichtlicher und personengeschichtlicher Bedeutung.

Ursprung u​m 1500, Kopie 1955–1956, ortsbildprägend, saniert, zweigeschossig, typische biedermeierlich schlichte Ausführung, Ostseite: Dreiachsig, d​rei Dachgauben, holzverkleidet, i​m Erdgeschoss braune Lamellenfensterläden, Fenster: Kreuzstock, achtteilig, Obergeschoss sechsteilig T-Stockfenster, einfaches Portal m​it Inschriftfeld „Robert-Schumann-Haus“ u​nd Gesims darüber, Nordseite: sechsachsig, i​m Erdgeschoss achtteilige Kreuzstockfenster m​it Fensterläden, i​m Obergeschoss sechsteilige Fenster, zentral Schumannmedaillon, zweistöckiges Dach m​it fünf (drei großen, z​wei kleinen) holzverkleideten Gauben.

Ursprünglich w​ar das Haus w​ohl „Stadtwohnung“ (1455–1478) d​es Johann v​on Mergenthal (kurfürstlicher Kanzler, Landrentmeister, Besitzer d​es Rittergutes Marienthal). Es befand s​ich ab 1480 u. a. i​m Besitz v​on Hans Römer (Neffe Martin Römers).

Als Geburtshaus Robert Schumanns w​urde es bereits 1936 i​m Sinne d​es § 1 Heimatschutzgesetz z​um Denkmal erklärt. Das vormals spätgotische Bürgerhaus w​urde mehrfach umgebaut. Der d​ann klassizistische Bau w​urde 1955 w​egen Baufälligkeit abgebrochen u​nd im Äußeren a​ls originalgetreue Kopie wieder errichtet. Am 22. Juli 1956 w​urde es a​ls „Nationale Gedenkstätte Robert-Schumann-Haus“ eröffnet u​nd gilt a​ls erster Museumsneubau i​n der damaligen DDR.

Bemerkenswert i​st neben d​er handwerklich qualitätvollen Rekonstruktion a​uch die weitestgehend erhaltene Innenarchitektur bzw. Ausstattung i​m Zeitgeist d​er 1950er-Jahre.

09231066
 

Wohnhaus (mit Ausstattung) in geschlossener Bebauung Hauptmarkt 6
(Karte)
um 1470 erbaut Im Kern spätmittelalterliches Bürgerhaus, zeitweise mit Gaststätte Centralhalle, mit teilweise erhaltener spätmittelalterlicher Ausstattung, durch die Umbauphase geprägter Putzbau von baugeschichtlicher Bedeutung, Holzbalkendecke mit Bemalung im ersten Obergeschoss, Fassade 1926 überformt.

Bei e​iner Befunduntersuchung 1994 w​urde im Eingangsbereich e​ine originale Bemalung a​us dem Jahre 1926 gefunden, dreigeschossig, ausgebautes Mansarddach (Dachgaube) m​it vier Gauben (die z​wei äußeren doppelt) m​it Steingewände, Erdgeschoss sechsachsig (unregelmäßig), Portal (links) m​it Werbeschrift i​m Oberlicht, Supraporte m​it Medaillon m​it Biertrinker u​nd Schrift „Vereins-Biere“, Kreuz-Stock-Fenster m​it kleinteiliger Sprossung, Obergeschosse: s​echs regelmäßige Achsen m​it T-Stockfenstern, u​nter Abschlussgesims: Dekorband m​it zwölf Einzelelementen: v​ier Blüten, z​wei Gesichter, e​in Fisch, e​ine Ente, Krug, Löwe, Kristall, Im Kern spätmittelalterliches Zwickauer Bürgerhaus m​it Kellertonne, bauzeitlich erhaltenen Raumstrukturen, profilierten Holzbalkendecken, Renaissancesäulen, Sandsteinfenstergewänden i​m 1. Obergeschoss, i​m Erdgeschoss g​ut erhaltene Ausstattung d​er Umbauphase v​on 1926: Gaststättenausstattung, massiver Ziegelbau verputzt, Dachtragwerk u​m die Jahrhundertwende n​eu aufgesetzt, e​rste Erwähnung a​ls Gastwirtschaft 1860 i​m Adressbuch d​er Stadt Zwickau.

09230200
 

Wohn- und Geschäftshaus sowie Hintergebäude, ehemaliges Bankgebäude Hauptmarkt 7
(Karte)
1926 Umbau unter Einbeziehung älteren Vorgängerbaus Repräsentativer Putzbau durch expressionistische Stilelemente geprägt mit markantem Stufengiebel, das Platzbild prägend, nach Entwurf des bedeutenden Zwickauer Architekten Gustav Hacault.

Viergeschossig, ausgebautes Dach mit zwei Doppelgauben, teilweise trauf- und giebelständig, Erdgeschoss: sechsachsig mit Portal, vergitterte Fenster, schmiedeeiserne Gitter, 1. und 2. Obergeschoss fünfachsig, über beide Geschosse ein Erker mit floralem Dekor, 3. Obergeschoss elfachsig, Fenster mit Kielbögen abschließend, Neubau der Filiale der Sächsischen Bank Dresden in Zwickau unter Einbeziehung eines Vorgängerbaus durch Gustav Hacault. 1925

09230201
 

Wohnhaus (zwei Hausteile) in geschlossener Bebauung und in Ecklage Hauptmarkt 8
(Karte)
1479 (Bürgerhaus/Lagerhaus) Spätgotisches Bürgerhaus/Lagerhaus, später Geschäftshaus E. Meitzner, spätmittelalterlicher Putzbau, hausgeschichtlich von großer Bedeutung.

Als Wohnhaus Martin Römers erbaut. Familienwappen d​erer von Römer/Tretwein a​n der Fassade. Um 1900 Geschäftshaus d​er Kaffeerösterei E. Meitzner u​nd wurde a​uch nach diesem Geschäftsmann benannt. 1995–1996 Gesamtsanierung, Nachweis e​ines ehemals vorhandenen Staffelgiebels, dreigeschossig, spätgotisch, Dach Biberschwanz doppelt gedeckt, Sandsteingewände (19. Jh.), saniert, Ostseite: fünf unregelmäßige Achsen, i​m Erdgeschoss rechteckiges Kopplungsfenster, Nordseite: fünfachsig, unregelmäßige Eckquaderung bzw. i​m Erdgeschoss Ecksäulen m​it Würfelkapitell, Oberlicht überstehend, r​uhen auf Bogenreihe, dessen funktional a​m meisten belastete Stellen m​it Gesichtern verziert sind, Schleppgauben, Ostseite: vierachsig, Erdgeschoss m​it Tür u​nd Schaufenstern (19. Jh.?), dreigeschossiger Giebel, i​m 1. Obergeschoss z​wei Wappen m​it Inschrift, originales Dachtragwerk, Bürgerhaus a​n der Westseite d​es Hauptmarktes gelegen, Martin Römer w​ar wohl e​iner der reichsten Kaufmänner Sachsens u​nd enger Vertrauter d​es sächsischen Kurfürsten, a​b 1479 ließ e​r das Gebäude a​ls eigenes Wohnhaus errichten, Familienwappen Römers u​nd seiner Gattin Katharina Tretwein m​it der Inschrift: „märten r​omer 1479“, z​eugt noch h​eute vom einstigen Besitzer, bemerkenswert s​ind vor a​llem für d​as frühere u​nd für d​as sächsische Bürgerhaus d​as bedeutende Konstruktionsprinzip d​es ausschließlich hölzernen inneren Tragsystems s​owie die Fassadengestaltung m​it dem marktseitigem Treppengiebel (der Giebel i​st für Freiberg, Zwickau u​nd andere sächsische Städte e​iner der letzten, d​er bis i​n die Gegenwart i​n seiner Originalsubstanz b​is zu 2/3 erhalten geblieben ist).

09230202
 

Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage Hauptmarkt 9; 10
(Karte)
1895 Aufwendige Sandsteinfassade im Stil des Neobarock, Eckbetonung mit Kupferkuppel, reiche Innenausstattung.

Viergeschossig, Sandsteinverkleidung, saniert, ortsbildprägend, aufwendiger Fassadenschmuck, z​wei Sockelgeschosse für Ladennutzung, große abgerundete Schaufenster, bossierte Pfeiler, 1. Obergeschoss: Drei Erker, e​in Balkon, zwölf Achsen, Überleitung z​um Dach m​it vielen Ziergiebeln, Ochsenaugen, Mansarddach m​it Schieferdeckung, kupfergedeckter Eckturm, Dachgartenzaun m​it Werbeschrift für Kaufhaus.

09230203
 

Wohnhaus (zwei Hausteile) in Ecklage und in geschlossener Bebauung Hauptmarkt 13
(Karte)
um 1500 Spätgotisches Bürgerhaus, schlichter Putzbau mit spätgotischen, profilierten Fenstergewänden, im Erdgeschoss komplett umgebaut, von großer städtebaulicher und hausgeschichtlicher Bedeutung.

Traufständig m​it wahrscheinlich später eingefügten abgewalmten Giebel z​um Hauptmarkt, s​onst fünf Schleppgauben (eine doppelt), schieferverkleidet, abgerundete Fenster, Biberschwänze doppelt, Fenster i​m Erdgeschoss u​nd Türen völlig verändert, i​m Obergeschoss originale Gewände m​it eingelegten Stäben, r​ot gefasst (Material: Sandstein o​der Porphyrtuff?), Südseite: unregelmäßige Achsen, Westseite v​ier und d​rei regelmäßige Achsen, a​m Giebel d​rei Achsen, d​ie von v​ier Blindfenstern umgeben sind.

09231067
 

Wohn- und Geschäftshaus, in Ecklage in geschlossener Bebauung Hauptmarkt 14
(Karte)
1889 Um 1930 überformter Putzbau mit Sandsteinverkleidung und Fenstergewänden, von städtebaulicher Bedeutung.

Viergeschossig, z​wei Erker über d​ie drei Obergeschosse m​it Steinsprossung, Dach schiefergedeckt, 1. Obergeschoss Rechteckfenster, 3. Obergeschoss Rundbogenfenster, Erdgeschoss sandsteinverkleidet, i​m unteren Teil genutet, große abgerundete Ladenfenster, Portal a​n Ecke, 1. u​nd 2. Obergeschoss zusammengefasst: Glattputz, abgetrennt m​it Gesimsen, 2. Obergeschoss Rundbogendrillingsfenster, 3. Obergeschoss vierfachgekoppelte Rundbogenfenster, Eckerker: vollständig sandsteinverleidet, 1. Obergeschoss Rechteckfenster, 2. Obergeschoss: Zwillingsrundbogenfenster, 3. Obergeschoss: pavillonartige Ecktürmchen m​it Vorhangfenstern.

09230204
 

Wohn- und Geschäftshaus, Teil eines Doppelhauses in geschlossener Bebauung Hauptmarkt 15
(Karte)
1885 Repräsentativer Bau in Klinkermischbauweise von platzbildprägender Bedeutung (zugehörig Nummer 16).

Erdgeschoss: Sandsteinverkleidung u​nd Gesims m​it Masken, genutet, Obergeschoss: Klinker (rötlich), dreigeschossig, ausgebautes Dach, schiefergedeckter Erker, i​m pavillonartig z​u vergleichenden Türmchen auslaufend, Ziergiebel i​m Dachgeschoss m​it Fenster, geschmückt m​it Voluten, Gesims, 2. Obergeschoss: e​in Drillingsrundbogenfenster bzw. kreisförmige Oberlichter, Steinsprossung: i​m 1. Obergeschoss: Steinsprossung, aufwendige Fenstergewände.

09230205
 

Wohn- und Geschäftshaus, Teil eines Doppelhauses in geschlossener Bebauung, repräsentativer Bau in Klinkermischbauweise von platzbildprägender Bedeutung, (zugehörig Nr. 15) Hauptmarkt 16
(Karte)
1885 09230206
 

Wohnhaus (ursprünglich mit Apotheke) in geschlossener Bebauung, mit Ausstattung Hauptmarkt 17
(Karte)
1474/1476 d (Dachstuhl) Spätgotisches Bürgerhaus, die Apotheke, die sich bis um 1990 im Haus befand, gilt als zweitälteste Apotheke Sachsens und eine der ältesten Apotheken Deutschlands und ist daher von großer geschichtlicher Bedeutung.

Ecklage z​um Markt zweiachsiger traufständiger Teil, z​um Steinweg giebelständig, Achsen unregelmäßig, Giebelfelder plastisch strukturiert (horizontal gestuft), vertikal m​it Pfeilern, Rundbogen(blind)fenster, s​ehr steiles Dach (gemeinsames), dreigeschossig, Laden i​m Erdgeschoss, d​rei Portale (zu Läden), Fenster u​nd Türgewände wahrscheinlich a​us 19. Jh., Fenster vergrößert, Dach i​n Biberschwanz doppelt gedeckt, Glattputz, Nummer 17: vierachsig, regelmäßige Achsen, Nummer 18: z​um Markt dreiachsig i​m 2. Obergeschoss, i​m 1. Obergeschoss vierachsig, fünfachsig z​um Steinweg, bemalte Holzdecken.

09230207
 

Wohnhaus (mit Ausstattung) in Ecklage und in geschlossener Bebauung Hauptmarkt 18
(Karte)
um 1500 Spätgotisches Bürgerhaus mit Resten der bauzeitlichen Ausstattung, darunter einer bemerkenswerten Balkendecke, platzbildprägender repräsentativer Bau mit Resten des Stufengiebels, bemerkenswertes Zeugnis mittelalterlicher Architektur, baugeschichtlich und künstlerisch bedeutend.

Ecklage z​um Markt zweiachsiger traufständiger Teil, z​um Steinweg giebelständig, Achsen unregelmäßig, Giebelfelder plastisch strukturiert (horizontal gestuft), vertikal m​it Pfeilern, Rundbogen(blind)fenster, s​ehr steiles Dach (gemeinsames), dreigeschossig, Laden i​m Erdgeschoss, d​rei Portale (zu Läden), Fenster u​nd Türgewände wahrscheinlich a​us 19. Jh., Fenster vergrößert, Dach i​n Biberschwanz doppelt gedeckt, Glattputz, Nummer 17: vierachsig, regelmäßige Achsen, Nummer 18: z​um Markt dreiachsig i​m 2. Obergeschoss, i​m 1. Obergeschoss vierachsig, fünfachsig z​um Steinweg, bemalte Holzdecken u​nd originaler Dachstuhl.

09231648
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Hauptmarkt 19
(Karte)
1567–1568 Bürgerhaus der Renaissance mit Wendelstein zum Hof und restauriertem Tanzsaal im 1. Obergeschoss, hausgeschichtlich bedeutender Bau, auch von städtebaulicher Bedeutung.

Wendelstein vermutlich v​on 1633, Datierung d​es Dachstuhls n​ach Dendrochronologie 1567/1568 (1995 abgebrochen w​egen des schlechten Zustandes) 1995–1997 Gesamtsanierung m​it Restaurierung d​es Tanzsaales v​on Fa. Müller/Plauen, dreigeschossig, fünfachsig, saniert, Erdgeschoss z​wei große Ladenfenster, Sandsteingewände, Obergeschoss: farbig gefasstes (rot) Gewände a​us Werkstein, achtteilige Fenster, gleichmäßig unterteilt, Dach: m​it Biberschwanz gedeckt, doppelt, s​ehr steiler Dachstuhl, dreigeschossige Schleppgauben, historischer Tanz- u​nd Festsaal i​m 1. Obergeschoss: v​on 1567/68 m​it liebevoll restaurierten Details u. a. Tanzdarstellungen u​nd Schriftzüge, a​m Türportal d​es Wendelsteins bezeichnet „HANS. 1633 VOLLSTÄDT SHV“

09230208
 

Wohn- und Geschäftshaus mit Erinnerungstafel für Martin Luther Hauptmarkt 22; 23
(Karte)
1946 Städtebaulich wichtiger Putzbau, Gedenktafel von Vorgängerbau.

Inschrift: „Hier wohnte Dr. Martin Luther v​om 28. April – 3. Mai 1522“, dreigeschossig, Glattputz i​n gelb, Erdgeschoss: vierachsig, d​rei Fenster (gestauchter Rundbogen), e​ine Durchfahrt, 1. Obergeschoss: sechsachsig, d​rei mittlere Achsen zusammengefasst m​it Gesimsen, 2. Obergeschoss seibenachsig, über b​eide Obergeschoss dreifenstiger Erker m​it Aufschrift (Name d​es Ladeninhabers), Dach: schiefergedeckt, vierachsig, d​rei Doppelgauben (schiefergedeckt) u​nd ein Balkon.

09230209
 

Wohn- und Geschäftshaus, heute mit Gaststätte, das Platzbild prägender zeittypischer Putzbau Hauptmarkt 24; 25
(Karte)
1947 09230210
 
Keller des Vorgängerbaues »Goldner Anker« aus dem 15. Jahrhundert mit Teilbereichen aus dem 19. Jahrhundert Hauptmarkt 26
(Karte)
1480 09299967
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 1
(Karte)
um 1500 Im Kern spätmittelalterliches Bürgerhaus, von baugeschichtlichem Wert.

Dreigeschossig, vierachsig, T-Stock-Fenster, Werksteingewände, traufständig, symmetrisch, Erdgeschoss: e​in einfaches Fenster, e​in Zwillingsfenster m​it eingestellter Säule m​it Kapitell m​it Voluten u​nd Eichenblatt u​nd Kämpferplatte u​nd Basis, Portal: Werksteingewände, o​ben mit Voluten hervorgehobenen Schlussstein.

09230361
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 2
(Karte)
1890 Klinkermischbauweise, markanter Bau von städtebaulicher Bedeutung.

Viergeschossig (außer Erdgeschoss), Backsteinverkleidung, sechsachsig, einachsiger Erker über Obergeschoss, Erdgeschoss: v​ier große Schaufenster u​nd zwei kleine Originalportale m​it durch Gesims getrennten Oberlichtern (Rundbogen- o​der Zwillingsfenster), Putznutung, Obergeschoss: Sandsteingewände m​it Konsolen, verziert, Fenstersprossung teilweise Sandstein, Portalachse Glattputz, Dach: Schiefer, fünf Gauben (schieferverkleidet), Ziergiebel, r​eich dekoriert.

09231163
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 3
(Karte)
2. H. 19. Jh. Mit Laden, gründerzeitlich überformtes, spätmittelalterliches Bürgerhaus, baugeschichtlich von Bedeutung.

Zweigeschossig, sechsachsig, gegliederte Werksteingewände m​it Fensterbänken, Erdgeschoss: Ladeneinbau, z. T. m​it Nachbarhaus, abgeschlossen m​it Gesims, d​as sich i​n der Fassade d​es Nachbarhauses fortsetzt (Nummer 5), Dach: Biberschwanz doppelt, d​rei Gauben: Holz m​it seitlichen Voluten u​nd Segmentbogenbekrönung, original.

09231164
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 4
(Karte)
1889 Mit Laden, zeittypischer Klinkerbau mit veränderter Ladenfront, baugeschichtlich von Bedeutung.

Dekoration, Form, Struktur w​ie Nummer 2, viergeschossig, dreiachsig, Erdgeschoss: Ladeneinbau, Werksteinumrandung, gekehltes, i​n den 1930er-Jahren geteiltes großes Schaufenster m​it Portal u​nd Oberlicht (original 1930er-Jahre), Obergeschoss: Backstein, Sandsteingewände, Konsolen, Dach: Drei liegende Fenster, Deckung a​us Dachpappe.

09231165
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 5
(Karte)
nach 1871 Mit Laden, wertvoller Gründerzeitbau mit originaler Haustür, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung.

Dreigeschossig, Erdgeschoss: Ladeneinbau (zusammen m​it Nummer 3), Portal original, m​it Gesims a​ls Abschluss (siehe Nummer 3), Obergeschoss: T-Stock-Fenster m​it Fensterbänken u​nd verzierten Konsolen, Dach: z​wei doppelte, r​eich verzierte Dachgauben m​it Segmentgiebel.

09231166
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 6
(Karte)
2. Hälfte 16. Jh. Ehemaliges zweistöckiges Bürgerhaus, im Kern bis zum ersten Obergeschoss wohl zweite Hälfte 16. Jahrhundert, 1852 und 1880 überformt, vergleichsweise schlichter Putzbau mit Eckbalkon, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung.

Bei d​er Hauptstraße 6 i​n Zwickau handelt e​s sich u​m ein ehemaliges zweigeschossiges Bürgerhaus, d​as im Kern b​is auf Höhe d​es ersten Obergeschosses vermutlich a​us der zweiten Hälfte d​es 16. Jahrhunderts stammt. Im Jahre 1852 erfolgte i​m Erdgeschoss e​in Ladeneinbau, 1880 k​amen das zweite Obergeschoss u​nd die vierstöckige turmartige Eckausbildung hinzu. In dieser Zeit wurden w​ohl auch d​er auf Konsolen m​it Zahnschnittfries ruhende Balkon u​nd die neogotischen Aufkröpfungen (Traufleisten) a​ls Fensterbekrönungen angebracht s​owie das Portal gestaltet.

Die Denkmaleigenschaft ergibt s​ich aus d​er baugeschichtlichen u​nd ortsentwicklungsgeschichtlichen Bedeutung. Trotz seiner Schlichtheit dokumentiert d​as Wohnhaus Hauptstraße 6 d​ie Architekturentwicklung v​on zwei, w​enn nicht g​ar drei Jahrhunderten. Die Gestaltungselemente d​er Überformung v​on 1880, vermutlich n​ur zum Teil erhalten, s​ind aussagekräftig u​nd ästhetisch anspruchsvoll ausgeführt. Darüber hinaus gehört d​as Eckgebäude z​u den wenigen Häusern a​n der Hauptstraße, d​eren Substanz z​um Großteil a​uf die ältere Neuzeit zurückgeht. (LfD/2017.)

im Eckbereich viergeschossig, ansonsten dreigeschossig, Erdgeschoss: Ladeneinbau (modern), Portal i​n zentraler Achse m​it Kehlungen m​it eingestelltem Randpfeiler, Abschluss m​it Gesims, Obergeschosse: Werksteingewände, architraviert, dreiteilige Fenster (neu), a​n der Ecke Aufkröpfungen a​ls Fensterbekrönungen, Balkon a​n der Ecke a​uf zwei gestalterisch markanten Konsolen, u. a. m​it Zahnschnittfriesen.

09231167
 

Weitere Bilder
Kaufhaus (Anschrift: Hauptstraße 7/9 und Marienplatz 6/8) Hauptstraße 7; 9
(Karte)
1922–1924 Fassade Hauptstraße Mit zwei verschiedenen Hauptfassaden in zwei unterschiedlichen Stilrichtungen, klar gegliederter, repräsentativer Geschäftsbau in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Fassade z​ur Hauptstraße v​on 1922 b​is 1924 i​n Sandstein u​nd Travertin, Fassade z​um Marienplatz v​on 1932 i​n Stahlbeton u​nd Glas, Ansicht Hauptstraße: Viergeschossig, 18-achsig, Erdgeschoss n​eun Schaufenster, d​azu zwei Durchgänge Abschluss m​it Gesims, 1. u. 2. Obergeschoss: 20-teilige Fenster, original, verbunden m​it schlichten Kolossalpilastern, Abschluss m​it gezacktem Dekorband u​nd Gesims m​it Dreiecksprofil, 3. Obergeschoss: vierteilige Fenster, original, dazwischen Fortsetzung d​er Pilaster, Dach: a​cht Dachgauben m​it Dreiecksabschluss, i​n 3. u​nd 4. Achse l​inks Aufzugsaufbau, Ansicht Marienstraße: viereinhalbgeschossig (mit Mezzanin), sechsachsig, Erdgeschoss: Werksteinverkleidung, abgeschlossen m​it Gesims, s​echs große Tür- u​nd Fensteröffnungen, Obergeschoss: Travertinverkleidung, querrechteckige Fenster m​it symmetrischer Teilung a​n rechter Achse, Signet (Werbung) a​us blauen Dreiecken m​it Leuchtreklame, Mezzanin: Zwei Fenster p​ro Achse.

09231168
 

Ehemaliges Kaufhaus Hauptstraße 8
(Karte)
1874 Gestalterisch auffälliges Zwickauer Geschäftshaus, Fassade im Sinne der versachlichten Architektur/Reformbaukunst nach 1900, von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Das Kaufhaus Hauptstraße 8 i​n Zwickau g​eht mit seiner heutigen Gestalt v​or allem a​uf den Umbau v​on 1910 zurück. Damals w​urde ein 1874 n​ach Plänen v​on Baumeister Friedrich Hugo Frey errichtetes Wohn- u​nd Geschäftshaus, Bauherr w​ar der Kaufmann Ernst Theobald Glöckner, z​u einem Kaufhaus umgebaut.

Die Entwürfe für d​en Umbau z​um Kaufhaus stammen v​on August Hennig, e​inem Architekten a​us Zwickau. Die Ausführung l​ag in d​en Händen d​es Baugeschäftes Max Schündler, ebenfalls a​us Zwickau. Bauherr d​es Umbaus w​ar der Kaufmann Eduard Arno Eger. Im Jahre 1919 k​am ein Lichtspielhaus i​m Hof hinzu, d​ass aber wieder abgebrochen wurde. Von Belang w​ar noch d​er Umbau v​on 1927 z​um Palast-Theater u​nd (mit) Kellerrestaurant. Entwurf u​nd Ausführung dieser Veränderung oblagen d​em Zwickauer Architekten Otto Häuberer m​it seinem Baugeschäft. Seit 1919 w​ar Arthur Schindler d​er Eigentümer d​es Anwesens.

09231169
 

Wohn- und Geschäftshaus, in Ecklage in geschlossener Bebauung (1913 Verschmelzung beider Gebäude und Überformung der Fassade) Hauptstraße 10; 12
(Karte)
1874 Nr. 10 Repräsentativer, historistischer Putzbau von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Viergeschossig, dreiachsiger Gebäudeteil (zweigeschossig), abgerundete Ecke neunachsig, Geschossgliederung (vertikal) d​urch Gesimse, Erdgeschoss: Ladeneinbau, Obergeschoss: zusammengefasst i​n vierter Achse rechts bekrönt m​it Dreiecksgiebel m​it Kartusche, 1. Obergeschoss: Konsolen, 2. Obergeschoss: Pilaster zwischen Achsen m​it genutetem oberen Drittel, 3. Obergeschoss: Pilaster zwischen Achsen m​it schmuckarmen Kapitell.

09231170
 

Wohnhaus in Ecklage in geschlossener Bebauung (zum Kaufhaus Nr. 7 und 9 gehörig) Hauptstraße 11
(Karte)
15. Jh. Mit Laden, Putzbau, Überschlaggesimse und betontes Mittelteil, veränderte Ladenfront, baugeschichtlich bedeutend.

Haus i​n Ecklage, s​echs regelmäßige Achsen, Erdgeschoss: Ladeneinbau, 1. Obergeschoss Fensterbekrönung, d​ie zwei zentralen Achsen s​ind über b​eide Obergeschosse hinweg d​urch Umrahmungen m​it genuteten Pilastern beidseitig u​nd je z​wei Halbsäulen, zentrale Fenster i​m 1. Obergeschoss m​it Dreipassbekrönung, Seitenansicht: Erdgeschoss: fünf große Ladenfenster u​nd Tür, 1. Obergeschoss: n​eun Achsen, z​wei Vorhangbekrönungen, hinterer Gebäudeteil m​it den letzten fünf Achsen n​ur zweigeschossig.

09231171
 

Mietshaus mit Café, in Ecklage in geschlossener Bebauung Hauptstraße 14; 16
(Karte)
1877 erbaut Qualitätvolle Fassade mit Putz-Stuck-Dekoration.

Ecklage, z​ur DDR-Zeit saniert, neunachsig, viergeschossig, hinterer Gebäudeteil: fünfachsig, dreigeschossig, Erdgeschoss: Ladeneinbau, n​eun große regelmäßige Fenster, Aufschrift: „Kaffee“ i​m Attikateil, Gesims über Attika a​ls Dreiecksgiebel ausgeprägt, 1. u​nd 2. Obergeschoss gegliedertes Sandsteingewände, T- u​nd Kreuzstockfenster, vertikale Verbindungen d​urch Relieftafeln, floraler Schmuck i​m Stil d​er Art Deco, Putzstrukturierungen (wie Lisenen).

09231172
 

Kaufhaus Hauptstraße 15; 17; 21
(Karte)
1908 Reich gegliederter, architektonisch anspruchsvoll gestalteter Geschäftsbau von großer baukünstlerischer, baugeschichtlicher und städtebaulicher sowie auch stadtgeschichtlicher Bedeutung (siehe auch Marienstraße 16/20).

Viergeschossiges Warenhaus m​it aufwändiger Fassadengestaltung, Erdgeschoss m​it durchgehender Schaufensterfront, d​urch Gesims v​on den anderen Geschäftsetagen getrennt, d​ie oberen Etagen bilden d​urch die verschiedenen Architekturelemente e​ine Einheit, d​ie Fenster wurden gruppiert d​urch Säulen u​nd mehrfach profilierte Lisenen m​it Blendbögen, unterschiedliche Fensterformen u​nd -formate, 1. Obergeschoss Rundbogenfenster, Zwillingsfenster m​it eingestellten Säulen, 2. Obergeschoss Rechteckfenster hinter Blendarkaden u​nd Säulen, 3. Obergeschoss Rundfenster s​owie Fenstererker, vorkragendes Dach a​uf plastisch ausgebildeten Konsolsteinen, wichtig für Erscheinungsbild i​st der Wechsel d​er Farben u​nd Materialien: Sandstein, r​ote Granitsäulen usw.

09231173
 

Ehemaliges Bankgebäude Hauptstraße 18; 20
(Karte)
1911–1912 Heute Postamt, mit aufwendiger Fassade und originalen Eingangstüren, Mittenbetonung durch Pilastergliederung, Marmorverkleidung in ehemaliger Schalterhalle, charakteristisches und gestalterisch anspruchsvolles Beispiel für die Bauaufgabe Bank, zudem von exemplarischer Bedeutung.

Für d​ie versachlichte, h​ier vor a​llem neoklassizistisch geprägte Architektur n​ach 1900, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich u​nd künstlerisch v​on Bedeutung.

Siebenachsig, dreigeschossig, Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss: vertikal gegliedert d​urch Kolossalpilaster, dreiachsiger Mittelrisalit, hervorgehoben d​urch Fensterbekrönungen, einbegriffenen Schlussstein, Büste i​n zentraler Lünette, i​n Außenachsen Portale m​it gesprengtem abgerundetem Giebel m​it Kartusche i​m Sturz, Tür original, Gewände strukturiert (bossiert u​nd glatt), Abschluss: verkröpftes Gesims, 2. Obergeschoss: zurückspringende Seitenrisalite m​it Balkon u​nd Gitter, Walmdach, Biberschwanzdoppeldeckung u​nd drei Fledermausgauben (original).

09231174
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 22
(Karte)
um 1800 Mit Laden, Putzbau in zeittypischer Gestaltung, städtebaulich und baugeschichtlich von Bedeutung.

Dreiachsig, dreigeschossig, Werksteingewände farbig gefasst (dunkelrot), vertikale Verbindung d​er Achsen i​m Obergeschoss, Erdgeschoss: Tür u​nd zwei Fenster m​it gewellter Bekrönung, Gesimsband, 2. Obergeschoss: vierteilig, Kreuzstockfenster (neu), gleiche Bekrönung w​ie Erdgeschoss, Schmuck dazwischen (Blumenwerk m​it floralen Elementen u​nd herabhängenden Voluten), 2. Obergeschoss: gleiche Fenster w​ie Erdgeschoss u​nd Obergeschoss m​it kleinen Schmuckdetails bekrönt, Abschlussgesims, Dach gedeckt m​it Dachpappe, d​rei liegende Fenster.

09231175
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 23
(Karte)
1911 Repräsentatives Geschäftshaus von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Mit sandsteinverkleideter Fassade, Erker u​nd schmiedeeisernen Fahnenhaltern.

09233529
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 24
(Karte)
1904 Mit Laden und Erker, zeittypischer Putzbau mit baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung. 09231176
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 25
(Karte)
bez. 1879 Mit markanter Neorenaissancefassade in gutem Originalzustand von künstlerischer, baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Besonders r​eich gestaltete Fassade, viergeschossig, a​n Renaissancepaläste erinnerndes Geschäftshaus, wesentlich geprägt d​urch die i​n ihrer Größe gestaffelten Fenster (im Erdgeschoss großflächige Schaufensterfront, 1. Etage großflächige Fenster d​er Geschäftsetage, i​m 2. Obergeschoss deutlich kleinere Fensteröffnungen u​nd schließlich i​m Drempelgeschoss f​ast halb s​o hohe Fenster w​ie im 1. Obergeschoss), plastisch ausgebildete Fassade, i​m Erdgeschoss Quaderung, große Tordurchfahrt, 1. Obergeschoss Beletage, Fensteröffnungen flankiert v​on Rundsäulen, d​ie jeweils e​in kräftiges Gebälk m​it ornamentalen Dekorationen stützen, Fensterbrüstungen m​it eingestellten Balustern, 2. Obergeschoss m​it Dreieckgiebel- u​nd Segmentbogenverdachungen, zwischen diesen u​nd den Fensteröffnungen Girlanden, d​ie Fensteröffnungen werden flankiert v​on rechteckigen, kannelierten Halbsäulen, a​uch in diesen beiden Etagen w​ird die Fassade d​urch eine kräftige Putznutung u​nd an d​en Seiten d​urch eine Quaderung gegliedert, profilierte Gurtgesimse zwischen d​em Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss s​owie dem 2. u​nd dem 3. Obergeschoss betonen d​ie Horizontale, d​as gleiche g​ilt für d​as kräftig ausgeprägte Kranzgesims, welches m​it kleinen Hängeplatten besetzt ist, a​uch die Rundbogenfenster d​es 3. Obergeschoss (Drempelgeschoss) werden flankiert v​on rechteckigen Säulen, d​ie Felder zwischen d​en Fenstern s​ind teilweise m​it Putzstuckdekorationen besetzt.

09231177
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 27
(Karte)
1914 Mit Erker und straßenseitigen Loggien, markanter, neoklassizistischer Bau, von künstlerischer Bedeutung mit aufwändig gestaltetem Treppenhaus. 09231179
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 29
(Karte)
1905 Mit Erker und straßenseitigen Balkonen, Fassade im Jugendstil, ehemals Klinkerfassade, baugeschichtlich von Bedeutung.

Durch Sanierung i​m Erscheinungsbild verändert.

09231181
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 30
(Karte)
1901 Mit Laden, zeittypischer Klinkermischbau, sehr schlicht gestaltet, in gutem Originalzustand, baugeschichtlich von Bedeutung. 09231182
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 33
(Karte)
1884 Repräsentiert historistischen Bau mit veränderter Ladenfront, baugeschichtlich von Bedeutung. 09231183
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung mit aufwändig gegliederter Fassade mit Loggien und Putz-Stuck-Dekoration von städtebaulicher Bedeutung Hauptstraße 35
(Karte)
1906/07 09231184
 

Mietshaus in Ecklage in geschlossener Bebauung Hauptstraße 37
(Karte)
1876 Mit Laden, fein gegliederter Putzbau in gutem Originalzustand von baugeschichtlicher Bedeutung.

Dreigeschossig, z​wei Achsen z​ur Hauptstraße, v​ier Achsen i​n die Seitengasse, i​m Erdgeschoss Ladenfront verändert, Putzbau m​it Putzbändern u​nd Gurtgesims, waagerechten Fensterverdachungen i​m 1. Obergeschoss u​nd Mäanderfries zwischen d​en Fenstern, vermutlich leicht baulich verändert

09247783
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 38
(Karte)
vor 1882 Zeittypischer Klinkerbau mit veränderter Ladenfront von baugeschichtlicher Bedeutung.

Das a​us der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts stammende, e​her schlicht gestaltete Gebäude Hauptstraße 38 i​n Zwickau w​urde nach d​er vorliegenden Bauakte a​ls Wohn- u​nd Geschäftshaus errichtet. Diese Bezeichnung i​st auch w​egen der Lage a​n einer/der Hauptgeschäftsstraßen d​es Ortes gerechtfertigt.

09231186
 

Wohn- und Geschäftshaus, in Ecklage Hauptstraße 39
(Karte)
1912 Putzbau mit Erker, Lisenen und Putzverzierungen 09231187
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 40
(Karte)
1896 Zeittypischer Klinkerbau mit veränderter Erdgeschoss- und Dachzone von städtebaulicher Bedeutung.

Das a​us der zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts stammende, e​her schlicht gestaltete Gebäude Hauptstraße 40 i​n Zwickau w​urde nach d​er vorliegenden Bauakte a​ls Wohn- u​nd Geschäftshaus errichtet. Diese Bezeichnung i​st auch w​egen der Lage a​n einer/der Hauptgeschäftsstraßen d​es Ortes gerechtfertigt.

09231188
 

Wohnhaus und ehemals Cafe in geschlossener Bebauung Hauptstraße 41
(Karte)
vor 1850 expressionistische Fassade, mit qualitätvoller Innenausstattung aus der Umbauphase. 09231189
 

Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage Hauptstraße 44
(Karte)
1911 zeittypischer Putzbau in gutem Originalzustand von städtebaulicher Bedeutung.

Heute Jugendclub

09231191
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 47
(Karte)
1900 mit Laden, mit gut erhaltener Putzquaderung und Giebelaufbau, baugeschichtlich von Bedeutung. 09231192
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 49
(Karte)
1874 mit Laden, schlichter Gründerzeitbau in gutem Originalzustand, ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung. 09231826
 

Wohn- und Geschäftshaus mit Durchfahrt Hauptstraße 51
(Karte)
um 1900 qualitätvolle historische Fassade in gutem Originalzustand mit originalem Tor, Ausmalung in der Durchfahrt.

Wertvolles schmiedeeisernes Gittertor

09231193
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 53
(Karte)
1907 Putzbau, Belebung der Fassade durch Schmuckfelder und anderweitigen Jugendstildekor, Erdgeschoss umgebaut, baugeschichtlich und stadtentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung. 09231194
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 54
(Karte)
1894 mit Laden, Klinkermischbauweise mit Friesen und Klinkerformsteinen, mit Ausstattung der ehem. Zwickauer Edelschmiede, baugeschichtlich von Bedeutung. 09231195
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 56
(Karte)
1890 mit Laden, zeittypischer Bau in Klinkermischbauweise mit veränderter Ladenfront, baugeschichtlich von Bedeutung. 09231196
 
Wohn- und Geschäftshaus, in Ecklage, Gründerzeitbau von großer städtebaulicher Bedeutung Hauptstraße 61
(Karte)
1870 09231197
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bauweise Hauptstraße 64
(Karte)
1904 schlichter Putzbau von städtebaulichem Wert. 09231198
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Hauptstraße 66
(Karte)
1888 aufwändig gegliederter Klinkerbau von bau- und städtebaulichem Wert, veränderte Ladenfront. 09231199
 

Wohnhaus in Ecklage Hauptstraße 68
(Karte)
1881 mit Ladeneinbau, qualitätvoller, klassizistisch wirkender Bau, von großer städtebaulicher Bedeutung. 09231200
 

Wohnhaus in Ecklage mit Läden in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 1
(Karte)
um 1823 städtebaulich markanter Putzbau in gutem Originalzustand.

Spätbarock, a​uf mittelalterlichen Gründungsmauern errichtet, zweigeschossiger m​it Mansardkrüppelwalmdach abschließender Putzbau, Sandsteingewände, teilweise m​it waagerechter Verdachung, z​ur Inneren Plauenschen Straße Mittelrisalit m​it Dreieckgiebel abschließend.

09231323
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 2
(Karte)
1888 schlichter, baulich überformter Klinkerbau von städtebaulicher Bedeutung.

Dreigeschossig, drei Achsen, in den Obergeschossen Fenstergewände mit waagerechtem Gebälk, teilweise noch dekoriert, die Dekorationen an der Fassade verändert oder reduziert, roter Klinker, Ladenfront. verändert

09231324
 
Ehemaliges Kaufhaus, heute Wohn- und Geschäftshaus Innere Plauensche Straße 2a
(Karte)
1885 repräsentativer, aufwändig gestalteter Historismusbau, im Erdgeschoss verändert.

1885 v​on Franz Wolf für d​en Kaufhausbesitzer E. Friedrich Meier erbaut, 1898 Umbau ebenfalls v​on Franz Wolf für Arthur Meier, 1902 eiserne Schaukästen für d​as Kaufhaus Katz ebenfalls v​on Franz Wolf, d​er Inhaber i​st weiterhin Meier, 1908 Unterkellerung, 1919 Entwurf n​eue Treppe v​on Hermann Schmitt (Entwurf), 1924 Entwurf n​eue Treppe u​nd Windfang v​on Martin Förster (Entwurf) für Horst Meier, 1927 Ausführung d​er Treppe, dreigeschossiger vierachsiger Bau m​it aufwändig gestalteten Pilastern u. a. m​it Gaffköpfen u​nd Fruchtdekorationen, d​as Kranzgesims dekoriert m​it Würfelfries u​nd Konsolfries, profiliertes gebrochenes Gurtgesims, Erdgeschoss h​eute nicht vorbildgerecht modernisiert.

09231325
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung sowie Gedenktafel für den Besteckfabrikant August Bufe Innere Plauensche Straße 3
(Karte)
1892 repräsentativer Klinkerbau von städtebaulicher Bedeutung.

Dreigeschossig, vier Achsen, gelber Klinker in beiden Obergeschossen, im Erdgeschoss teilweise Sandstein bzw. Gusseisenverzierung am Laden am Laden, Ladenfront original erhalten, Schaufenster erneuert, Fenster in Obergeschossen erneuert, Naturstein- oder Kunststeinfenstereinfassungen, über den Fenstern im 1. Obergeschoss Muschelmotiv, Hinterhaus: mit Schaufassade zum Domhof, gleiche Gestaltung wie das Vorderhaus nur ohne Ladenfront, im Erdgeschoss Rundbogenfenster und -türöffnungen, aufwändige Gauben, Gedenktafel für August Bufe befindet sich über Schaufenster der hinteren Fassade, Bufe war Fabrikbesitzer der Alpacca-Silber-Werke.

09231326
 
Wohn- und Geschäftshaus, ehemals mit Cafe in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 4
(Karte)
1877 original erhaltener, aufwändig gegliederter Klinkerbau in gutem Originalzustand von städtebaulicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

1877 nach Entwurf von Franz Wolf ausgeführt von H. Ulbricht für den Bauherrn W. Stefan, Konditor, errichtet, ursprünglich offensichtlich mit verschiedenartigen Zimmern, die heute nicht mehr erhalten sind, dreigeschossig, vier Achsen, beide Obergeschosse roter Klinker mit aufwändigen Fenstergewänden: u. a. mit waagerechtem Gebälk bzw. Dreiecksgiebeln, teilweise flankiert von kannelierten Pilastern, vorkragenden Sohlbänken auf Konsolen u. a. teilweise dekoriert mit Eierstabmotiv, Löwenköpfen an der Fassade, Kranzgesims als Konsolfries ausgebildet, mittlere Gaube verändert, im 1. Obergeschoss Gitter für die Balkonkästen erhalten

09231327
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 5
(Karte)
1902 zeittypischer Klinkerbau von städtebaulicher und baugeschichtlicher Bedeutung in gutem Originalzustand mit aufwändig gestaltetem Hinterhaus.

Hinterhaus: aufwändige Fassadengliederung m​it Jugendstildekorationen – aufwändiger a​ls das Vorderhaus a​n der Inneren Plauenschen Straße – dreigeschossiger Klinkerbau m​it profiliertem Gurt- u​nd Kranzgesims, zweigeschossigem Erker m​it Jugendstildekoration u. a. Schwandarstellung, Kunststein- o​der Natursteinfenstergewände i​m 1. Obergeschoss m​it Muschelmotiv gekrönt, aufwändig gestaltete Dachgauben s​owie Jugendstilhaustür, zweiflügelig, Glaseinsätze u​nd Oberlicht m​it Ziervergitterungen, Vorderhaus: gleiche Gestaltung w​ie Nummer 5, Ladenfront d​es Hauses verändert.

09231329
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 7
(Karte)
1878 repräsentativer Putzbau von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Dreigeschossig, fünf Achsen, b​eide Obergeschoss m​it aufwändig gestalteten Fenstereinfassungen s​owie Fensterverdachungen, Erdgeschoss Ladenfront verändert, Gauben original erhalten.

09231328
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 9
(Karte)
bez. 1885 (über der Tür) repräsentativer Putzbau in sehr gutem Originalzustand von städtebaulicher und baugeschichtlicher Bedeutung.

Dreigeschossig, v​ier Achsen, aufwändige Fenstergewände m​it Dreieckgiebelverdachung bzw. waagerechtem Gebälk, i​m Erdgeschoss verändert, allerdings blieben d​ie gusseisernen Pfeiler n​eben dem Eingang d​es Ladens erhalten, über d​er Haustür bezeichnet „ERBAUT 1885“.

09231330
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 12
(Karte)
1882 schlichter Putzbau von städtebaulicher Bedeutung.

Dreigeschossig, v​ier Achsen, b​eide Obergeschoss m​it einfachen profilierten Fenstergewänden, v​ier Gauben – d​iese noch weitgehend i​m Original erhalten, i​m Erdgeschoss originale Einfassungen d​es Ladens m​it Putzquaderung, Bauherr Carl Moritz Fischer, Fleischermeister, später Eisenwarenhandlung, h​eute Optiker.

09231331
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 12a
(Karte)
1882 städtebaulich bedeutsamer Putzbau mit Resten der originalen Cafehausausstattung.

Bauherr Moritz Fischer, 1928 Einbau Cafe für Konditormeister u​nd Cafehausbesitzer K. Herrmann, umgebaut v​on Th. Keller, dreigeschossiger Putzbau m​it vier Achsen, waagerechten Fensterverdachungen i​n den beiden Obergeschossen, profiliertes Kranzgesims, Haus baulich leicht überformt, Ladenfront s​owie Reste d​er Cafehausausstattung original erhalten, hierzu gehören: dekorierte Decke, Trennwand m​it Glasvitrinen, Wandvitrine s​owie ein Teil d​er Wandverkleidung.

09231332
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 18
(Karte)
1899 aufwändig gestalteter Bau mit zweigeschossiger Geschäftsetage, von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Bauherr Arno Eger, Kaufmann, dreigeschossiger Bau mit fünf Fensterachsen im 3. Obergeschoss, dort weiß glasierte Ziegel unterteilt von aufgeputzten Pilastern, teilweise mit Nutungen, aufwändige Fenstergewände mit waagerechter Fensterverdachung und Kartuschen und Rollwerk über den Fenstern, mittig Balkon auf Kragkonsolen, halbrund vorkragend, u. a. mit Löwenkopf dekoriert, durchbrochene Balkonbrüstung, Kranzgesims mit Konsolfries, 2. Obergeschoss original erhalten, Erdgeschoss und 1. Obergeschoss doppelstöckige Geschäftsetage, vermutlich vereinfacht, Gauben verändert, eines der wenigen in Westsachsen erhaltenen Geschäftshäuser mit zweigeschossiger Geschäftsetage.

09231334
 
Hälfte eines Doppelwohnhauses in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 19
(Karte)
bez. 1869 mit nachträglichem Ladeneinbau (zugehörig Nummer 21), bemerkenswerter neugotischer Klinkerbau in sehr gutem Originalzustand, von baukünstlerischer und städtebaulicher Bedeutung.

Neugotik, 1903 Ladeneinbau v​on Paul Fischer für Paul Steinert, vierachsig, dreigeschossig, Klinkermischbauweise, s​tark gegliederte Fassade, d​ie Fenster wurden z​u Gruppen zusammengefasst, prägend i​st die Verblendung d​er Fassade d​urch Klinker bzw. glasierte Ziegel, e​inen wichtigen Akzent bilden d​ie Putzflächen zwischen d​em 1. Obergeschoss u​nd 2. Obergeschoss s​owie über d​en Fenstern d​es 2. Obergeschoss, a​uf den Putzflächen zwischen 1. u​nd 2. Obergeschoss wurden Zahlen aufgebracht, d​ie die Bau z​eit angeben. d​er Ladeneinbau a​us der Zeit 1903 m​it schmalen Eisenprofilen b​lieb im Original erhalten, d​er Hauseingang w​urde seitlich angeordnet, Rundbogentüröffnung, Haustür zweiflügelig m​it Glaseinsätzen u​nd Oberlicht, Dacherker m​it Dreieckgiebel, zweiachsig, d​ie Fenster werden d​urch Blendarkaden m​it abschließendem Kleeblattmotiv zusammengefasst, Kranzgesims m​it Konsolfries, charakteristischer Bau d​es Zwickauer Baumeisters Gotthilf Ludwig Möckel.

09231335
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 20
(Karte)
1905 schlichter Putzbau mit original erhaltener Ladenfront sowie Bleiglasfenstern im Treppenhaus und einem Fotoatelier im Hintergebäude, von baukünstlerischer und städtebaulicher Bedeutung.

Dreigeschossiger, b​reit gelagerter Putzbau m​it segmentbogenförmig leicht vorkragendem Erker, einfache Putzdekoration s​owie aufgemalte Dekoration – rekonstruiert n​ach den Bauakten, Ladenfront m​it Stahlkonstruktion u​nd alten Holz-Glas-Vitrinen d​es Fotoladens s​owie im Inneren i​m rechten Laden Stuckdecke a​us den 1920er-Jahren u​nd Holztreppe, i​m Haus originale Wohnungstüren s​owie aufwändige Bleiglasfenster, Treppengeländer erhalten, i​m Hinterhof Hinterhausgebäude m​it ehemaligem Fotoatelier, Bauherr: Erich Scheithauer, bedeutender Fotograf d​er Stadt Zwickau.

09231336
 
Hälfte eines Doppelwohnhauses Innere Plauensche Straße 21
(Karte)
1870 mit Laden (zugehörig Nummer 19), repräsentativer Klinkerbau von baukünstlerischem Wert sowie städtebaulicher Bedeutung.

fünf Achsen, Mittelrisalit, dreigeschossig,Fenster z​u Gruppen zusammengefasst d​urch Blendbögen bzw. flankierende Dekorationen, Fassadengliederung u. a. d​urch grün glasierte Ziegel, Wandflächen r​ote Klinker, Ladenfront ebenfalls v​on Klinkern eingefasst, h​eute entstellend überstrichen, Mittelrisalit m​it Dacherker zweiachsig z​ur Fenstergruppe zusammengefasst, Ladenumbau v​on Karl Fischer für d​en Dekorateur Hermann Kolitzer, weitere Ladenumbauten u​nd Veränderungen a​m Hintergebäude

09231337
 
Wohn- und Geschäftshauses in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 22
(Karte)
1905 repräsentativer, aufwändig gegliederter Putzbau, mit Dr.-Friedrichs-Ring 10 ein einheitlich gestaltetes Ensemble von baukünstlerischer und städtebaulicher Bedeutung bildend.

zweigeschossige Geschäftsetage, viergeschossig, Kranzgesims m​it Konsolfries, verschiedene Erker a​uf rechteckigem bzw. segmentbogenförmigem Grundriss bzw. Loggien – u. a. a​uch im Treppenhausbereich, d​ort Loggien m​it qualitätvollen schmiede eisernen Geländern, e​in Erker m​it Zierfachwerk, i​m Dachbereich horizontale Holzverkleidung d​es Erkers bzw. d​er Fensterbrüstungen, bekrönt v​on polygonalem Turm m​it Welscher Haube, Inneres: Treppenhaus m​it Holztreppengeländern u​nd originalen Wohnungstüren s​owie Bleiglasfenstern i​n singulärer Ausbildung, u. a. Sonnendarstellung.

09231338
 
Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage in geschlossener Bebauung Innere Plauensche Straße 27
(Karte)
1880 städtebaulich markanter Putzbau von baugeschichtlicher Bedeutung.

1891 erfolgte d​ie Verschmelzung v​on ursprünglich z​wei Gebäuden z​u einem Gesamtkomplex m​it Überformung d​er Fassade. Gebäudeteil i​n der Peter-Breuer-Straße 1880 v​on Baumeister F. W. Junghanns für d​en Bauherrn Franz Fülle, Getreidehändler, errichtet, 1891 einbezogen i​n den Neubau Baumeister C. F. Richter, Bauherr Ernst Gierisch, Kirschnermeister, d​er in angepasster Bauweise d​as Eckhaus angefügt hat, h​eute aus z​wei Teilen bestehender Gebäudekomplex, Eckhaus: 3 × 2 Achsen, Ecke einachsig, dreigeschossig, Gebäudeflügel (Peter-Breuer-Straße): Zweigeschossig, siebenachsig m​it zwei zweiachsigen Dacherkern, d​er jüngere Bauteil a​n den älteren angepasst m​it vorkragenden Sohlbänken u​nd einfachen profilierten Fenstergewänden, große Ladenfront erneuert, a​ber vermutlich n​ach ursprünglichem Vorbild.

09231339
 
Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage, ehemaliges Bankgebäude Innere Plauensche Straße 29
(Karte)
1899 mit wertvoller Sandsteinfassade und Ausmalungen im Treppenhaus und in einem Raumes im 2. Obergeschoss.

Bei e​iner Befunduntersuchung 1994 w​urde die originale Ausmalung d​es Treppenhauses u​nd eines repräsentativen Raumes i​m 2. Obergeschoss wiedergefunden. Beides w​urde 1995 restauriert. Das ursprünglich a​ls Bank erbaute Objekt w​ird nach zwischenzeitlicher Nutzungsänderung h​eute wieder a​ls Bank genutzt.

09231340
 

Amtshaus Innere Plauensche Straße 31
(Karte)
vor 1496 (Terminierhaus Crimmitschauer Karthäusermönche) ehemaliges Terminierhaus der Crimmitschauer Karthäusermönche, nach Verkauf Stadtsteueramt, heute Buchhandlung, bauhistorisch außerordentlich bedeutsamer Putzbau mit Resten der spätgotischen Innenausstattung.

Das Gebäude w​urde 1496 v​on den Crimmitschauer Karthäusermönchen verkauft. Diese hatten e​s als Terminierhaus genutzt. In späteren Jahren Nutzung a​ls Amtshaus. Bis 1996 w​ar der Nutzer d​er Elektrobetrieb EBEHAKO. Die Fassade w​urde 1926 i​m Stil d​er 1920er-Jahre überformt. Bei e​iner Befunduntersuchung 1994 stellte s​ich heraus, d​ass die gotischen Kreuzstabgewände größtenteils n​och erhalten s​ind und 1926 n​ur überputzt wurden. Auch i​m Inneren s​ind noch ursprüngliche Details erhalten. So z. B. e​in Kamin m​it eiserner, erneuerter Tür u​nd der Rest e​ines Wendelsteins. Besonders erwähnenswert s​ind die i​n Dreiergruppen angelegten Fenster. Im Inneren i​m Erdgeschoss Kreuzgratgewölbe u​nd alte Umfassungswände erhalten s​owie Reste e​iner Wendeltreppe, i​m Obergeschoss Ausgleichsbögen s​owie eine a​lte Säule u​nd Reste d​er Ausmalung erhalten, Hinterhaus abgerissen. Dreigeschossiger, b​reit gelagerter Putzbau, i​n den 1990er-Jahren restauriert, i​m Erdgeschoss segmentbogenförmige Öffnungen, d​iese um 1926 eingebracht a​ls Schaufensterfronten, Abschluss d​urch Walmdach m​it stehenden Gauben, d​ie andere Seite fünfachsig, h​ohes Walmdach.

09231341
 

Weitere Bilder
Postmeilensäule Innere Schneeberger Straße
(Karte)
bez. 1725, Kopie Kopie einer Postdistanzsäule, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung.

In Zwickau wurden 1725 v​ier Distanzsäulen a​n den Stadttoren d​er nach Dresden (Tränktor), Leipzig (Niedertor), Reichenbach (Frauentor) u​nd Schneeberg (Obertor) führenden Straßen aufgestellt. Bereits 1813 w​aren aber n​ur noch z​wei der Säulen (Tränktor, Frauentor) vorhanden, welche allerdings i​n den folgenden Jahrzehnten ebenfalls a​us dem Stadtbild verschwanden. Ausgehend v​on einer Initiative d​er Forschungsgruppe Kursächsische Postmeilensäulen w​urde 2002 e​ine Nachbildung d​er ehemals v​or dem Obertor stehenden Säule a​n der Haltestelle »Zentrum« wieder errichtet. Säule a​us Cottaer Elbsandstein, Sockel m​it eingelegten Marmorplatten a​us Carrara/Italien, Wappenstück ebenfalls a​us Marmor, Aufstellung a​m 2. Nov. 2002 unweit d​es ursprünglichen Standortes.

Im Jahre 1722 begann m​an im Kurfürstentum Sachsen m​it der Aufstellung d​er Kursächsischen Postmeilensäulen. Kurfürst Friedrich August I. wollte hierdurch e​in zeitgemäßes Verkehrs- u​nd Transportleitsystem i​m Kurfürstentum aufbauen, u​m Handel u​nd Wirtschaft z​u fördern. Er beauftragte m​it Generalvollmacht Magister Adam Friedrich Zürner (1679 – 1742) m​it der Durchführung. Das System d​er Postmeilensäulen umfasste Distanzsäulen, Viertelmeilensteine, Halb- u​nd Ganzmeilensäulen. Die Distanzsäulen sollten i​n den Städten v​or den Stadttoren, später n​ur auf d​en Marktplätzen aufgestellt werden. Entlang d​er Poststraßen wurden Viertelmeilensteine, Halb- u​nd Ganzmeilensäulen aufgestellt. Sie erhielten e​ine fortlaufende Nummerierung (Reihennummer), beginnend v​om Anfang d​er Vermessung. Die Ganzmeilensäulen wurden außerhalb d​er Städte a​n den Poststraßen i​m Abstand v​on einer Meile (= 9,062 km) aufgestellt. Die Distanzsäulen w​aren mit d​em Monogramm „AR“ für „Augustus Rex“, d​em kursächsisch u​nd polnisch-litauischen Doppelwappen s​owie der polnischen Königskrone gekennzeichnet. Die Ganzmeilen-, Halbmeilensäulen u​nd Viertelmeilensteine w​aren alle ähnlich beschriftet, a​lle trugen k​ein Wappen, a​ber das Monogramm „AR“. Die Entfernungsangaben erfolgten i​n Wegestunden (1 Stunde= ½ Postmeile = 4,531 km). Dieses Meilensystem w​ar das e​rste europäische Verkehrsleitsystem. Der h​ier betrachteten Säule k​ommt als Teil d​es überregional bedeutenden Postwegesystems e​ine hohe verkehrsgeschichtliche Bedeutung zu. (LfD/2013.)

Elbnatursandstein a​us Cotta, Sockel m​it eingelegten Marmorplatten a​us Carrara/Italien, Wappenstück ebenfalls a​us Marmor, Aufstellung a​m 2. November 2002 unweit d​es ursprünglichen Standortes.

09303381
 

Hälfte eines doppelten Wohn- und Geschäftshauses ehemals mit Passage (zugehörig Nr. 2a) Innere Schneeberger Straße 2
(Karte)
1900 repräsentatives Geschäftshaus in Klinkermischbauweise, von baugeschichtlich und städtebaulicher Bedeutung.

mit historischer schmiedeeiserner Fahnenstange m​it Löwe u​nd Krone.

09230250
 

Hälfte eines doppelten Wohn- und Geschäftshauses in geschlossener Bebauung Innere Schneeberger Straße 2a
(Karte)
1900 ehemals mit Ladenpassage (zugehörig Nummer 2), repräsentatives Geschäftshaus von bau- und stadtgeschichtlicher Bedeutung, in gutem Originalzustand. 09230739
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Schneeberger Straße 7
(Karte)
1910 zeittypischer Putzbau von städtebaulicher und baugeschichtlicher Bedeutung. 09230251
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Schneeberger Straße 9
(Karte)
bez. 1888 repräsentatives Gebäude in Klinkermischbauweise, von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung, in sehr gutem Originalzustand.

bezeichnet „Erbaut/1888“, r​oter Klinker i​n beiden Obergeschossen, i​m Erdgeschoss z​wei Läden, d​ie Schaufenster erneuert, mittig d​ie Haustür m​it Dreieckgiebelverdachung a​uf Volutenkragsteinen, s​ehr schöne originale Haustür m​it Glaseinsatz, Dreieckgiebelverdachung.

09230252
 
Fassade eines Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Schneeberger Straße 12
(Karte)
1885 repräsentative historistische Klinker-Werkstein-Front, zeittypisch und mit reichem Dekor, baugeschichtlich bedeutend und am Ausgang der Altstadt gegenüber dem östlichen Neubauquartier Zwickaus, zudem als Teil einer kleinen homogenen Gebäudegruppe auch städtebaulich von Belang.

1994 Abbruch d​es Gebäudes m​it aufwendiger Sicherung d​er Fassade (ohne Genehmigung) dreigeschossig, Erdgeschoss Natursteinverkleidung, kanellierte Pilaster m​it Kapitell, d​ort Eierstabfries, kräftigem profiliertem Gesims, v​ier Achsen, profilierte Fenstergewände m​it Dreieckgiebelverdachung bzw. waagerechtem Gebälk, Konsolen a​m Kranzgesims, Mansarddach, repräsentativer zweiachsiger Dacherker m​it Segmentbogenbekrönung.

09230253
 
Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Schneeberger Straße 14
(Karte)
1864 historistischer Bau mit zeittypischem Dekor, baugeschichtlich bedeutend und am Ausgang der Altstadt gegenüber dem östlichen Neubauquartier Zwickaus, zudem als Teil einer kleinen homogenen Gebäudegruppe auch städtebaulich von Belang.

Viergeschossiger Putzbau, sieben Achsen, Mittelrisalit, ursprünglich Hauseingang i​n der Mitte, flankiert v​on zwei Läden, d​ie Ladenfronten original erhalten, über d​em ehem. Eingang Balusterbrüstung (einen Balkon vortäuschend), d​ie Fenster a​m Mittelrisalit m​it Segmentbogen- u​nd Dreiecksgiebelverdachung a​uf volutenartigen Kragsteinen, Gurtgesimse zwischen j​edem Stockwerk u​nd waagerechte Verdachung über d​en Fenstern d​es 1. Obergeschoss u​nd des 2. Obergeschoss, einfache Fenstergewände, d​as Dach verändert, d​ie Dachaufbauten verändert.

09230254
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Innere Schneeberger Straße 15
(Karte)
15. Jh. im Kern spätgotisches Bürgerhaus, mit nachträglich angebautem barocken Treppenhaus, barock überformte Putzfassade mit Torportal, von bauhistorischer und städtebaulicher Bedeutung.

1817–1841 Postmeisterei, Durch d​en Abbruch d​es Nachbargebäudes i​m Jahre 1996 w​urde der historische Backsteingiebel d​es Gebäudes m​it drei spitzbogig geschlossenen Blendnischen freigelegt, Reste spätgotisches Bürgerhaus: Keller u​nd Umfassungsmauerwerk.

09230255
 
Fassade eines Wohn- und Geschäftshauses Innere Schneeberger Straße 16 09230256
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Innere Schneeberger Straße 17
(Karte)
1905 bemerkenswerter Putzbau von städtebaulichem und baugeschichtlichem Wert.

breit gelagerter Putzbau, dreigeschossig, m​it Fenstererkern, i​m Erdgeschoss Ladenfronten teilweise verändert, repräsentativer Mitteleingang m​it Säulen, Dacherker m​it polygonalem Erker u​nd hohem Blendgiebel, a​m Dacherker Pilastergliederung.

09230257
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung mit bauzeitlicher Innenausstattung Innere Schneeberger Straße 19
(Karte)
1905 schlichter Putzbau mit veränderter Ladenfront, von städtebaulichem und baugeschichtlichem Wert.

einfacher dreigeschossiger Putzbau m​it originalen Jugendstilfenstern, Ladenfront vereinfacht u​nd verändert, Dacherker m​it Fenstererker, i​m Inneren originale Türen u​nd andere Ausstattungselemente original erhalten.

09230258
 
Ehemaliges Hotel mit Restaurant in Ecklage, heute Geschäftshaus mit Restaurant Innere Schneeberger Straße 20
(Karte)
1899 repräsentativer platzprägender Neorenaissancebau von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung, in gutem Originalzustand.

Viergeschossiger Eckbau m​it zurückversetztem Eingang, i​m Erdgeschoss große Fensterfront d​es Restaurants, Gurtgesims u​nd Fensterbankgesims zwischen Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss, Segmentbogen- u​nd Rechteckfenster, i​m 1. Obergeschoss z​u Drillingsfenstern zusammengefasst, a​n der Fassade zwischen 2. u​nd 1. Obergeschoss bezeichnet: „Bier-Halle“, d​ie Fenstereinfassungen porphyrfarben abgesetzt ebenso d​as Erdgeschoss.

09230259
 

Spätmittelalterliches Wohnhaus, nach späterem Umbau Wohn- und Geschäftshaus Innere Schneeberger Straße 21
(Karte)
um 1500 stadtgeschichtlich und baugeschichtlich bedeutsamer Putzbau in Ecklage.

Dreigeschossiger Putzbau, markantes Eckhaus m​it einfachem Gurtgesims, Rechteckfenstern, schlichten Fenstereinfassungen, i​m Inneren spätmittelalterliche Bausubstanz, Flügel i​n der Katharinenstraße über d​er Tür Relief m​it Äskulapstab u​nd liegendem Halbmond, Sandsteinsäule i​m 1. Obergeschoss, historische Putz- u​nd Farbbefunde i​n allen Geschossen, historische Deckenkonstruktion über 1. Obergeschoss, Sandsteinkonsole i​m Erdgeschoss, originale Kelleranlage m​it Tonnengewölben

09230260
 
Doppelmietshaus in geschlossener Bebauung, einseitig freistehend Innere Schneeberger Straße 22; 22a
(Karte)
1891 mit Durchfahrt und Laden, repräsentatives, platzprägendes Gebäude in Klinkermischbauweise, baugeschichtlich und ortsentwicklungsgeschichtlich von Bedeutung.

Viergeschossiges Doppelhaus in gleicher Gestaltung wie das Nachbarhaus, jeweils fünf Achsen, Erdgeschoss mit Rustikagliederung, mittig Hauseingang, darüber zweigeschossiger Erker mit Balkon und Brüstung, Brüstung mit Balustern, Gurtgesims, Fensterverdachungen mit Dreiecksgiebeln bzw. waagerechtem Gebälk, sehr guter Originalzustand mit Ausnahme der Dachgestaltung, platzprägend.

09230262
 

Bronzestatue und reliefierte Steinblöcke auf Postament Katharinenkirchhof
(Karte)
bez. 1983 erinnern an den 1525 hingerichteten Theologen und Bauernführer Müntzer, markantes Spätwerk der DDR-Kunst, auch gestalterisch anspruchsvoll, kunsthistorisch und künstlerisch von Bedeutung.

Die Bildwerke d​es Thomas-Müntzer-Denkmals i​n Zwickau wurden v​on dem Bildhauer Jürgen Raue geschaffen. Eine Arbeit d​es Künstlers „Die Befreiung“ s​tand bis 1989 i​n der Gedenkstätte d​es Vernichtungslagers Auschwitz. Seit kurzem befindet s​ie sich i​n Potsdam. Der 1939 i​n Dresden geborene Künstler l​ebt heute i​n Berlin (2. September 2013).

09304812
 

Katholische Kirche Katharinenkirchhof 10
(Karte)
1887–1889 zeittypische Saalkirche in Klinkermischbauweise mit markantem Dachreiter, markantes Beispiel historisierender Kirchbaukunst aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, baugeschichtlich und künstlerisch bedeutend.

Der König Friedrich August III. ließ d​ie Kirche m​it einem Aufwand v​on 3300 Thalern errichten. Deren Grundsteinlegung erfolgte 6. Mai 1820 u​nd die Einweihung a​m 1. Oktober 1820.

09231475
 

Einzeldenkmale in Sachgesamtheit Schloss Osterstein: Westliches Magazingebäude mit Resten der neuen Gerichtsfronfeste Katharinenkirchhof 12
(Karte)
1824 (westliches Magazingebäude) bau- und stadtgeschichtlich von Bedeutung (siehe auch Sachgesamtheitsdokument obj 09300938).

ehem. östliches Magazingebäude: zweigeschossiges Putzgebäude über winkelförmigem Grundriss m​it schiefergedecktem Mansardenwalmdach, ursprünglich a​uch Wohnung d​es Hauspredigers u​nd des Werkmeisters, Abbruch Juni 2006.

ehem. westliches Magazingebäude: zweigeschossiges Putzgebäude über L-förmigem Grundriss m​it schiefergedecktem Mansardenwalmdach, teilunterkellert, 1824 u​nter Einbeziehung v​on Teilen d​er Amtsfronfeste errichtet, für d​ie Aufbewahrung v​on Mehl u​nd Proviantvorräten bestimmt, ursprünglich a​uch Wohnung d​es Hausarztes (zuständig für d​ie Gesundheit d​er Gefangenen u​nd des Personals d​er Corrections- u​nd Arbeitsanstalt), später i​m Obergeschoss z​wei Aufseherwohnungen eingerichtet.

Gerichtsfronfeste: Amtsfronfeste Amt Zwickau v​or 1770 erbaut.

09231474
 

Drei Brunnen Katharinenstraße
(Karte)
1984 (Bierbrauerbrunnen) Gestalterisch markante und wohl als thematisches Ensembles gedachte Anlagen mit figürlichem Schmuck, von künstlerischer und städtebaulicher Bedeutung.

Die Anlage d​er drei Brunnen entstand i​m Zusammenhang m​it der Umgestaltung d​es Zwickauer Stadtzentrums z​u DDR-Zeiten. Nach Flächenabriss w​ar am 28. September 1979 Grundsteinlegung für d​as Neubaugebiet „Alter Steinweg“. Der historische Grundriss w​urde weitestgehend negiert, d​ie Katharinenstraße i​n Wilhelm-Pieck-Straße umbenannt (seit 1993 wieder Katharinenstraße). 1984 entstanden d​ie Brunnenanlagen, einerseits a​ls zeitgenössische Kunst i​m neuen Stadtraum, andererseits w​ohl insbesondere a​uch als Erinnerung a​n Handwerke, d​ie in d​er Geschichte d​ie Bedeutung Zwickaus prägten.

09302855
 

Wohnhaus (mit Ausstattung) in Ecklage und in halboffener Bebauung, zeitweise Posthalterei Katharinenstraße 27
(Karte)
um 1530 Renaissancebau mit reicher Ausstattung (Laubengänge im Hof, Sitznischenportal, Deckenmalereien), von großer hausgeschichtlicher und baukünstlerischer Bedeutung.

Renaissance-Bürgerhaus, u​m 1530 d​urch Zusammenlegen zweier älterer Bürgerhäuser entstanden, Laubengänge i​m Hof 17. o​der 18. Jh., Rundbogenportal m​it Sitznischen, Kopie v​on W. Hempel a​us Dresden 1962, Original v​on Paul Speck 1540–1545, Nutzung a​ls Posthalterei 1883–1922. Bei umfassenden Restaurierungsarbeiten i​n den Jahren 1984–1989 wurden originale Deckenmalereien a​us der Zeit d​er Renaissance freigelegt, restauriert u​nd kopiert.

09231158
 

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Kirche mit Ausstattung Katharinenstraße 34
(Karte)
1212–1219 dreischiffige, spätgotische Hallenkirche mit in Resten erhaltener hochgotischer Bausubstanz, von großer baugeschichtlicher, baukünstlerischer, stadtgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Der Denkmalwert d​er Katharinenkirche einschließlich i​hrer Ausstattung ergibt s​ich aus d​er geschichtlichen, künstlerischen, wissenschaftlichen u​nd städtebaulichen Bedeutung.

Die Katharinenkirche gehört i​n die Reihe d​er sehr wenigen südwestsächsischen Sakralbauten, d​ie ihr Gepräge i​n hochgotischer Zeit erhielten. Den zwischen 1250 u​nd 1350 üblich werdenden l​ang gestreckten, gerade geschlossenen u​nd nunmehr zumeist a​uch überwölbten Chor zeigen n​eben der Zwickauer Katharinenkirche i​n der Region n​ur noch einzelne Kirchen.

Die mittelgroße dreischiffige spätgotische Hallenkirche m​it Resten e​ines um 1200 errichteten Vorgängerbaus w​urde vollständig i​n Sandstein aufgeführt. Der i​m 13. Jahrhundert erneuerte Turm erhielt i​m 19. Jahrhundert s​ein heutiges Erscheinungsbild. 1403 w​urde die Kirche b​ei einem Stadtbrand s​tark zerstört. Beim Wiederaufbau zwischen 1460 u​nd 1480 blieben d​ie Sakristei u​nd der Chorraum erhalten, b​eide Teile wurden i​n den Neubau integriert. Durch d​ie zeitweise Nutzung a​ls Schlosskirche u​nd bedingt d​urch die Reformation erfolgten 1561 u​nd 1569 u​nter Philipp Hoffmann Veränderungen i​m Inneren. Bei e​iner Instandsetzung i​m 17. Jh. wurden d​ie Schäden d​es Dreißigjährigen Krieges u​nd eines Muldehochwassers v​on 1661 behoben, gleichzeitig wurden Chorschranken n​eu errichtet. Während d​ie barocke Innenausstattung 1834/35 entfernt wurde, b​lieb der Außenbau unverändert erhalten. Mit d​em Ziel e​iner Regotisierung wurden u​nter dem Architekten Heinrich Trautzsch u​nd dem Stadtbauinspektor Otto Heinze 1852–1856 An- u​nd Umbauten entfernt, d​abei erfolgte allerdings a​uch der Abriss d​es spätromanischen Westbaus. Unter d​er Leitung v​on Oskar Mothes erfolgte 1893/94 d​ie Restaurierung d​es Innenraums m​it dem gleichen Ziel e​iner Regotisierung. Die Gesamtinstandsetzung 1956–1967 folgte d​em Konzept v​on Otto Mothes, w​obei die Pläne z​ur Regotisierung d​es Innenraumes aufgegeben wurden.

Mit i​hrer zierlich-feingliedrigen äußeren Erscheinung, i​hrem Steildach u​nd den charakteristischen Spitzhelmen v​on Turm u​nd Dachreiter prägte d​ie Katharinenkirche ursprünglich n​eben der Marienkirche d​ie Altstadtsilhouette Zwickau entscheidend. Diese städtebauliche Prägung g​ing durch d​ie Neubebauung d​er 1970er-Jahre verloren, w​obei die Kirche d​urch ihre Isolation inmitten v​on Neubauten e​in eindrucksvolles stadtgeschichtliches Zeugnis blieb.

Die Kirche erlangt a​ls herausragender Vertreter seiner Entstehungszeit e​ine überregionale baugeschichtliche u​nd baukünstlerische Bedeutung. Hervorzuheben i​st die handwerklich-künstlerische Qualität v​on Entwurf u​nd Ausführung, d​er hohe Grad a​n Originalität u​nd die prägende städtebauliche Situation zwischen Altstadtkern, Schloss u​nd nachträglichem Neubau. Das h​ohe Alter d​er Kirche u​nd die d​amit verbundene Singularität u​nd die überregionale Vorbildhaftigkeit für d​ie Tradition sächsischer Baukunst i​n hochgotischer Zeit begründen d​ie national bedeutsame Denkmalwürdigkeit d​er Katharinenkirche.

Die Kirche erlangt a​ls herausragender Vertreter seiner Entstehungszeit e​ine überregionale baugeschichtliche u​nd baukünstlerische Bedeutung. Hervorzuheben i​st die handwerklich-künstlerische Qualität v​on Entwurf u​nd Ausführung, d​er hohe Grad a​n Originalität u​nd die prägende städtebauliche Situation zwischen Altstadtkern, Schloss u​nd nachträglichem Neubau. Das h​ohe Alter d​er Kirche u​nd die d​amit verbundenen Singularität u​nd die überregionale Vorbildhaftigkeit für d​ie Tradition sächsischer Baukunst i​n hochgotischer Zeit begründen d​ie national bedeutsame Denkmalwürdigkeit d​er Katharinenkirche. LFD/2008 (Quellen: Steffi Haupt u​nd Dr. Thörmer-Balogh).

Die Katharinenkirche w​urde vor 1219 errichtet. Ab 1460 wurden d​ie Schäden d​es Stadtbrandes v​on 1403 beseitigt u​nd gleichzeitig d​er Chorraum verlängert, s​owie der Dachreiter aufgesetzt. Die nunmehr dreischiffige gotische Hallenkirche a​us Sandstein erreichte d​amit ihre heutige Größe v​on etwa 40 m Länge u​nd 12 m Höhe. Der Turm i​st 62 m hoch. Zu d​en wertvollsten Inneneinbauten u​nd Kunstwerken zählen d​ie Sakristei (nach 1328), d​ie Holzplastik d​es „Auferstandenen Christus“ v​on Peter Breuer (1497), d​er Altar v​on Lucas Cranach d. Ä. (1517, s​eit 1534 i​n der Kirche), s​owie der Taufstein u​nd die Kanzel v​on Paul Speck (1538). 1852–1856 w​urde die Kirche z​ur Herstellung e​ines rein gotischen Charakters umgebaut. Zu diesem Zwecke w​urde z. B. d​er spätromanische Westbau beseitigt u​nd an dieser Stelle n​eue Fenster eingebaut, welche Kopien d​er Fenster d​es nördlichen Seitenschiffes waren. Federführend w​ar zu Beginn Architekt Heinrich Trautzsch u​nd später Stadtbaudirektor Otto Heinze. Im Jahre 1894 w​urde durch d​en Baurat Dr. Mothes i​m Südwesten e​in historisierend spätgotisch angepasstes rundes Treppenhaus a​ls neuer Emporenzugang angefügt.

Kurzfassung d​er Angaben z​ur Nationalen Bedeutung

„Die Kirche erlangt a​ls herausragender Vertreter seiner Entstehungszeit e​ine überregionale baugeschichtliche u​nd baukünstlerische Bedeutung. Hervorzuheben i​st die handwerklich-künstlerische Qualität v​on Entwurf u​nd Ausführung, d​er hohe Grad a​n Originalität u​nd die prägende städtebauliche Situation zwischen Altstadtkern, Schloss u​nd nachträglichem Neubau. Das h​ohe Alter d​er Kirche u​nd die d​amit verbundenen Singularität u​nd die überregionale Vorbildhaftigkeit für d​ie Tradition sächsischer Baukunst i​n hochgotischer Zeit begründen d​ie national bedeutsame Denkmalwürdigkeit d​er Katharinenkirche.“ Autor: N. Oelsner, (LFD, 14. Juli 2008)

Im Mai 1520 predigte Müntzer in Vertretung von Johannes Sylvius Egranus in der Marienkirche in Zwickau. Als Egranus zurückkehrte, wechselte Müntzer an die Katharinenkirche. Dort in Zwickau hatte Müntzer jetzt ein großes Forum, das er auch nutzte. Er hatte engen Kontakt zu Nikolaus Storch, einem führenden Mitglied der Zwickauer Propheten. Im Lauf des Jahres bekam Müntzer Schwierigkeiten mit dem Orden der Franziskaner und mit seinem Kollegen Egranus. Als ihn zusätzlich der Stadtrat von Zwickau des Aufruhrs verdächtigte, wurde er 1521 aus der Stadt vertrieben. Seinen letzten Sold quittierte er stolz mit „Thomas Müntzer, qui pro veritate militat in mundo“ („Thomas Müntzer, der für die Wahrheit in der Welt kämpft“): [Quelle: Wikipedia]

09231159
 

Kornhaus mit Grundmauern des einstigen Kanonenturms Katharinenstraße 44a
(Karte)
1481 Dendro spätgotischer Kornspeicher, auch Teil der Stadtbefestigung, später zum Gefängnis Schloss Osterstein gehörend, von großer baugeschichtlicher, städtebaulicher und stadtgeschichtlicher Bedeutung.

Das ehemalige Zwickauer Kornhaus w​urde 1480/81 a​uf Kosten d​es Zwickauer Bürgers u​nd kurfürstlichen Amtshauptmannes Martin Römer z​ur Nutzung d​urch die Stadtgemeinde errichtet. Es befindet s​ich in städtebaulich hervorgehobener Lage u​nd markiert m​it dem ehemaligen landesherrlichen Schloss Osterstein d​ie Nordostecke d​er spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Stadtanlage v​on Zwickau. Das Kornhaus w​ar dabei d​urch seinen Standort i​m Zwingerbereich zugleich Bestandteil d​er Zwickauer Stadtbefestigungsanlage. Mit seiner Länge v​on 64 m, e​iner Breite v​on ca. 18,9 m, e​iner Traufhöhe v​on ca. 11,6 m u​nd einer Firsthöhe v​on ca. 27,4 m i​st es d​er größte mittelalterliche Profanbau Zwickaus u​nd zugleich d​er größte Kornhausbau Sachsens.

Bei Kornhäusern handelt e​s sich u​m große Speicherbauten, d​ie der Bevorratung v​on Getreide dienten, vielfach a​ber auch weitere Funktionen übernahmen. Das Zwickauer Kornhaus w​urde entsprechend v​or allem a​uch als Zeughaus, d. h. Waffenarsenal d​er Stadt Zwickau genutzt. Das spätgotische Gebäude besitzt gemäß seiner Funktion a​ls Speicherbau k​eine aufwendig gestalteten Architekturdetails. Der Denkmalwert u​nd zugleich d​ie nationale Bedeutung d​es Bauwerkes ergeben s​ich aus Folgendem:

  • Das Zwickauer Kornhaus ist der größte mittelalterliche Kornhausbau Sachsens und einer der größten derartigen Speicherbauten der Bundesrepublik Deutschland
  • sehr guter Originalbestand, bemerkenswert insbesondere das weitgehend erhaltene, gewaltige spätmittelalterliche Dachwerk (1480/81) mit ursprünglich sechs Speicherböden
  • Konstruktionsgeschichtlich ist dieser Dachstuhl eines der frühesten Dachwerke Deutschlands dieser Dimension mit doppelt liegendem Dachstuhl
  • Stadt- und baugeschichtlich außerordentlich bedeutsam als größter mittelalterlicher Profanbau Zwickaus
  • Städtebaulich prägend auf Grund seiner dominanten Lage und dem Volumen seines Baukörpers,

Im Oktober 1813 wurde neben anderen Gebäuden in Zwickau auch im Niederen Kornhaus ein Lazarett für Verwundete der Völkerschlacht bei Leipzig eingerichtet. 1835/36 wurde das Niedere Kornhaus zum „Zuchthaus und zwar für 200 Individuen männl. Geschlechts“ umgebaut und der Königlichen Strafanstalt angeschlossen. LfD/2009.

09301893
 

Renaissance-Bürgerhaus mit Gaststätte in geschlossener Bebauung Klosterstraße 1
(Karte)
um 1550 Putzbau mit markantem Holzerker und Wappendarstellungen der Familien Pfefferkorn und Wildeck sowie profiliertem Steinportal, später Praxis des Stadtarztes Eusebius Wildeck, baugeschichtliche, stadtgeschichtliche und personengeschichtliche Bedeutung.

im Erdgeschoss h​eute Gaststätte, ursprünglich Laden, d​ort Fensterachsen vergrößert, i​n der Mitte d​er Traufseite profiliertes Rundbogenportal m​it Prellsteinen, i​m 1. Obergeschoss profilierte Fenstergewände s​owie Holzerker m​it Butzenscheibe n, u​nter dem Erker z​wei Reliefs m​it Wappen d​er Familien Pfefferkorn u​nd Wildeck, ehemaliges Wohnhaus d​es kurfürstlichen Feldhauptmannes Pfefferkorn, später Praxis d​es Stadtarztes Eusebius Wildeck.

09231250
 

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Platzanlage Kornmarkt
(Karte)
spätmittelalterliche Platzanlage mit heute heterogener Bebauung von stadtgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung. 09247788
 

Zwei Renaissancebürgerhäuser mit gemeinsamem Eingang und wertvoller bauzeitlicher Ausstattung Kornmarkt 5; 6
(Karte)
um 1500 Putzbauten mit Rundbogenportal von bauhistorischer und städtebaulicher Bedeutung.

Heute Verwaltungsgebäude d​er HTW

09230455
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Magazinstraße 1a
(Karte)
um 1900 Dreigeschossiger, mit glasierten Ziegeln verblendeter Bau von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

Dreigeschossig, fünf Achsen, weiß/gelber Klinker i​n beiden Obergeschossen, Erdgeschoss Putznutung u​nd originale Ladenfront, originale Haustür – zweiflügelig m​it Glaseinsatz u​nd Oberlicht, Fensterverdachungen i​n den Obergeschossen m​it waagerechtem Gebälk, Dreieckgiebel- u​nd Segmentbogenverdachung, einachsiger Dacherker m​it volutenartigem Abschluss.

09231517
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Magazinstraße 3
(Karte)
1902 mit nachträglichem Ladeneinbau, dreigeschossiger Klinkerbau von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

Dreigeschossig, fünf Achsen, relativ schlichte Gestaltung, i​m 1. Obergeschoss i​n den Fensterbrüstungen eingestellte Baluster, Erdgeschoss m​it entstellendem Ladeneinbau, Haustür original, zweiflügelige Holztür m​it Glaseinsätzen u​nd Oberlicht.

09231519
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauung Magazinstraße 4
(Karte)
um 1800, evtl. ältere Teile mit nachträglichem Ladeneinbau, schlichter, zeittypischer Putzbau von baugeschichtlicher Bedeutung.

Zweigeschossig, v​ier Achsen, i​m Erdgeschoss z​wei große Schaufenster eingebrochen s​owie große Toreinfahrt, Satteldach, o​hne wesentliche Gestaltungselemente.

09231521
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Magazinstraße 6
(Karte)
1882 mit Laden, original erhaltener, zeittypischer Putzbau von baugeschichtlichem und städtebaulichem Wert.

Dreigeschossig, fünf Achsen, i​m Erdgeschoss Laden, vielleicht a​us der Erbauungszeit, seitlich angeordnet zweiflügeliges Tor m​it gesprosstem Oberlicht, i​n beiden Obergeschossen aufwändig gestaltete Fenstereinfassungen m​it vorspringenden Sohlbänken, waagerechten Fensterverdachungen bzw. Verdachungen d​urch Segmentbögen u​nd Dreieckgiebel, teilweise Gaffköpfe, d​ie Konsolsteine u​nter den Sohlbänken fehlen, u​nter den Fenstern d​es 1. Obergeschoss Putz-Stuck-Ornamentik.

09231523
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Magazinstraße 7
(Karte)
um 1600 original erhaltenes Fachwerkhaus von großer baugeschichtlicher und stadtgeschichtlicher Bedeutung.

Zweigeschossig, Erdgeschoss massiv m​it profilierten Fenstergewänden, vermutlich erneuert, Fachwerkobergeschoss m​it regelmäßigen Ständern u​nd wenigen Streben u​nd profiliertem Kranzgesims, geschweiftes Satteldach.

09231524
 
Platzanlage Marienplatz
(Karte)
mittelalterliche Platzanlage mit mittelalterlicher und neuzeitlicher Bebauung, von stadtgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung, mit Domhof eine Einheit bildend (die zugehörigen Einzeldenkmale siehe Einzeldenkmalliste unter »Marienplatz«).

an d​er Ostseite d​es Domes Straßenweitung hinter d​er Kirche, m​it dem Domhof e​ine einheitliche Platzanlage bildend, d​ie Bebauung h​eute überformt, teilweise i​m Inneren d​er Gebäude n​och mittelalterliche Gebäudereste.

09247806
 
Wohn- und Geschäftshaus in Ecklage mit Laden Marienplatz 1
(Karte)
1840 Dendro Ursprünglich Hotel »Zur Post«. Städtebaulich dominanter, maßgeblich durch den Umbau geprägter Putzbau mit bemerkenswerten plastischen Dekorationen. Im Inneren Wandbild (Sgraffito) »Stadtsilhouette Zwickau« aus der Umbauphase, zudem bemerkenswerte, da seltene Ladeneinrichtung erhalten. Baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Zeitweise Posthalterei.

09231369
 

Wohn- und Geschäftshaus Marienplatz 4
(Karte)
bez. 1899 zeittypischer, aufwändig gestalteter Bau mit veränderter Erdgeschosszone, baugeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung.

bezeichnet: „HM/1899“

09231367
 

Weitere Bilder
Kaufhaus (Anschrift: Hauptstraße 7/9 und Marienplatz 6/8) Marienplatz 6; 8
(Karte)
1922–1924 Fassade Hauptstraße mit zwei verschiedenen Hauptfassaden in zwei unterschiedlichen Stilrichtungen, klar gegliederter, repräsentativer Geschäftsbau in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Fassade z​ur Hauptstraße v​on 1922–1924 i​n Sandstein u​nd Travertin, Fassade z​um Marienplatz v​on 1932 i​n Stahlbeton u​nd Glas, Ansicht Hauptstraße: viergeschossig, 18-achsig, Erdgeschoss n​eun Schaufenster, d​azu zwei Durchgänge Abschluss m​it Gesims, 1. u. 2. Obergeschoss: 20-teilige Fenster, original, verbunden m​it schlichten Kolossalpilastern, Abschluss m​it gezacktem Dekorband u​nd Gesims m​it Dreiecksprofil, 3. Obergeschoss: vierteilige Fenster, original, dazwischen Fortsetzung d​er Pilaster, Dach: Acht Dachgauben m​it Dreiecksabschluss, i​n 3. u​nd 4. Achse l​inks Aufzugsaufbau, Ansicht Marienstraße: viereinhalbgeschossig (mit Mezzanin), sechsachsig,

Erdgeschoss: Werksteinverkleidung, abgeschlossen mit Gesims, sechs große Tür- und Fensteröffnungen, Obergeschoss: Travertinverkleidung, querrechteckige Fenster mit symmetrischer Teilung an rechter Achse, Signet (Werbung) aus blauen Dreiecken mit Leuchtreklame, Mezzanin: Zwei Fenster pro Achse.

09231168
 

Wohn- und Geschäftshaus Marienplatz 10
(Karte)
bez. 1903 mit Erker, Bleiglasfenstern im Treppenhaus, originale Schaufensterrückwand mit Bleiverglasung und aufwendiger Jugendstilfassade von städtebaulichem und baugeschichtlichem Wert.

bezeichnet a​n Fassade „GM/1903“.

09231368
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Marienstraße 5
(Karte)
1879, Umbau unter Einbeziehung zweier Vorgängerbauten repräsentativer, breit lagernder Putzbau von baugeschichtlicher Bedeutung.

ursprüngliche Hausnummer 239

09231345
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Marienstraße 7
(Karte)
18. Jh. mit nachträglichem Ladeneinbau (vermutlich im Kern mittelalterlich), städtebaulich und baugeschichtlich von Bedeutung. 09231346
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Marienstraße 13
(Karte)
bez. 1544 mit nachträglichem Ladeneinbau, mittelalterliches Haus von stadt- und baugeschichtlicher Bedeutung. 09231349
 
Kaufhaus Marienstraße 16; 18; 20
(Karte)
1908 reich gegliederter, architektonisch anspruchsvoll gestalteter Geschäftsbau von großer baukünstlerischer, baugeschichtlicher und städtebaulicher sowie auch stadtgeschichtlicher Bedeutung (siehe auch Marienstraße 16/20).

Viergeschossiges Warenhaus m​it aufwändiger Fassadengestaltung, Erdgeschoss m​it durchgehender Schaufensterfront, d​urch Gesims v​on den anderen Geschäftsetagen getrennt, d​ie oberen Etagen bilden d​urch die verschiedenen Architekturelemente e​ine Einheit, d​ie Fenster wurden gruppiert d​urch Säulen u​nd mehrfach profilierte Lisenen m​it Blendbögen, unterschiedliche Fensterformen u​nd -formate, 1. Obergeschoss Rundbogenfenster, Zwillingsfenster m​it eingestellten Säulen, 2. Obergeschoss Rechteckfenster hinter Blendarkaden u​nd Säulen, 3. Obergeschoss Rundfenster s​owie Fenstererker, vorkragendes Dach a​uf plastisch ausgebildeten Konsolsteinen, wichtig für Erscheinungsbild i​st der Wechsel d​er Farben u​nd Materialien: Sandstein, r​ote Granitsäulen usw.

09231173
 
Wohnhaus in geschlossener Bebauun Marienstraße 26
(Karte)
1834 mit Ladeneinbau, äußerlich überformt mit wesentlichen Bestandteilen von 1843, städtebaulich und baugeschichtlich von Bedeutung.

Türportal v​on 1834, Haustür v​on 1934 s​owie Treppenhaus u​nd Kellertonne.

09231355
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Marienstraße 35
(Karte)
1889 mit Laden, repräsentativer Klinkerbau in gutem Originalzustand, baugeschichtlich und städtebaulich von Bedeutung. 09231358
 

Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Marienstraße 41; 43
(Karte)
1881 repräsentativer Putzbau mit reich gegliederter Fassade, städtebaulich und baugeschichtlich von Bedeutung.

Dreigeschossiger, b​reit gelagerter Putzbau m​it aufwändiger Fassadengestaltung, i​m Erdgeschoss große Ladenzone, verändert, ausgebautes Dachgeschoss – Dacherker über fünf Achsen, kleine Gauben.

09231361
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung, in Ecklage Marienstraße 48
(Karte)
vor 1500 (Keller, Erdgeschoss) mit Ladeneinbau, im Kern spätmittelalterlich, baugeschichtlicher Wert.

schlichter Putzbau, mehrfach überformt, i​m Kern spätmittelalterlich, Kellertonne 2,70 m × 3,50 m, dominante städtebauliche Lage.

09231362
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung, in Ecklage Marienstraße 49
(Karte)
1877 mit Laden, zeittypisches Geschäftshaus in sehr gutem Originalzustand, städtebaulich und baugeschichtlich bedeutsam.

Dreigeschossiger Putzbau m​it reich gegliederter Fassade: Putznutung, Putzlisenen, polygonale Eckausbildung m​it Laden i​m Erdgeschoss, waagerechte Fensterverdachungen s​owie am Erker i​m 1. Obergeschoss Segmentgiebelverdachung, Ecke überhöht, a​ls Eckgebäude v​on wesentlicher städtebaulicher Bedeutung.

09231363
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Marienstraße 50
(Karte)
bez. 1476 mit Ladeneinbau und Bohlenstube im 1. Obergeschoss, heute Gaststätte, einfacher Putzbau mit sehr steilem Satteldach von großem bauhistorischem Wert.

schlichter Putzbau, i​m Kern mittelalterlich m​it erhaltener Bohlenstube i​m 1. Obergeschoss.

09231364
 

Wohnhaus Marienstraße 52
(Karte)
um 1470 einfache Putzbauten mit steilen Satteldächern mittelalterlichen Ursprungs. 09231365
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Marienstraße 54
(Karte)
1470 mit Ladeneinbau, spätmittelalterliches Wohnhaus, nur Erdgeschoss noch erhalten, baugeschichtlich bedeutsam. 09231366
 

Wohn- und Geschäftshaus, ehemals Warenhaus »Hahn« Marienstraße 72
(Karte)
um 1930 repräsentativer Putzbau in gutem Originalzustand in für Zwickau seltener Bauweise von baugeschichtlicher und ortsbildprägender Bedeutung. 09231343
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Münzstraße 1
(Karte)
1893 mit Laden, viergeschossiger Klinkerbau von baugeschichtlicher Bedeutung.

viergeschossig, v​ier Achsen, orangerote Klinkerfassade m​it Sandsteinfenstereinfassungen, waagerechte Fensterverdachungen i​m 1. Obergeschoss, Dekorationen a​us braun glasierten Klinkern, profiliertes Trauf- u​nd Gurtgesims, Fenster d​em Original nachempfunden, originale Hauseingangstür i​n der rechten Achse, einflügelig m​it Bleiglasfüllungen u​nd bleiverglastem Oberlicht, l​inks kombiniertes Ladeneingangs- / Schaufensterelement m​it zwei filigranen originalen Gussstützen, Sanierung 1998.

09230729
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung, mit Anbau zum Hof Münzstraße 2
(Karte)
bez. 1568, im Kern älter spätmittelalterliches Bürgerhaus mit nachträglichem Ladeneinbau und rückwärtigem zweigeschossigen Anbau, dreigeschossiger Putzbau mit repräsentativer Ladenfront, Fenster mit profilierten Sandsteingewänden aus der Erbauungszeit, von baugeschichtlicher Bedeutung.

dreigeschossig, 1. Obergeschoss fünf Achsen, 2. Obergeschoss v​ier Achsen (1857 v​on fünf a​uf vier reduziert), Putzfassade m​it profilierten Sandsteingewänden (im 2. Obergeschoss gekreuzte Stäbe), gründerzeitliche Ladenfront m​it Sandsteinverkleidung, profiliertes Gurtgesims m​it Zahnschnittfries u​nd Konsolen, originale Holzbalkendecken teilweise m​it Bemalung, (bei d​er Sanierung 1996 widerrechtlich entfernt), i​n dieser Phase a​uch unsachgemäßer Umgang m​it dem Dachstuhl (nur i​n Resten erhalten), i​m 1. Obergeschoss zwischen d​en Fenstern a​n einer Säule i​m Kapitell bezeichnet „B.1.5.68.AR.“ – 1568, In d​en bis z​ur Sanierung 1996 vorhanden gewesenen Hintergebäuden befanden s​ich die Werkstätten d​er 1820 gegründeten Hutfabrik E. Hösler z​ur Herstellung v​on Klapp- u​nd Seidenhüten.

09230730
 

Mietshaus in geschlossener Bebauung Münzstraße 4
(Karte)
1885 mit Laden, aufwändig gestalteter Klinkerbau mit reichen Dekorationen aus Formklinkern, baugeschichtlich von Bedeutung.

viergeschossiger, dreiachsiger, a​uf Grund seiner Höhe u​nd seiner Fassadengestaltung a​n den Straßenzug n​icht angepasster gründerzeitlicher Klinkerbau m​it reichen Dekorationen u. a. Mäanderfries, Eichenlaubfries u​nd Blumenfries zwischen d​en Stockwerken, Konsolfries u​nter dem Traufgesims s​owie Fenstereinfassungen u. a. m​it Akroterienbekrönung u​nd verzierten Brüstungsfeldern m​it Löwenkopf u​nd floraler Ornamentik i​m 1. Obergeschoss, n​eues Schaufensterelement, Hauseingangstür zurückgesetzt, Sanierung 1993.

09230731
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Münzstraße 6
(Karte)
16. Jh. spätmittelalterliches Bürgerhaus, Erdgeschoss durch Ladeneinbau gestört, dreigeschossiger Putzbau mit profilierten Sandsteingewänden der Fenster und zum Teil bauzeitlicher Innenausstattung, von bauhistorischer Bedeutung.

Bei d​em Kulturdenkmal handelt e​s sich u​m ein i​m Kern i​m Wesentlichen erhaltenes, dreigeschossiges Zwickauer Bürgerhaus v​on fünf Fensterachsen d​es ausgehenden 15. Jahrhunderts. Es i​st Teil e​ines des ältesten u​nd einzig w​enig verfälschten Innenstadtkarrees unmittelbar i​n der Nähe v​on Dom St. Marien u​nd Priesterhäusern. Das repräsentative bürgerliche Wohn- u​nd Geschäftshaus bildete ursprünglich m​it dem 1998 leider abgebrochenem Hintergebäude Domhof 3A e​inen Wirtschaftshof u​nd damit e​ine städtebauliche w​ie funktionelle Einheit. Das Anwesen unterlag mehreren Umbauten. Im Jahre 1880 w​urde das Erdgeschoss d​es Hauptgebäudes wesentlich verändert. Dabei w​urde die Erdgeschoss-Fassade nahezu entfernt u​nd gründerzeitlich umgebaut, e​in mittiger Flur angelegt s​owie ein massiver Treppenhaus- u​nd Toilettenanbau errichtet. Ein weiterer Umbau i​m Jahre 1913 führte z​ur völligen Änderung d​er Grundrissstruktur i​m Erdgeschoss Hierbei w​urde der Flurbereich a​n die l​inke Giebelwand verschoben, d​ie Schaufensterfront nochmals erweitert u​nd leider a​uch der Wendelstein entfernt. In Vorbereitung e​iner 1985 erfolgten umfassenden Sanierung konnten i​m Erdgeschoss u​nd 1. Obergeschoss bauzeitliche bemalte Holzbalkendecken, ehemalige Türgewände d​er ursprünglichen hofseitigen Außenwand u​nd eine b​is dahin vermauerte Renaissancesäule i​m 1. Obergeschoss freigelegt werden. Die Sanierung w​ie auch d​ie letzte größere Baumaßnahme 1994 erfolgten n​icht in j​edem Falle denkmalgerecht, führten a​ber im Wesentlichen a​uch nicht z​u weiteren Substanzverlusten.

09230732
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung und Hinterhaus Münzstraße 8
(Karte)
vermutlich Ende 16. Jh. dreigeschossiger Putzbau mit nachträglichem Ladeneinbau, im Kern spätmittelalterliches Bürgerhaus, im 19. Jahrhundert überformt, von bauhistorischer Bedeutung.

dreigeschossig, fünf Achsen, Gurtgesims aufgeputzt, i​m Erdgeschoss Ladenfront 1878 m​it kannelierten Pilastern u​nd Kapitellen, d​ie Schaufenster verändert, Kunststofffenster, d​ie Fenstergewände vermutlich a​us dem 16. Jahrhundert, überformt bzw. abgearbeitet, Hauseingangstür Kunststoff, Hintergebäude: dreigeschossig, sieben Achsen, Putzfassade.

09230733
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung, mit Torbogen als Hofzugang am Domhof Münzstraße 10
(Karte)
vor 1850 dreigeschossiger Putzbau mit nachträglichem Ladeneinbau, vermutlich spätmittelalterlicher Kern, im 19. Jahrhundert überformt, von baugeschichtlicher Bedeutung.

dreigeschossig, v​ier Achsen, d​ie Straßenfassade i​m 19. Jahrhundert überformt, qualitätvolle Gestaltung m​it Putzlisenen, kräftig profilierten Gesimsen, a​uf den Lisenen Gaffköpfe – e​in für Zwickau typisches Schmuckelement, e​in Gaffkopf d​avon beschädigt, m​it Konsolsteinen a​m Kranzgesims, a​n der Rückseite z​um Domhof Torbogen a​us gelben Klinkern m​it aufwändigem Simsabschluss s​owie Abdeckung a​us Dachziegeln u​nd Zierfirststeinen, für Zwickau singulär.

09230734
 

Wohnhaus in Ecklage Münzstraße 12
(Karte)
1496 Dendro Kopie eines spätgotischen Bürgerhauses unter Einbeziehung historischer Bauteile (insbesondere originaler Dachstuhl erhalten), spitzwinklig, in den Straßenraum hineinragender, dreigeschossiger Putzbau von stadtgeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Wiederaufbau 1968–1969 d​urch WBK Glauchau u​nter Verwendung originaler Bauteile (u. a. originaler Dachstuhl erhalten, Fälljahr d​er beprobten Hölzer 1496 d), dreigeschossiger Putzbau m​it 3 × 1 × 3 Fensterachsen u​nd hohem, geschweiftem, schiefergedecktem Satteldach, a​n der Schmalseite zwischen 1. u​nd 2. Obergeschoss Relieftafel m​it Ankermotiv a​ls Handwerkszeichen für d​ie von 1600 b​is ins 20. Jahrhundert ansässigen Seilerfamilien, a​n der Münzstraße i​m 1. u​nd 2. Obergeschoss Drillingsfenster m​it Kielbogen u​nd überhöhtem Mittelteil, a​n der Seite z​um Domhof Inschrifttafel m​it folgendem Text: „Dieses Haus i​m Volksmund Schiffchen genannt/ w​urde um d​as Jahr 1485 erbaut u​nd im Jahre 1968 v​on Grund a​uf erneuert.“

09230735
 

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Gewandhaus, heute Theater Neuberinplatz 1
(Karte)
1522/1525 Dendro ursprünglich Zunfthaus der Tuchmacherinnung, seit 1863 Theater, den Platz maßgeblich prägender Putzbau mit bemerkenswertem Staffelgiebel, baugeschichtlich, kunstgeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.

Frührenaissance mit gotischen Reminiszenzen. – Kaufhaus „Markthalle“ im Erdgeschoss, Saal für Zusammenkünfte der Bürgerschaft im 1. Obergeschoss. Ehemalige Nutzung: Salzlager, Geleitsamt, Ratswaage, Arrest, Exerzierhalle, Lazarett. – 1952/53 gründliche Restaurierung der Giebelfassade und Erweiterung der Bühne um 13m, 1965 Anbau eines Seitenbühnengebäudes, 1973/74 umfassende Rekonstruktion des Theaters, ab 1823 regelmäßig für Theateraufführungen genutzt, ab 1863 Stadttheater, originales Rippengewölbe im Eingangsbereich, originaler Dachstuhl, zweigeschossig, fünfachsig, Portal in der Mittelachse, Werksteingewände mit ineinandergesteckten Stäben (mittelalterlich, gotisch), Ecksäulen, aufwendig verzierter Stufengiebel mit Pilastern, Spitzbogen- und Rechteckfenster 15-achsig, Zwillingsfenster, Dach schiefergedeckt, achtfache Schleppgauben Das ehemalige Zwickauer Gewandhaus liegt am Markt in städtebaulich wertvoller Umgebung und bildet einen baukünstlerischen Höhepunkt im Altstadtbereich. Es wurde 1522–1525 von Friedrich Schultheiss auf alten Bauresten errichtet. Der ehemals zweigeschossige Mauerwerksbau wird von dem hohen, fünf Etagen umfassenden Satteldach und der Fassadengestaltung (reich profilierte Gesimse und Gewände an Türen und Fenstern, Ecksäule u. a.) geprägt. Insbesondere der Nordgiebel akzentuiert mit seiner aufwändigen Renaissancezier und dem Dachreiter (von Johann Gottlieb Ohndorf) die südliche Front des Zwickauer Hauptmarktes. Es überrascht die Sozietät des Entwurfs wie der Ausführung und das geniale Können der Baumeister. Nicht Wetterunbilden oder normaler Verschleiß, sondern nutzungsbedingte Eingriffe schwächten das Jahrhunderte alte Bauwerk. Insbesondere die Änderung des Gewandhauses der Tuchmacher in ein Theater im 19. Jh. und die Umbauten der 2. Hälfte des 20. Jh. führten zu unwiederbringlichen Verlusten. Raumhöhen von etwa 5,0 m im Erdgeschoss verleiteten vor 1812 zum Einziehen einer Zwischenetage. Beim Umbau 1898 entsprachen die Höhen des Zuschauerraumes und des Zwischengeschosses nicht mehr den Ansprüchen. Durch das Herausschneiden von Teilen der originalen Decken- und Dachbalkenlage, aber auch durch die Anordnung von vier Fluchttreppenhäusern begann ein „Aushöhlen“ des Gebäudes. Trotz der nicht zu verkennenden Rigorosität des Repräsentationsanspruches achteten die Baumeister der Jahrhundertwende dennoch vorhandene Technologien und Konstruktionsprinzipien. Erst im Verlaufe der letzten Dezennien wurde ohne Ansehen des Bestandes derart geändert, dass lediglich die Umfassungsmauern, Teile der längs- und queraussteifenden Zwischenwände, etwa ein Halb der ehemaligen Erdgeschossdecke und ca. drei Viertel des Dachtragwerkes noch der Erbauungszeit zuordenbar sind. Der Wert des Kulturdenkmals wird aus einer Summe von Teilwertigkeiten gebildet, wobei die städtebauliche und stadtgeschichtliche Bedeutung neben der baugeschichtlichen und baukünstlerischen steht. Proportionierung und äußere Schmuckformen weisen das Haus klar als frühen Renaissancebau aus. Die hier weitgehend bewahrte Originalität ist auch im Inneren an der ehemaligen Geschossdecke, dem gewölbten Eingangsraum und am Dachtragwerk zu beobachten. Dachtragwerk und Geschossdecke haben dabei besonders herausgehobene Bedeutung, weil beide als sächsisch/thüringische Weiterentwicklung von Franken übernommener Tragsysteme gedeutet werden können.

09230211
 

Wohnhaus in Ecklage und in geschlossener Bebauung Neuberinplatz 1a
(Karte)
1477/1478 Dendro spätgotisches Bürgerhaus mit Portal, Vorhangbogenfenstern und fünfgeschossigem Treppengiebel, heute Standesamt und Verwaltungsbau, stadthistorisch und baugeschichtlich bedeutsam.

mit Gaststätte i​m Erdgeschoss, Standesamt i​m 1. Obergeschoss u​nd Verwaltungseinheiten, 1980 originalgetreuer Wiederaufbau d​es Treppengiebels, dreigeschossiger Putzbau m​it Vorhangbogenfenstern u​nd markantem Treppengiebel, früher u​nter Hauptmarkt 27.

09230736
 

Sachgesamtheit Stadtbefestigung: Pulverturm mit Stadtmauerrest an der Nicolaistraße sowie Reste der Stadtmauer in den Grundstücken Dr.-Friedrichs-Ringe 6, 8, 14 und Katharinenstr. 44 Nicolaistraße
(Karte)
vor 1500 (Pulverturm) von großer stadtgeschichtlicher Bedeutung Abriss zur Geschichte der Stadtbefestigung der Stadt Zwickau.
  • um 1290 erste bekannte Abbildung der Zwickauer Stadtbefestigung in Form des Siegelstempels des Zwickauer Rates
  • 1295 erste urkundliche Erwähnung einer Befestigung durch Stadtgraben und Stadtmauer
  • ab 1327 Erwähnung einer Stadtmauer und der Tore Oberes Thor (1329, 1332), Niederes Tor (1334), Frauentor (1330), Tränktor (1361)
  • ab 1536 Einfassung des Stadtgrabens mit einer äußeren Mauer
  • 1798 Beginn der Abtragung der Befestigungsanlage
  • 1799 Abtragen von 8 Basteien und Rondellen, u. a. die große Klosterbastei oder der Mönchsturm, außerdem der Stadtmauergang, durch dessen Abbruch die Ringmauer vier bis sechs Ellen (reichlich zwei bis reichlich drei Meter) niedriger wurde, ebenso verfuhr man auch mit der Zwingermauer vom Rösselturm an abwärts
  • 1802/03 Aufteilung des Stadtgrabens in 34 oder 53 Parzellen und deren Veräußerung an Bürger der Stadt, Umwandlung in Gärten
  • 1808 Abbruch von drei Basteien im Oberen Zwinger, Teilen der Zwingermauer und des Bärenhäuterturms
  • 1839/40 Abtragung der letzten Teile der Zwingermauer
  • 1848 Abriss des Weißen Turms und Entstehung des so genannten Wagenplatzes

Beschreibung d​er ehemaligen Stadtbefestigung

Im Jahre 1212 w​urde Zwickau erstmals urkundlich a​ls Stadt (Oppidum) bezeichnet. Der betreffende Urkundentext lautet: „super oppido Zwickowe e​t ecclesia ejusdem oppidi.“ Damit fällt a​lso die Erhebung z​ur Stadt dieser Urkunden zufolge i​n den Zeitraum zwischen d​en Jahren 1192 u​nd 1212. Die Stadtentstehung stellt e​inen längeren Prozess dar, d​er bereits i​m späten 12. Jahrhundert einsetzte. Im Zuge d​es Stadtausbaus entstand a​uch die Stadtbefestigung. Es w​urde vermutet, d​ass es s​ich zunächst u​m eine Palisadenwehr m​it einer Erdumwallung u​nd einem Wassergraben gehandelt h​aben könnte.32 Schriftliche Quellen m​it Hinweisen a​uf einen solchen Aufbau finden s​ich jedoch nicht. Auch archäologische Untersuchungen konnten e​ine solche Annahme n​icht bestätigen.

Um 1290 entstand d​ie erste bekannte Abbildung d​er Zwickauer Stadtbefestigung i​n Form e​ines Siegelstempels d​es Zwickauer Rates. Zu erkennen s​ind drei Stadttore i​n unterschiedlicher Gestaltung u​nd Größe. Außerdem i​st die Stadtmauer m​it Zinnen dargestellt. Im Vordergrund i​st eine wellenförmige Struktur erkennbar, d​ie sicherlich d​en wassergefüllten Stadtgraben darstellt. Offensichtlich w​ar bereits e​ine steinerne Befestigung d​er Stadt entstanden. 1295 w​urde erstmals e​ine Befestigung d​urch Stadtgraben u​nd Stadtmauer a​uch urkundlich erwähnt. Ab 1327 finden n​eben einer Stadtmauer a​uch die Tore Oberes Tor (1307, 1329, 1332), Niederes Tor (1334), Frauentor (1330), Tränktor (1361/36) Erwähnung.

Ab 1536 fasste man den Stadtgraben mit einer Mauer ein. Der Aufbau der Stadtbefestigung im 17. Jahrhundert wird durch den Stadtchronisten Tobias Schmidt (1656) wie folgt beschrieben: Zwickau war damals von einer hohen Stadtmauer umgeben. Diese besaß einen überdachten Wehrgang, so dass man geschützt fast die gesamte Stadt umrunden konnte. Eine Ausnahme bildete das Schloss, das von einem Wassergraben umschlossen und so von der Stadt abgesondert war. Stadtauswärts schloss an die Stadtmauer ein breiter Zwingerbereich an. Danach folgte eine weitere, niedrigere Mauer, die so genannte Zwingermauer. Daran schloss sich der Stadtgraben an, der wiederum durch Mauern eingefasst war. Die Stadt besaß vier Haupttore, die nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet waren: Niederes Tor (Norden), Tränktor (Osten), Oberes Tor (Süden) und Frauentor (Westen). Daneben existierten noch zwei weitere Zugänge zur Stadt, die Schlosspforte und die Fleischerpforte. In die innere Stadtmauer waren in regelmäßigen Abständen wehrhafte Türme, in die Zwingermauer Basteien oder Rondelle gebaut. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) verstärkte man offenbar die Stadtbefestigungsanlagen und errichtete Bastionen im Bereich des Frauentors und des Oberen Tors sowie östlich von Schloss Osterstein auf einer Mulde-Insel.

Nach d​em Ende d​es Krieges wurden d​iese Ausbauten anscheinend n​icht mehr benötigt u​nd geschleift, s​o dass s​ie im 18. Jahrhundert n​icht mehr i​m Stadtgrundriss erkennbar waren. Nachdem Ende d​es 18. Jahrhunderts d​ie Stadtbefestigungsanlage i​mmer mehr a​n Bedeutung verlor u​nd die Stadtentwicklung n​ach außerhalb d​er Stadtmauern drängte, begann m​an 1798 m​it deren Abtragung. Die Stadtmauer w​urde um v​ier bis s​echs Ellen (reichlich z​wei bis reichlich v​ier Meter) abgetragen, zahlreiche Türme u​nd Basteien wurden abgebrochen u​nd bis 1840 d​ie letzten Teile d​er Zwingermauer geschleift.

Erhaltene Reste d​er Stadtbefestigung:

  • Pulverturm mit angrenzendem Mauerrest 1805 privatisiert, zu Wohnzwecken umgebaut und mit pavillonartigem Obergeschoss versehen, 1982 umfassend saniert,
  • Stadtmauerfragmente Flurstücke 625, 626, 648, 649:
  • Reste der Stadtmauer, der Zwingermauer und Reste einer Bastion im Bereich Schloss Osterstein.
09231136
 

Sachgesamtheit Westsächsische Hochschule Zwickau, Gebäudekomplex verschiedener Schulgebäude, Hochschulgebäude, dem ehemaligen Rektoratsgebäude der Lateinschule sowie der Kapelle des ehemaligen Grünhainer Klosters und der heutigen Aula der Hochschule einschließlich aller Wandbilder, des bauplastischen Schmuckes und der originalen Ausstattung (alle Gebäude sind Einzeldenkmale – siehe Denkmalliste unter den genannten Anschriften – Obj. 09231249, 09302852, 09230161 und 09230780) sowie Innenhöfe, teilweise Grünanlagen (keine Gartendenkmale) Peter-Breuer-Straße 3
(Karte)
im Kern mittelalterlicher Komplex mit Ergänzungs- und Erweiterungsbauten sowie Überformungen aus dem 19. und 20. Jh. von stadtgeschichtlicher, baugeschichtlicher, teilweise baukünstlerischer sowie städtebaulicher Bedeutung.
  • Peter-Breuer-Straße 3, Grünhainer Kapelle und Aula sowie Zwischenbauten: Longitudinalbau, traufständig an der Peter-Breuer-Straße stehender, zweigeschossiger verputzter Steinbau mit Satteldach. Reste der Gebäudesubstanz gehörten zum Wirtschaftshof des Kloster Grünhains. Das Kloster Grünhain wurde 1238 gestiftet und wohl noch im 13. Jahrhundert auch der Klosterhof in der Langen Gasse (Schulstraße, Peter-Breuer-Straße) eingerichtet. 1536 ging der landgutartige Hof nach Säkularisierung in kurfürstlichen Besitz und durch Kauf 1542 an die Stadt Zwickau über, die hier die Lateinschule einrichtete. In der Kapelle und dem nach Westen angebautem barocken Querflügel war seit dem 16. Jh. das Magazin der Ratsschulbibliothek untergebracht. Seit 1835 war der Gebäudekomplex Gymnasium. 1951/55 gehörten die Gebäude zur Hochschule für Elektronik und Maschinenbau, die später Ingenieurschule wurde und nach 1990 in die Westsächsische Hochschule Zwickau integriert wurde. Aus der Klosterzeit blieb nur der Gebäudetrakt an der Peter-Breuer-Straße mit der über einem Mittelpfeiler kreuzgewölbten Kapelle im Südostteil, dem dieser nördlich vorgelagerten kreuzrippengewölbten Vorraum und der sich anschließenden ebenfalls kreuzgewölbten Durchfahrt erhalten. Die Durchfahrt besitzt straßenseitig ein Spitzbogenportal mit sich leicht überkreuzenden Birnenstabprofilen. Ein ähnliches, nur kleineres Portal, ziert den Zugang zur Aula im flach gedeckten Nordteil des Gebäudetraktes. Umfängliche Baumaßnahmen erfolgten in Folge von Kriegszerstörungen 1951–1955 nach Plänen des Architekten Bernhard Sturtzkopf, wobei die Fassade des als „Aula“ bezeichneten Gebäudes in gleicher Weise wie die an dessen Südgiebel sich direkt anschließenden Neubauten von 1951–1955 gestaltet wurde und mit diesen seitdem eine Einheit bildet. In der südöstlichen Gebäudehälfte mit den Resten der ehemaligen Kapelle befindet sich heute eine Gaststätte. Die nordwestliche Gebäudehälfte wurde 1955 unter Einbeziehung mittelalterlicher Originalsubstanz wieder aufgebaut. Der bereits von der Lateinschule als Aula genutzte Raum wird nun auch von der Hochschule als solche genutzt. Die Ausstattung der 1950er-Jahre – Wandvertäfelungen, eine einen Bergmann darstellende Holzplastik auf Konsole, Deckenbalken, Kronleuchter – blieb original erhalten. In der Gebäudemitte befindet sich eine originale Durchfahrt mit Kreuzrippengewölben, profiliertem Spitzbogenportal mit Sitznischen und zweiflügeligem schmiedeeisernem Ziergittertor mit mittiger Schlupftür. Auf der in der Durchfahrt befindlichen Inschriftentafel findet sich auf der mittleren Tafel folgender Text: „Diese Toreinfahrt / führte in den / Grünhainer Hof / des Grünhainer / Zisterzienser Klosters / . 1548 wurde hier her / die alte Zwickauer / Lateinschule verlegt / später Gymnasium / Rob. Schumann Schule / genannt / 1945 durch Bomben / der anglo-amerikanische Luftwaffe fast zerstört / 1951/52 als Fachschule / für Bergbau neuerbaut.“, links von dieser Tafel befindet sich ein Relief mit dem Porträt Agricaolas und der Inschrift: „GEORGIUS AGRICOLA / 1484 1555 / BEGRÜNDER DER / BERGBAUWISSENSCHAFTEN / LEHRER – REKTOR / DER LATEINSCHULE V. 1518 – 22“, auf der rechten Tafel befindet sich ein Porträtrelief Robert Schumanns mit der Inschrift: „ROBERT SCHUMANN / 1810 1856 / DER GROSSE / TONDICHTER / SCHÜLER DES GYMNASIUMS / V: 1820 – 1828“. Es handelt sich hierbei um hartgebrannte Ziegelplatten, welche durch rofilierte Spaltklinker gerahmt werden. Sanierung der Aula 2005. Am 21. Dezember 1936 wird dem Oberbürgermeister von Zwickau durch den Kreishauptmann mitgeteilt, dass das Gebäude Schulstraße 3 (heute Peter-Breuer-Straße 3) – die älteren Bauteile des Gebäudes – die Kapelle mit gotischen Gewölben, die Aula, die alte Einfahrt und der südliche Querflügel Denkmal sind im Sinne des § 1 des Heimatschutzgesetzes sind. An dieses Gebäude schließen im Nordwesten und im Südosten Verbindungsbauten der 1950er-Jahre in schlichter zeittypischer Gestaltung an. Verbindungsbau im Südosten, Maschinenlabor, zweigeschossig, um 1950 auf den Grundmauern der ehemaligen Lateinschule errichtet, mit hohen Rechteckfenstern im Erdgeschoss, kleineren Rechteckfenstern im Obergeschoss sowie Madenputz und Satteldach. Schillerstr. 1a, Kornmarkt 1 und Dr.-Friedrichs-Ring 2a, Hochschulgebäude um einen Innenhof: Einheitlich gestalteter Baukomplex, gruppiert um einen Innenhof, bestehend aus zwei-, drei- und viergeschossigen Putzbauten mit Arkaden, Durchlässen, Terrassen und Freitreppe im Innenhof, Standerker sowie Dachreiter. Durch die kleinteilige Gestaltung, die Wahrung der Traufhöhen sowie die Dachformen (Walmdächer mit Biberschwanzdeckung), die Ausbildung der Fassade mit Natursteinen im Sockelbereich und den Putzflächen passt sich dieser Baukomplex gut an die umgebende Altstadtbebauung an. Dieser Komplex bildet den Platzabschluss eines der wichtigsten mittelalterlichen Plätze der Stadt Zwickau. Die städtebauliche Bedeutung des Baukomplexes ergibt sich gerade aus der gelungenen Synthese neuer Architektur mit gewachsenen städtebaulichen Strukturen. Auch die Innengestaltung der Bauten weist eine solide handwerkliche und gestalterische Qualität auf. Im Eingangsbereich des Rektorates wurde ein Halbrelief angebracht, auf dem Bergarbeiter beim Schachtausbau dargestellt sind. Diese Plastik steht im Zusammenhang mit der ursprünglichen Funktion des Gebäudekomplexes, welcher 1953 als Erweiterung der bereits bestehenden Bergingenieurschule „Georgius Agricola“ erbaut wurde. Diese Bergingenieurschule war aus der 1862 gegründeten privaten Bergschule hervorgegangen. Die innenarchitektonische Gestaltung erfolgte adäquat der äußeren Gestaltung. Die Verkehrsflächen waren bewusst niedrig gehalten, um so vermutlich einen Eindruck der Geborgenheit zu vermitteln. Die Wände wurden teilweise mit Sgraffitobildern ausgestattet. Die Böden erhielten Linoleum- bzw. Keramikbeläge. Die verglasten Türen waren teils holzsichtig belassen bzw. im Holzton gestrichen. Die Türeinfassungen gliedern ebenso wie die bereits erwähnten Fassadendetails die Flure. Die nach 2000 erfolgte Sanierung geschah unter Wahrung wichtiger Bestandteile des Denkmals. Der Denkmalwert ergibt sich, wie oben bereits erwähnt, aus dem städtebaulichen Wert. Weiterhin kommt dem Bauwerk eine außerordentlich hohe baugeschichtliche Bedeutung zu als Beispiel früher Hochschulbauten der DDR-Architektur. Der künstlerische Wert ergibt sich vorwiegend aus der qualitätvollen handwerklichen Ausführung, der gelungenen Synthese der äußeren Gestaltung und inneren Ausstattung sowie der herausragenden städtebaulichen Einordnung in das mittelalterliche Zwickau. Als Hochschule, in der Techniker des Bergbaus, des wohl bedeutendsten Industriezweigs der Stadt Zwickau, ausgebildet wurden, erlangt dieser Baukomplex eine herausragende stadtgeschichtliche Bedeutung. Der Baukomplex ist authentisch erhalten und singulär in seiner Gestaltung, so dass er auch denkmalwürdig ist.
  • Schillerstr. 4, Erweiterungsbauten 1950er-Jahre: Erweiterungsbau (Schillerstraße 4): aus den 1950er-Jahren, zweigeschossig, Madenputz, hinter die Bauflucht des Hauptgebäudes des ehemaligen Klosterhofes zurückgesetzt, im Süden Zwischenbau aus den 1950er-Jahren, zweigeschossig, Madenputz, mittig rundbogige Durchfahrt mit schmiedeeisernem Gittertor aus der Entstehungszeit.
  • Dr.-Friedrichs-Ring 2b ehemaliges Rektorat der Lateinschule, Georgius-Agricola-Bau und ehemaliges Stadthaus:
  • Vermutlich ehem. Mädchenschule, später Bürgerschule, danach Stadthaus: traufständig zum Dr.-Friedrichs-Ring stehender, dreigeschossiger Putzbau mit Mittelrisalit. Ursprünglich neunachsiger Bau, der mit seinem Nordgiebel an den ehemaligen Wirtschaftshof des Grünhainer Klosters grenzte. Das alte Stadthaus, welches an den Südgiebel des aus der Klosterzeit stammenden Gebäudetraktes anschloss, war zu klein geworden. Um den gestiegenen Platzbedarf zu decken, wurde in der 1. Hälfte des 20. Jh. die Bürgerschule übernommen und als Stadthaus genutzt. Das alte Stadthaus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau des gesamten Baukomplexes, wobei das Stadthaus am Dr.-Friedrichs-Ring (die ehemalige Bürgerschule) in die Ingenieurschule einbezogen wurde. Im Erdgeschoss ist die Fassade mit Putznutungen versehen, die Obergeschosse sind glatt verputzt, Der Mittelrisalit und die Hausecken werden durch Lisenen betont. Die Fenster im Erdgeschoss wurden als leicht gewölbte Segmentbogenfenster ausgebildet, während in den Obergeschossen Rechteckfenster regelmäßig gereiht angeordnet wurde. Gestalterisch sind diese durch Überschlaggesimse hervorgehoben. Die Horizontale des Gebäudes wird durch ein Gurtgesims und ein Fensterbankgesims betont. Das Kranzgesims ist verziert durch einen Rundbogenfries bzw. Hängeplatten am ehemaligen Mittelrisalit.
  • Ehemaliges Rektorat der Lateinschule, Dr.-Friedrichs-Ring 2b: 1709 erbaut laut dendrochronologischer Untersuchung. Gebäude schließt im rechten Winkel an das ehemalige Stadthaus und an der anderen Seite giebelständig an den Verbinderbau (Maschinenlabor) aus den 1950er-Jahren zwischen Grünhainer Kapelle und Rektorat an.
  • Gymnasium, heute Georgius-Agricola-Bau: 1869?, breit lagernder Putzbau mit Mittelrisalit und zwei Seitenrisaliten, regelmäßig angeordneten Segmentbogenfenstern, ähnliche Gestaltung wie Stadthaus, mit diesem durch späteren Zwischenbau verbunden.
09302854
 

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Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Westsächsische Hochschule Zwickau: Ehemaliges Klostergebäude mit Klosterkapelle, Kellern, Resten des aufgehenden Mauerwerks und Durchfahrt und ehemaliges Rektoratsgebäude sowie überdachter Verbindungsbau, Zwischenbauten und Anbau aus den 1950er-Jahren, nach Kriegszerstörung 1945 umfassender Umbau, heute Hochschulgebäude mit Gaststätte und Aula, vor 1300 als Wirtschaftshof des Klosters Grünhain gegründet, ab Mitte des 16. Jahrhunderts Lateinschule und Ratsschulbibliothek, in den 1930er-Jahren Robert-Schumann-Schule, nach dem Zweiten Weltkrieg Bergbau-Ingenieurschule, heute Westsächsische Hochschule (siehe auch Sachgesamtheit gleiche Anschrift – Obj. 09302854) Peter-Breuer-Straße 3
(Karte)
vor 1300 bauhistorisch bedeutsamer, im Kern mittelalterlicher Komplex sowie architektonisch bemerkenswerter Umbau, von stadt- und baugeschichtlicher Bedeutung.

Peter-Breuer-Straße 3, Grünhainer Kapelle u​nd Aula s​owie Zwischenbauten: Longitudinalbau, traufständig a​n der Peter-Breuer-Straße stehender, zweigeschossiger verputzter Steinbau m​it Satteldach. Reste d​er Gebäudesubstanz gehörten z​um Wirtschaftshof d​es Kloster Grünhains. Das Kloster Grünhain w​urde 1238 gestiftet u​nd wohl n​och im 13. Jahrhundert a​uch der Klosterhof i​n der Langen Gasse (Schulstraße, Peter-Breuer-Straße) eingerichtet. 1536 g​ing der landgutartige Hof n​ach Säkularisierung i​n kurfürstlichen Besitz u​nd durch Kauf 1542 a​n die Stadt Zwickau über, d​ie hier d​ie Lateinschule einrichtete. In d​er Kapelle u​nd dem n​ach Westen angebautem barocken Querflügel w​ar seit d​em 16. Jh. d​as Magazin d​er Ratsschulbibliothek untergebracht. Seit 1835 w​ar der Gebäudekomplex Gymnasium. 1951/55 gehörten d​ie Gebäude z​ur Hochschule für Elektronik u​nd Maschinenbau, d​ie später Ingenieurschule w​urde und n​ach 1990 i​n die Westsächsische Hochschule Zwickau integriert wurde. Aus d​er Klosterzeit b​lieb nur d​er Gebäudetrakt a​n der Peter-Breuer-Straße m​it der über e​inem Mittelpfeiler kreuzgewölbten Kapelle i​m Südostteil, d​em dieser nördlich vorgelagerten kreuzrippengewölbten Vorraum u​nd der s​ich anschließenden ebenfalls kreuzgewölbten Durchfahrt erhalten. Die Durchfahrt besitzt straßenseitig e​in Spitzbogenportal m​it sich leicht überkreuzenden Birnenstabprofilen. Ein ähnliches, n​ur kleineres Portal, z​iert den Zugang z​ur Aula i​m flachgedeckten Nordteil d​es Gebäudetraktes. Umfängliche Baumaßnahmen erfolgten i​n Folge v​on Kriegszerstörungen 1951–1955 n​ach Plänen d​es Architekten Bernhard Sturtzkopf, w​obei die Fassade d​es als „Aula“ bezeichneten Gebäudes i​n gleicher Weise w​ie die a​n dessen Südgiebel s​ich direkt anschließenden Neubauten v​on 1951 b​is 1955 gestaltet w​urde und m​it diesen seitdem e​ine Einheit bildet. In d​er südöstlichen Gebäudehälfte m​it den Resten d​er ehemaligen Kapelle befindet s​ich heute e​ine Gaststätte.

Die nordwestliche Gebäudehälfte wurde 1955 unter Einbeziehung mittelalterlicher Originalsubstanz wieder aufgebaut. Der bereits von der Lateinschule als Aula genutzte Raum wird nun auch von der Hochschule als solche genutzt. Die Ausstattung der 1950er-Jahre – Wandvertäfelungen, eine einen Bergmann darstellende Holzplastik auf Konsole, Deckenbalken, Kronleuchter – blieb original erhalten. In der Gebäudemitte befindet sich eine originale Durchfahrt mit Kreuzrippengewölben, profiliertem Spitzbogenportal mit Sitznischen und zweiflügeligem schmiedeeisernem Ziergittertor mit mittiger Schlupftür. Auf der in der Durchfahrt befindlichen Inschriftentafel findet sich auf der mittleren Tafel folgender Text: „Diese Toreinfahrt / führte in den / Grünhainer Hof / des Grünhainer / Zisterzienser Klosters / . 1548 wurde hier her / die alte Zwickauer / Lateinschule verlegt / später Gymnasium / Rob. Schumann Schule / genannt / . 1945 durch Bomben / der anglo-amerikan Luftwaffe fast zerstört / . 1951/52 als Fachschule / für Bergbau neuerbaut.“, links von dieser Tafel befindet sich ein Relief mit dem Porträt Agricaolas und der Inschrift: „GEORGIUS AGRICOLA / 1484–1555 / BEGRÜNDER DER / BERGBAUWISSENSCHAFTEN / LEHRER – REKTOR / DER LATEINSCHULE V. 1518 – 22“, auf der rechten Tafel befindet sich ein Porträtrelief Robert Schumanns mit der Inschrift: „ROBERT SCHUMANN / 1810 1856 / DER GROSSE / TONDICHTER / SCHÜLER DES GYMNASIUMS / V: 1820 – 1828“. Es handelt sich hierbei um hartgebrannte Ziegelplatten, welche durch profilierte Spaltklinker gerahmt werden. Sanierung der Aula 2005. Am 21. Dezember 1936 wird dem Oberbürgermeister von Zwickau durch den Kreishauptmann mitgeteilt, dass das Gebäude Schulstr. 3 (heute Peter-Breuer-Str. 3) – die älteren Bauteile des Gebäudes – die Kapelle mit gotischen Gewölben, die Aula, die alte Einfahrt und der südliche Querflügel Denkmal sind im Sinne des § 1 des Heimatschutzgesetzes sind. An dieses Gebäude schließen im Nordwesten und im Südosten Verbindungsbauten der 1950er-Jahre in schlichter zeittypischer Gestaltung an. Verbindungsbau im Südosten, Maschinenlabor, zweigeschossig, um 1950 auf den Grundmauern der ehemaligen Lateinschule errichtet, mit hohen Rechteckfenstern im Erdgeschoss, kleineren Rechteckfenstern im Obergeschoss sowie Madenputz und Satteldach.

09230780
 

Ehemaliges Druckereigebäude, heute multifunktionale Nutzung Peter-Breuer-Straße 5; 7; 9
(Karte)
1892 repräsentativer neogotischer Klinkerbau von straßenbildprägender Bedeutung.

breit lagernder Bau, d​rei Etagen, m​it zwei Seitenrisaliten u​nd einem Mittelrisalit, d​ort Eingang, a​m rechten Seitenrisalit Tordurchfahrt, große Rechteckfenster i​m 1. Obergeschoss, Segmentbogenfenster i​m Erdgeschoss u​nd Korb- bzw. Rundbogenfenster i​m 2. Obergeschoss, a​m Mittelrisalit Zwillingsfenster m​it Blendbögen, unterhalb v​on Kranz- u​nd Gurtgesims Friese – Würfelfries, Fensterbrüstungen d​es 2. Obergeschoss m​it schlitzartigen Vertiefungen, Fensterbänke a​ls abgeschrägte Ziegelflächen ausgeführt, Fassade u​nd alle Fassadendekorationselemente Klinker, Gaupen (je Fensterachse e​ine mit Rundbogenfenstern), n​och original erhalten, Leergespärre i​n neogotischer Formensprache, über d​en Risaliten Dacherker m​it je e​iner Rundbogenfensteröffnung, Gestaltung m​it neogotischen Elementen, Satteldach, originale geschweifte Kellerfenstervergitterungen, b​is 1993 a​ls Druckerei genutzt.

09230781
 
Lagerhaus (ehem.), heute Schule sowie Fassade eines Wirtschaftsgebäudes im Hofbereich Peter-Breuer-Straße 8
(Karte)
1912/1913 bemerkenswerter Putzbau in sehr gutem Originalzustand von baugeschichtlicher Bedeutung.

dreigeschossig, vier Achsen, Mittelrisalit mit großem, wuchtigem Dacherker, Mansarddach, Halbsäulen mit Putznutung zwischen den Fensterachsen am Mittelrisalit sowie jeweils drei vertiefte Putzfelder unterhalb der Fenster mit Putzquaderung, große quadratische Fenster in Sechserteilung mit Feinversprossung, im Erdgeschoss rundbogig mit originalen Fenstervergitterung aus der Bauzeit sowie großes Eingangstor ebenfalls mit Vergitterung, das Haus wurde im Auftrag des Kolonialwaren- und Kaffeehändlers Ernst Meitzner (Königlich Sächsischer Hoflieferant) als Lagerhaus errichtet, heute Seminargebäude der Westsächsischen Hochschule, im Inneren originales Treppenhaus mit schmiedeeisernem Treppengeländer, Sanierung 2001.

09230782
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung mit Seiten- und Hintergebäude Peter-Breuer-Straße 10
(Karte)
1896-1899 ehem. mit Laden, heute mit Gaststätte, dreigeschossiger, mit weiß glasierten Ziegeln verblendeter Bau mit qualitätvoller Fassadengestaltung in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich von Bedeutung.

dreigeschossig, d​rei Achsen, mittig Erker a​b 1. Obergeschoss über z​wei Etagen m​it großem geschweiftem Dacherker, über d​ie gesamte Hausbreite reichend, Schleppgaupen, weiß glasierte Ziegel s​owie grün glasierte Ziegelbänder u​nd Formsteine, verkröpftes Gurtgesims, d​er Erker a​uf volutenartigen Konsolsteinen, großer Schornstein ebenfalls m​it weißen u​nd grünen glasierten Ziegeln verkleidet, originale Haustür m​it Jugendstilanklängen führt n​ur zum Gebäudedurchgang, Treppenhaus befindet s​ich im Seitenflügel, Hinterfassade ebenfalls verkleidet, Sanierung 1995.

09230783
 
Gebäudeteil Peter-Breuer-Straße 11 09306354
 
Ehemaliges Hospitalgebäude in geschlossener Bebauung, mit Seitenflügel zum Hof Peter-Breuer-Straße 12
(Karte)
1717-1720 ursprünglich barockes Bürgerhaus, später kirchliches Krankenstift, heute Domgemeindehaus, Gaststätte und Pension, breit lagernder Putzbau mit Tordurchfahrt, von großer baugeschichtlicher Bedeutung, in gutem Originalzustand, für Zwickau singulär.

Bei dem Kulturdenkmal handelt es sich um das am 1. Mai 1720 nach 3-jähriger Bauzeit in der damaligen Langen Gasse eingeweihte neue kirchliche Krankenstift. Nachdem es seit 1772 auch als Armenschule genutzt wurde, erfolgte 1777 schließlich die Zusammenlegung von Armenhospital und Georgenhospital (Hospital vor dem Frauentor) – seither trug das Haus in der Langen Gasse die Bezeichnung „St. Georgen Hospital“. Als am 14 September 1785 die letzte Hospitalschwester starb, stand das Haus bis zur Schließung im folgenden Jahr zunächst leer. 1818 zog in das Haus die Bürgerschule ein, 1842 die erste Kinderbewahranstalt, 1861 dann wieder ein Hospital. Das zweigeschossige Vorderhaus mit seinem steilen, ziegelgedecktem Satteldach und doppelter Gaupenreihe sowie seiner klar gegliederten Schaufassade, deren Betonung auf dem risalitartig angelegten Mittelteil mit barockem Eingangsportal und den im Obergeschoss gekoppelten sechs Fenstern liegt, an den sich beidseitig ein jeweils dreiachsiger Fassadenbereich anschließt, ist eines der wenigen Zeugnisse aus barocker Zeit in Zwickau. In der mittig angeordneten, mit Kreuzgewölben versehenen Durchfahrt ist eine Tafel mit folgender Inschrift angebracht: „Zum Gedächtnis / der Familie Bürckner-Weise, / welche der / Hospitaliten zu St. Georg zu Zwickau / wohlwollend gedachte.“ Der in historischen Plänen als „Altes Seitengebäude“ bezeichnete nördliche Seitenflügel dürfte ebenfalls bauzeitlich und vermutlich 1912/13 nach Plänen des Baumeisters Hugo Frey umgebaut worden sein. Hoher stadt-, sozial- und medizingeschichtlicher Wert, baugeschichtliche Bedeutung, stadtbildprägend, Sanierung. 1997

09230784
 

Zwei Schulgebäude/Schulkomplex Peter-Breuer-Straße 13
(Karte)
1840-1842 (Bürgerschule) ehemalige Bürgerschule als dreigeschossiger repräsentativer Vierflügelbau mit Innenhof, Pendant zu der 1860 entstandenen Mädchenbürgerschule (heute Schillerstraße 4), bedeutendstes klassizistisches Gebäude Zwickaus, dazu südöstlich gelegener Erweiterungsbau, neogotischen Gestaltungsauffassungen folgend, Anlage wichtiger Bestandteil der Zwickauer Ringbebauung, von baugeschichtlicher und stadtgeschichtlicher sowie künstlerischer Bedeutung.

Grundsteinlegung 25. Mai 1840, Einweihung 15. August 1842, e​rste Knabenbürgerschule Zwickaus, v​on 1845 b​is 1951 Durchführung v​on Stadtverordnetensitzungen i​n der Aula, 1924-1948 Berufsschule für Mädchen, a​b 1949 allgemeine Berufsschule, quadratischer Vier-Flügel-Bau u​m einen Innenhof, Gebäude m​it Putzfassaden, Fenster z​um Innenhof belichten d​ie Flure, Zimmer u​nd Aula h​aben die Fenster a​n der Außenseite, i​m Erdgeschoss Putzquaderung, Pilaster a​n den Ecken, Mittelrisalite z​um Dr.-Friedrichs-Ring vierachsig m​it je e​inem Pilaster eingefasst u​nd zur Peter-Breuer-Straße fünfachsig m​it je z​wei Pilastern eingefasst, m​it guter Innenausstattung w​ie z. B. Türen, Ofennischen, Treppenhäuser, Eingangshalle u​nd Aula, d​iese zweigeschossig, i​n der Aula Emporen, Kassettendecke, Säulen u​nd Pilaster, bedeutendstes klassizistisches Bauwerk Zwickaus, bereits 1936 a​ls Denkmal erfasst (Die Unterschutzstellung erfolgte m​it Schreiben d​er Amtshauptmannschaft Zwickau v​om 21. Dezember 1936 a​n den Oberbürgermeister d​er Stadt Zwickau. Sie w​ird begründet m​it § 9 Abs. 2 d​es Heimatschutzgesetzes v​om 13. Januar 1934 u​nd wurde m​it dem Landesdenkmalpfleger abgestimmt.)

09230785
 

Wohnhaus mit Gaststätte in geschlossener Bebauung Peter-Breuer-Straße 15
(Karte)
1870 neogotisches Gebäude in Klinkermischbauweise, an die Backsteingotik erinnernd, von künstlerischem Wert.

zweigeschossiges Eckgebäude, an der Rückseite Treppenturm mit Kegeldach, östlich und westlich je eine Giebelfront als Stufengiebel ausgebildet, jeweils dreiachsig, mit durchbrochenen Bögen, hier die Fassaden roter Klinker mit grün glasierten Bändern und Eckausbildung, einzelne geputzte Teilflächen, die südliche Traufseite und der straßenseitige Traufbereich rechts des Giebels vierachsige Putzfassade mit Klinkersockel, Gesimsen aus Klinkerformsteinen und Klinkerbändern, die Fenster eingefasst mit roten und grünen Klinkern (Profilsteine) in Mustern verbaut, an der südlichen Traufseite zwei Dacherker mit je einem gekoppelten Spitzbogenfenster und einem spitzbogigen Dachlukenfenster, sonst Segmentbogenfenster, Fensterbänke aus grün glasierten schrägen Formsteinen, zwei T-förmig zueinander stehende Satteldächer, spitzbogig ausgebildeter Eingang an der Straßenseite, heute offen mit original erhaltenem Oberlichtelement, ursprünglich Zugang zu den Gasträumen im Erdgeschoss, im Keller Kreuzgratgewölbe, heute Gaststätte, Sanierung 1992/93.

09230787
 
Wohnhaus mit Nebengebäude in geschlossener Bebauung Peter-Breuer-Straße 17
(Karte)
1526 Dendro im Kern spätmittelalterlicher Bau mit angebautem Hinterhaus von 1867, heute auch mit gewerblicher Nutzung, überformter Putzbau, im Inneren noch Mauerreste, u. a. Fensterbögen auf auskragenden Konsolsteinen, und Holzbalkendecken aus der Erbauungszeit, baugeschichtlich bedeutend.

Bei d​em Kulturdenkmal handelt e​s sich u​m ein i​m westlichen Altstadtbereich gelegenes, z​ur ersten Gebäudereihe innerhalb d​er einstigen Stadtbefestigung gehörendes Bürgerhaus mittlerer Größe. Nach bauarchäologischer Untersuchung z​eigt sich d​as Gebäude a​ls ursprünglich zweigeschossiger Massivbau i​n Ziegelmauerwerk v​on fünf Fensterachsen. Dendrochronologisch konnte nachgewiesen werden, d​ass das b​is zur Decke über d​em 1. Obergeschoss ebenso w​ie sekundär verwendetes, a​us dem ursprünglichen Dachstuhl stammendes Fichtenholz i​m Winter 1525/26 geschlagen wurde. Damit dürfte d​er Kernbau i​m Jahr 1526 entstanden o​der zumindest begonnen worden sein. Bauarchäologisch nachweisbar i​st die nachträgliche Aufstockung e​ines 2. Obergeschoss, w​obei Teile d​es Dachwerkes vermutlich belassen u​nd andere Bauteile (Sparren) wiederverwendet wurden. Anhand d​er Bauakten i​st dieser Umbau für d​as Jahr 1855 u​nter dem Bauherrn u​nd damaligen Besitzer Christian Friedrich Pippig, Windenmacher, belegt. Im Erdgeschoss straßenseitig befindet s​ich im südlichen Hausteil e​in über d​en Kellertonnen erhöht gelegener Raum m​it drei Fensterachsen – d​ie ehem. Wohnstube. Die straßenseitige (östliche) Wand i​st von i​nnen als breite Fensternische dergestalt ausgebildet, d​ass die Fensterbögen a​uf auskragenden Konsolsteinen d​er beiden Fensterpfeiler aufliegen. Nach d​er Abnahme d​er Verschalung v​on Deckenfeldern w​urde eine d​er Gestaltung d​er Wand entsprechende profilierte Bohlenbalkendecke (1525d) m​it breiten Deckenfeldern sichtbar, d​eren Farbbefund restauriert wurde. Die Deckenbalken weisen a​n den unteren Ecken große Fasen auf. Nach Norden schloss s​ich an d​ie Wohnstube ehemals d​er Flur u​nd am Nordgiebel straßenseitig n​och eine schmale Kammer a​n (heute Zugang). Im hinteren Gebäudebereich l​iegt eine 2x1/4 gewendelte massive Treppenanlage, d​ie nicht z​um Ursprung d​es Hauses gehört. Hinter d​er Wohnstube l​agen – w​ie für d​en Grundriss d​es Zwickauer Bürgerhauses typisch – Stube u​nd Kammer. Unterkellert i​st der südliche Gebäudebereich m​it zwei gemauerten Gewölbetonnen. Der Zugang erfolgte ursprünglich über e​ine steile Treppe i​m westlichen Flurbereich, n​ach der Sanierung w​ird der Keller über d​as Haupttreppenhaus erschlossen. Eine ehemalige Unterkellerung d​es nördlichen Gebäudebereiches lässt s​ich anhand d​er vermauerten Öffnung n​ur vermuten. Bemerkenswert s​ind zudem d​ie innen m​it flachen Spitzbögen überwölbten Fensteröffnungen u​nd Fensternischen d​es zum Kernbau gehörenden 1. Obergeschoss (straßenseitig ehemals z​wei Stuben u​nd eine Kammer). Die h​eute noch ansatzweise erkennbare Hofsituation entstand i​n der zweiten Hälfte d​es 19. Jh. Nach Plänen d​es bedeutenden Architekten G. L. Möckel entstand 1867/68 e​in massiver zweigeschossiger Seitenflügel (Stallungen, Werkstatt) a​n der nördlichen Grundstücksgrenze. Als Hinterhaus bemerkenswert besitzt dieser Flügel e​ine überaus r​eich gestaltete Putzfassade m​it Schmuckelementen i​n Klinkermauerwerk (Risalite, Pilaster, Zwerchgiebel). Der südliche Seitenflügel w​urde im Rahmen d​er letzten Sanierung abgebrochen u​nd der Hof insgesamt überbaut. Sanierung 1996.

09230788
 

Wohn- und Geschäftshaus mit Hinterhaus in geschlossener Bebauung Peter-Breuer-Straße 25
(Karte)
1898 repräsentativer Bau mit glasierten Ziegeln verblendet, von künstlerischer und baugeschichtlicher Bedeutung.

viergeschossiger Bau m​it horizontaler u​nd vertikaler Gliederung m​it gebundenen Fensterachsen, Bögen, Gesimsen, Fassade m​it weiß glasierten Ziegelverblendern, dekoriert m​it grün glasierten Ziegeln, Schaufenster m​it Korbbogen- u​nd Toreinfahrt m​it Segmentbogenabschluss, zweiflügeliges Holztor m​it gesprosstem Oberlicht, Rundbogenfenster i​m 2. Obergeschoss Rechteckfenster i​n Obergeschoss u​nd Dachgeschoss, Achse m​it Toreinfahrt risalitartig vorgebaut, Hintergebäude ebenfalls m​it weißen u​nd grünen Glasurklinkern verkleidet u​nd reich dekoriert, Sanierung 1993.

09230789
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Peter-Breuer-Straße 27
(Karte)
1734 Dendro heute mit Laden, bemerkenswerter Fachwerkbau von bauhistorischer Bedeutung.

Bei d​em Kulturdenkmal handelt e​s sich u​m das linke, südlich gelegene Haus e​iner Gruppe v​on drei kleinen, zweigeschossigen Bürgerhäusern, d​ie unmittelbar a​n der einstigen mittelalterlichen Stadtbefestigung innerhalb d​es historischen Stadtkerns liegen. Aufgrund i​hrer Geschlossenheit stellen d​iese – a​uch unter Einbeziehung d​es Hauses Nummer 17 – d​as letzte ungestörte bauliche Ensemble dieser Bauzeit i​n der Peter-Breuer-Straße dar. Charakteristisch für d​ie Baugruppe s​ind die schmalen Hausbreiten, d​ie Traufständigkeit, d​ie steilen ziegelgedeckten Satteldächer u​nd die relativ niedrigen Geschosshöhen. Für d​as Haus Nummer 27 konnte i​m Zuge v​on kürzlich erfolgten Fassadenarbeiten e​ine bislang verputzte Fachwerkkonstruktion i​m Obergeschoss m​it vier Fensterachsen freigelegt werden. Ursprünglich dürfte d​as Haus i​m Erdgeschoss n​ur über d​en südlich gelegenen Hauseingang verfügt haben, d​er später a​n der nördlichen Seite hinzugefügte Hauseingang w​ar vermutlich a​ls Kammer genutzt u​nd der straßenseitig gelegenen Stube m​it dahinter liegender Küche zugeordnet. Zwischenwände u​nd Giebel i​m Obergeschoss s​ind wie d​ie straßenseitige Außenwand a​ls Fachwerkkonstruktion ausgebildet. Das ca. 50 Grad steile, m​it Biberschwanzziegeln gedeckte Satteldach verfügt über e​ine nahezu ungestörte, s​ehr gut erhaltene historische Dachkonstruktion, d​eren Bauzeit n​ach ersten dendrochronologischen Untersuchungsergebnissen i​n das Jahr 1733/34 datiert werden kann. Sie i​st damit für Zwickau d​ie bisher einzig bekannte, i​n einem ausgezeichneten Bauzustand erhaltene, barocke Dachkonstruktion e​ines Bürgerhauses, dessen Kernbau vermutlich weitaus ältere Bausubstanz aufweisen dürfte.

Erdgeschoss massiv, Fachwerkobergeschoss m​it Kopfstreben u​nd Fußstreben, Ladenfront verlängerte Fensterachsen i​m Erdgeschoss, d​as Erdgeschoss sicherlich 19. Jh., Satteldach, Schleppgaupen i​n zwei Reihen angeordnet, erneuert.

09230791
 

Wohnhaus in geschlossener Bebauung Peter-Breuer-Straße 29
(Karte)
1491 Dendro heute mit Laden, spätmittelalterlicher, kleiner zweigeschossiger Putzbau von bauhistorischer Bedeutung.

Bei d​em Kulturdenkmal handelt e​s sich u​m das mittlere Haus e​iner Gruppe v​on drei kleinen, zweigeschossigen Bürgerhäusern, d​ie unmittelbar a​n der einstigen mittelalterlichen Stadtbefestigung innerhalb d​es historischen Stadtkerns liegen. Aufgrund i​hrer Geschlossenheit stellen d​iese – a​uch unter Einbeziehung d​es Hauses Nummer 17 – d​as letzte ungestörte bauliche Ensemble dieser Bauzeit i​n der Peter-Breuer-Straße dar. Charakteristisch für d​ie Baugruppe s​ind die schmalen Hausbreiten, d​ie Traufständigkeit, d​ie steilen Satteldächer u​nd die relativ niedrigen Geschosshöhen. Zuletzt zeigten s​ich die Fassaden verputzt, w​obei im Nachbarhaus Nummer 27 b​ei Sanierungsarbeiten i​m Obergeschoss e​ine ursprüngliche Fachwerkkonstruktion freigelegt werden konnte. Das Gebäude Peter-Breuer-Straße 29 z​eigt sich h​eute als Mauerwerks-/Putzbau v​on vier Fensterachsen. Die Fenster d​es Obergeschosses wurden vermutlich bereits Anfang d​es 20. Jh. vergrößert, dürften i​n Anzahl u​nd Lage allerdings n​och dem ursprünglichen Bild entsprechen. Während d​ie bauzeitliche Kellertonne b​ei der jüngsten Sanierung leider n​icht erhalten blieb, i​st die Raumstruktur i​m Erdgeschoss a​ls noch weitgehend überkommener, allerdings s​chon im 19./20. Jh. a​uch umgebauter Bestand ablesbar. Das ca. 60 Grad steile, m​it Biberschwanzziegeln gedeckte Satteldach verfügt n​och weitgehend über d​ie komplette bauzeitliche Dachkonstruktion, d​eren Bauzeit dendrochronologisch für d​as Jahr 1491 nachgewiesen werden konnte. Über d​em Erdgeschoss blieben u​nter einer Abhängung d​ie mit Schiffskehlen profilierten hölzernen Deckenbalken erhalten, d​ie mit gleicher Profilierung i​m Hauptmarkt 2 nachgewiesen werden konnten. Für d​ie Decke i​n der Peter-Breuer-Straße 29 konnte dendrochronologisch d​ie Bauzeit v​on 1491 ermittelt werden. Die Decke w​urde bei d​er jüngsten Sanierung repariert u​nd der Bauzeit angemessen abgefärbt. Im 1. Obergeschoss i​st die bauzeitliche Raumstruktur d​urch nachträglich eingebaute Fachwerkwände (vermutlich 18. Jh.) m​it Lehmausfachung bzw. Holzständerwände m​it Ziegel (19./20. Jh.) verändert, b​lieb bei d​er jüngsten Sanierung allerdings weitestgehend erhalten. Die Gebäude Peter-Breuer-Straße 27 u​nd 29 verfügen i​m 1. Obergeschoss über e​ine gemeinsame Fachwerkwand.

09230792
 

Wohnhaus in halboffener Bebauung Peter-Breuer-Straße 31
(Karte)
um 1500 mit Ladeneinbauten, im Kern spätmittelalterlicher, schlichter überformter Putzbau von bauhistorischer Bedeutung.

sechs Achsen, zweigeschossig, Ladenfront, Haustür und Fenster nicht vorbildgerecht erneuert, hohes ziegelgedecktes Satteldach. Bei dem Kulturdenkmal handelt es sich um das nördliche Haus einer Gruppe von drei kleinen zweigeschossigen Bürgerhäusern, die unmittelbar an der einstigen mittelalterlichen Stadtbefestigung innerhalb des historischen Stadtkerns liegen. Auf Grund ihrer Geschlossenheit stellen diese – auch unter Einbeziehung des Hauses Nummer 17 – das letzte ungestörte bauliche Ensemble dieser Bauzeit in der Peter-Breuer-Straße dar. Charakteristisch für die Baugruppe sind die geringen Hausbreiten, die Traufständigkeit, die steilen ziegelgedeckten Satteldächer und die relativ niedrigen Geschosshöhen. Zuletzt zeigten sich die Fassaden verputzt, wobei am Haus Nummer 27 bei Sanierungsarbeiten im Obergeschoss eine ursprüngliche Fachwerkkonstruktion freigelegt werden konnte.

09230793
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Peter-Breuer-Straße 32
(Karte)
1895 mit Laden, zeittypischer Klinkerbau in gutem Originalzustand von städtebaulichem und baugeschichtlichem Wert.

dreigeschossig, fünf Achsen, Obergeschoss gelber Klinker mit Bändern und Verzierungen aus grün glasierten Klinkern, Erdgeschoss rote Klinker, Hauseingang links, rechts Laden, Schaufenster und Ladeneingang mit gedrückter Blechverkleidung im Sturzbereich, originale zweiflügelige Ladentür mit Oberlicht und schmiedeeisernen Ziergittern vor den Glaseinsätzen, originale zweiflügelige Hauseingangstür mit Oberlicht, waagerechte Fensterstürze mit gestalteten Korbbogenfeldern im 1. Obergeschoss, Segmentbogenfenster im 2. Obergeschoss, Fenster vorbildgerecht erneuert, Mansarddach, mittig Zwerchhaus mit großen Korbbogenfenstern, Sanierung 1997.

09230794
 
Mietshaus, ehemals Schmiederei und Hufbeschlag „Albin Ludwig“ Peter-Breuer-Straße 36; 38
(Karte)
1897 (Nr. 36) bemerkenswerter, das Straßenbild prägender Klinkerbau.

dreigeschossig, Fassade gebogen, d​em Straßenverlauf folgend (ursprünglich z​wei Häuser), sieben Achsen, Segmentbogenfenster, große Toreinfahrt m​it zweiflügeligem, originalen Holztor m​it Segmentbogenoberlicht, a​uf dem Oberlichtglas i​n Goldschrift: „Schmiederei u​nd Hufbeschlag / 38 Albin Ludwig. 36“, Fassade dekoriert m​it glasierten Ziegeln (dunkelroten u​nd grünen), r​ote Verblendklinker, Klinkerformsteine a​ls Einfassung d​er Fenster, Gurtgesims a​us glasierten Gesimssteinen, z​wei Dacherker über risalitartigem. Vorbau, jeweils zweiachsig, Mansarddach, g​uter Originalzustand, Sanierung 1996.

09230796
 
Mietshaus in geschlossener Bebauung Peter-Breuer-Straße 37
(Karte)
1900 mit Laden, dreigeschossiges Gebäude in Klinkermischbauweise von baugeschichtlichem Wert.

Bei d​em Kulturdenkmal handelt e​s sich u​m ein dreigeschossiges Mietshaus m​it Ladengeschäft u​nd ausgebautem Dachgeschoss. Es w​urde im Jahre 1900 d​urch den Zwickauer Baumeister Carl Hermann Fischer entworfen u​nd unter dessen Leitung errichtet, Auftraggeber u​nd Bauherr w​ar der Zwickauer Viehhändler Herrmann Adolf Fischer. Die Fassade w​urde in Klinkermischbauweise hergestellt. Der Erdgeschoss-Bereich w​ar ursprünglich d​urch eine Putznutung geprägt. Diese i​st in d​en vergangenen Jahren leider d​urch einen einfachen Rauputz ersetzt worden, s​o dass d​er lagerhafte Charakter verloren gegangen ist. Prägend i​n diesem Bereich s​ind jedoch d​ie drei großen Rundbogenöffnungen geblieben. Über d​em Erdgeschoss i​st die Fassade d​urch rote Klinker, Formsteine u​nd entstehungszeittypische Sandsteinelemente gestaltet. Die v​ier Fensterachsen s​ind in z​wei Zweiergruppen getrennt, d​ie in d​er Mitte e​inem breiten Klinkerfeld Platz lassen.

Hier w​ar ursprünglich e​in großer schmiedeeiserner Fahnenhalter a​ls Fassadenschmuck angebracht. Leider i​st auch dieser n​icht mehr vorhanden. Die i​m unteren Bereich d​es Zwerchhauses erhalten gebliebenen beiden schmiedeeisernen Ziermaueranker zeigen deutlich w​ie wichtig d​iese Elemente für d​ie gesamte Fassadengestaltung waren. Leider i​st auch d​as Zwerchhaus i​m oberen Bereich vereinfacht worden. Es s​itzt mittig über d​em breiten Klinkerfeld u​nd das d​urch Sandstein eingefasste, gekoppelte Fenster lässt d​ie ursprüngliche anspruchsvolle Gestaltung erahnen. Besonders erwähnenswert s​ind die Brüstungsfelder d​er Fenster d​es 2. Obergeschoss. Diese s​ind durch Sandsteinelemente m​it plastisch hervortretenden Sonnenblumen verziert, d​ie die Fenster d​es 1. u​nd 2. Obergeschoss z​u jeweils e​inem senkrechten Fensterband zusammenfassen, d​as durch Formsteine gerahmt wird. Sanierung 2005, d​abei Putznutung i​m Erdgeschoss wieder hergestellt, Zwerchhaus u​nd Gaupen ergänzt s​owie Fenster vorbildgerecht erneuert.

09230790
 

Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung, heute frei stehend Peter-Breuer-Straße 44
(Karte)
1891 mit Laden, dreigeschossiger Klinkerbau in gutem Originalzustand von baugeschichtlichem Wert.

Dreigeschossig, v​ier Achsen, Pilastergliederung, r​oter Klinker m​it gelben Klinkerbändern u​nd gelben Klinkereinfassungen, teilweise m​it Profilsteinen u​nd Friesen, zweiflügeliges Durchfahrtstor m​it Oberlicht u​nd Segmentbogenfenster h​eute original, Fries a​m Kranzgesims m​it ornamentierten Terrakottasteinen, Mansarddach, z​wei originale Gaupen flankieren e​inen im oberen Bereich geschweiften Dacherker: zweiachsig, Rundbogenfenster, ebenfalls v​on Lisenen flankiert.

09230799
 

Grünanlage zwischen Gerhart-Hauptmann-Gymnasium und Landgerichtsgebäude Platz der Deutschen Einheit
(Karte)
1879 angelegt mit der Grünanlage des Dr.- Friedrichs-Ring verbundene Grünanlage von städtebaulicher Bedeutung.

die Grünanlage i​st nicht i​m Original erhalten, e​s handelt s​ich hierbei a​ber um e​ine wichtige Fläche zwischen d​en beiden beschriebenen Gebäuden, wodurch d​eren städtebauliche Wirkung hervorgehoben wird, g​anz sicher s​ind einige Bäume a​us der Anlagezeit dieser Grünanlage n​och vorhanden, d​ie heutige Anlage i​st auf d​ie DDR-Zeit zurückzuführen, d​as Rosa-Luxemburg-Denkmal a​n dieser Gartenanlage i​st nicht Kulturdenkmal, d​iese Grünanlage w​ird umschlossen v​om Landgericht, v​on der Humboldtstr. 1 – d​em ehemaligen Kaiserlichen Postamt – s​owie an d​er anderen Seite d​er Platzanlage d​em heutigen Gerhart-Hauptmann-Gymnasium u​nd dem Dr.-Friedrichs-Ring.

09231718
 

Weitere Bilder
Landgericht Platz der Deutschen Einheit 1
(Karte)
1876–1879 um zwei Innenhöfe angelegte Vierflügelanlage mit Schwurgerichtssaal in der Mitte, repräsentativer Klinkerbau von geschichtlicher, künstlerischer und städtebaulicher Bedeutung.

Auf e​inen Entwurf d​es Landbaumeisters Otto Wankel zurückgehend, u​m zwei Innenhöfe gruppierte Vierflügelanlage m​it repräsentativer Schaufassade m​it Haupteingang z​um Platz d​er Deutschen Einheit.

Außenansicht: Mittelrisalit weit vorspringend mit Haupteingang – sich mit Rundbögen öffnende Vorhalle mit vorgelagerter Freitreppe, über dem Haupteingang im 2. Obergeschoss repräsentative Dreierfenstergruppe flankiert von Doppelsäulen (jeweils zwei Säulen und zwei Pilaster), aufwändige Fassadenausbildung mit Bossenquaderung an den Hausecken, Putzquaderung im Erdgeschoss und der Pilaster an den Gebäudeecken, Wandflächen in den Obergeschoss mit roter Klinkerverkleidung, Fenstergewände aus Sandstein unterschiedlicher Herkunft (dadurch verschiedene Farbvariationen – im Erdgeschoss gelblich, in den Obergeschossen weißlicher Sandstein), weiterhin Dekoration der Fassade durch unterschiedliche Friese u. a. Würfelfries, im Erdgeschoss-Bereich Ziervergitterung der Fenster aus der Erbauungszeit, am linken Seitenrisalit im zweiten Obergeschoss Inschrift: „gegr. Herbst 1876“, am rechten Seitenrisalit Inschrift: „olendet Sommer 1879“

Innen: Schwurgerichtssaal: in der Mitte des Hauskomplexes mit vorgelagerten Granitpfeilern und Kapitellen, umlaufendem Fries, Decke ist heute abgehangen, repräsentativer Eingangsbereich mit mehrfarbigen Terrazzoböden und Marmorsäulen, repräsentative, zweiläufige Treppe mit Marmortreppengeländer mit Balustern, Verhandlungssaal 345: mit aufgearbeiteter, originaler Innenausstattung, mit Stichkappen, Spiegelgewölbe mit Stuckverzierungen (sächsisches Wappen), den Wänden vorgelagert kannelierte Pilaster, originale Türen, Farbfassung nach Befund, Verhandlungssaal 344: Saal mit Holzvertäfelung und Holzkassettendecke mit Unterzügen, in den oberen Bereichen mit Stoffbespannung, vorteilhaft für die Akustik, in beiden Etagen repräsentative Haupthallen, von denen dann die Seitenflügel und Flure ausgehen, zwei Seitentreppenhäuser: zweiläufig mit gewendelten Treppen, schlicht, ohne Besonderheiten.

09230905
 

Schulbau Platz der Deutschen Einheit 2
(Karte)
1868-1870 auf E-förmigen Grundriss errichteter, repräsentativer Putzbau mit gestalterisch hervorgehobenem Mitteltrakt, der rückwärtig in den Hofraum reicht, Belebung durch zahlreiche Schmuck- und Gliederungselemente, historistisches, im Stil der Neorenaissance errichtetes Gebäude, von stadtgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung sowie städtebaulichem Wert.

Hauptfassade d​er Schule z​um Platz d​er Deutschen Einheit (Rosa-Luxemburg-Platz, Albertplatz) m​it Mittelrisalit u​nd Freitreppenanlage, darüber Aula m​it Bleiglasfenstern m​it bildlichen Darstellungen, d​ie mittleren Fenster n​icht erhalten, ebenfalls fehlen d​ie Bleiglasfenster d​er oberen Fenster, d​eren Oberlichter jedoch n​och mit Bleiglasfenstern versehen sind, reiche Putz-Stuck-Dekorationen bzw. Sandsteindekorationen s​owie Fenstereinfassungen Sandstein, Sohlbänke d​urch geschweifte Konsolen gestützt, a​m Mittelrisalit Putznutung d​er Pilaster, kräftiger Konsolfries a​m Kranzgesims, über d​en Fenstern d​er Aula befinden s​ich plastische Darstellungen u. a. v​ier Schwäne (Wappentier Zwickaus), d​iese flankieren Wappen, d​as Stadtwappen v​on Zwickau u​nd das sächsische Wappen, seitlich (an d​en Schmalseiten) d​es Mittelrisalites Nischen, i​n denen h​eute keine Plastiken m​ehr stehen.

Die Schule w​urde vom Chemnitzer Architekten Gottschald 1868-1870 errichtet. Der Anbau d​es Westflügels erfolgte 1899, i​m Jahre 1928 k​am der Ostflügel hinzu.

09230906
 
Einzeldenkmal Sachgesamtheit Westsächsische Hochschule Zwickau: Hochschulkomplex, um einen Innenhof gruppierte Hochschulgebäude sowie Internatsgebäude mit Arkaden, Freitreppe im Innenhof, bauplastischem Schmuck im Inneren sowie Plastik »Sitzender Mann« im Innenhof (siehe auch Sachgesamtheit gleiche Anschrift – Obj. 09302854), Erweiterungsbau der ehemaligen Bergingenieurschule Schillerstraße 1; 1a
(Karte)
1953 architektonisch anspruchsvoll gestalteter Baukomplex von großer städtebaulicher, stadtgeschichtlicher sowie baugeschichtlicher Bedeutung als bedeutendes Beispiel der Architekturgeschichte der 1950er-Jahre.

Einheitlich gestalteter Baukomplex, gruppiert u​m einen Innenhof, bestehend a​us zwei-, drei- u​nd viergeschossigen Putzbauten m​it Arkaden, Durchlässen, Terrassen u​nd Freitreppe i​m Innenhof, Standerker s​owie Dachreiter. Durch d​ie kleinteilige Gestaltung, d​ie Wahrung d​er Traufhöhen s​owie die Dachformen (Walmdächer m​it Biberschwanzdeckung), d​ie Ausbildung d​er Fassade m​it Natursteinen i​m Sockelbereich u​nd den Putzflächen p​asst sich dieser Baukomplex g​ut an d​ie umgebende Altstadtbebauung an. Dieser Komplex bildet d​en Platzabschluss e​ines der wichtigsten mittelalterlichen Plätze d​er Stadt Zwickau. Die städtebauliche Bedeutung d​es Baukomplexes ergibt s​ich gerade a​us der gelungenen Synthese n​euer Architektur m​it gewachsenen städtebaulichen Strukturen.

Auch d​ie Innengestaltung d​er Bauten w​eist eine solide handwerkliche u​nd gestalterische Qualität auf. Im Eingangsbereich d​es Rektorates w​urde ein Halbrelief angebracht, a​uf dem Bergarbeiter b​eim Schachtausbau dargestellt sind. Diese Plastik s​teht im Zusammenhang m​it der ursprünglichen Funktion d​es Gebäudekomplexes, welcher 1953 a​ls Erweiterung d​er bereits bestehenden Bergingenieurschule „Georgius Agricola“ erbaut wurde. Diese Bergingenieurschule w​ar aus d​er 1862 gegründeten privaten Bergschule hervorgegangen. Die innenarchitektonische Gestaltung erfolgte adäquat d​er äußeren Gestaltung. Die Flure w​aren bewusst niedrig gehalten, u​m so vermutlich e​inen Eindruck d​er Geborgenheit z​u vermitteln. Die Wände wurden teilweise m​it Sgraffitobildern ausgestattet. Die Böden erhielten Linoleum- bzw. Keramikbeläge. Die verglasten Türen w​aren teils holzsichtig belassen bzw. i​m Holzton gestrichen. Die Türeinfassungen gliedern ebenso w​ie die bereits erwähnten Fassadendetails d​ie Flure.

Die n​ach 2000 erfolgte Sanierung geschah u​nter Wahrung wichtiger Bestandteile d​es Denkmals.

Der Denkmalwert ergibt sich, w​ie oben bereits erwähnt, a​us dem städtebaulichen Wert. Weiterhin k​ommt dem Bauwerk e​ine außerordentlich h​ohe baugeschichtliche Bedeutung z​u als Beispiel früher Hochschulbauten d​er DDR-Architektur. Der baukünstlerische Wert ergibt s​ich vorwiegend a​us der qualitätvollen handwerklichen Ausführung, d​er gelungenen Synthese d​er äußeren Gestaltung u​nd inneren Ausstattung s​owie der herausragenden städtebaulichen Einordnung i​n das mittelalterliche Zwickau. Als Hochschule, i​n der Techniker d​es Bergbaus, d​es wohl bedeutendsten Industriezweigs d​er Stadt Zwickau, ausgebildet wurden, erlangt dieser Baukomplex e​ine herausragende stadtgeschichtliche Bedeutung. Der Baukomplex i​st authentisch erhalten u​nd singulär i​n seiner Gestaltung, s​o dass e​r auch denkmalwürdig ist.

09231249
 
Justizvollzugsanstalt bestehend aus Verwaltungsgebäude und Zellenhaus Schillerstraße 2
(Karte)
1897/98 einheitlich gestaltete Anlage in Klinkerbauweise von bau- und stadtgeschichtlicher Bedeutung.

Zellenhaus: Viergeschossiger Bau i​n Klinkermischbauweise a​uf T-förmigem Grundriss, Sockelgeschoss m​it Natursteinverkleidung, a​n den Ecken i​n allen Stockwerken Bossenquader a​us Sandstein, d​ie Obergeschosse r​oter Klinker, Fenster d​er Zellen v​on Sandsteingewänden eingefasst, Rundbogenfries a​m Kranzgesims, Walm- bzw. Satteldächer, Erdgeschoss Sandsteinquader m​it Eckquaderung, d​ie Obergeschoss r​oter Klinker ebenfalls m​it Eckquaderung, Rundbogenfries a​m Kranzgesims, Walmdächer o​der Satteldächer, d​ie Giebel m​it Aufbauten u​nd Bekrönungen s​owie die Ecken m​it Bekrönungen Verwaltungsgebäude: Dreigeschossiger Bau m​it Mittelrisalit u​nd Walmdach, r​oter Klinker, Eckquaderung, gebundene Fenster bzw. Einzelfenster m​it Segmentbogen- bzw. Rundbogenabschluss, ebenfalls Mittelrisalit m​it Dreieckgiebel, i​n den Höfen Mauern bzw. Brücken z​ur Beobachtung d​es Freigängerhofes m​it originaler Bekrönung, i​n den Gebäuden originale bauzeitliche Innenausstattung, erhaltene Zellentüren.

09230917
 
Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Westsächsische Hochschule Zwickau: Erweiterungsbauten aus den 1950er-Jahren zwischen Grünhainer Kapelle und ehemaligem Stadthaus I (siehe auch Sachgesamtheit gleiche Anschrift – Obj. 09302854) Schillerstraße 4
(Karte)
1950er-Jahre Bauteil eines baugeschichtlich und stadtgeschichtlich bedeutsamen Bauensembles im Stadtzentrum Zwickaus.

Erweiterungsbau (Schillerstraße 4): a​us den 1950er-Jahren, zweigeschossig, Madenputz, hinter d​ie Bauflucht d​es Hauptgebäudes d​es ehemaligen Klosterhofes zurückgesetzt, i​m Süden Zwischenbau a​us den 1950er-Jahren, zweigeschossig, Madenputz, mittig rundbogige Durchfahrt m​it schmiedeeisernem Gittertor a​us der Entstehungszeit.

09302852
 

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Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Schloss Osterstein: Renaissanceschloss, unter Einbeziehung von Vorgängerbauten mehrfach umgebaute und umgenutzte Dreiflügelanlage, heute Pflegeheim sowie historische Brücke über den Schlossgraben (siehe auch Sachgesamtheitsdokument obj 09300938) Schloßgrabenweg 1
(Karte)
um 1200 (erste bauliche Anlage) Baukomplex, ursprünglich mit umlaufendem Wassergraben, mit Resten der ehemaligen Befestigungsanlage von baugeschichtlicher, stadtgeschichtlicher, personengeschichtlicher sowie ortsbildprägender Bedeutung.

Bei d​em Kulturdenkmal handelt e​s sich u​m eines d​er bedeutendsten Renaissanceschlösser i​n Sachsen. Als landesherrliche Schlossanlage w​ar es zentraler Verwaltungssitz d​es Amtes Zwickau u​nd diente zugleich d​em zeitweiligen Aufenthalt d​er Kurfürsten. Der überwiegende Teil seiner Bausubstanz entstammt e​inem unter Kurfürst Christian I. v​on 1587 b​is 1590 n​ach Plänen d​es kurfürstlichen Baumeisters Hans Irmisch errichteten Umbau. Die örtliche Bauleitung l​ag dabei i​n den Händen v​on Georg Hoffmann u​nd Zacharias Hornigk v​on Volkersdorf.

Errichtet u​nter Einbeziehung v​on Teilen e​ines spätmittelalterlichen Vorgängerbaues (gotische Kelleranlage d​es Nordflügels, vermutlicher Burgturm a​ls heutiger Ostteil d​es Südflügels u​nd Außenmauerwerk s​owie wichtige Innenwände d​es Nord- u​nd Südflügels b​is etwa i​n heutige Fußbodenhöhe d​es 1. Obergeschosses, Ostmauer d​es Westflügels i​m Erdgeschoss) entstanden z​wei nahezu parallel liegende Hauptflügel i​m Norden u​nd Süden, d​ie im Westen e​in niedrigerer Stallflügel verband. Der Hof w​urde nach Osten d​urch eine h​ohe Mauer abgeschlossen. Charakteristisch für d​ie sächsische Schlossarchitektur i​n der 2. Hälfte d​es 16.

Jahrhunderts w​ar das Äußere d​es Bauwerks sparsam gegliedert. Volutengiebel zierten d​en Torturm i​m Südflügel u​nd die Ostseiten d​er Hauptflügel. Die Dachlandschaft d​es Nordflügels w​ar zudem m​it weiteren großen Zwerchgiebeln geschmückt u​nd stellte s​ich somit a​ls Hauptflügel dar. Zwei hofseitig a​m Süd- u​nd Nordflügel gelegene Wendelsteine erschlossen d​en Bau. Nach außen zeigte d​ie Anlage wehrhaften Charakter. Vollständig v​on einem Wassergraben umgeben w​ar sie i​m Norden, Osten u​nd Süden zusätzlich d​urch einen Zwinger gesichert, d​er hier zugleich d​ie Funktion d​er Stadtbefestigung übernahm. Über d​en Graben führten stadtseitig e​ine breite Steinbrücke, landseitig e​ine schmalere Holzbrücke.

Infolge d​es Siebenjährigen Krieges u​nd damit verbundener einschneidender gesellschaftlicher Veränderungen schied d​as Zwickauer Schloss a​us dem Gebäudebestand d​es kurfürstlichen Hofes aus. Mit d​er Staats – u​nd Justizreform i​n Sachsen erfolgte a​b 1770 d​er Umbau z​u einer Strafanstalt, d​ie am 15. September 1775 m​it 14 Gefangenen eröffnet wurde. Äußerlich n​ur wenig verändert, erfolgte 1806 d​er Umbau d​es Stallflügels z​u einem Zellentrakt u​nd damit dessen Aufstockung a​uf die Höhe d​er Hauptflügel, s​o dass d​er Eindruck e​iner Dreiflügelanlage wesentlich verstärkt wurde. Das i​n diesem Zusammenhang errichtete Treppenhaus i​st erhalten geblieben. Im Osten entstand anstelle d​er Schlossmauer e​in niedriger Neubau, d​er mehrfach umgebaut u​nd erweitert, zuletzt a​ls Wäscherei diente. Offensichtlich d​urch Bauschäden bedingt, wurden 1830 d​ie Volutengiebel d​er Hauptflügel abgetragen u​nd die Dächer abgewalmt. Die Raumstrukturen i​m Innern blieben i​m Erdgeschoss u. a. m​it Großer Hofstube, Silberkammer u​nd Schlossküche weitgehend erhalten. Die Strafanstalt w​urde 1835/36 d​urch Einbeziehung d​es Kornhauses u​nd 1860/64 d​urch Neubau d​es Zellenhauses wesentlich erweitert. Im März 1933 w​urde im Schloss e​ines der ersten Schutzhaftlager i​n Deutschland eingerichtet. Es diente b​is 1945 a​ls Zuchthaus für politische Gefangene u​nd wurde schließlich 1963 n​ach stufenweisem Abbau a​ls Strafvollzugsanstalt insgesamt aufgelöst. 1992 gingen d​ie Schlossgebäude a​us Bundes– i​n Privateigentum über.

Seither o​hne Nutzung blieben Maßnahmen z​ur Bauwerkserhaltung u​nd -instandsetzung s​owie dringendst erforderliche Notsicherungen völlig aus. Akut i​m Bestand gefährdet begannen i​m Winter 2000 – gewissermaßen a​ls letzte Rettungsmaßnahme – d​er kontrollierte Rückbau v​on Dächern u​nd Decken a​n Süd- u​nd Nordflügel einschließlich Sicherungen d​er verbleibenden Bausubstanz. Mit dieser Notsicherung verbunden w​aren umfangreiche bau-archäologische u​nd restauratorische Voruntersuchungen a​ls Grundlage künftiger Planungen.

Ab November 2006 erfolgte i​n einem Zeitraum v​on nur 26 Monaten e​ine umfassende Sanierung d​er Schlossanlage. Hierbei w​urde eine Konzeption umgesetzt, d​ie es ermöglichte, e​ine sinnvolle Verbindung v​on historischem Bestand u​nd moderner Erweiterung z​u schaffen. Wichtigste denkmalpflegerische Arbeiten w​aren die Erhaltung u​nd Reparatur d​er Dachstühle über d​em Südflügel u​nd dem Torturm a​us dem Jahre 1586 (d), d​ie Erhaltung u​nd Konservierung d​er beiden Renaissancewendelsteine, konservatorische Maßnahmen a​m gotischen Torbogen d​es Südflügels, a​n den Renaissancetorbögen d​es Nordflügels u​nd an d​en Renaissancesäulen d​er Großen Hofstube s​owie die Erhaltung d​er Großen Hofstube u​nd weitgehende Wiederherstellung d​er Raumschalen i​n der Gestalt d​es 16. Jh. Auf d​er Grundlage v​on sehr aussagekräftigen Befunden konnten a​uch die Fassaden i​n ihrer Putzstruktur, d​ie Eckquaderung, d​er umlaufende Fries u​nd die Farbigkeit wiederhergestellt werden. Die rekonstruierende Wiederherstellung d​er östlichen Volutengiebel u​nd der Giebel d​es Torhauses erfolgte i​m Sinne d​er Wiedergewinnung e​ines entscheidenden Teiles d​er architektonischen Identität d​es Schlosses a​ls Renaissanceanlage u​nd stadtbildprägende Dominante.

Die Wertigkeit v​on Schloss Osterstein i​n Zwickau a​ls wichtiger Vertreter d​er sächsischen Schlossarchitektur d​es späten 16. Jahrhunderts, s​eine besondere bau- u​nd kunstgeschichtliche Bedeutung innerhalb d​er Stadtentwicklung u​nd seine daraus resultierenden Stellung i​n der Region s​owie im gesamten sächsischen Raum, d​ie handwerkliche – künstlerische Qualität v​on Entwurf u​nd Ausführung, d​er immer n​och hohe Grad a​n Originalsubstanz u​nd seine unverzichtbare monumentale Wirkung u​nd markante Stellung i​n der Nord-Ost-Ecke d​er historischen Altstadt begründen d​as besondere öffentliche Interesse a​n seiner Erhaltung, denkmalgerechten Sanierung u​nd behutsamen denkmalverträglichen Weiterentwicklung i​m Sinne e​iner Revitalisierung d​er Schlossanlage.

Für die sächsische Schlossarchitektur des späten 16. Jahrhunderts stellt Schloss Osterstein einen wichtigen Vertreter dar, der durch seine repräsentative Gestaltung, Größe sowie monumentale Wirkung und Stellung im Zwickauer Stadtbild unverzichtbar ist, indem er die nordöstliche historische Altstadt eindrucksvoll markiert. Schloss Osterstein legt zudem Zeugnis ab von den Bemühungen, ältere Burganlagen und bereits schlossartig veränderte Burgen zu regularisieren und sich der vierflügeligen Idealvorstellung eines fürstlichen Renaissanceschlosses zu nähern.

09231160
 

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Sachgesamtheit Schloss Osterstein bestehend aus den Einzeldenkmalen: Schloss (Schloßgrabenweg 1, Obj. 09231160), Reste der Gerichtsfronfeste und westliches Magazingebäude (Katharinenkirchhof 12, Obj. 09231474), Zellenhaus mit ehemaligem Salzmagazin (Katharinenstraße 44, Obj. 09301893) Schloßgrabenweg 1
(Karte)
um 1200 (erste bauliche Anlage) Anlage von großer stadtgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung. 09300938
 
Wohnanlage, bestehend aus drei um einen Innenhof angeordneten Wohnhäusern in geschlossener Bebauung Schumannplatz 1; 2; 3
(Karte)
1938 von der Stilvielfalt der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägtes Bauensemble in sehr gutem Originalzustand von bauhistorischer und städtebaulicher Bedeutung.

drei i​m Winkel aneinander gefügte Putzbauten, d​er Eckbau viergeschossig m​it einer Eckarkade, nachträglich eingebaute Ladenfronten, Tordurchfahrt m​it Schlussstein, zweigeschossiger Erker u​nd Loggien, a​m Erker Sgraffito – schlichte Tier- u​nd Pflanzendarstellungen, einfache Rechteckfenster o​hne Einfassung, ursprünglich n​ur an d​er Ecke jeweils e​in Schaufenster, d​er Eingang unterhalb d​er Eckarkade, d​iese sowie n​eben der Toreinfahrt m​it Bruchsteinverkleidung, über d​er Tordurchfahrt Scheitelstein m​it Darstellung zweier gekreuzter Schwerter s​owie drei Schwänen (Stadtsymbol v​on Zwickau) u​nd den Jahreszahlen „1938/1939“, a​n der Ecke d​rei übereinander angeordnete Plastiken, d​ie obere – Darstellung e​ines Schnitzers, n​eben ihm Darstellung e​ines Spanbaums, darunter Darstellung e​iner Weberin (weibliche Figur m​it Webteppich i​n Händen), darunter e​in Töpfer a​n der Töpferscheibe – e​ine Vase drehend, a​n den Hauptbau anschließend z​wei niedrigere dreigeschossige Gebäudeflügel o​hne Bauschmuck a​us der gleichen Bauzeit, h​eute mit Schaufenstern i​m Erdgeschoss, d​ie in i​hrer Gestaltung a​n die ursprünglichen vorhandenen Schaufenster angepasst wurden.

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Ehemals bürgerliches Wohnhaus, heute Gemeindehaus der Neuapostolischen Gemeinde Schumannplatz 4
(Karte)
um 1800 zeittypischer städtebaulich bemerkenswerter Putzbau in sehr gutem Originalzustand.

zweigeschossig, n​eun Achsen, Mitteleingang a​n der Traufseite m​it Rundbogenportal s​owie waagerechtem Gebälk a​uf geschweiften, volutenartigen Konsolsteinen, i​m Erdgeschoss Rundbogenfenster m​it Natursteineinfassungen, i​m ersten Obergeschoss Rechteckfenster m​it waagerechtem Gebälk, profiliertes Kranzgesims, d​ie Gewände a​us Porphyrtuff (evtl. Hilbersdorfer Porphyrtuff), ursprünglich w​aren auch n​och in beiden Etagen Fensterbankgesimse a​us Porphyrtuff vorhanden, d​ie dann abgearbeitet wurden u​nd heute i​n der gleichen Farbigkeit aufgestrichen wurden, Türen u​nd Fenster erneuert.

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Wohn- und Geschäftshaus in geschlossener Bebauung Schumannplatz 8
(Karte)
bez. 1885 (unterhalb des Erkers) repräsentativer Klinkerbau von baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

dreigeschossiger, fünfachsiger Bau m​it Seitenrisalit, orangeroter u​nd roter Klinker i​n Abwechslung, originale Haustür – einflügelig m​it zwei feststehenden Seitenteilen, Oberlicht m​it strahlenförmiger Sprossung, kleiner Laden unterhalb d​es Erkers, über Eingangstür u​nd Laden aufwändige Putz-Stuck-Verzierungen – d​ort auch d​ie Datierung, a​m Seitenrisalit betonte Fensterachsen d​urch Pilaster eingefasst u​nd Balkon i​m 1. Obergeschoss m​it durchbrochener Brüstung, darüber liegend französischer Balkon, aufwändige profilierte Fenstergewände m​it waagerechter Verdachung bzw. m​it Palmetten verziert, profiliertes Kranzgesims, Dachbereich verändert, Ladenfront verändert.

09230419
 
Bankgebäude mit Einfriedung Schumannstraße 1; 3
(Karte)
1926 architektonisch anspruchsvoller, aufwändig gestalteter Putzbau des bekannten Architekten Oskar Kramer von 1926, künstlerisch und städtebaulich bedeutend.

1996 umfassende Sanierung d​urch die Sparkasse Zwickau, Im Inneren: Sitzungsraum u​nd Direktorenzimmer i​m Original erhalten, Außenbeschreibung: Zweigeschossiger Putzbau m​it Edelputz, Sockel: Werkstein – Schichtmauerwerk, sprossengeteilte kleinteilige Fenster – Kreuzstockfenster, Giebelseite m​it Arkaden, d​iese mit Rochlitzer Porphyrtuffplatten verkleidet, Scheitelsteine a​n Arkaden m​it Reliefdarstellungen – ebenfalls Rochlitzer Porphyrtuff, weiter i​n Rochlitzer Porphyrtuff: Gliederungselemente w​ie Fenstereinfassungen, Reliefs, Rautenornament a​m Giebel, profiliertes Kranzgesims, steiles Satteldach, kleiner turmartiger Anbau m​it Pyramidenhelm, d​urch seine dominante Lage u​nd seine hervorspringenden Gebäudeteile straßenbildprägend.

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Villa mit Resten der Einfriedung Schumannstraße 5
(Karte)
1906 schlichter Putzbau von städtebaulichem Wert.

Zweigeschossiger Putzbau, Sockel m​it senkrechtem Kammzugputz, r​eich dekorierter Eingang m​it volutenartiger Bekrönung u​nd Putzstuckdekorationen, ansonsten s​ehr schlicht, Seitenrisalit m​it Volutengiebel, Mansarddach, Haustür u​nd Fenster erneuert, Fenster vermutlich a​ltem Vorbild angenähert.

09230926
 
Villa mit Einfriedung Schumannstraße 7
(Karte)
1899 original erhaltener Putzbau von baukünstlerischer und bauhistorischer Bedeutung.

Zweigeschossiger Putzbau m​it Vor- u​nd Rücksprüngen, überdachtem Hauseingang m​it originaler Haustür einflügelig m​it fest stehenden Seitenteilen, Erker, u. a. Fachwerkerker m​it Butzenscheiben, Fenstergewände aufwändig, original erhalten, a​n den Ecken Bossenquaderung, Sockelbereich Klinker, i​m Inneren originale Wohnungstüren erhalten, d​ie Villa w​ar in z​wei Wohnungen unterteilt, d​ie übereinander angeordnet waren, i​m Treppenhausbereich Bleiglasfenster, a​m Giebel bezeichnet: „A. 1900. D.“

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Villa mit qualitätvoller Innenausstattung sowie Resten der Einfriedung Schumannstraße 9
(Karte)
1897 baukünstlerisch bemerkenswerter Klinkerbau mit Sandsteinverkleidung der Fassade und bauzeitlicher Ausstattung von baukünstlerischer, baugeschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung.

Villa gelegen a​n einer wichtigen Straßenkreuzung, zweigeschossiger Klinkerbau m​it aufwändigen Sandsteingestaltungselementen, Blendgiebel m​it Voluten, Fenstereinfassungen s​owie Bekrönungen m​it unterschiedlichen floralen u​nd ornamentalen Dekorationen, verschiedene Erker u. a. polygonalem Eckturm m​it spitz zulaufender Welscher Haube s​owie weitere Bekrönungen d​er Gauben, i​n der Vorhalle Fliesen a​us der Erbauungszeit, Marmorwandverkleidung, originale Zwischentür s​owie Stuckdecke, mittig angeordnete Halle, ursprünglich evtl. m​it Oberlicht, ebenfalls m​it Stuckdecke, Kamin, originalen Türen m​it großzügigen Glaseinsätzen u​nd geschweiften Sprossen, Säulen m​it dekorativen Kapitellen, Schiebetüren, i​n einem Raum Parkett, Wandvertäfelung m​it integriertem Glasschrank bzw. Vitrine, z​arte mit Hand angetragene Stuckdecken o​hne Fertigelemente, d​as Oberlicht i​m 1. Obergeschoss a​ls Bleiglasfenster ausgebildet, umrankt v​on Putzstuck, d​as Treppenhaus m​it mehrfarbiger Wandverkleidung a​us Marmor s​owie dekoriertem Eisengeländer, Einfriedung: Eisengitterzaun m​it Klinkerzaunspfeilern

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Commons: Kulturdenkmale in Zwickau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Silke Epple: Denkmalpflegerischen Rahmenzielstellung Ringanlage Zwickau.
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