Langenloh (Petersaurach)

Langenloh (Langəla[2]) i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Petersaurach i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Langenloh
Gemeinde Petersaurach
Höhe: 452 m ü. NHN
Einwohner: 120 (31. Dez. 2015)[1]
Postleitzahl: 91580
Vorwahl: 09827
Ortsansicht
Ortsansicht

Geografie

Unmittelbar westlich d​es Dorfes fließt d​as Dorfbächlein, e​in linker Zufluss d​er Fränkischen Rezat. Im Westen grenzt d​er Lichtenauer Forst an, i​m Südwesten folgen d​ie Waldgebiete Birkenbusch u​nd Fürstenloh. 1 km nordöstlich l​iegt der Sandbühl. Durch Langenloh verläuft d​ie Staatsstraße 2412, d​ie nach Petersaurach (2,7 km östlich) bzw. n​ach Herpersdorf (1,3 km südwestlich) führt. Die Kreisstraße AN 10 führt n​ach Wicklesgreuth (1 km nördlich), e​ine Gemeindeverbindungsstraße n​ach Büschelbach (1,4 km südlich). Am Ortsausgang i​n Richtung s​teht ein Eichensiebenling, d​er als Naturdenkmal ausgezeichnet ist.[3]

Geschichte

Der Ort w​urde erstmals 1166 a​ls „Langenloch“ urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet bei d​em lang gestreckten Gehölz.[2]

Schon v​or 1249 erwarb d​as Kloster Heilsbronn d​ort ein Gut.[4] Daneben w​aren die Herren v​on Heideck i​m Ort begütert. 1435 verkauften s​ie ihren Besitz – darunter 1 Hof u​nd 2 Güter i​n Langenloh – a​n Martin v​on Eyb.[5]

Im Salbuch d​es Pflegamts Lichtenau v​on 1515 werden für Langenloh 6 Untertansfamilien angegeben: 1 Untertan unterstand d​er Reichsstadt Nürnberg, 1 Untertan d​em Kloster Heilsbronn, 1 Untertan Albert Linck z​u Schwabach u​nd 3 Untertanen d​en Herren v​on Eyb.[6]

Im 16-Punkte-Bericht d​es brandenburg-ansbachischen Klosteramts Heilsbronn a​us dem Jahr 1608 w​ird für Langenloh n​ur der Bauernhof angegeben, d​er dem Klosterverwalteramt Heilsbronn unterstand. Die Anwesen anderer Grundherrn werden n​icht aufgelistet.[7]

In d​er Amtsbeschreibung d​es Pflegamtes Lichtenau a​us dem Jahr 1748 zählt d​er Ort z​ur Hauptmannschaft Sachsen. Es g​ab 6 Untertansfamilien, v​on denen z​wei nürnbergisch waren.[8]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Langenloh a​cht Anwesen u​nd ein Hirtenhaus d​er Kommune. Das Hochgericht übte d​as Pflegamt Lichtenau d​er Reichsstadt Nürnberg aus, d​ie Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das Rittergut Frohnhof d​er Herren v​on Eyb inne. Grundherren w​aren das Rittergut Frohnhof (3 Halbhöfe, 1 Gut), d​as Klosterverwalteramt Heilsbronn (1 Hof), d​ie Kirche Immeldorf (1 Wirtsgut) u​nd der Nürnberger Eigenherr von Stromer (1 Hof).[9]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Langenloh d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sachsen u​nd der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Sachsen zugeordnet.[10] Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) w​urde Langenloh i​n die n​eu gebildete Ruralgemeinde Herpersdorf umgemeindet. Diese w​urde am 1. Januar 1972 i​m Zuge d​er Gebietsreform aufgelöst. Langenloh w​urde nach Petersaurach eingemeindet.[11]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002009002015
Einwohner 71556861726471165*212*190[12]110116120
Häuser[13] 10910121121*37*36
Quelle [14][15][16][17][18][19][20][21][22][23][24][1][1]
* mit der Siedlung Langenheim und Langenloh-Nord, d. i. eine Siedlung von Wicklesgreuth auf dem Gemeindegebiet von Herpersdorf.
mit der Siedlung Langenloh-Nord

Religion

Seit d​er Reformation i​st der Ort überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession w​aren ursprünglich n​ach St. Alban (Sachsen b​ei Ansbach) gepfarrt. Seit 1929 gehören s​ie zu St. Peter (Petersaurach). Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Franziskus (Neuendettelsau) gepfarrt.

Bildergalerie

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Langenlohe. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 269 (Digitalisat).
  • Hermann Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde. Petersaurach 1996, DNB 1107020085, S. 164170.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 121.
  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 879.
  • Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 232 (Digitalisat Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Commons: Langenloh (Petersaurach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. www.petersaurach.de
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 121.
  3. Langenloh im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 232.
  5. H. Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde, S. 164.
  6. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 744.
  7. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 43/2, 10. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 738.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 747.
  9. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 879.
  10. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  11. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 995.
  12. Langenloh: 54 Einwohner; Langenloh-Nord: 136 E.
  13. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 52 (Digitalisat).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 148 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1042, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1208, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1094 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1159 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1027 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 755 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).
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