Steinbach (Petersaurach)
Steinbach (umgangssprachlich: Schdāmba[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Petersaurach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Steinbach Gemeinde Petersaurach | |
---|---|
Höhe: | 360 (359–381) m ü. NHN |
Einwohner: | 117 (31. Dez. 2015)[1] |
Postleitzahl: | 91580 |
Vorwahl: | 09824 |
Im Ort |
Geografie
Das Dorf liegt im Steinbachtal. Dort fließt der Riedfeldgraben als rechter Zufluss in den Steinbach, der ein rechter Zufluss des Haselbachs ist, der wiederum ein rechter Zufluss der Bibert ist. Südlich des Ortes mündet der Tiefentalgraben als rechter Zufluss in den Steinbach. Südlich schließt sich der Haslacher Wald an, 0,75 km östlich liegt die Flur Tiefental.
Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Staatsstraße 2246 nördlich von Bruckberg (1,3 km nordwestlich), nach Großhaslach (2,6 km südlich) und die Kreisstraße AN 17 kreuzend nach Höfstetten (2,7 km).[3]
Geschichte
Im 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Ansbach von 1684 werden für Steinbach elf Mannschaften verzeichnet: Vier Anwesen unterstanden dem Hofkastenamt Ansbach, ein Anwesen den Herren von Eyb zu Bruckberg, ein Anwesen dem Geheimen Secretarius Wider und fünf Anwesen ursprünglich den Herren von Danngrieß zu Vach, jetzt Pfinzing. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[4]
In den Oberamtsbeschreibungen des Fürstentums Ansbach von Johann Georg Vetter aus dem Jahr 1732 wird der Ort folgendermaßen beschrieben: „Steinbach Ein Weyler, darinnen 4. Castenamt Anßpachische 1. zum Schloß Bruckberg gehöriger Unterthan und 6. Nürnberg Pfintzingsche Hintersaßen und 1. gemeines Hürtenhauß. Diese pfarren nach Großenhaßlach und geben den Zehenden denen Pfintzingern in Nürnberg. Die Gemeindsherrschaft gehört zum Schloß Bruckberg. Die hochfraischlich Hohe Obrigkeit aber, in das allhiesige Ober- und Castenamt Anßpach.“[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Steinbach 13 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das Hofkastenamt Ansbach aus, die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogtamt Bruckberg inne. Grundherren waren das Fürstentum Ansbach (Hofkastenamt Ansbach: 1 Höflein, 2 Halbhöfe, 2 Güter, 1 Mühlgut; Vogtamt Bruckberg: 1 Gut) und der Nürnberger Eigenherr von Haller (1 Hof, 2 Halbhöfe, 3 Güter).[6] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[7] Es gab zu dieser Zeit elf Untertansfamilien, von denen fünf ansbachisch waren.[8][9]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Steinbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Großhaslach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Großhaslach zugeordnet.[10] Diese wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in die Gemeinde Petersaurach eingegliedert.[7]
Ehemaliges Baudenkmal
- Haus Nr. 10 (ehemalige Brauerei): zweigeschossiger Bau, wohl noch des 17. Jahrhunderts mit zweigeschossigem Giebel, Fachwerkobergeschossen und Ladegaube; tonnengewölbter Keller mit gefasster Quelle[11]
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt, seit 1992 sind sie nach St. Franziskus (Neuendettelsau) gepfarrt.
Bildergalerie
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Steinbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 428 (Digitalisat).
- Hermann Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde. Petersaurach 1996, DNB 1107020085, S. 160–163.
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 176.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 143.
- Georg Paul Hönn: Steinbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 373 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Steinbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 535 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Band 2. Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8, S. 912.
Weblinks
- Steinbach auf der Website von petersaurach.de
- Steinbach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
- Steinbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Steinbach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- www.petersaurach.de
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 176.
- Steinbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 129, 3555. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 692.
- Zitiert nach H. Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde, S. 160.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 861 f.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 991.
- Johann Bernhard Fischer: Steinbach b. Brukberg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 25 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 428.
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 143. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 88 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 40 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1089 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1153 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1190 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1026 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 754 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).