Neumühle (Petersaurach)
Neumühle (umgangssprachlich: Naimíl[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Petersaurach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Neumühle Gemeinde Petersaurach | |
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Höhe: | 344 m ü. NHN |
Einwohner: | 2 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91580 |
Vorwahl: | 09824 |
Neumühle im Februar 2008 |
Geografie
Die Einöde liegt im unteren Tal des Steinbachs an einem Teilungsarm und am Fuß des rechten Talhangs, wenig vor der Bachmündung von rechts in den teils auch Haslach genannten Haselbach, der rechts in die Bibert fließt. Der zulaufende Gewässerzweig ist unmittelbar vor der Mühle zu einem etwa über 0,1 ha großen Teich angestaut.
Ein Anliegerweg führt zu einer Gemeindeverbindungsstraße (0,1 km), die nach Steinbach (1,1 km südöstlich) bzw. zur Staatsstraße 2246 (0,3 km westlich) zwischen Bruckberg (1 km südlich) und Kleinhaslach (1,5 km nördlich) verläuft.[3]
Geschichte
Erstmals namentlich erwähnt wurde die Mühle 1342 als „Neuwemül“.[2]
In den Oberamtsbeschreibungen des Fürstentums Ansbach von Johann Georg Vetter aus dem Jahr 1732 wird der Ort folgendermaßen beschrieben: „Neu Mühl Eine Castenamt Anßpachische Mühl, liegt unterhalb Pruckberg, ist nach Großenhaßlach gepfarret und des Zehendens befreyet, gehört sonst in die Steinbacher Gemeind, mit der Vogthey und Hochfreischl. Hohen Obrigkeit aber, in das allhiesige Ober- und Castenamt Anßpach.“[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Neumühle zur Realgemeinde Steinbach. Das Mühlgut hatte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Neumühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 1 des Ortes Steinbach.[5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Neumühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Großhaslach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Großhaslach zugeordnet.[7] Am 1. Mai 1978 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Petersaurach eingemeindet.[6]
Baudenkmal
- ehemalige Mühle, zweigeschossiger Satteldachbau, in Teilen Fachwerk, 1726 (?); Scheune, eingeschossiges Gebäude mit Steildach, Fachwerk, teilweise massiv, 18./19. Jahrhundert; Scheune, zweigeschossiger Satteldachbau, mit Fachwerkobergeschoss und Fachwerkgiebel, 19. Jahrhundert; Nebengebäude, zweigeschossiger Satteldachbau, 19. Jahrhundert; Einstufung als Baudenkmal von überregionaler Bedeutung aufgrund der Mehrfachnutzung der Wasserkraft als Kornmühle (oberschlächtig) und Walkmühle (unterschlächtig)
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt, seit 1992 sind sie nach St. Franziskus (Neuendettelsau) gepfarrt.
Literatur
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 140.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Weblinks
- Neumühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
- Neumühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Neumühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 140.
- Neumühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Zitiert nach Hermann Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde. Petersaurach 1996, DNB 1107020085, S. 161.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 912.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 991.
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1837, 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 63 (Digitalisat).
- Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, S. 135.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 40 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1089 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1153 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1189 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1026 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 754 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).