Korsztyn

Korsztyn (deutsch Korstein) i​st ein Ort i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört z​ur Gmina Grunwald (Landgemeinde Grünfelde) i​m Powiat Ostródzki (Kreis Osterode i​n Ostpreußen).

Korsztyn
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Korsztyn (Polen)
Korsztyn
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Ostróda
Gmina: Grunwald
Geographische Lage: 53° 32′ N, 20° 4′ O
Einwohner:
Postleitzahl: 14-107[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOS
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 542: DziałdowoUzdowo/DW 538DąbrównoFrygnowo/DW 537 →Abzweig Korsztyn← GierzwałdRychnowo/S 7 (E 77)
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Korsztyn l​iegt im südlichen Westen d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, 20 Kilometer südöstlich d​er Kreisstadt Ostróda (deutsch Osterode i​n Ostpreußen).

Geschichte

Hügelgräber i​n der Nachbarschaft wiesen darauf hin, d​ass schon i​n der Zeit v​or dem Deutschen Orden d​ie hiesige Gegend besiedelt war.[2] 1475 wurden z​u Kurzstein[3] v​om Hochmeister Heinrich Reffle v​on Richtenberg Ländereien a​n Jörge v​on Löben verpfändet. Zu Beginn d​es 17. Jahrhunderts gehörte d​as Gut Korstein e​inem Georg Birckhan u​nd kam i​m 18. Jahrhundert a​n die Reichsgrafen Finck v​on Finckenstein, d​ie 1830 i​n Insolvenz gingen. Stadtgerichtsdirektor Johann Heinrich Kern a​us Löbau i​n Westpreußen (polnisch Lubawa) ersteigerte e​s aus d​er Konkursmasse.[2]

1874 w​urde der Gutsbezirk Korstein i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Döhlau (polnisch Dylewo) i​m Kreis Osterode i​n Ostpreußen eingegliedert[4] u​nd im Jahre 1907 i​n den Amtsbezirk Groß Pötzdorf umgegliedert.[5]

Am 30. September 1928 verlor d​as Gut Korstein s​eine Eigenständigkeit u​nd kam z​ur Landgemeinde Geierswalde (polnisch Gierzwałd). Mit dieser Eingemeindung w​ar die Umgliederung i​n den Amtsbezirk Geierswalde verbunden.[6]

Als 1945 i​n Kriegsfolge d​as gesamte südliche Ostpreußen a​n Polen fiel, t​raf das a​uch Gut Korstein. Der Ort erhielt d​ie polnische Namensform „Korsztyn“ u​nd ist h​eute eine Ortschaft i​m Verbund d​er Gmina Grunwald (Landgemeinde Grünfelde) m​it Sitz i​n Gierzwałd (Geierswalde) i​m Powiat Ostródzki (Kreis Osterode i​n Ostpreußen), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Olsztyn, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren m​it Sitz i​n Olsztyn (Allenstein) zugehörig.

Kirche

Bis 1945 w​ar Korstein i​n die evangelische Kirche Tannenberg[7] i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union, außerdem i​n die römisch-katholische Kirche Gilgenburg[8] (polnisch Dąbrówno) i​m Bistum Ermland eingepfarrt.

Heute gehört Korsztyn evangelischerseits z​ur Kirche Olsztynek (Hohenstein), e​iner Filialkirche v​on Olsztyn (Allenstein) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen, katholischerseits z​ur Pfarrei Stębark i​m jetzigen Erzbistum Ermland.

Verkehr

Korsztyn l​iegt westlich d​er verkehrsreichen Woiwodschaftsstraße 542, d​ie von Działdowo (Soldau) b​is nach Rychnowo (Reichenau) m​it Anschluss a​n die Schnellstraße 7 führt. Eine Stichstraße zweigt v​on der Woiwodschaftsstraße a​b und führt direkt n​ach Korstyn. Eine Anbindung a​n den Bahnverkehr besteht nicht.

Einzelnachweise

  1. Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numerów Adresowych, 2013, S. 508 (polnisch)
  2. ostpreussen.net: Korsztyn - Korstein
  3. Dietrich Lange: Korstein, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  4. Rolf Jehke: Amtsbezirk Döhlau
  5. Rolf Jehke: Amtsbezirk Groß Pötzdorf
  6. Rolf Jehke: Amtsbezirk Geierswalde
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 497
  8. AGOFF: Kreis Osterode in Ostpreußen
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