Kolbsheim

Kolbsheim i​st eine französische Gemeinde m​it 973 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Bas-Rhin i​n der Region Grand Est (bis 2015 Elsass).

Kolbsheim
Kolbsheim (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Strasbourg
Kanton Lingolsheim
Gemeindeverband Eurométropole de Strasbourg
Koordinaten 48° 34′ N,  35′ O
Höhe 152–211 m
Fläche 3,40 km²
Einwohner 973 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 286 Einw./km²
Postleitzahl 67120
INSEE-Code 67247

Blick auf Kolbsheim

Geographie

Die Gemeinde liegt etwa zehn Kilometer westlich von Straßburg im Tal der Bruche, die südlich des Ortes vorbeifließt. Nachbargemeinden sind Ernolsheim-Bruche im Westen, Breuschwickersheim im Norden, Hangenbieten im Osten und Duppigheim im Süden.

Geschichte

Der Ort wurde erstmals 735 in einer Verkaufsurkunde des Klosters Murbach als Colobocisheim erwähnt. 1224 wird der Ort als Colbotesheim bezeichnet, 1357 als Kobolzheim.

Die Gemeinde Kolbsheim fusionierte a​m 1. Juni 1974 m​it Duppigheim. Seit d​em 1. Januar 1983 s​ind sie wieder eigenständige Gemeinden. Seit d​er Neuordnung d​er französischen Kantone i​m Jahr 2015 gehört d​ie Gemeinde z​um neu gebildeten Kanton Lingolsheim.

Wappen

Wappenbeschreibung: In Gold d​rei (2:1) r​ot gezungte schwarze Löwen

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920052017
Einwohner508509604635668765827948

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kirche Saint-Léger stammt aus dem Jahr 1768. Der auf dem Chor aufsitzende Turm ersetzte 1870 einen Dachreiter auf dem Kirchenschiff. Die Kirche ist eine Simultankirche, das heißt, beide großen christlichen Kirchen nutzen das Gebäude; der Chor gehört der katholischen Gemeinde, das Kirchenschiff den Protestanten. Die Kirche ist in das Inventar des französischen Kulturerbes eingetragen.[1]
  • Das Schloss Château de Kolbsheim wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts von der Straßburger Adelsfamilie Müllenheim (Linie Rechberg) errichtet und befindet sich unmittelbar neben der Kirche; seit 2006 steht es als Monument historique unter Denkmalschutz.[2]
  • Mehrere Fachwerkhäuser prägen das Ortsbild und sind ebenfalls das Inventar des französischen Kulturerbes eingetragen.
  • Die ehemalige Synagoge geht auf das 17. Jahrhundert zurück und wurde 1843 umgebaut. Sie zeugt vom Vorhandensein einer größeren jüdischen Gemeinde bis zum Zweiten Weltkrieg. 1865 waren von 585 Einwohnern 103 Katholiken, 358 Lutheraner und 124 Juden. Heute ist das Gebäude nach Umbau in den Jahren 1988/89 ein Wohnhaus.

Gemeindepartnerschaften

Kolbsheim i​st 1993 e​ine Partnerschaft m​it dem deutschen Nohra, e​inem Ortsteil v​on Grammetal i​n Thüringen eingegangen.[3]

Persönlichkeiten

  • Alphonse Kahn (1864–1927), Mitbegründer der Galeries Lafayette (mit Théophile Bader)[4]

Zwei Frauen, d​ie in d​er Frühzeit d​er anthroposophischen Bewegung gewirkt haben, s​ind in Kolbsheim geboren:

Die beiden Schwestern stammen a​us einer theosopisch eingestellten kinderreichen Familie, d​ie damals d​as Schloss i​n Kolbsheim bewohnte.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 409–412.
Commons: Kolbsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Monuments historiques: Kolbsheim, Saint-Léger
  2. Monuments historiques: Kolbsheim, Le château
  3. CC Les Châteaux, abgerufen am 19. Oktober 2016
  4. bader.htm Théophile Bader, Fondateur des Galeries Lafayettes, Dambach-la-Ville au Boulevard Haussmann
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