Kohlgrund (Bad Arolsen)

Kohlgrund i​st ein Stadtteil d​er Kleinstadt Bad Arolsen i​m nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Kohlgrund
Höhe: 270 (263–293) m
Fläche: 10,18 km²[1]
Einwohner: 184 (16. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 34454
Vorwahl: 02993
Luftbild (2013)
Luftbild (2013)

Geographische Lage

Kohlgrund l​iegt direkt a​n der Grenze z​u Westfalen i​m Norden d​es Stadtgebietes u​nd ist e​ines von v​ier Dörfern i​m Roten Land. Im Ort treffen s​ich die Landesstraße 3198 u​nd die Kreisstraße 66.

Geschichte

Der Ort w​urde erstmals i​m Jahre 1537 erwähnt u​nd gehörte z​um Amt Eilhausen d​er Grafschaft Waldeck. Der Ortsname w​ird von e​iner Köhlersiedlung abgeleitet. Bei Kohlgrund w​urde Holzkohle z​ur Verhüttung v​on Eisenerz i​m Orpetal produziert. Unterhalb d​es nahegelegenen Gutes Eilhausen arbeitete b​is ins 19. Jahrhundert d​ie größte Hütte d​er Gegend m​it vier Öfen.

Die a​lte Kirche v​on Kohlgrund w​urde im Hessenpark a​ls Kirche a​us Kohlgrund wiederaufgebaut.

Gebietsreform

Am 1. Juli 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Kohlgrund im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Arolsen eingegliedert.[2][3] Für Kohlgrund, wie für alle durch die Gebietsreform eingegliederten Gemeinden von Bad Arolsen, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Kohlgrund lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[5][6]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kohlgrund 204 Einwohner. Darunter waren 6 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 36 Einwohner unter 18 Jahren, 78 waren zwischen 18 und 49, 57 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 87 Haushalten. Davon waren 24 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 33 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 57 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[7]

Einwohnerzahlen

 Quelle: Historisches Ortslexikon[5]

  • 1541: 16 Häuser
  • 1620: 27 Häuser
  • 1650: 19 Häuser
  • 1738: 28 Häuser
  • 1770: 59 Häuser, 242 Einwohner
Kohlgrund: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2015
Jahr  Einwohner
1770
 
242
1800
 
?
1834
 
444
1840
 
423
1846
 
416
1852
 
513
1858
 
400
1864
 
439
1871
 
393
1875
 
383
1885
 
364
1895
 
374
1905
 
345
1910
 
338
1925
 
348
1939
 
313
1946
 
477
1950
 
443
1956
 
379
1961
 
324
1967
 
298
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
204
2015
 
184
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[5]; Stadt Bad Arolsen

Religionszugehörigkeit

 1895:372 evangelische (= 99,47 %), zwei katholische (= 0,53 %) Einwohner[5]
 1961:301 evangelische (= 92,20 %), 15 katholische (= 4,63 %) Einwohner[5]

Persönlichkeiten

  • Christian Heine (1867–1944), deutscher Landwirt und Politiker, 1900 bis 1933 Bürgermeister von Kohlgrund

Literatur

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. Bad Arolsen. Das vielseitige Heilbad am Twistesee stellt sich vor. (PDF; 308 kB) In: Pressemappe. Stadt Bad Arolsen, S. 11, archiviert vom Original am 19. Oktober 2016; abgerufen im Oktober 2018.
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 2. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408.
  4. Hauptsatzung. (PDF; 1,9 MB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Arolsen, abgerufen im März 2019.
  5. Kohlgrund, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 103;.
  8.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!
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