Bühle (Bad Arolsen)
Bühle ist der kleinste Stadtteil von Bad Arolsen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Bühle Stadt Bad Arolsen | |
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Höhe: | 311 (310–333) m ü. NHN |
Fläche: | 13,42 km²[1] |
Einwohner: | 91 (16. Dez. 2015)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 7 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 34454 |
Vorwahl: | 05696 |
Geographische Lage
Das Dorf Bühle liegt am Westrand des Naturparks Habichtswald im Langen Wald rund 9 km südöstlich der Arolser Kernstadt bzw. knapp 4,5 km westlich jener von Wolfhagen. Es befindet sich südsüdöstlich von Landau bzw. östlich von Volkhardinghausen, beides Arolser Stadtteile. Durch die Ortschaft fließt der Dusebach. Etwa 4 km (Entfernungen je Luftlinie) südlich steht das zur Bühler Gemarkung gehörende Schloss Höhnscheid.
Westlich von Bühle verläuft die Landesstraße 3198, welche in Nord-Süd-Richtung die Bundesstraße 450 bei Landau (zu Arolsen) mit der Bundesstraße 251 bei Freienhagen (zu Waldeck) verbindet. Von der L 3198 führen durch Bühle und dann weiter nach Wolfhagen die ineinander übergehenden Kreisstraßen 10 und 106.
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Bühle erfolgte unter dem Namen Bule im Jahr 1537 im Landregister des Graf Philipps III.[2][3] Das nahe Schloss Höhnscheid, in dem sich heute ein Tagungshotel befindet, wurde 1235 als Augustinerchorfrauenkloster genannt.
Am 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Bühle im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Arolsen eingemeindet.[4] Für Bühle, wie für alle durch die Gebietsreform eingegliederten Gemeinden, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Bühle lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][6]
- vor 1712: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Waldeck, Amt Landau
- ab 1712: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- ab 1807: Fürstentum Waldeck, Amt Landau
- ab 1815: Fürstentum Waldeck, Oberamt der Diemel (Sitz in Arolsen)
- ab 1816: Fürstentum Waldeck, Oberjustizamt der Diemel (Sitz in Rhoden)
- ab 1850: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (seit 1849), Kreis der Twiste
- ab 1867: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (Akzessionsvertrag mit Preußen), Kreis der Twiste
- ab 1871: Deutsches Reich, Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste
- ab 1919: Deutsches Reich, Freistaat Waldeck-Pyrmont, Kreis der Twiste
- ab 1929: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis der Twiste
- ab 1942: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bühle 90 Einwohner. Darunter waren 3 (3,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 12 Einwohner unter 18 Jahren, 36 waren zwischen 18 und 49, 21 zwischen 50 und 64 und 21 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 39 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 12 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 21 Haushaltungen leben keine Senioren.[7]
Einwohnerzahlen
- 1541: 6 Häuser
- 1738: 19 Häuser
- 1770: 21 Häuser, 141 Einwohner
Quelle: Historisches Ortslexikon[2]
Bühle: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1770 | 41 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 224 | |||
1840 | 204 | |||
1846 | 196 | |||
1852 | 231 | |||
1858 | 235 | |||
1864 | 221 | |||
1871 | 181 | |||
1875 | 165 | |||
1885 | 144 | |||
1895 | 127 | |||
1905 | 141 | |||
1910 | 138 | |||
1925 | 141 | |||
1939 | 136 | |||
1946 | 257 | |||
1950 | 248 | |||
1956 | 184 | |||
1961 | 140 | |||
1967 | 124 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 90 | |||
2015 | 91 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[7] |
Religionszugehörigkeit
- 1885: 126 evangelische (= 99,21 %), ein katholischer (= 0,79 %) Einwohner[2]
- 1961: 131 evangelische (= 93,59 %), 9 katholische (= 6,43 %) Einwohner[2]
Infrastruktur
- Bühle ist durch ein Anrufsammeltaxi an Bad Arolsen angebunden.
- Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.
- Bühle gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Landau.
Literatur
- Robert Wetekam: Bühle in Waldeck und seine Familien 1639–1964. Frankfurt am Main 1965 (= Waldecksche Ortssippenbücher 10)
- Literatur über Bühle nach Stichwort In: Hessische Bibliographie
Weblinks
- Stadtteil Bühle. In: Internetauftritt der Stadt Bad Arolsen.
- Bühle, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
Einzelnachweise
- Bad Arolsen. Das vielseitige Heilbad am Twistesee stellt sich vor. (PDF; 308 kB) In: Pressemappe. Stadt Bad Arolsen, S. 11, archiviert vom Original am 19. Oktober 2016; abgerufen im Oktober 2018.
- Bühle, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 5. Dezember 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Urkunde: HStAM Bestand 127 Nr. 3
- Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
- Hauptsatzung. (PDF; 1,94 MB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bad Arolsen, abgerufen im Mai 2021.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 103 .