King’s College London
Das King’s College London (umgangssprachlich King’s oder KCL) ist eine der angesehensten Hochschuleinrichtungen der Welt, eine der ältesten Universitäten des Vereinigten Königreichs sowie die reichste Universität von London. Es wurde 1829 gegründet und ist eines der zwei Gründer-Colleges der University of London.[7] Seinen Namen erhielt es nach der Schirmherrschaft (Royal Patronage) König Georgs IV. Die derzeitige Patronin ist Königin Elisabeth II.[8]
King’s College London | |
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Motto | Sancte et sapienter deutsch: Heilig und Weise |
Gründung | 1829 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | London |
Land | Vereinigtes Königreich |
Kanzlerin | Anne, Princess Royal (Kanzlerin der Universität London) |
Leitung | Evelyn Welch (Interim President & Principal 2021)[1][2], Christopher Geidt (Vorsitzender)[2] |
Studierende | 33.110 (2019/2020)[3] |
Mitarbeiter | 9.550 (2019/2020)[4] |
davon wissensch. | 5.485 (2019/2020)[4] |
Jahresetat | 1,002 Mrd. £ (2020–21)[5] Universität |
Stiftungsvermögen | 300,6 Mio. £ (2021)[5] |
Netzwerke | Russell-Gruppe Golden triangle European University Association Universität London |
Website | kcl.ac.uk |
Das College rangiert traditionell auf den vordersten Positionen in nationalen und internationalen Vergleichen und gehört somit zu den renommiertesten Universitäten weltweit. Insgesamt 14 Nobelpreisträger wurden am King’s College ausgebildet oder forschten an der Universität.[9] Derzeit sind 19 Mitglieder des House of Commons und 17 Mitglieder des House of Lords Absolventen des College.
Das King’s College ist Mitglied der Association of Commonwealth Universities und der Russell Group, einem Verbund der forschungsstärksten Universitäten des Landes. Darüber hinaus ist es Teil des sogenannten Golden triangle, einer Gruppe von prestigeträchtigen britischen Traditionsuniversitäten, die aus den Universitäten von Oxford, Cambridge sowie den Londoner Universitäten University College London, London School of Economics, Imperial College London und King’s College London besteht.[10] Des Weiteren unterhält das King’s College Kooperationen mit weltweit führenden Universitäten. Hierzu zählen unter anderem amerikanische Ivy League Universitäten, wie die Cornell University oder die University of Pennsylvania.
Besonderes Ansehen genießen die geistes-, rechts-, sozial- und humanwissenschaftlichen Fakultäten. Das an die Universität angeschlossene King's College Hospital belegte im Times Higher Education-Ranking des Jahres 2015/16 Platz 8 weltweit für Medizin und klinische Studien.[11] Es versorgt jährlich 1,5 Mio. Patienten in London.[12]
Campus
Das King’s College wurde genau neben Somerset House in der Londoner Straße Strand gegründet. Der Campus ist heute noch in Gebrauch. Das 1831 errichtete Gebäude wurde seitdem mehrfach erweitert und um das ursprüngliche Gebäude herum aufgebaut. Besonders hervorzuheben ist hierbei die 1864 von Sir George Gilbert Scott in gotisch-byzantinischem Stil entworfene College Chapel. Heute beherbergt der Strand Campus unter anderem die Fakultäten für Arts & Humanities, Law, Social Science & Public Policy und Natural & Mathematical Sciences sowie die Student’s Union.
Die Universität ist seitdem um mehrere Campus gewachsen: Guy’s Campus nahe London Bridge, St. Thomas’ Campus gegenüber den Houses of Parliament, Waterloo Campus, Hampstead Halls Campus und Denmark Hill Campus im Süden Londons. Die meisten King’s-Einrichtungen verteilen sich um das Ufer der Themse herum im Zentrum Londons.
Rankings
Das King’s College London belegte im QS World University Ranking 2015 den 15. Platz aller Universitäten weltweit. Im weltweiten Ranking des Times-Higher-Education-Ranking belegte sie 2022 den 11. Platz gemessen am wissenschaftlichen Einfluss.[13] Für das Studienfach Rechtswissenschaften sieht das QS World University Rankings das King's College London auf Platz 16 der Welt, für psychologische Studien auf Platz 12 weltweit.[14] Das an die Universität angeschlossene King's College Hospital belegte im Times Higher Education-Ranking des Jahres 2015/16 Platz 8 weltweit für Medizin und klinische Studien.[11]
Das Stiftungskapital ist das viertgrößte im Vereinigtes Königreich nach den Universitäten Oxford und Cambridge und das größte aller Universitäten in London.
Bekannte Alumni
- Desmond Tutu, südafrikanischer Geistlicher und Menschenrechtler
- Peter Higgs, britischer theoretischer Physiker und Nobelpreisträger
- Virginia Woolf, britische Schriftstellerin und Verlegerin
- John Keats, britischer Dichter
- Alain de Botton, britisch-schweizerischer Schriftsteller und Fernsehproduzent
- Greer Garson, britische Schauspielerin und Oscarpreisträgerin
- Dannie Abse (1923–2014), britischer Autor und Dichter
- Adewale Akinnuoye-Agbaje (* 1967), englischer Schauspieler
- Maruf al-Bachit (* 1947), Premierminister von Jordanien
- Martin Bashir (* 1963), britischer Journalist
- Abd ar-Rahman al-Bazzaz (1913–1973), irakischer Politiker
- Nikolaus Benke (* 1954), österreichischer Rechtswissenschaftler
- Godfrey Binaisa (1920–2010), Präsident von Uganda
- Joost de Blank (1908–1968), anglikanischer Theologe und Erzbischof von Kapstadt
- Kai Boeckmann (* 1964), deutscher Diplomat
- Alain de Botton (* 1969), Schweizer Schriftsteller und Journalist
- Ethelbert William Bullinger (1837–1913), britischer Theologe
- Michael Caplan (* 1953), britischer Kronanwalt
- George Leonard Carey (* 1935), em. Erzbischof von Canterbury
- Qui-Lim Choo, entdeckte Hepatitis C
- Arthur C. Clarke (1917–2008), britischer Schriftsteller
- William Kingdon Clifford (1845–1879), britischer Philosoph und Mathematiker
- Michael Collins (1890–1922), irischer Unabhängigkeitskämpfer
- Helen Cresswell (1934–2005), britische Schriftstellerin
- Quentin Crisp (1908–1999), britischer Autor und Entertainer
- Mike Dash (* 1963), walisischer Historiker
- John Deacon (* 1951), britischer Musiker
- Richard Doll (1912–2005), britischer Forscher
- John Dunwoody (1929–2006), britischer Politiker
- Havelock Ellis (1859–1939), britischer Sexualforscher
- John Evan (* 1948), britischer Musiker
- Cecil Scott Forester (1899–1966), englischer Schriftsteller
- Francis Galton (1822–1911), britischer Naturforscher und Schriftsteller
- John Eliot Gardiner (* 1943), britischer Dirigent und Chorleiter
- William Schwenck Gilbert (1836–1911), englischer Schriftsteller
- Calouste Gulbenkian (1869–1955), britischer Ingenieur
- Sydney Gun-Munro (1916–2007), Generalgouverneur von St. Vincent und den Grenadinen
- Radclyffe Hall (1880–1943), britische Dichterin
- Thomas Hardy (1840–1928), englischer Schriftsteller
- Frederic Harrison (1831–1923), britischer Jurist und Historiker
- Peter Higgs (* 1929), britischer Physiker und „Vater“ des sog. Higgs-Teilchens
- Thomas Hodgkin (1798–1866), britischer Arzt und Pathologe
- Frederick Gowland Hopkins (1861–1947), englischer Biochemiker und Mediziner
- Michael Houghton, entdeckte Hepatitis C
- Frederick Wollaston Hutton (1836–1905), englischer Geologe und Zoologe
- Simon Ings (* 1965), britischer Schriftsteller
- Derek Jarman (1942–1994), britischer Regisseur
- B. S. Johnson (1933–1973), englischer Schriftsteller
- John Keats (1795–1821), englischer Dichter
- Muhammad Zafrullah Khan (1893–1985), Außenminister von Pakistan
- Horace King (1901–1986), britischer Politiker
- Charles Kingsley (1819–1875), englischer Theologe
- Henry Kingsley (1830–1876), englischer Schriftsteller
- Glafkos Klerides (1919–2013), griechisch-zypriotischer Politiker
- Abdul Gadrie Koroma (* 1943), Jurist aus Sierra Leone
- Hannelore Kraft (* 1961), Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen
- Hanif Kureishi (* 1954), britischer Schriftsteller
- James Lowther, 1. Viscount Ullswater (1855–1949), britischer Politiker
- Andy Mackay (* 1946), britischer Musiker
- William Somerset Maugham (1874–1965), englischer Schriftsteller und Arzt
- Edward Walter Maunder (1851–1928), englischer Astronom
- Lee Moore (1939–2000), Premierminister von St. Kitts und Nevis
- Michael Morpurgo (* 1943), britischer Schriftsteller
- Sarojini Naidu (1879–1949), indische Dichterin
- Michael Nyman (* 1944), englischer Komponist
- David Owen, Baron Owen of Plymouth (* 1938), britischer Außenminister
- Tassos Papadopoulos (1934–2008), griechisch-zypriotischer Jurist
- Sir Lynden Pindling (1930–2000), Premierminister der Bahamas
- Richard Anthony Proctor (1837–1888), britischer Astronom
- Surendran Reddy (1962–2010), südafrikanischer Komponist und Pianist
- France-Albert René (1935–2019), Präsident der Seychellen
- Alliott Verdon Roe (1877–1958), britischer Luftfahrtpionier
- Steven P. Rose (* 1938), britischer Biologe
- John Ruskin (1819–1900), englischer Schriftsteller
- Isabel dos Santos (* 1973), die erste Dollar-Milliardärin Afrikas
- Khushwant Singh (1915–2014), indischer Autor und Journalist
- Louis Slotin (1910–1946), kanadischer Physiker und Chemiker
- Caroline Spurgeon (1869–1942), englische Literaturwissenschaftlerin
- Leslie Stephen (1832–1904), britischer Historiker
- Richard Sykes (* 1942), britischer Biochemiker
- Max Theiler (1899–1972), südafrikanisch-US-amerikanischer Biologe, Nobelpreis für Medizin (1951)
- Desmond Tutu (1931–2021), südafrikanischer anglikanischer Erzbischof, Friedensnobelpreis (1984)
- Isobel Waller-Bridge (* 1984), britische Bühnen- und Filmkomponistin
- Harold Watkinson, 1. Viscount Watkinson
- John Wolfe-Barry (1836–1918), englischer Bauingenieur
- Virginia Woolf (1882–1941), britische Schriftstellerin
Studenten
Von den 33.110 Studenten des Studienjahres 2019/2020 waren 20.825 weiblich und 11.715 männlich.[3] 2007 waren es 21.755 Studenten gewesen, 2014/2015 18.395 Frauen und 10.320 Männer und insgesamt 28.720 Studenten.[3] 2019/2020 kamen 19.065 Studenten aus England, 170 aus Schottland, 265 aus Wales und 4.400 aus der EU.[3] 19.370 der Studenten strebten 2019/2020 ihren ersten Studienabschluss an, sie waren also undergraduates. 13.740 arbeiteten auf einen weiteren Abschluss hin, sie waren postgraduates.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Website des King’s College London (englisch)
- King’s College London Department of Management (englisch)
- King’s College Student Union (englisch)
- Website des juristischen Dreiländerstudienganges zwischen der Université Paris II, dem King’s College London und der Humboldt-Universität Berlin
Einzelnachweise
- King’s appoints Professor Shitij Kapur as new President & Principal. In: News Centre. King’s College London, 27. Oktober 2020, abgerufen am 24. Mai 2021 (britisches Englisch).
- Our people. In: About. King’s College London, abgerufen am 24. Mai 2021 (englisch).
- Higher Education Student Statistics: UK: Where do HE students study? In: HESA > Open data > Students > Where do they study? > Students by HE provider. Higher Education Statistics Agency HESA, abgerufen am 16. Mai 2021 (englisch).
- Who's working in HE? In: HESA. Higher Education Statistics Agency HESA, abgerufen am 27. Februar 2021 (englisch).
- Financial Statements for the year to 31 July 2021. King's College London. Abgerufen am 3. Februar 2022.
- ANNUAL REPORT AND ACCOUNTS 2020-21. King’s College Hospital NHS Foundation Trust. Abgerufen am 16. Februar 2022.
- King's College London. Abgerufen am 13. Februar 2022 (englisch).
- Charities and Patronages. Abgerufen am 16. Januar 2022 (englisch).
- Nobel Laureates. In: About. King’s College London, abgerufen am 24. Mai 2021.
- Malcolm Grant, President of UCL: The future of the University of London: a discussion paper from the Provost of UCL (PDF; 231 kB) UCL. 2005. Abgerufen am 16. Juli 2013.
- World University Rankings 2015-2016 by subject: clinical, pre-clinical and health results. 14. Oktober 2015, abgerufen am 16. Februar 2022 (englisch).
- King's College Hospital NHS Foundation Trust: ANNUAL REPORT AND ACCOUNTS 2020-21. In: kch.nhs.uk. Abgerufen am 16. Februar 2022 (englisch).
- Times Higher Education: King's College London Rank 2022. Abgerufen am 16. Januar 2022.
- King's College London. Abgerufen am 16. Januar 2022 (englisch).