Kawasaki GPZ 900 R

Die Kawasaki GPZ 900 R i​st ein Motorrad d​es japanischen Herstellers Kawasaki. Das damals a​ls Superbike eingestufte Motorrad (heute e​her als Sporttourer) w​urde von 1984 (Modell A1) b​is 1993 (Modell A10) i​n Deutschland verkauft. International w​urde die GPZ 900 R a​ls erstes Motorrad v​on Kawasaki a​uch mit d​em Beinamen „Ninja“ verkauft, u​nd bildete d​ie Basis für e​ine Serie sportlicher Motorräder d​er Marke Kawasaki, d​ie bis h​eute (Stand 2021) diesen Namen tragen. In Deutschland folgte 1989 e​in Sondermodell „Limited Edition“.[1] In Japan w​urde das Fahrzeug b​is ins Jahr 2003 (Modell A16) weiterentwickelt.

Kawasaki GPZ 900 R Ninja

Das Nachfolgemodell w​ar ab d​em Jahr 1986 d​ie Kawasaki GPZ 1000 RX, d​ie häufig a​ls zu schwer u​nd unhandlich kritisiert wurde.

Technik

Leistungsdaten

Kawasaki GPZ 900 R
Kawasaki GPZ 900 R

Die Vorstellung war bereits 1983 auf der Rennstrecke Laguna Seca in Kalifornien. Tester aus allen Teilen der Welt waren voll des Lobes. Der Motor ist ein Reihen-4-Zylinder, ein 4-Takt-Motor. Er hat 4 Ventile pro Zylinder. Diese werden gesteuert von 2 obenliegenden Nockenwellen DOHC. Es ist also ein 16-Ventiler, mit einem Hubraum von 908 cm3. Die Maximalleistung unterscheidet sich je nach Ausführung, Land und Drosselung. Sie geht von 34 bis 115 PS bei 9500/min (In Deutschland gedrosselt auf 98 PS) Das Drehmoment ist 85 Nm bei 8500/min (für die 100-PS-Variante) Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bis zu 240 km/h. Der Motor ist flüssigkeitsgekühlt. Das Tankvolumen ist mit 22 l langstreckentauglich. Der Motor ist auf Normalbenzin (ROZ 91) ausgelegt. Das Getriebe verfügt über 6 Gangstufen. Das Leergewicht (trocken)ist 228 kg. Fahrfertig vollgetankt, mit Benzin, Motoröl und Kühlwasser kommen beim Modell 1984 beachtliche 257 kg auf die Waage.

Neuentwicklungen

  • Die Steuerkette wurde von Kawasaki von der Mitte des Zylinderblocks nach außen verlegt. Bis dahin war es üblich, bei einem Vierzylinder-Reihenmotor für Motorräder die Steuerkette für den Ventiltrieb zwischen dem zweiten und dritten Zylinder verlaufen zu lassen. Dadurch ergeben sich aber unterschiedliche Längen und Formen der einzelnen Einlass- und Auslasskanäle. Durch die Verlagerung der Steuerkette ganz nach außen ergaben sich für den Motor der GPZ 900 R für jeden der vier Zylinder gleiche Einlass- und Auslasskanäle. Durch die synchrone Einlass- und Auslassstruktur am Vergaser und Krümmer konnte die Leistung des 908 cm³ Motors gesteigert werden. Es gab noch weitere Vorteile der neuen Steuerkettenposition. Der Motor wurde etwas schmaler, weil die Steuerkette an der Außenseite weniger Platz einnimmt, als mitten im Zylinderblock.

Die Hinterradschwinge i​st also zentral i​m Rahmen gelagert u​nd nicht, w​ie bis d​ahin üblich, a​n beiden äußeren Seiten. Zusammen m​it der Luftunterstützung d​es Zentralfederbeins w​ar dies e​in Novum für Kawasaki. Zusätzlich i​st die Hinterradschwinge über d​ie Grundplatten d​er Fußrastenanlage m​it dem Rahmen verbunden, u​m die nötige Steifigkeit z​u erreichen. Der Vorteil dieser Lagerung d​er Hinterradschwinge ist, d​ass eine Endloskette a​m Motorrad eingebaut werden kann, o​hne die Hinterradschwinge auszubauen z​u müssen.

  • Exzenter an der Hinterradschwinge: Erstmals wurde bei der GPZ 900 R die Hinterachse nicht direkt mit der Hinterradschwinge verschraubt, sondern über separate Exzenter, die wiederum in der Schwinge gelagert waren. Der Vorteil dieser Exzenter ist, dass die Kette gespannt werden konnte; dazu mussten nur die Schrauben der Steckachse gelockert werden.

Außenwirkung

Mit e​inem bemerkenswerten Doppelsieg b​eim anspruchsvollen Tourist-Trophy-Rennen a​uf der ‚Isle o​f Man‘ untermauerte Kawasaki bereits i​m Debütjahr 1984 d​ie Leistungsfähigkeit d​es damals n​och unbekannten Sporttourers. Dieser Erfolg begründete d​ie heutige Ninja-Legende. Spätestens m​it dem Film „Top Gun“ erlangten d​ie giftgrünen Performance-Renner jedoch absoluten Kultstatus. Aufmerksamkeitsstark setzte Tom Cruise 1986 d​ie Kawasaki GPZ 900 R i​n Szene. Ihn selbst machte „Top Gun“ z​um erfolgreichsten Hollywood-Star seiner Generation.Nach nippon-classic Juli 2012

Problemstellen der Kawasaki GPZ 900 R

Der Steuerkettenspanner der ersten Modelle gilt als ein Problem der 900er Ninja. Hier hatte Kawasaki nachgebessert. Das Kraftfahrtbundesamt zählte Ende 2013 noch 3.700 Maschinen.

Literatur

  • Andi Seiler: Kawasaki: Motorräder seit 1965. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02727-5, Seite 80 (Reihe Typenkompass)

Einzelnachweise

  1. GPZ900R "Limited Edition"
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.