Karlfried Graf Dürckheim
Karlfried Graf Dürckheim (vollständiger Name: Karl Friedrich Alfred Heinrich Ferdinand Maria Graf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin) (* 24. Oktober 1896 in München; † 28. Dezember 1988 in Todtmoos im Schwarzwald) war ein deutscher Diplomat, Psychotherapeut und Zen-Lehrer. Zusammen mit Maria Hippius begründete er die Initiatische Therapie.
Frühe Lebensjahre (1896–1932)
Dürckheim wurde in München als Sohn von Friedrich Georg Michael Maria Graf Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin (1858–1939) und Sophie Evalina Ottilie Charlotte von Kusserow (1869–1959) geboren. Sein Großvater mütterlicherseits war der preußische Diplomat und Politiker Heinrich von Kusserow (1836–1900), dessen Mutter eine Tochter des jüdischen Bankiers Salomon Oppenheim war und der seinerseits Antonie Springer, eine Tochter des ebenfalls jüdischen Bankiers und Kaufmanns Ernst Springer, heiratete.
Dürckheim besuchte das Realgymnasium in Koblenz (Wohnort Schloss Bassenheim) und Weimar, schloss mit dem Notabitur ab und nahm als 18-Jähriger, am Ende als Leutnant, im Leibregiment der bayerischen Armee am Ersten Weltkrieg teil. Dabei erlebte er die Kämpfe bei Verdun ohne verwundet zu werden. 1919 kämpfte er in einem Freikorps gegen die Münchner Räterepublik. Er studierte in München zunächst Nationalökonomie, gefolgt von Philosophie und Psychologie. Er verkehrte in einem Intellektuellenkreis u. a. mit Ludwig Klages und Rainer Maria Rilke. In die Zeit der frühen 1920er Jahre beschäftigte er sich intensiv mit Religionswissenschaft und Religionspsychologie. Nach eigenen Angaben erfuhr er durch das Lesen des Dao-De-Jing eine Art Satori. Mit dem Ehepaar Weinhandl, dem Philosophen Ferdinand Weinhandl und der Schriftstellerin Margarete Weinhandl, begann er mystische Übungen und studierte Meister Eckhardt. Er übersiedelte mit ihnen nach Kiel und lebte dort in einer Wohngemeinschaft.
Einführung in östliches Gedankengut
Seine erste Frau Enja von Hattinberg (1888–1939), machte ihn mit dem Daodejing des chinesischen Philosophen Laozi (Laotse) bekannt:[1]
„Ich befand mich in der Werkstatt des Malers Willi Geiger in München. Meine zukünftige Frau, Frau von Hattinberg, saß auf dem Tisch, und neben ihr lag ein Buch... Ich kann es noch immer sehen. Ich schlug dieses Buch auf und las laut den elften Vers aus dem Daodejing von Laozi vor. Plötzlich geschah es! Ich hörte zu und ein Blitz fuhr durch mich hindurch. Der Schleier war zerrissen, ich war wach! Ich hatte gerade 'Es' erlebt. Alles existierte und nichts existierte. Eine andere Wirklichkeit hatte diese Welt durchbrochen. Ich selbst existierte und existierte nicht ... Ich hatte das erlebt, wovon in allen Jahrhunderten gesprochen wird: Menschen, egal in welchem Stadium ihres Lebens, haben eine Erfahrung gemacht, die sie mit der Kraft eines Blitzes traf und sie ein für alle Mal mit den Kreisläufen des Wahren Lebens verband.“
Meister Eckhart wurde für ihn sehr wichtig. „Ich erkenne in Eckhart meinen Meister, den Meister. Aber wir können uns ihm nur nähern, wenn wir das begriffliche Bewusstsein ausschalten.“[1]
Akademische Laufbahn
1923 promovierte er an der Universität Kiel in Psychologie mit der Arbeit „Erlebnisformen – Ansätze zu einer analytischen Situationspsychologie“.[1] Im gleichen Jahr heiratete er Enja von Hattingberg, mit der er 1924 für ein Jahr nach Italien ging, wobei die Eltern weiterhin für seinen Lebensunterhalt aufkamen. Ab 1927 war er als Assistent beim Begründer der zweiten Leipziger Schule und Ganzheitspsychologen Felix Krueger an der Universität Leipzig[2] angestellt, wo er am 17. Februar 1930 seine Habilitation abschloss. Durch die Weltwirtschaftskrise verloren seine Eltern das Familiengut in Steingaden. Von 1930 bis 1932 unterrichtete Dürckheim auch am Bauhaus Dessau auf dem Gebiet der Gestaltpsychologie.[3] 1931 erhielt er eine Professur an der Pädagogischen Akademie Breslau, nach deren Schließung 1932 in Kiel (1933 umbenannt in Hochschule für Lehrerbildung). In den 1930er Jahren war er mit Karl Haushofer, Else Lasker-Schüler, Paul Klee, Romano Guardini und Rainer Maria Rilke befreundet.
Zeit des Nationalsozialismus und Aufenthalt in Japan (1933–1944)
Im November 1933 unterzeichnete Dürckheim das Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler. In seinem 1934 erschienenen Aufsatz Zweck und Wert im Sinngefüge des Handelns[4] spricht er von der Wichtigkeit des Gliedseins als tragende Daseinsform des Selbst,[5] nur im Gliedsein, also im Handeln durch die Identifizierung mit der Gemeinschaft, könne es einen Wert des Daseins geben. Der Führer sei zudem für Dürckheim das „Glück der Deutschen“, der die Gefahr der „Verinnerlichung“ banne und den „Willen zur Wirklichkeitsbeherrschung“ stärke.[6]
1934 hielt er sich im Auftrag des Reichserziehungsministers Bernhard Rust sechs Monate lang zur Erkundung des Auslandsdeutschtums in Südafrika auf. Er wurde beauftragt die Auslandsdeutschen aufzufordern, sich nicht vom Nationalsozialismus abzuwenden.[7] Während seines Besuchs traf er sich heimlich mit dem Afrikaner Broederbond, um Mitglieder zu drängen, den nationalsozialistischen Idealen, einschließlich des Antisemitismus, zu folgen.[8]
Durch Kontakte zu Karl Haushofer wechselte Dürckheim 1935 als Mitarbeiter zu Joachim von Ribbentrop ins Büro Ribbentrop.[9] Er wurde Hitler vorgestellt und vermittelte später dessen Treffen mit Lord Beaverbrook. Nach den Nürnberger Gesetzen galt er als „Vierteljude“, weshalb er im Dezember 1937 von Ribbentrop entlassen wurde. Er blieb jedoch im Staatsdienst. Mit der von Rudolf Heß explizit festgelegten Aufgabe der Betreuung des Auslandsdeutschtums wurde er als assoziierter Mitarbeiter der Presseabteilung des Auswärtigen Amts 1938–1939 und 1940–1945 nach Japan geschickt.[10]
Erste Zen-Erfahrungen
Im Juni 1938 wurde er nach Japan entsandt, wo er bis 1947 lebte.[11] Bald nach seiner Ankunft in Japan lernte er den buddhistischen Gelehrten und japanischen Autor von Büchern über den Zen-Buddhismus Daisetsu Teitaro Suzuki kennen, der sein Denken tiefgreifend beeinflusste.[12] Er wurde ein begeisterter Schüler des Kyūdō, das vom Zen geprägten traditionellen japanische Bogenschießen, unter dem Meister Awa Kenzô (1880–1939), der auch den deutschen Philosophen Eugen Herrigel (1884–1955) unterrichtet hatte.[13]
Er begeisterte sich für die „soldatische Orientierung“ des Zen-Buddhismus, d. h. für die „Erziehungsnatur des Krieges“ im Sinne des Bushidō.
In Japan erlebte Dürckheim nach eigenen Aussagen ein weiteres Satori bei einer Teezeremonie, weswegen ihm der in Osaka tätige Japanologe Hermann Bohner 1941 seine Übersetzung von Zen-Worte im Tee-Raume widmete.
1940 starb seine Frau in Deutschland. Im Jahr darauf, nach „Berichterstattung“ in Berlin, war er erneut in Japan mit dem Auftrag, Kontakt mit japanischen Wissenschaftlern aufrechtzuerhalten und zur Erforschung der „Grundlagen der japanischen Erziehung“ beizutragen. In dieser Zeit machte er auch nationalsozialistische Propagandaarbeit in Japan. Er veröffentlichte auf Japanisch Neues Deutschland – deutscher Geist, Tōkyō 1942. Am Führergeburtstag hielt er eine zweistündige Rede zum Thema vor dem deutsch-japanischen Kulturinstitut in Kumamoto.
1944 wurde er mit dem Kriegsverdienstkreuz II. Klasse ausgezeichnet. „Das unermessliche Leiden, das heute in Deutschland ist, wird das deutsche Volk um eine Stufe höher bringen und noch mehr zu sich selbst, und tiefere Lebenseinstellungen gebären“, schrieb er in den letzten Kriegstagen an einen Freund.[14][15][16]
Neuanfang, Zen und Psychotherapie (1945–1988)
Nach dem Krieg wurde Tokio von den Amerikanern besetzt. Dürckheim tauchte in Karuizawa unter und wurde am 30. Oktober 1945 von Special Agent Robie Macauley vom US Counter-Intelligence Corps verhaftet.[17][18]
Er war 16 Monate lang im Sugamo-Gefängnis inhaftiert:
„Trotz allem war es eine sehr fruchtbare Zeit für mich. In den ersten Wochen hatte ich fast jede Nacht einen Traum, von denen einige meine zukünftige Arbeit vorwegnahmen. In meiner Zelle war ich von einer tiefen Stille umgeben. Ich konnte an mir arbeiten, und da begann ich, einen Roman zu schreiben. Meine Nachbarn warteten einfach darauf, dass jeder Tag verging. Diese Zeit der Gefangenschaft war kostbar für mich, denn ich konnte die Zazen-Meditation ausüben und stundenlang in Unbeweglichkeit verharren.“[19]
Er wurde vom Oktober 1945 bis Mai 1947 interniert.
Spirituelle Wiedergeburt
Dürckheim interpretierte seine Gefangenschaft als ein Initiationsereignis, das ihn auf eine spirituelle Wiedergeburt vorbereitete. Das „Konversionserlebnis“ wurde später, auch unter dem Einfluss des Werkes von Julius Evola, zu einem wesentlichen Element von Dürckheims Psychotherapie: „Eine wirkliche Veränderung findet immer dann statt, wenn das Individuum das Übernatürliche erfährt, was den Sinn des Lebens um 180 Grad verändert und die Achse von der Mitte der natürlichen menschlichen Existenz zu einem übernatürlichen Zentrum verschiebt.“[20]
Er wurde, wie alle nach 1933 in Japan angekommenen Deutschen, von der amerikanischen Besatzungsmacht 1947 repatriiert. In Deutschland traf er die verwitwete Maria Hippius wieder, zu der er 1948 nach Todtmoos zog und die seine zweite Lebenspartnerin wurde. In München machte er bei Gustav Richard Heyer seine psychotherapeutische Lehranalyse. In Rütte (einem Ortsteil von Todtmoos) erhielt das Paar 1951 günstig ein Haus, das sogenannte „Doktorhaus“, wo Heilbehandlungen stattfanden. Es wurde die Existentialpsychologische Bildungs- und Begegnungsstätte, Schule für Initiatische Therapie der „Rütte-Arbeit“.[21]
Die Initiatische Therapie
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte Dürckheim die Initiatische Therapie.[22] In dieser Therapieform verschmolz er mehrere psychologische Richtungen. Zum einen zeigt er sich hierin beeinflusst von der Tiefenpsychologie (Dürckheim absolvierte seine Lehranalyse bei einem Schüler von Alfred Adler), insbesondere der analytischen Psychologie von Carl Gustav Jung. Dürckheim ist in seiner therapeutischen Praxis sehr viel leibbezogener als Jung, womit er die durch Wilhelm Reich mitbegründete Körperpsychotherapie nachvollzieht. Er ähnelt in diesem Bemühen dem Psychologen Fritz Perls mit seiner Gestalttherapie. Wie bereits in der analytischen Psychologie Jungs und im Psychodrama von Jacob Levy Moreno, baut Dürckheim auch Elemente der bildenden Kunst (Tonerdearbeit, Tuschezeichnungen) und Dramatik (Rollenspiele) in seine Therapieform mit ein. Abgesehen von diesen psychologischen Quellen soll Dürckheim in der Ausformung seiner initiatischen Therapie auch vom italienischen Kulturphilosophen, Esoteriker und Vordenker des Faschismus Julius Evola beeinflusst worden sein.
Gemeinsam mit seiner Ehefrau Maria Hippius baute Dürckheim seine initiatische Therapie zu einem eigenen Therapiekonzept aus. Er errichtete zusammen mit Hippius in Rütte die „Existentialpsychologische Bildungs- und Begegnungsstätte“. Gleichzeitig begann er eine rege Publikationstätigkeit zum Thema Zen.
Eine Schülerin von ihm und Maria Hippius, die sich ausdrücklich zur initiatischen Therapie bekannte, war die 1939 von Prag aus nach Ecuador emigrierte Schauspielerin, Psychologin und Psychotherapeutin Vera Kohn, die sich zwischen 1957 und 1961 in Rütte einer Therapie und Ausbildung unterzogen hatte.[23]
Die initiatische Therapie ist umstritten: der Japanologe Achim Seidl, der gemeinsam mit Dürckheim ein Buch verfassen sollte, warf diesem vor, dass seine abgehobene Sprache kaum noch etwas mit der Einfachheit des Zen zu tun habe.
Zen und Meditation
Wie Hugo Makibi Enomiya-Lassalle trug Dürckheim zur Verbreitung des Zen und der Zen-Meditation (Zazen) in Deutschland bei, indem er Meditationslehrer ausbildete.
1958 lernte Dürckheim den englischen Religionsphilosophen Alan Watts kennen, der ihn als „...einen wahren Edelmann - unbewusst und durch eine lange Tradition perfekt in Sprache und Höflichkeit - Keyserlings Ideal des Grandseigneurs“[24] beschrieb.
Karlfried Graf Dürckheim, der stark vom Zen-Buddhismus beeinflusst wurde, bekräftigt, dass er einem christlich-mystischen Ansatz nahe bleibt, der dem von Meister Eckhart ähnelt, den er als seine Referenz betrachtet. Über den Buddhismus hinaus sieht er den Geist und die Vorgehensweise des Zen als universell an. Er hebt die Ähnlichkeit der Erfahrungen dieser Spiritualitäten hervor. Für Ihn sind die Meditationsübungen der Schlüssel zur spirituellen Veränderung:
„Die Übung hat einen doppelten Zweck: den Einzelnen auf die Möglichkeit einer Seins-Erfahrung vorzubereiten und auf seine Verwandlung in einen Zeugen dieser in ihm erwachenden Erfahrung. Denn Erleuchtung macht noch keinen Erleuchteten! Je mehr ich in die Erfahrung und die Weisheit der buddhistischen Praxis eindrang, desto deutlicher wurde, dass hier ein universelles Verständnis des Menschen und seiner Möglichkeiten vorlag. Es handelte sich um eine Vision, die unter Berücksichtigung der Befreiung und Erlösung des Menschen durch Gesundheit, Tüchtigkeit und soziale Treue den Menschen in seinem tiefsten Wesen erfasste, dessen Erfahrung und Integration auch die Bedingungen für die Entwicklung seines wahren Selbst waren“.[1]
„Was mich an Zen interessiert hat, ist nicht der buddhistische Inhalt, sondern das universelle Prinzip, das dieser besondere Inhalt offenbart. Warum Zen und nicht ein anderer Zweig am Baum des Buddhismus? Weil die Philosophie des Zen zweifellos diejenige ist, die die menschliche Grundlage eines religiösen Lebens am direktesten berührt, und auch weil Zen einen Weg vorschlägt, der der Realität des Abendländers nahe kommt. Wenn ich mich am Zen festhalten konnte, so ist dies sehr wahrscheinlich auf meine Verbundenheit mit Meister Eckhart zurückzuführen“.[25]
Seit 1970 erblindete er allmählich. 1985 schloss er die formelle Ehe mit Maria Hippius. Langsam setzte die öffentliche Anerkennung ein, z. B. durch die Ehrenbürgerschaft von Todtmoos. Ein Fernsehfilm würdigte ihn im ZDF. Dabei setzte er die Arbeit mit Meditationen und Vorträgen fort. Dürckheim starb 1988 nach langem Leiden im Alter von 92 Jahren in Rütte. Er liegt in der Familiengruft der Familie Dürckheim-Montmartin in der Johanneskapelle in Steingaden begraben.
Auszeichnungen
- Kriegsverdienstkreuz, 2. Klasse (1944)
- Humboldt-Plakette als Ehrengabe (1971)
- Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1977)
Nachwirkungen
Während Dürckheims Einsatz für eine überkonfessionelle Seelsorge heute kaum noch bekannt ist, zählt er neben Roberto Assagioli und Stanislav Grof zu den Klassikern der Transpersonalen Psychologie. Durch seinen Beitrag zu Band XV Transzendenz, Imagination und Kreativität des mehrbändigen, im Kindler Verlag erschienenen Werks Die Psychologie des 20. Jahrhunderts hat er seinen eigenen Platz in der Psychologiegeschichte des 20. Jahrhunderts erhalten.[26]
Schriften
- Zweck und Wert im Sinngefüge der Handelns. In: Blätter für Deutsche Philosophie. Band 8, Heft 3, 1934, S. 217–234.
- Transzendenz als Erfahrung. O. W. Barth, Weilheim/Obb. 1966.
- Überweltliches Leben in der Welt: Der Sinn der Mündigkeit. O.W. Barth, Weilheim/Obb. 1968.
- Übung des Leibes auf dem inneren Weg. Lurz, München 1981, ISBN 3-87501-057-4.
- Der Alltag als Übung. Vom Weg zur Verwandlung. Huber, Bern 1983, ISBN 3-456-30070-0.
- Japan und die Kultur der Stille. Barth, München 1984, ISBN 3-502-64150-1.
- Zen und wir. Barth, München 1984 (zuvor auch bei Fischer, Frankfurt am Main).
- Mein Weg zur Mitte. Gespräche mit Alphonse Goettmann. Herder, Freiburg i. B. 1986, ISBN 3-451-08129-6.
- Sportliche Leistung, menschliche Reife.;Weitz, Aachen 1986, ISBN 3-925177-03-5.
- Ton der Stille. Weitz, Aachen 1986, ISBN 3-925177-05-1.
- Der Weg, die Wahrheit, das Leben. Gespräche über das Sein mit Alphonse Goettmann. Barth, München 1988, ISBN 3-502-67161-3.
- Mächtigkeit, Rang und Stufe des Menschen. Aurum, Freiburg i. B. 1988, ISBN 3-591-08057-8.
- Überweltliches Leben in der Welt. Der Mensch im Zeichen der Ganzwerdung. Weitz, Aachen 1989, ISBN 3-925177-07-8.
- Erlebnis und Wandlung. Grundfragen der Selbstfindung. Barth, München 1990, ISBN 3-502-67169-9.
- Der Weg ist das Ziel. Gespräch mit Karl Schnelting in der Reihe „Zeugen des Jahrhunderts“. Hrsg. von Ingo Hermann, Lamuv, Göttingen 1992, ISBN 3-88977-301-X.
- Im Zeichen der großen Erfahrung. mvg, München 1993, ISBN 3-478-08448-2.
- Von der Erfahrung der Transzendenz. Herder, Freiburg i. B. 1993, ISBN 3-451-04196-0.
- Das Tor zum Geheimen öffnen. Herder, Freiburg 1995, ISBN 3-451-04027-1.
- Auf der Suche nach dem inneren Meister: ausgewählte Texte. Hrsg. von Gerhard Wehr, Kösel, München 1996, ISBN 3-466-20411-9.
- Im Silberstrom des Seins: das Karlfried-Graf-Dürckheim-Lesebuch. Hrsg. von Ludger Hohn-Kemler, Herder, Freiburg i. B. 1996, ISBN 3-451-23654-0.
- Ton der Stille. Weitz, Aachen 1997, ISBN 3-925177-05-1.
- Der Ruf nach dem Meister: Die Bedeutung geistiger Führung auf dem Weg zum Selbst. Barth, München 2001, ISBN 978-3-426-29114-6.
- Vom doppelten Ursprung des Menschen. Herder, Freiburg i. B. 2001, ISBN 3-451-05141-9.
- Untersuchungen zum gelebten Raum. Hrsg. von Jürgen Hasse, Institut für Didaktik der Geographie, J.-W. Goethe-Universität, Frankfurt am Main 2005 (Selbstverlag), ISBN 3-921779-24-3.
- Durchbruch zum Wesen: Aufsätze und Vorträge. Huber, Bern 2008, ISBN 3-456-84302-X.
- Meditieren – wozu und wie: Die Wende zum Initiatischen. Nordländer, Rütte 2009, ISBN 978-3-937845-24-1.
- Vom doppelten Ursprung des Menschen. Nordländer, Rütte 2009, ISBN 978-3-937845-25-8.
- Wunderbare Katze und andere Zen-Texte. Barth, München 2011, ISBN 978-3-426-29115-3.
- Hara: Die energetische Mitte des Menschen. Barth, München 2012, ISBN 978-3-426-29208-2.
Bücher auf Japanisch:
- 民族性と世界観; Tokio 1940
- 独逸精神の造形的表現; Tokio 1942 (Atorie-sha), 190 S.; zgl. dt. als: Japanisch-Deutschen Kultur-Institut Niigata (Hrsg.); Neues Deutschland deutscher Geist – eine Sammlung von Aufsätzen; [Tokyo : Sansyusya], 1942, 170 S.
- 世界新秩序の精神 : 日獨友好關係の形而上的基礎; Tokio 1943
- マイステル・エックハルト - 獨逸的信仰の本質; Tokio 1943, 200 S.
- ますらをの道 : 苦難の時代に處して発憤するの辭, Tokio 1944, 75 S.
- 欧羅巴文化の神髄 - 地球哲学的考察; Tokio 1944
Anmerkung: Die aufgeführten Titel in japanischer Sprache sind nur in Japan bibliographisch erfasst. Seine Personenkennung (著者名典拠ID) der „National Diet Library“ ist: 00465198
Tonträger
Audiocassetten
- Wann ist der Mensch in seiner Mitte, Vortrag vom 3. März 1968 (50 Minuten)
- Was bedeutet „präsent-sein“ in den drei „Dimensionen des Seins“, Vortrag vom 26. Juni 1971 (83 Minuten)
- Weg – Kultur im Osten. Werk – Kultur im Westen (Vortrag, gehalten am 13. Januar 1973, 58 Minuten, ISBN 3-924802-11-4.) Edition Neptun (Nr. 18)
- Licht und Dunkel auf dem Weg zum eigenen Selbst (Vortrag, gehalten im Oktober 1983, 74 Minuten, ISBN 3-924802-11-4.) Edition Neptun (Nr. 27)
CDs
- Der richtige Umgang mit den Dingen als Möglichkeit der Übung auf dem Weg; Vortrag von Karlfried Graf Dürckheim vom 6. Dezember 1969, Agarone: ISIOM, 1993, ISBN 88-85151-32-9.
- Der Körper, den ich habe – der Leib, der ich bin; CD, Vortrag von Karlfried Graf Dürckheim vom 27. April 1983, Agarone: ISIOM, 1993 , ISBN 88-85151-30-2.
- In der Begegnung mit dem Osten begegnen wir unserem Schatten; Vortrag vom 8. Juli 1973 Agarone: ISIOM, 1993, ISBN 88-85151-31-0.
Literatur
- Maria Hippius – Gräfin Dürckheim: Geheimnis und Wagnis der Menschwerdung. Oratio Verlag, Schaffhausen 1998.
- Rudolf zur Lippe (Hrsg.): Kultur der Stille. Karlfried Graf Dürckheim – ein Lehrer des Zen im Westen. Weitz, Aachen 1997, ISBN 3-925177-41-8.
- Pieter Loomans (Hrsg.): Licht und Schatten der Meister. Karlfried Graf Dürckheims Propagandatätigkeit und C. G. Jungs Thesen in der NS-Zeit. Gießen 2020.
- Rüdiger Müller: Wandlung zur Ganzheit. Die Initiatische Therapie nach Karlfried Graf Dürckheim und Maria Hippius. Herder, Freiburg im Breisgau u. a. 1981, ISBN 978-3-451-19420-7.
- Christian Ottemann: Initiatisches Christentum. Karlfried Graf Dürckheims Lehre vom „initiatischen Weg“ als Herausforderung an die evangelische Theologie. Peter Lang, Frankfurt am Main 1990. Zugleich Dissertation Universität Hamburg 1989.
- Josef Robrecht (Hrsg.): Der Mensch als Zeuge des Unendlichen. Karlfried Graf Dürckheim zum 100. Geburtstag. Novalis, Schaffhausen 1996, ISBN 3-7214-0674-5.
- Victor Trimondi, Victoria, Trimondi: Hitler–Buddha–Krishna. Ueberreuter, Wien 2002, ISBN 3-8000-3887-0. Gibt dessen NS-Verstrickung detailliert wieder.
- Brian Victoria: Zen, Nationalismus und Krieg. Eine unheimliche Allianz. Theseus, Berlin 1999, ISBN 3-89620-132-8 (Studie über die Allianz von japanischem Zen-Buddhismus, Nationalismus und Militarismus in der Zeit von 1868 bis 1945).
- Hans-Joachim Bieber: SS und Samurai. Deutsch-japanische Kulturbeziehungen 1933–1945 (= Monographien aus dem Deutschen Institut für Japanstudien. Band 55). Judicium-Verlag, München 2014. (Faktenreiche Abschnitte zu Dürckheims Wirken in Sinne seines Verständnisses der NS-Ideologie in Japan.)
- Gerhard Wehr: Karlfried Graf Dürckheim – Ein Leben im Zeichen der Wandlung. München 1988.
Weblinks
- Der Weg zum inneren Geheimnis (Videoclip)
- Literatur von und über Karlfried Graf Dürckheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Existentialpsychologische Bildungs- und Begegnungsstätte, sowie das Rütte-Forum in Todtmoos-Rütte
- Das ihm durch den Übersetzer Hermann Bohner gewidmete Buch von Sōtei Akaji: Zen-Worte im Tee-Raume (茶道掛物禅語道訳, Chashitsu-Kakemono Zengo). Tōkyō: Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens; Leipzig: Kommissionsverlag von O. Harrassowitz, 1943 (Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens; Suppl. XX), Volltext
- Dem Herzensgebet auf der Spur – von Olav Hanssen zu Graf Dürckheim – Chr. Ottemann
Einzelnachweise
- Becoming Real: Essays on the Teachings of the Master. In: www.stillnessspeaks.com. Alphonse und Rachel Goe ttmann, 1998, abgerufen am 18. Februar 2022 (englisch).
- Karlfried Graf Dürckheim: "Ganzheit und Struktur," (Festschrift z. 60. Geburtstage Felix Kruegers). In: Neue psychologische Studien. Band 12. Beck, München 1934.
- Roy R. Behrens: Art, Design and Gestalt Theory. In: https://leonardo.info. 17. November 2004, abgerufen am 18. Februar 2022 (englisch).
- Karlfried Graf von Dürckheim: Zweck und Wert im Sinngefüge des Handelns. In: Blätter für Deutsche Philosophie. Band 8, Nr. 3, 1934, S. 217–234.
- Karlfried Graf Dürckheim: Zweck und Wert im Sinngefüge des Handelns. In: Blätter für Deutsche Philosophie. Band 8, Nr. 3, 1934, S. 222.
- Karlfried Graf Dürckheim: Zweck und Wert im Sinngefüge des Handelns. In: Blätter für Deutsche Philosophie. Band 8, Nr. 3, S. 232–233.
- Günter W. Remmert: Karlfried Graf Dürckheim - Sein Beitrag zur Spiritualität. In: g-remmert.info. Abgerufen am 13. Februar 2022.
- Elizabeth Lee Jemison: The Nazi Influence in the Formation of Arpartheid in South Africa. In: The Concord Review. 2004, S. 75–103. (englisch).
- Peter Longerich: Propagandisten im Krieg, S. 154 (Oldenbourg Verlag 1987)
- Till Philip Koltermann: Der Untergang des Dritten Reiches im Spiegel der deutsch-japanischen Kulturbegegnung 1933–1945, S. 87–89.
- Karlfried Dürckheim: Erlebnis und Wandlung - Grundfragen-der-Selbstfindung. Hrsg.: Otto Wilhelm Barth Verlag im Scherz Verlag. Bern / München / Wien 1982, ISBN 3-502-67169-9.
- Karlfried Graf Dürckheim: Der Weg ist das Ziel: Gespräch mit Karl Schnelting in der Reihe "Zeugen des Jahrhunderts". In: Zeugen des Jahrhunderts. Lamuv, Göttingen 1992, ISBN 978-3-88977-301-2, S. 39–40.
- Yamada Shõji: The Myth of Zen in the Art of Archery. In: thezensite.com. 2001, abgerufen am 15. Februar 2022 (englisch, Ursprünglich publiziert im Japanese Journal of Religious Studies).
- Rainer Dirnberger: Aufgeklärte Spiritualität: Spiritualität ohne Gott. Books on Demand, 2012, ISBN 978-3-8448-9415-8, S. unbekannt (Link führt zur Seite), 5. Absatz (google.de [abgerufen am 22. September 2018]).
- Gerhard Wehr: Karlfried Graf Dürkheim – Leben im Zeichen der Wandlung. Freiburg u. a. 1996, S. 120.
- Victor Trimondi, Victoria Trimondi: Karlfried Graf Dürckheim. Ein Viertel-Jude und Zen Schüler im Dienste des NS-Regimes. In: Trimondi Online Magazin. 22. September 2018, archiviert vom Original; abgerufen am 22. September 2018 (Quelle (25)).
- 26 Germans in Spy Ring Seized. New York Times, New York 30. Oktober 1945, S. 2. (englisch).
- Nippon Times (Hrsg.): Nazi Leaders in Japan in CIC Custody: 13 Hitler Operatives Nabbed Without Warning in War Criminal Roundup. 31. Oktober 1945, S. 11 (englisch).
- Gerhard Wehr: The Life and Work of Karlfried Graf Dürckheim. In: Alphonse and Rachel Goettmann (Hrsg.): Becoming Real: Essays on the Teachings of a Master. Theosis Books, 2009, ISBN 978-0-9664960-7-9, S. 29 (englisch, In spite of everything, it was a very fertile period for me. During the first weeks, I had a dream almost every night, some of which anticipated my future work. In my cell I was surrounded by a profound silence. I could work on myself and that is when I began to write a novel. My neighbors simply waited for each day to pass. That time of captivity was precious to me because I could exercise zazen meditation and remain in immobility for hours.).
- Karlfried Graf Dürckheim: Erlebnis und Wandlung. Grundfragen der Selbstfindung. Otto Wilhelm Barth Verlag im Scherz Verlag, Bern / München / Wien 1982, ISBN 3-502-67169-9.
- Zur Arbeits- und Lebensgemeinschaft zwischen Dürckheim und Hippius siehe Rüdiger Müller: „Wandlung zur Ganzheit“, Freiburg 1981, S. 47ff.
- Die Bezeichnung Intitiatische Therapie taucht erstmals 1968 auf. Vorher sprach Dürckheim noch von der Großen Therapie oder von der Therapie zur Verwirklichung des wahren Selbstes. Siehe Rüdiger Müller: Wandlung zur Ganzheit. Freiburg 1981, S. 18f.
- Vera Schiller de Kohn: Initiatische Therapie. Hin zum heiligen Kern, Nordländer, Rütte, 2012, ISBN 978-3-937845-32-6
- Alan W. Watts: In My Own Way: An Autobiography 1915–1965. Vintage, 1973, ISBN 0-394-71951-4, S. 321 (englisch).
- Karlfried Durckheim: Le centre de l'Être. Albin Michel, 1992, ISBN 2-226-06090-1, S. 47–48 (französisch, Ce qui m'a intéressé dans le zen n'est pas le contenu bouddhiste mais le principe universel que ce contenu particulier révèle. Pourquoi le zen plutôt qu'une autre branche de l'arbre du bouddhisme ? Parce que la philosophie du zen est sans doute celle qui touche plus directement le fondement humain d'une vie religieuse et aussi parce que le zen propose un cheminement qui est proche de la réalité de l'Occidental. Si j'ai pu m'accrocher au zen c'est très certainement à partir de mon attachement à Maître Eckhart.).
- Karlfried Graf Dürckheim: Transzendenz als Erfahrung. In: Gion Condrau (Hrsg.): Imagination, Kreativität und Transzendenz (= Die Psychologie des 20. Jahrhunderts). Band XV. Kindler-Verlag, Zürich 1979, ISBN 3-463-24015-7, S. 344–352.