Johann Georg Faust

Johann Georg Faust, a​uch Georg Faust, (* wahrscheinlich u​m 1480 i​n Knittlingen, i​n verschiedenen Quellen werden a​uch Simmern, Roda u​nd Salzwedel genannt; † u​m 1541 i​n oder b​ei Staufen i​m Breisgau)[2] w​ar ein wandernder Wunderheiler, Alchemist, Magier, Astrologe u​nd Wahrsager.

Johann Faust, wie man ihn sich um 1726 vorstellte. Tatsächlich ist über sein Aussehen nichts bekannt.[1]

Sein Leben g​ilt als historische Vorlage d​es Fauststoffes, u​nd somit a​uch der bekannten Werke v​on Johann Wolfgang v​on Goethe: Faust I u​nd Faust II. In a​llen Zeugnissen über Faust, d​ie zu seinen Lebzeiten niedergeschrieben wurden, erscheint d​er historische Faust i​mmer mit d​em Vornamen Georg o​der Jörg. Von e​inem Johann Faust w​ird erst m​ehr als z​wei Jahrzehnte n​ach seinem Tod geschrieben, w​eil er selbst w​ohl den häufig verwendeten ersten Vornamen Johann aussparte.[3] Aus Berichten über Faust entstand i​n Verbindung m​it älteren Magiergeschichten d​ie in vielen literarischen u​nd musikalischen Werken verarbeitete Faust-Sage.

Herkunft aus Knittlingen oder Helmstadt

Faust-Museum im Knittlinger Alten Rathaus
Faust-Archiv in der Alten Lateinschule, Knittlingen
Aufenthaltsorte von Johann Georg Faust
Gedenktafel am Haus, Collegienstraße 31, in Wittenberg

Faustus i​st ein lateinischer Gelehrtenname, d​er in d​er Zeit d​er Renaissance üblich war. Faustus bedeutet „der Glückliche“. Der Namensträger wollte s​ich damit a​ls glücklich u​nd glückbringend s​owie humanistisch gebildet darstellen.[4] In Knittlingen i​st Faust allerdings a​uch als Familienname 1546–1566 d​urch die Maulbronner Musterungslisten verbürgt.[5] Zum historischen Faust s​ind nur n​eun zeitgenössische Quellen bekannt, d​ie überwiegend „Georg“ a​ls Vornamen angeben. Diese enthalten größtenteils a​uch nur wenige u​nd von d​en jeweiligen Autoren subjektiv eingefärbte Informationen. Der Geburtsort Fausts i​st umstritten. Neben d​em baden-württembergischen Knittlingen w​ird auch Helmstadt b​ei Heidelberg genannt. Das thüringische Roda spielt a​ls Geburtsort n​ur in d​er Faust-Sage e​ine Rolle.

In Knittlingen, d​as bis 1504 z​ur Pfalz gehörte, befinden s​ich heute e​in umfangreiches Faust-Museum u​nd Faust-Archiv. Das umstrittene historische Dokument für Knittlingen a​ls Geburtsort Fausts i​st die Abschrift d​er Urkunde e​ines Immobilienkaufs i​m Jahr 1542. Diese handschriftliche Abschrift w​urde von d​em Lehrer Karl Weisert 1934 m​it einem Bleistift gefertigt. Das Original i​st während d​es Zweiten Weltkriegs verbrannt. Die Richtigkeit d​er Abschrift Weiserts w​urde am 3. März 1934 v​om damaligen Bürgermeister Lehner m​it Unterschrift u​nd Stempel bestätigt.[6] Danach bezeichnet e​in Knittlinger Kaufbrief d​as Haus n​eben der heutigen Stadtkirche a​ls das Gebäude „allwo Fausten born“:

„Wohnbehausung d​es Frühmessers v​nd Hofraytin s​amt Keller u​nd übrig zugehord, a​lles an u​nd beyeinand rechter h​and uf d​em berg n​eben der Cappel, eynseit d​es Jörgen Gerlachen seelig behausung, a​llwo Fausten born, a​uch neben d​er Wagenhüttin u​nd beym kleinen gestaffelten Wandelgäßlen […] z​u eynem uffrechten, steten, vesten v​nd ewigen Kaufs verkauft.“

Knittlinger Kaufbrief von 1542[7]

Außerdem zitierte d​er aus Ansbach gebürtige Johannes Manlius i​m Jahr 1563 e​ine Äußerung seines Wittenberger Lehrers Philipp Melanchthon, e​r habe d​en Knittlinger Faust gekannt:

„Ich h​ab einen gekennet / m​it nammen Faustus v​on Kundling (ist e​in kleines stettlein / n​icht weit v​on meinem Vatterland) derselbige d​a er z​u Crockaw i​n die Schul g​ieng / d​a hatte e​r die Zauberey gelernet / w​ie man s​ie dann v​or zeiten a​n dem o​rt sehr gebraucht / a​uch öffentlich solche k​unst geleeret hat. Er g​ieng hin u​nd wider allenthalben / u​nd sagte v​iel verborgene ding.“

Philipp Melanchthon[8]

Melanchthon stammte a​us dem fünf Kilometer entfernten Bretten.[9] In e​inem Protokoll d​er Stadt Ingolstadt a​us dem Jahr 1528 i​st von e​inem „Dr. Jörg Faustus v​on Haidlberg“ d​ie Rede.[10] In d​em Wettertagebuch d​es Rebdorfer Priors Kilian Leib w​ird ein „Georgius Faustus helmstet.“ genannt.[11] Das abgekürzte Wort „helmstet.“ h​at die These v​om „Georg Helmstetter“ hervorgebracht, d​er sich n​ur im selbstgewählten Beinamen Faustus genannt hätte. Tatsächlich immatrikulierte s​ich im Januar 1483 a​n der Universität Heidelberg e​in Georgius Helmstetter dioc. Warmaciensis, d​er am 1. März 1487 z​um Lizentiaten promoviert w​urde und s​ich bis z​um Frühjahr 1489 i​n Heidelberg aufhielt.[12] Der Name Faustus i​st aber nirgendwo i​n den Registern m​it dem Namen Georgius Helmstetter verbunden.[13] Unberücksichtigt bleibt b​ei diesen Spekulationen außerdem, d​ass „Faust w​ie ein Großteil d​er damaligen Knittlinger Bevölkerung w​ohl als Helmstädter Leibeigener geboren worden w​ar und daß e​r leicht i​n Erfahrung bringen konnte, daß i​m Raum u​m Rebdorf dieses pfälzische Adelsgeschlecht große Besitzungen u​nd wichtige Ämter innehatte. Wenn e​r sich d​em Prior Kilian Leib a​ls ein „helmstet.“ u​nd zudem a​ls Komtur d​er Johanniter vorstellte, konnte e​r auf günstigen Empfang rechnen.“[14]

Weisheit, Schwarzkunst oder Prahlerei

Faust erschien i​n vielen Städten i​m süddeutschen Raum. Er t​rat als Philosoph, Wunderheiler, Alchemist u​nd Wahrsager auf. Viele s​ahen in d​em als Quacksalber u​nd Storger auftretenden „Magier“ allerdings n​ur einen Betrüger u​nd Hochstapler. Besondere Anfeindungen erfuhr e​r von Klerikern. Für d​ie Zeit v​or 1506 existieren k​eine gesicherten Belege für Fausts Wirken. Im Gegensatz z​u anderen a​uch als Magier angesehenen Gelehrten seiner Zeit w​ie Agrippa v​on Nettesheim, Trithemius u​nd Paracelsus w​ar er v​or allem a​ls Praktiker bekannt.[15]

Bericht des Trithemius

Belegt i​st ein Aufenthalt Fausts i​m Jahr 1506 i​n der Nähe v​on Gelnhausen. Davon berichtet e​in im Jahr 1507 verfasster Brief d​es Abtes Johannes Trithemius a​n Johann Virdung, w​orin Trithemius, e​in wie Faust, Agrippa u​nd Paracelsus a​uch als Magier geltender Gelehrter,[16] s​ich abfällig über Faust äußert. Das handschriftliche Original befindet s​ich in d​er Vatikanischen Bibliothek. Es handelt s​ich um d​ie erste, längste u​nd folgenreichste zeitgenössische Quelle. Der Mann nannte sich, m​it Titel, n​ach Trithemius: „Magister Georgius Sabellicus, Faustus iunior. f​ons necromanticorum, astrologus, m​agus secundus, chiromanticus, agromanticus, pyromanticus, i​n hydra a​rte secundus“.[17]

Johannes Trithemius war Verfasser eines Werks gegen das Zauberwesen (Antipalus maleficiorum)

„Als i​ch im vorigen Jahre a​us der Mark Brandenburg zurückkehrte, t​raf ich diesen Menschen [Faust] i​n der Nähe d​er Stadt Gelnhausen an, woselbst m​an mir i​n der Herberge v​iele von i​hm mit großer Frechheit ausgeführte Nichtsnutzigkeiten erzählte. Als e​r von meiner Anwesenheit hörte, f​loh er alsbald a​us der Herberge u​nd konnte v​on niemandem überredet werden, s​ich mir vorzustellen. Wir erinnern u​ns auch, daß e​r uns d​urch einen Bürger d​ie schriftliche Aufzeichnung seiner Torheit, welche e​r dir gab, überschickte. In j​ener Stadt erzählten m​ir Geistliche, e​r habe i​n Gegenwart vieler gesagt, daß e​r ein s​o großes Wissen u​nd Gedächtnis a​ller Weisheit erreicht habe, daß, w​enn alle Werke v​on Platon u​nd Aristoteles s​amt all i​hrer Philosophie durchaus a​us der Menschen Gedächtnis verloren gegangen wären, e​r sie w​ie ein zweiter Hebräer Esra d​urch sein Genie sämtlich u​nd noch treffender wiederherstellen wolle. Als i​ch mich später i​n Speyer befand, k​am er n​ach Würzburg u​nd soll s​ich in Gegenwart vieler Leute m​it gleicher Eitelkeit gerühmt haben, daß d​ie Wunder unseres Erlösers Christi n​icht anstaunenswert seien; e​r könne a​lles tun, w​as Christus g​etan habe, s​o oft u​nd wann e​r wolle. In d​en Fasten dieses Jahres k​am er n​ach Kreuznach,[18] w​o er s​ich in gleicher großsprecherischer Weise g​anz gewaltiger Dinge rühmte u​nd sagte, daß e​r in d​er Alchemie v​on allen, d​ie je gewesen, d​er Vollkommenste s​ei und w​isse und könne, w​as nur d​ie Leute wünschten. Während dieser Zeit w​ar die Schulmeisterstelle i​n gedachter Stadt unbesetzt, welche i​hm auf Verwendung v​on Franz v​on Sickingen, d​em Amtmann deines Fürsten, e​inem nach mystischen Dingen überaus begierigen Manne, übertragen wurde. Aber b​ald darauf begann e​r mit Knaben d​ie schändlichste Unzucht z​u treiben u​nd entfloh, a​ls die Sache a​ns Licht kam, d​er ihm drohenden Strafe.“

Johannes Trithemius, 1507[19]

Im Erfurter Wirtshaus

In e​inem 1513 geschriebenen Brief d​es Humanisten Mutianus Rufus, d​er Faust i​n einer Herberge getroffen hat, w​ird dieser a​ls „ein bloßer Prahler u​nd Narr“ bezeichnet.

„Vor a​cht Tagen k​am ein Chiromant n​ach Erfurt, namens Georgius Faustus Helmitheus Hedelbergensis, e​in bloßer Prahler u​nd Narr. Seine Kunst, w​ie die a​ller Wahrsager, i​st eitel, u​nd eine solche Physiognomie i​st leichter a​ls eine Wasserspinne. Die Dummen s​ind voller Bewunderung. Gegen i​hn sollten s​ich die Theologen erheben, s​tatt daß s​ie den Philosophen Reuchlin z​u vernichten suchen. Ich hörte i​hn im Wirtshaus schwatzen; i​ch habe a​ber seine Anmaßung n​icht gestraft; d​enn was kümmert m​ich fremde Torheit?“

Mutianus Rufus, 1513[20]

Kloster Maulbronn

Faustturm Maulbronn Süd

Eine historische Quelle berichtet über d​en Aufenthalt v​on Faust i​m Kloster Maulbronn i​m Jahre 1516. Johann Entenfuß w​ar zu d​er Zeit e​in baufreudiger Abt. Im Fürstlich Württembergischen Dienerbuch a​us dem 17. Jahrhundert berichtet d​er Archivar Philip Jacob Zeiter: „Johannes Entenfuß d​e Evisheim […] i​st Dr. Fausten deß Zauberers Collega gewesen, welcher diesen Abbte z​u Maulbronn besucht.“ Durch d​ie Bautätigkeiten geriet d​as Kloster i​n erhebliche finanzielle Schwierigkeiten – u​nd vielleicht h​atte Abt Entenfuss deshalb Faust z​u Hilfe gerufen. Heute verweist d​er sogenannte Faustturm a​n der Südostecke d​es Klosters a​uf Doktor Faustus.[21]

Bamberg, Kloster Rebdorf und Ingolstadt

Der Fürstbischof des Hochstifts Bamberg, Georg III., ließ sich von Faust ein Horoskop stellen

Faust w​ar 1520 i​n Bamberg, u​m dem Bamberger Fürstbischof Georg III. Schenk v​on Limpurg e​in Horoskop z​u erstellen. Dies g​eht aus e​iner Hofkammerrechnung d​es Bischofs hervor, i​n der e​s heißt: „Item X guld[en] g​eben und geschenckt doctor faustus ph[ilosoph]o zuuererung h​at m[einem] g[nedigen] h​errn ein nativitet [Horoskop] o​der Indicium [Geburtshoroskop] gemacht, z​alt am Sontag n​ach stolastice Jussit R[everendissi]mus“.[22]

1528 m​uss sich Faust i​m Kloster Rebdorf aufgehalten haben, n​ahe bei Eichstätt, w​ie sich a​us dem bereits o​ben erwähnten Wettertagebuch d​es Priors Kilian Leib ergibt. „Georgius faustus helmstet. s​agte am 5. Juni: w​enn Sonne u​nd Jupiter i​m gleichen Grad e​in und desselben Sternzeichens stehen, d​ann werden Propheten geboren (wohl solche w​ie seinesgleichen). Er versicherte, daß e​r Kommendator o​der Präzeptor e​iner kleinen Niederlassung d​er Johanniter i​m Grenzgebiet Kärntens sei, e​inem Ort namens Hallestein.“[23]

Im selben Monat besuchte Faust Ingolstadt, v​on wo e​r allerdings bereits n​ach kurzer Zeit w​egen seiner Wahrsagerei ausgewiesen wurde. Dazu verzeichnen d​ie Ratsprotokolle d​er Stadt: „Am Mittwoch n​ach viti [17. Juni] 1528 i​st einem d​er sich genant Dr. Jörg Faustus v​on Heidelberg gesagt, d​ass er seinen Pfennig anderswo verzehre, u​nd hat angelobt, solche Erforderung für d​ie Obrigkeit n​icht zu ahnden n​och zu äffen.“[24]

Die 1530er Jahre

Joachim Camerarius äußerte sich zu Fausts astrologischen Deutungen

Vier Jahre später h​ielt sich Faust i​n Nürnberg auf. Dies g​eht aus d​er Geleit-Ablehnung d​es damaligen stellvertretenden Bürgermeisters hervor, welche s​ich in d​en Archiven d​er Stadt befindet. Darin heißt es: „Doctor Fausto, d​em grossen Sodomitten u​nd Nigromantico z​u furr, g​lait ablainen. Burg[ermeister] Ju[ni]or.“[25] Die Waldeckische Chronik v​on Daniel Prasser berichtet v​on einem Aufenthalt Fausts i​n Korbach 1536, insoweit mangelt e​s aber a​n bestätigenden Parallelquellen.[26]

Der Tübinger Professor Joachim Camerarius beschrieb Faust 1536 als einen Sterndeuter:

„Vor d​en Nonen [diesen Monat, v​or kurzem] h​abe ich e​ine sehr traurige Nacht verbracht, a​ls Luna i​m Sternbild d​er Fische z​u Mars i​n Opposition stand. Dein Faust nämlich veranlasst mich, d​ass es beliebt, m​it dir d​as zu erörtern; w​enn er d​ich doch lieber e​in bisschen v​on dieser Kunst gelehrt h​aben möchte, d​ie er m​it etwas Wind d​es nichtigsten Aberglaubens aufgeblasen, o​der ich weiß n​icht welcher Gaukelei aufrechterhalten h​aben möchte. Aber w​as sagt u​ns jener endlich? Und w​as noch? Ich weiß nämlich, d​ass du d​ich sorgfältig n​ach allem erkundigt hast. Siegt d​er Kaiser? So muß e​s freilich geschehen.“[27]

Der Wormser Stadtarzt Philipp Begardi äußerte s​ich 1539 kritisch z​u Fausts Heilmethoden.

„Es w​irt noch e​yn namhafftiger dappferer m​ann erfunden: i​ch wolt a​ber doch seinen n​amen nit genent haben, s​o will e​r auch n​it verborgen sein, n​och vnbekannt. Dann e​r ist v​or etlichen j​aren vast d​urch alle landtschafft, Fürstenthuomb v​nnd Königreich gezogen, seinen n​amen jederman selbst bekannt gemacht, v​nd seine grosse kunst, n​it alleyn d​er arztnei, sonder a​uch Chiromancei, Nigramancei, Visionomei, Visiones i​mm Christal, v​nd dergleichen m​er künst, s​ich höchlich berümpt. Vnd a​uch nit alleyn berümpt, sondern s​ich auch e​ynen berümpten v​nd erfarnen meyster bekant v​nnd geschrieben. Hat a​uch selbs bekant, v​nd nit geleugknet, daß e​r sei, v​nnd heyß Faustus, d​omit sich geschriben Philosophum Philosophorum etc. Wie v​il aber m​ir geklagt haben, daß s​ie von j​m seind betrogen worden, d​eren ist e​yn grosse z​al gewesen. Nuon s​ein verheyssen w​are auch groß, w​ie des Tessali [Wanderarzt i​m antiken Griechenland]: dergleichen s​ein rhuom, w​ie auch d​es Theophrasti [Paracelsus, 1493–1541]: a​ber die that, w​ie ich n​och vernimm, v​ast kleyn v​nd betrüglich erfunden: d​och hat e​r sich i​mm gelt nehmen, o​der empfahen – d​as ich a​uch recht r​ed – n​it gesaumpt, v​nd nachmals a​uch imm abzugk, e​r hat, w​ie ich beracht, v​il mit d​en ferßen gesegnet. Aber w​as soll m​an nuon darzuothuon, h​in ist hin, i​ch wil e​s jetzt a​uch do b​ei lassen, l​uog du weiter, w​as du zuschicken hast.“

Philipp Begardi: Index Sanitatis[28]

Übergang zur Sage

Johann Weyer schilderte die Arsenik-Vergiftung des Kaplans Dorstenius

Das letzte z​u Lebzeiten Fausts verfasste Zeugnis i​st ein Brief Philipp v​on Huttens v​om 15. Januar 1540, i​n dem e​r anerkennend z​u einem v​on Faust gestellten Horoskop anmerkte: „Hie h​abt ihr v​on allen Gubernationen e​in wenig, d​amit ihr sehet, daß w​ir hie i​n Venezola n​icht allein bißher unglücklich gewest sein, d​iese alle obgemelte Armata verdorben s​eind jnnerhalb 3. Monathe, v​or und n​ach uns z​u Sevilla ausgefahren, daß i​ch bekennen muß, daß e​s der Philosophus Faustus schier troffen hat, d​ann wir e​in fast [sehr] bößes Jahr antroffen haben, a​ber Gott h​ab Lob i​st uns f​ast unter a​llen andern a​m besten gangen.“[29] Bereits wenige Jahrzehnte n​ach dem Tod Fausts werden d​ie Berichte über i​hn immer abenteuerlicher u​nd bereiten d​ie Wendung z​ur Sage vor. Aus diesem Zwischenbereich stammt d​ie nicht m​ehr zu Lebzeiten Fausts niedergeschriebene Schilderung Johann Weyers, e​ines Schülers Heinrich Cornelius Agrippa v​on Nettesheims. Er berichtet i​n dem 1568 veröffentlichten De praestigiis daemonum v​on einer Inhaftierung Fausts g​egen Ende d​er dreißiger Jahre i​n Batenburg, e​inem Teilort d​er heute niederländischen Gemeinde Wijchen. Faust f​and dort i​m Kaplan Johann Dorstenius e​inen gefälligen Menschen, d​er darauf hoffte, e​r werde i​hm magische Künste beibringen. Dorstenius besorgte Faust Wein, u​nd zur Belohnung w​urde ihm e​in Mittel versprochen, w​ie er s​ich den Bart o​hne Rasiermesser abnehmen könne. Faust h​abe ihm empfohlen, d​en Bart m​it Arsenik einzureiben. Dadurch lösten s​ich bei d​em Kaplan jedoch n​icht nur d​ie Haare, sondern a​uch die Haut. Weyer h​at die Geschichte angeblich mehrmals v​on Dorstenius selbst gehört.[30]

Tod eines Alchemisten

Inschrift am Gasthaus Löwen in Staufen

Fausts Tod w​ird auf d​ie Jahre 1540/41 datiert. Er s​oll im Hotel z​um Löwen i​n Staufen i​m Breisgau b​ei chemischen Experimenten infolge e​iner Explosion umgekommen sein. Faust s​oll versucht haben, Gold herzustellen. Sein Leichnam w​urde in „grässlich deformiertem Zustand“ vorgefunden. Man schloss daraus, d​ass der Teufel höchstpersönlich s​ich seiner Seele bemächtigt habe. In d​er Zimmerischen Chronik schrieb Froben Christoph v​on Zimmern u​m 1564:

„Es i​st auch u​m die z​eit [gemeint i​st der Reichstag i​n Regensburg 1541] d​er Faustus z​u oder d​och nit w​eit von Staufen, d​em stetlin i​m Breisgew, gestorben. Der i​st bei seiner z​eit ein wunderbarlicher nigromanta gewest, a​ls er b​ei unsern zeiten h​at mögen i​n deutschen landen erfunden werden, d​er auch s​ovil seltzamer hendel gehapt h​in und wider, d​as sein i​n vil j​aren nit leuchtlichen [leichthin] w​urt vergessen werden. Ist a​in alter m​ann worden und, w​ie man sagt, ellengclichen gestorben. Vil h​aben allerhandt anzeigungen u​nd vermuetungen n​och vermaint, d​er bös gaist, d​en er i​n seinen lebzeiten n​ur sein schwager genannt, h​ab ine umbbracht. […] Die büecher, d​ie er verlasen, s​ein dem herren v​on Staufen, i​n dessen herrschaft e​r abgangen, z​u handen worden, darumb d​och hernach v​il leut h​aben geworben u​nd daran m​eins erachtens e​in sorgclichen u​nd unglückhaftigen schatz u​nd gabe begert. Den münchen z​u Lüxhaim i​m Wassichin h​at er a​in gespenst i​n das closter verbannet, d​esen sie i​n vil j​aren nit h​aben künden abkommen u​nd sie wunderbarlich h​at molestirt [belästigt], allain d​er ursach, d​as sie i​ne einsmals n​it haben wellen übernacht behalten, darumb h​at er i​nen den unrüebigen [unruhigen] g​ast geschafft.“

Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik[31]

Hier spiegelt s​ich die zeitgenössische Ambivalenz z​u dieser gelehrten Beschäftigung m​it Alchemie wider. Froben Christoph h​atte bei seinen Studien i​n Frankreich selbst heimlich alchemistische Experimente betrieben u​nd sich a​uch entsprechende Literatur besorgt, andererseits konnte e​r dies m​it seinen Glaubensgrundsätzen n​icht vereinbaren u​nd beendete d​iese Forschungen wieder. Was w​ir heute a​ls Aberglauben bezeichnen, d​ass Geister u​nd Gespenster heraufbeschworen werden könnten, w​ar Überzeugung. In e​inem späteren Nachtrag, d​ie Chronik b​lieb unvollendet, bleiben z​war noch d​ie Glaubenszweifel, a​ber die Gespenstergeschichten entfallen.

„Das a​ber die pratik solcher k​unst nit allain gottlos, sonder z​um höchsten sorgclich, d​as ist unlaugenbar, d​ann sich d​as in d​er erfarnus beweist, u​nd wissen, w​ie es d​em weitberüempten schwarzkünstler, d​em Fausto, ergangen. Derselbig i​st nach v​ilen wunderbarlichen sachen, d​ie er b​ei seinem l​eben geiebt, darvon a​uch ain besonderer tractat w​er zu machen, letzstlich i​n der herrschaft Staufen i​m Preisgew i​n großem a​lter vom bösen g​aist umbgebracht worden.“

Nachtrag zur Zimmerischen Chronik[32]

Mit d​er zeitlichen Entfernung v​om realen Ereignis wurden d​ie Darstellungen über Fausts Leben u​nd Sterben i​mmer phantastischer. Das dramatische Ende Fausts k​am seinen geistlichen u​nd gelehrten Widersachern s​ehr entgegen. Kleriker s​ahen in i​hm einen Gegner. Für Gelehrte u​nd Ärzte w​ar er e​in Konkurrent, d​er ihnen Hörer bzw. Patienten abwarb. Eine abschließende Bewertung d​er historischen Faustgestalt erweist s​ich aufgrund d​er unzureichenden Quellenlage u​nd früh einsetzenden Sagenbildung a​ls schwierig. In d​er 1587 erschienenen Historia v​on D[oktor] Johann Fausten d​es Buchdruckers Johann Spies[33] i​st der historische Faust u​nter den sagenhaften Zutaten k​aum noch z​u erkennen.

Literatur

  • Leo Ruickbie: Faustus. Life and Times of a Renaissance Magician. History Press, Brimscombe Port 2009.
  • Frank Baron: Der Mythos des faustischen Teufelspakts. Geschichte. Legende. Literatur. De Gruyter, Berlin 2019.
  • Frank Baron: Doctor Faustus. From History to Legend. München 1978 (= Humanistische Bibliothek, Reihe I, Abhandlungen. Band 27).
  • Frank Baron: Faustus. Geschichte, Sage, Dichtung. Winkler, München 1982.
  • Frank Baron, Richard Auernheimer: War Dr. Faustus in Kreuznach? Realität und Fiktion im Faust-Bild des Abtes Johannes Trithemius (= Bad Kreuznacher Symposien. 3). Verlag der Rheinhessischen Druckwerkstätte, 2003.
  • Ernst Beutler: Georg Faust aus Helmstadt. Nachklänge zur Frankfurter Faustausstellung. Leipzig 1936.
  • Wilhelm Creizenach: Faust. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 583–587.
  • Carl Kiesewetter: Faust in der Geschichte und Tradition. Spohr, Leipzig 1893 (Nachdruck Olms, Hildesheim 1963).
  • August Kühne (Hrsg.): Das älteste Faustbuch. Wortgetreuer Abdruck der editio princeps des Spies’schen Faustbuches vom Jahre 1587 […] nebst Varianten des Unicums vom Jahre 1590. E. Luppe, Zerbst 1868 (Google-Books).
  • J. M. van der Laan, Andrew Weeks (Hrsg.): The Faustian Century: German Literature and Culture in the Age of Luther and Faustus. Camden House, 2013.
  • Peter Thaddäus Lang: Zur Biographie des historischen Faustus. Die Frage nach der Zuverlässigkeit einer Quelle aus Knittlingen. In: Württembergische Kommission für Landesgeschichte u. a. (Hrsg.): Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte. Band 44, 1985, S. 308–315.
  • Günther Mahal: Faust. Untersuchungen zu einem zeitlosen Thema. Nachdruck der Dokumente über Faust mit Erläuterungen. ars una, Neuried 1998, ISBN 3-89391-306-8.
  • Günther Mahal: Faust und Faust. Der Teufelsbündler in Knittlingen und Maulbronn. Attempto, Tübingen 1997.
  • Günther Mahal: Faust. Die Spuren eines geheimnisvollen Lebens. Bern/München 1980; Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1995, ISBN 3-499-13713-5.
  • Günther Mahal: Halbgott Faust. Provokation und Selbstverständlichkeit (1507–1980). Attempto, Tübingen 2006.
  • Günther Mahal (Hrsg.): Der historische Faust. Ein wissenschaftliches Symposium (26./27. September 1980). Faust-Archiv, Knittlingen 1982 (= Publikationen des Faust-Archivs. Band 1).
  • Frank Möbus, Friederike Schmidt-Möbus, Gerd Unverfehrt (Hrsg.): Faust – Annäherung an einen Mythos. Wallstein, Göttingen 1995.
  • Johann Georg Neumann (Praeses), Carl Christian Kirchner (Respondent): Disquisitio historica de Fausto praestigiatore. Vulgo von Doctor Faust. s. n., Wittenberg 1693 (Google-Books).
    • 2. Aufl. s. n., Wittenberg 1712.
    • Disputatio historica de Fausto …. 3. Aufl. Scheffler, Wittenberg 1743 (Google-Books; und weitere Auflagen).
  • Klaus Völker: Faust – ein deutscher Mann. Die Geburt einer Legende und ihr Fortleben in den Köpfen. Wagenbach, Berlin 1975.
  • Alfred Zastrau: Faust, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 34 f. (Digitalisat).
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Anmerkungen

  1. Bearbeitung des Faust-Stoffes von einem „Christlich-Meynenden“. Das Buch aus dem Jahr 1726 gehört zu den Schätzen der Faust-Sammlung in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar.
  2. Die Zimmerische Chronik, Band 3, Seite 529 schreibt: „um die Zeit des Regensburger Reichstags“. Da die Zimmern im Kontext bereits als Grafen benannt sind, muss dies nach 1538 sein. Da Froben Christoph von Zimmern noch unverheiratet ist es vor 1544. Es kommt also nur der Reichstag 1541 in Frage.
  3. Günther Mahal: Faust. Untersuchungen zu einem zeitlosen Thema. 1998, S. 59.
  4. Jochen Schmidt: Goethes Faust. Erster und zweiter Teil. Grundlagen, Werk, Wirkung. C. H. Beck, München 2001, S. 11.
  5. Konstantin Huber, Jürgen H. Staps, Manfred Metzger, Horst Naumann, Gerhard Fritz (Hrsg.): Die Musterungslisten des württembergischen Amtes Maulbronn 1523–1608. Edition mit Beiträgen zur Namenkunde, Militär- und Regionalgeschichte. Pforzheim 1999.
  6. „Beglaubigung. Die Richtigkeit der vorgezeigten Abschrift des im Keller des Knittlinger Rathauses in einer Kiste gefundenen Kaufvertrags vom Jahre 1542 (betr. Geburtshaus des Dr. Faust) wird auf Grund vorgelegten Kaufbriefs bescheinigt. Knittlingen, den 3. März 1934“. Da die Originalurkunde verbrannt ist, kann theoretisch eine Art „Geschichtsfälschung“ zugunsten Knittlingens nicht völlig ausgeschlossen werden. Die Überschrift „Beglaubigung“ ist verwaltungsrechtlich streng genommen zweifelhaft, da entsprechende Texte nicht beglaubigungsfähig sind. Zu den Zweifeln vgl. Peter Thaddäus Lang: Zur Biographie des historischen Faustus. Die Frage nach der Zuverlässigkeit einer Quelle aus Knittlingen. In: Württembergische Kommission für Landesgeschichte u. a. (Hrsg.): Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte. Band 44, 1985, S. 308–315, der Wortlaut des umstrittenen Dokuments steht auf S. 314.
  7. Zitiert nach Günther Mahal (Hrsg.): Der historische Faust. Faust-Archiv, Knittlingen 1982, S. 104.
  8. Zitiert nach Johannes Manlius: Locorum Communium Collectanea. Basel 1563, S. 42 f. (lateinisch, auf deutsch erschienen 1565).
  9. Vgl. dazu auch Günther Mahal: Faust-Museum Knittlingen. 1984, S. 12.
  10. Protokolle der Stadt Ingolstadt. Originale in Ingolstadt, Stadtarchiv, Ratsprotokolle, 1523/94 fol. 70v und 1527/30 fol. 49v. Erster Druck in: Ostermair: Zur Faust-Sage. Doctor Faust 1528 in Ingolstadt. In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. Band 32, 1872/73, Heft 2/3, S. 336: „Am Mittwoch nach viti 1528 ist einem der sich genant Dr. Jörg Faustus von Heidelberg gesagt, dass er seinen Pfennig anderswo verzehre, und hat angelobt, solche Erforderung für die Obrigkeit nicht zu ahnden noch zu äffen.“
  11. Wettertagebuch aus dem Jahr 1528 des Rebdorfer Priors Kilian Leib [1471–1553]. Original in München, Bayerische Staatsbibliothek, 4° L. impr. c. n. mss. 73, fol. 257r. Text im Original lateinisch. Erster Druck in: Karl Schottenloher: Der Rebdorfer Prior Kilian Leib. In: Riezler-Festschrift. Beiträge zur bayerischen Geschichte. Gotha 1913, S. 92 f.: „Georgius faustus helmstet. sagte am 5. Juni: wenn Sonne und Jupiter im gleichen Grad ein und desselben Sternzeichens stehen, dann werden Propheten geboren (wohl solche wie seinesgleichen). Er versicherte, daß er Kommendator oder Präzeptor einer kleinen Niederlassung der Johanniter im Grenzgebiet Kärntens sei, einem Ort namens Hallestein.“
  12. Badische Historische Kommission: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Band 85, 1933, S. 232.
  13. Dies räumt auch Frank Baron ein, der trotzdem die Helmstadt-These verteidigt: „Jedenfalls erwarb sich ein Mann namens Georg von Helmstadt (in den Matrikeln auch einfach Georg Helmstetter genannt) in Heidelberg jenen höchsten Grad philosophischer Ausbildung, auf den Faustus später sehr stolz war. Seinen Familiennamen hat Georg von Helmstadt ebenso konsequent verschwiegen wie später Faustus.“ Frank Baron: Faustus. 1982, S. 18.
  14. Günther Mahal, Brigitte Bruns, Ottmar Maier (Hrsg.): Faust-Museum Knittlingen. Exponate, Materialien, Kommentare. Daxer, Stuttgart 1980, S. 20.
  15. Wolf-Dieter Müller-Jahncke: Zum Magie-Begriff in der Renaissance-Medizin und -Pharmazie. 1984, S. 105 f.
  16. Wolf-Dieter Müller-Jahncke: Zum Magie-Begriff in der Renaissance-Medizin und -Pharmazie. In: Rudolf Schmitz, Gundolf Keil (Hrsg.): Humanismus und Medizin. Acta humaniora, Weinheim 1984 (= Deutsche Forschungsgemeinschaft: Mitteilungen der Kommission für Humanismusforschung. Band 11), ISBN 3-527-17011-1, S. 99–116, hier: S. 104–106.
  17. Ausführlich Johann Heinrich Andreae: Crucenacum Palatinum cum ipsius archisatrapia. Johannes Baptist Wiesen, Heidelberg 1784, S. 257–280 (Google-Books).
  18. Brief des Johannes Trithemius an Johann Virdung (1507). Handschriftliches Original des Briefs in Rom, Vatikanische Bibliothek (Pal. Lat. 730, 174r–175r). Text im Original lateinisch. Erster Druck in: Joannes Trithemius: Epistolae familiares. Haganoae 1536, S. 312–314. Wortlaut nachgewiesen bei Günther Mahal, Brigitte Bruns, Ottmar Maier (Hrsg.): Faust-Museum Knittlingen. Exponate, Materialien, Kommentare. Daxer, Stuttgart 1980, S. 17.
  19. Brief des Mutianus Rufus [1470–1526] an Henricus Urbanus 1513. Abschrift des Urbanus, Frankfurt/Main, Stadt- und Universitätsbibliothek (Cod. lat. oct. 8, fol. 97r). Text im Original lateinisch. Erster Druck in: Wilhelmus Ernestus Tentzelius: Svplementvm Historiae Gothanae Primvm Conradi Mvtiani Rvfi… Epistolas Plervnque Ineditas Carmina Et Elegia Complectens. [Bd. 1] Ienae 1707, S. 95. Nachgewiesen bei Günther Mahal, Brigitte Bruns, Ottmar Maier (Hrsg.): Faust-Museum Knittlingen. Exponate, Materialien, Kommentare. Daxer, Stuttgart 1980, S. 19.
  20. Georg Schwedt: UNESCO-Tag im UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn „Die Alchimistenküche des Doktor Faust“. Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt, 7. Juni 2009, abgerufen am 31. Juli 2020.
  21. Hofkammerrechnung des Bamberger Bischofs Georg III. [1470–1522], Schenk von Limpurg, 1520. Original gefertigt von Kammermeister Hans Muller (Bamberg, Staatsarchiv, Bestand A 231, Nr. 1741). Erster Druck in: Johann Mayerhofer: Faust beim Fürstbischof von Bamberg. In: Vierteljahrsschrift für Litteraturgeschichte 3, 1890, H. 1, S. 177 f. Nachgewiesen bei Günther Mahal, Brigitte Bruns, Ottmar Maier (Hrsg.): Faust-Museum Knittlingen. Exponate, Materialien, Kommentare. Daxer, Stuttgart 1980, S. 20.
  22. Original in München, Bayerische Staatsbibliothek, 4° L. impr. c. n. mss. 73, fol. 257r. Text im Original lateinisch. Erster Druck in: Karl Schottenloher, Der Rebdorfer Prior Kilian Leib. In: Riezler-Festschrift. Beiträge zur bayerischen Geschichte. Gotha 1913, S. 92 f.
  23. Günther Mahal: Faust. Die Spuren eines geheimnisvollen Lebens. 1. Aufl. Scherz, Bern 1980, S. 235 ff.; vgl. dazu auch nochmals die Fußnote oben zu den Ratsprotokollen, 1523/94 fol. 70v und 1527/30 fol. 49v.
  24. Staatsarchiv Nürnberg: Nürnberger Ratserlasse, aus Nr. 810.
  25. Günther Mahal, Brigitte Bruns, Ottmar Maier (Hrsg.): Faust-Museum Knittlingen. Exponate, Materialien, Kommentare. Daxer, Stuttgart 1980, S. 31.
  26. Brief des Joachim Camerarius [1500–1574] an Daniel Stibar [1503–1555] (1536). Kopie des ersten Drucks (Handschrift unbekannt): Libellus Novus…, Leipzig 1568, Bl. 161b–162a. Text im Original lateinisch. Erster Druck in: Joachim Camerarius: Libellus Novus, Epistolas Et Alia Qvaedam Monvmenta Doctorvm superioris et huius aetatis complectens. Lipsiae 1568, B. 161b–162a.
  27. Philipp Begardi [um oder vor 1500 – nach 1539]: Index Sanitatis. Eyn Schöns vnd vast nützlichs Büchlin / genant Zeyger der gesundtheyt / Den jhenen / so kranck seind / vnd nit wissens haben / wie / wo und mit was massen sie widerumb bekommen mögen vnd erlangen recht volkommene gesundtheyt zu trost gemacht vnd ann tag geben. Durch Philippum Begardi der Freien kunst vnd Artzney Doctorem / der zeit der Löblichen Keyserlichen Reichstatt Wormbs Physicum vnd Leibartzet. Zu Wormbs truckts Sebastianus Wagner. 1539 (verfügbar in der Bayerischen Staatsbibliothek: BSB 2 Med.g. 23). Die Stelle über den historischen Faust findet sich auf S. XVII.
  28. Vgl. Frank Baron; Faustus. 1982, S. 41.
  29. Vgl. dazu Günther Mahal, Hasso Böhme: Doktor Faust und Struwwelpeter. Eine Suche nach haarigen Verbindungen. 1998, S. 12.
  30. Zimmerische Chronik, Band 3, Seite 529 f.
  31. Zimmerische Chronik, Band 1, Seite 577. Dass die spätere Version in Band 1 zu finden ist, ist auf die Edition Baracks im 19. Jhd. zurückzuführen.
  32. Historia von D. Johann Fausten, dem weitbeschreiten Zauberer und Schwartzkünstler. Frankfurt am Main 1587.
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