Ilomantsi
Ilomantsi [ˈilɔmɑntsi] (schwed. Ilomants) ist eine Gemeinde im Osten Finnlands mit 4749 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020). Sie liegt in der Landschaft Nordkarelien (bis 2009 in der Provinz Ostfinnland) an der Grenze zu Russland. Ilomantsi ist die östlichste Gemeinde des Landes.
Wappen | Karte |
---|---|
Basisdaten | |
Staat: | Finnland |
Landschaft: | Nordkarelien |
Verwaltungsgemeinschaft: | Joensuu |
Geographische Lage | 62° 40′ N, 30° 55′ O |
Fläche: | 3.172,91 km²[1] |
davon Landfläche: | 2.763,89 km² |
davon Binnengewässerfläche: | 409,02 km² |
Einwohner: | 4.749 (31. Dez. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 1,7 Ew./km² |
Gemeindenummer: | 146 |
Postleitzahlen: | 82900 |
Sprache(n): | Finnisch |
Website: | www.ilomantsi.fi |
Die nächste größere Stadt ist Joensuu in 72 km Entfernung; die Entfernung zur Hauptstadt Helsinki beträgt 511 km. Die Nachbargemeinden von Ilomantsi sind Eno, Lieksa und Joensuu. Im Osten hat Ilomantsi eine rund 100 km lange Grenze zur russischen Republik Karelien.
Die Gemeinde Ilomantsi bedeckt eine Fläche von 3172 km², wovon 402 km² Wasserflächen sind. Das Gemeindezentrum nimmt nur einen kleinen Teil der Fläche ein. Das restliche Gemeindegebiet ist dünn besiedelt und weitgehend von Wald- und Sumpfgebieten bedeckt. Rund 250 km² der Fläche sind Naturschutzgebiete; dazu gehören die Nationalparks Petkeljärvi und Patvinsuo. Die wichtigsten Gewässer im Gebiet von Ilomantsi sind die Seen Koitere und Nuorajärvi und der Fluss Koitajoki.
Von allen finnischen Gemeinden hat Ilomantsi mit 17,4 % den größten Bevölkerungsanteil der orthodoxen Minderheit. Die orthodoxe Kirche des Ortes ist dem Propheten Elias geweiht. Sie ist die größte orthodoxe Holzkirche in Finnland. Daneben sind fünf Kapellen (tsasouna) über das Gemeindegebiet von Ilomantsi verstreut. Die orthodoxe Gemeinde besteht seit über 500 Jahren und hat heute 1100 Mitglieder. Bis 1617 gehörte Ilomantsi zum Russischen Reich.
Die evangelisch-lutherische Kirche des Ortes ist eine Holzkirche aus dem Jahr 1796. Die Kirchengemeinde besteht schon seit 1653. Eine eigenständige Gemeinde ist Ilomantsi seit 1875. Ilomantsi ist der einzige Ort im Gebiet des heutigen Finnland, an dem während des Zweiten Weltkriegs sowohl im Winterkrieg als auch im Fortsetzungskrieg gekämpft wurde. Im Fortsetzungskrieg konnte die finnische Armee zwischen dem 26. Juli und dem 13. August 1944 in der Schlacht von Ilomantsi einen Verteidigungssieg gegen die Rote Armee erringen. In der Schlacht fielen 3200 sowjetische und 400 finnische Soldaten. Nach dem Krieg musste ein Teil des Gemeindegebiets von Ilomantsi an die Sowjetunion abgetreten werden.
Sehenswürdigkeiten
- Das Freilichtmuseum Parppeinvaaran Runokylä
Söhne und Töchter von Ilomantsi
- Antti Sivonen (1928–2013), Skilangläufer
- Erja Kuivalainen (* 1964), Skilangläuferin
- Sirpa Ryhänen (* 1966), Skilangläuferin
- Kaisa Varis (* 1975), Skilangläuferin und Biathletin
Weblinks
Einzelnachweise
- Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt): Suomen pinta-alat kunnittain 1. 1. 2010. (PDF; 199 kB)
- Statistisches Amt Finnland: Tabelle 11ra -- Key figures on population by region, 1990-2020