Hornby Railways
Hornby Railways ist der führende Modellbahnhersteller in Großbritannien und nach Aufkäufen mehrerer anderer Modellproduzenten inzwischen ein international agierendes Unternehmen mit Produktion in China. Die Unternehmensgeschichte geht ins Jahr 1901 zurück, als der Gründer Frank Hornby ein Patent auf seinen Meccano-Metallbaukasten erhielt. Die heutige Dachgesellschaft heißt Hornby Hobbies Limited, mit Sitz in Margate (Kent).
Hornby Hobbies Limited | |
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Rechtsform | Limited Company |
Sitz | Margate Vereinigtes Königreich |
Leitung | Neil Johnson (2009) |
Mitarbeiterzahl | 240 (2009) |
Umsatz | 61,569 Mio. GBP (2009)[1] |
Branche | Spielwarenhersteller |
Website | www.hornby.com |
Geschichte
Hornby, seinerzeit als Meccano Ltd bekannt, brachte seine erste Spielzeugeisenbahn, eine Uhrwerksbahn in der Nenngröße 0, im Jahr 1920 auf den Markt. Eine elektrische Bahn folgte 1925; sie wurde zunächst mit Wechselstrom betrieben, 1929 dann auf Gleichstrom umgestellt.
Zwischen 1927 und 1929 bot Hornby seine Uhrwerksbahnen sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Großbritannien an. Obwohl die in einer Fabrik in Elizabeth (New Jersey) hergestellten Züge eine sehr hohe Qualität aufwiesen, konnten sie sich auf dem US-Markt nicht durchsetzen, da dort bereits mehrere einheimische Unternehmen etabliert waren und deren Produkte zudem deutlich unter den Preisen von Hornby lagen. Hornby-Bahnen verschwanden 1930 wieder vom US-amerikanischen Markt.
Im Jahre 1938 brachte Hornby eine Bahn auch in der Nenngröße 00 unter dem Markennamen Hornby Dublo auf den Markt. Die Lokomotiven waren aus Metalldruckguss, die Wagen aus lithographiertem Blech gefertigt. Diese Bahn fuhr auf einem Dreischienen-Zweileiter-Gleis (in England als 3-rail bezeichnet), der Mittelleiter war auf dem Blechböschungskörper isoliert montiert. Die Lokomotiven besaßen bereits Gleichstrommotoren mit Permanentmagnet, vereinzelt auch noch Uhrwerksantrieb. Bereits im darauffolgenden Jahr 1939 musste die Produktion wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs eingestellt werden. Nach dem Krieg wurde sie schrittweise wieder aufgenommen, erreichte aber erst 1948 wieder ihre volle Kapazität. Zu den herausragenden Zubehören gehörte eine Poststation, bei der von einem vorbeifahrenden Mail Coach Postsäcke eingesammelt und wieder abgeworfen wurden.[2]
Im Jahr 1959 wurde das Hornby-Dublo-Programm auf das Zweischienen-Zweileiter-Gleissystem umgestellt (2-rail). 1964 kaufte der Konkurrent Tri-ang Railways die Meccano Ltd, und Hornby verschmolz mit Tri-ang zu Tri-ang Hornby. Die frühere Hornby-Produktlinie wurde zugunsten der preiswerteren Kunststoff-Ausführungen von Tri-ang aufgegeben. Die ehemaligen Hornby-Produkte und Werkzeuge wurden an G&R Wrenn verkauft. Die Triang-Gruppe wurde 1971 aufgelöst, als Lines Bros., Eigentümer der Meccano Ltd, Konkurs anmeldete. Tri-ang Hornby wurde an Dunbee-Combex-Marx verkauft und firmierte ab 1972 unter Hornby Railways.
1976 musste sich Hornby der Herausforderung durch Palitoy und Airfix stellen, die beide qualitativ hochwertige, detaillierte Modelle herstellten. Die Detaillierung der Hornby-Modelle wurde überarbeitet, um sie für den Käuferkreis der erwachsenen Modelleisenbahner attraktiver zu machen. Ein Mehrzugsystem „Zero 1“ wurde zu Beginn der 1980er Jahre eingeführt. Dieses digitale System war ein Vorgänger des DCC-Systems, das in den 1990er Jahren auf den Markt kam.
Dunbee-Combex-Marx geriet um 1980 herum in Schwierigkeiten und wurde aufgelöst. Aus Hornby wurde nun Hornby Hobbies. In den frühen 1990er Jahren sah sich Hornby erneut der Konkurrenz neuer Mitbewerber ausgesetzt, wie Dapol, oder etablierten ausländischen Unternehmen wie Lima und Bachmann. Die Produktion wurde 1995 nach Guangdong in China verlagert. Die Verlagerung war 1999 abgeschlossen. Im Rahmen dieses Prozesses kaufte Hornby auch einige Dapol-Produkte und Airfix-Formen auf, die zu diesem Zeitpunkt Dapol gehörten.
Besonders erfolgreiche Hornby-Produkte waren seitdem auch Zugpackungen wie Thomas die Tenderlok oder der aus den Harry-Potter-Büchern und -Filmen bekannte Hogwarts-Express. Als Kooperationsprodukte wurden diese Modelle auch vom deutschen Hersteller Märklin angeboten. Im September 2003 brachte Hornby sein erstes Echtdampf-Modell, ein Modell der Rekordlokomotive Mallard, heraus. Mehrere andere Echtdampf-Modelle wurden seitdem angeboten.
Mittlerweile hat Hornby Lima aufgekauft, einen italienischen Modellbahnhersteller, der zuvor den französischen Hersteller Jouef übernommen hatte. Die Produkte werden von Hornby nun unter den Marken Rivarossi (Nenngröße H0, 1:87), Lima (Nenngröße H0) und Arnold (Nenngröße N, 1:160) auf den Markt gebracht. Die Produktion der neuaufgelegten Produkte erfolgt weitgehend in China.
Am 1. Mai 2008 wurde bekannt, dass Hornby Corgi Classics Limited[3], die insbesondere für Diecast-Modelle von Straßenfahrzeugen und Flugzeugen bekannt ist, gekauft hat. Die Produktion läuft, angepasst, unter altem Label weiter. Zur Gruppe gehören heute auch die Marken Humbrol (Modellbaubedarf), Airfix, Scalextric und Bassett-Lowke[4].
Mitte Dezember 2012 kündigte Hornby auf der offiziellen Website der Hornby-eigenen Marke Pocher (Kunststoff-Modell-Bausätze im Maßstab 1:8) die „Wiedergeburt eines Mythos“ sowie eine offizielle Präsentation zur Wiedereinführung der Marke auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2013 an.[5]
Weblinks
- Hornby Railways (englisch)
- Hornby Deutschland
Einzelnachweise
- Hornby PLC, annual report & accounts 2009 (PDF; 3,2 MB)
- www.trixstadt.de: Bildbericht über eine Hornby-Dublo-Anlage auf einer Ausstellung, abgerufen am 17. Mai 2017.
- Corgi Toys (Memento des Originals vom 17. Oktober 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bassett-Lowke
- Pocher.com