Meccano
Meccano Ltd. ist ein von dem englischen Unternehmer und Politiker Frank Hornby 1901 in Liverpool gegründetes Unternehmen der Spielzeug-Herstellung.
Metallbaukästen
Meccano und Frank Hornby gelten als Erfinder des sogenannten Stabilbaukastens oder auch Metallbaukastens. Im Unterschied zu früher üblichen Stein- und Steinzeug-Bauteilen enthalten diese in Metall fabrizierte, zumeist per Stanzen hergestellte Blechteile, aus denen sich Kinder nahezu beliebige Gegenstände durch Zusammenschrauben haltbar und belastbar erbauen konnten. Diese Baukästen vermittelten Kindern erste Kenntnisse in der Montagetechnik mittels Schrauben und Muttern. Frank Hornby reichte seine Erfindung am 22. Juli 1901 beim USPTO ein, welche unter der Patent-Nummer 810.148 registriert wurde.[1]
Verschiedene Packungsgrößen zu unterschiedlichen Preisen ermöglichten ein mit dem Alter wachsendes, kindgerechtes Erlernen technischen Verständnisses und technischer praktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Ab 1912 war auf dem europäischen Kontinent das Göppinger Unternehmen Märklin Vertreter für Meccano und auch Zulieferer: Märklin baute für Meccano auch Federaufzug-Motoren. Als durch den Ersten Weltkrieg der Vertrieb englischer Spielwaren in Deutschland nicht mehr möglich war, produzierte Märklin die Meccano-Komponenten in eigenem Namen weiter, bei geänderter Farbgebung. Aus dem Meccano-Schwarz wurde später das Märklin-Grün.
Typisches Bauteil sowohl der Meccano- als auch der Märklin-Metallbaukästen ist ein mittig gelochter Blechstreifen von ca. 20 mm Breite mit halbkreisförmig abgerundeten Enden – zur Meidung verletzungsgefährdender Ecken. Diesen Metallstreifen gibt es – bei immer gleichbleibendem Lochraster von 12,7 mm, einem halben Zoll – in den unterschiedlichsten Lochzahlen und Längen.
Automodelle
Meccano stellte ab 1931 Zubehör für die damals als Spielzeug aufkommenden Modelleisenbahnen her, wie Figuren von Passanten und Bahnpersonal. Ab 1934 produzierte das Unternehmen unter dem Markennamen „Dinky Toys“ auch Modelle von Automobilen, Flugzeugen und Schiffen. Meccano konnte nach dem Zweiten Weltkrieg die Arbeit mit Erfolg fortsetzen. Mit dem Aufkommen von Kunststoff-Spielzeug-Massenware in den 1970er Jahren ging der Umsatz des Unternehmens immer weiter zurück, bis es 1979 Konkurs anmelden musste.
Modelleisenbahnen
Das Schwesterunternehmen „Hornby“ mit dem Namen seines Gründers existiert auch heute weiterhin; es ist ein bekannter Produzent von Modelleisenbahnen. Spitzenmodell ist seit einigen Jahren ein Nachbau der schnellsten jemals gebauten Dampflokomotive, der blauen Mallard, deren Original (heute als nicht betriebsbereite Museumslok erhalten) mit Tempo 202 km/h den bislang ungeschlagenen Rekord für Dampfloks einfuhr. Das Hornby-Modell, im Maßstab H0, ist ebenso eine echte Dampflok: Sie ist in der Lage, mittels destillierten Wassers in ihrem Tender aus dem Strom der Fahrschienen Dampf zu erzeugen und sich ca. 20 Minuten lang fortzubewegen.
Siehe auch
- Märklin Metallbaukästen
- Stokys
- Trix-Metallbaukasten
- Walther's Stabil
- Dux-Kino, Kinder-Filmtheater, Nachbau von Meccano-Triang
Einzelnachweise
- Patent US810148A: Toy or Educational Device. Angemeldet am 22. Juli 1901, veröffentlicht am 16. Januar 1906, Erfinder: Frank Hornby.