Hohentauern
Hohentauern ist eine Gemeinde mit 391 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Murtal in der Steiermark.
Hohentauern | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Murtal | |
Kfz-Kennzeichen: | MT (ab 1.7.2012; alt: JU) | |
Hauptort: | Hohentauern | |
Fläche: | 92,05 km² | |
Koordinaten: | 47° 26′ N, 14° 29′ O | |
Höhe: | 1274 m ü. A. | |
Einwohner: | 391 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 4,2 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8785 | |
Vorwahl: | 03618 | |
Gemeindekennziffer: | 6 20 10 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Tauernstraße 15 8785 Hohentauern | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister | Gernot Jetz (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (9 Mitglieder) |
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Lage von Hohentauern im Bezirk Murtal | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Hohentauern liegt am Triebener-Tauern-Pass in den Rottenmanner Tauern. Der Ort Hohentauern liegt in 1274 m Seehöhe. Höchste Erhebung ist der westlich gelegene Große Bösenstein (2448 m), östlich liegen die Gamskögel (2386 m).
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst zwei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2021[1]):
- Hohentauern (Hauptort, 314)
- Triebental (77)
Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde (Hohentauern), ebenso nur einem Zählsprengel.
Zuständiger Gerichtsbezirk ist Gerichtsbezirk Murau.
Nachbargemeinden
Rottenmann (Bez. Liezen) | Trieben (Bez. Liezen) | Gaishorn am See (Bez. Liezen) |
Wald am Schoberpass (Bez. Leoben) | ||
Pölstal | Gaal |
Geschichte
Hier verlief die wichtige Römerstraße Virunum – Ovilava (Zollfeld – Wels), Teil der Via Norica von Aquilea (nahe Venedig) in das Ufernorikum (Donauraum). Auch die Poststation Tartursanis gelegen haben, die in der Tabula Peutingeriana genannt ist, wird meist mit dem „hohen“ Tauern identifiziert, ihre Lage ist unbekannt.
Ab dem 14. Jahrhundert entstand der Ort Hohentauern um Kirche und Tauernwirt, Haltpunkt der Säumer, der bis in das 19. Jahrhundert nur ein kleiner Kirchweiler war. Von Bedeutung waren zudem der Magnesit- und der Graphit-Bergbau im Ortsteil Bergbau (Sunk), mit Weiterverarbeitung im Magnesitwerk Trieben, der Anfang der 1990er Jahre wegen billigerer Konkurrenz aus anderen Ländern eingestellt wurde.[2] 2013 wurde der Magnesitabbau probeweise wieder aufgenommen.[3]
Die Pfarre Hohentauern, vorher Filiale von St. Lorenzen im Paltental, entstand 1892. Die politische Gemeinde Hohentauern wurde 1849/50 errichtet.[4] Bei der Gemeindestrukturreform in der Steiermark 2013–2015 war sie eine der Wenigen, die nicht zu einer Großgemeinde vereinigt wurden, und ist seither die kleinste Gemeinde der Steiermark.[5][5]
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Katholische Pfarrkirche Hohentauern hl. Bartholomäus
- Die Bergbaustube: Montanmuseum im Gemeindehaus Hohentauern.[6]
- Pfahlbaudorf Hohentauern am Weberteich: Keltenberg, Naturerlebnispark, der die Bedeutung des Altweges dokumentiert.[7]
Vereine
Neben der Knappenkapelle Hohentauern gibt es 20 weitere Vereine und Ortsgruppen.
Wirtschaft und Tourismus
- Wintertourismus: Das Schigebiet Hohentauern mit drei Schlepp- und einem Tellerlift liegt am Wirtsgupf.[8] Es beginnt im Ort und bei der Feriensiedlung Moscher. Weiters stehen gepflegte Langlaufloipen, Skitouren, Schneeschuhwandern und andere Angebote zur Verfügung
- Sommertourismus: Rund um Hohentauern finden sich einige bewirtschaftete Hütten und Almen. Der geschlossene Magnesitbergbau kann teilweise besichtigt werden. In den Seen kann gefischt oder gebadet werden. Für Mountainbiker stehen verschiedene Wege zur Verfügung[9]
- Durch Hohentauern führt der Zentralalpenweg, bezeichnet als österreichischer Weitwanderweg 02.
- Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gab es 32 Arbeitsstätten mit 96 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 148 Auspendler und 30 Einpendler. Es gab 25 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 8 im Haupterwerb), die zusammen 2.300 ha bewirtschafteten (1999).
Unterkünfte
Mehrere Hotels bieten Unterkünfte.[10][11] In Hohentauern gibt es eine Vielzahl von Chalets. Die größten Bereiche sind das Almdorf Hohentauern und das Feriendorf Hohentauern.[12][13]
Verkehr
Die Verkehrserschließung erfolgt über die Triebener Straße B 114, eine wichtige Straßenverbindung über den Triebener Tauern vom Mur- ins Ennstal.
Bildung
In Hohentauern gibt es einen Kindergarten.
Politik
Der Gemeinderat hat 9 Mitglieder.
Bürgermeister
Wappen
Blasonierung: „In goldenem Schild oben ein unten eingebogener schwarzer dreispitziger Berg mit erhöhter Mittelspitze, darunter parallel abgesetzt ein schwarzer Faden; aus dem rechten unteren Schildrand ragend ein schwarz bekleideter linker Unterarm, ein Schindermesser mit schwarzem Griff und goldener Klinge haltend, deren Spitze in den Mittelteil des Dreiberges ragt, die Klinge begleitet durch zwei gestürzte konturierte Fichtenzapfen.“[16][5]
Das Wappen wurde der Gemeinde mit Wirkung ab 1. Jänner 2015 verliehen (LGBl. 1/2015). | |
Persönlichkeiten
- Ehrenbürger der Gemeinde
- 1960: Ludwig Leitner (Bürgermeister von Hohentauern 1949–1960)
- 1964: Johann Bammer (Landesrat)
- 1983: Hans Gross (Landeshauptmann-Stellvertreter)
- 1993: Abt Benedikt Schlömicher (Abt des Benediktinerstiftes Admont)
- 1996: P. Blasius Kneuper (Pfarrer von Hohentauern 1963–2002)
Literatur
- Alois Leitner: Hohentauern. Bilder aus vergangener Zeit. Hohentauern 2009.
- E. Steinkogler: Hohentauern. Eigenverlag Hohentauern, 1988.
Reihe:
- Alois Leitner (Hrsg.): Der Tauern. Beiträge zur Kultur und Heimatgeschichte Hohentauerns. Publikationsreihe, 1987 ff (früher: Unsere Heimatgemeinde – unser Zuhause [Beilage zum Pfarrblatt]); Heimatkundliche Blätter von Hohentauern (Titelverzeichnis, EnnsTalWiki).
Spezielleres:
- Walter Brunner: Der Tauernwirt. 720 Jahre Geschichte eines obersteirischen Bauerngutes und Gasthauses. Collegium Columbinum, 2001 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Gerhard Karl Lieb, Wolfgang Sulzer: Regionalgeographische Aspekte der Paßlandschaft von Hohentauern. In: Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Band 122, Graz 1992, S. 49–63 (zobodat.at [PDF]).
Weblinks
- 62010 – Hohentauern. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Karl-Heinz Krisch: Die Geschichte vom Bruch im Sunk. In: Joannea. Geologie und Paläontologie. 3, 2001, S. 5–43 (zobodat.at [PDF]).
- Bergbau in Hohentauern wieder aufgenommen. In: ORF.at, 15. Juli 2013.
- Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
- Hohentauern feierte Gemeindewappen-Verleihung. Heinz Waldhuber auf meinbezirk.at, 25. Januar 2015. Jahrgang 2015. ZDB-ID 705127-x. S. 1.
- Die Bergbaustube - Montanmuseum in Hohentauern. steirischemuseen.at.
- Webseite Pfahlbaudorf Hohentauern.
- Skifahren. Webseite der Gemeinde, hohentauern.at.
- Dem Himmel ein Stück näher, auf der Webseite der Gemeinde Hohentauern
- Alpenhotel Lanz
- Hotel und Skiresort Moscher
- Alps-Resort
- Feriendorf Tauerngast
- Stefan Verderber: Hohentauern: Neuer Bürgermeister setzt auf junges Team. 24. November 2020, abgerufen am 25. November 2020.
- Josef Fröhlich: Hohentauern"Tut mir im Herzen weh": Heinz Wilding hört als Bürgermeister auf. In: Kleine Zeitung. 11. November 2020, abgerufen am 25. November 2020.
- Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 18. Dezember 2014 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Gemeinde Hohentauern (politischer Bezirk Murtal). Verlautbarung im Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 7. Jänner 2015. Nr. 1, Jahrgang 2015. ZDB-ID 705127-x. S. 1.