Arm (Heraldik)
Der Arm ist in der Heraldik eine gemeine Figur. Es wird der menschliche Arm genommen. Die Darstellung im Wappen kann verschiedene grundsätzliche Formen haben. Der Arm kann einzeln oder auch paarweise im Wappenschild oder darüber, im Oberwappen, sein. Wenn die Armdarstellung vor der Beuge aufhört, wird es als Hand beschrieben.
Ob es ein rechter oder linker Arm ist, legt die Wappenbeschreibung fest; ist aber durch das gewählte Feld und Richtung des Armes im Wappen schon festgelegt, da die innere Handfläche zum Betrachter gerichtet sein soll. Beispiele sind das Wappen der Herrschaft Stargard und das Wappen von Neustrelitz. Im Letzteren könnte die Wappenbeschreibung so lauten: Im rechten roten Feld ein wachsender silberner Arm mit Ärmel am Spalt, eine fliegende Schleife am Saum, in der Hand ein goldener diamantenbesetzter Ring ... Weiteres Beispiel ist das Wappen vom Bistum Graz-Seckau.[1]
Gehäuft tritt diese Wappenfigur in der englischen Heraldik und auf rheinischen und lothringischen Wappen auf.[1]
Frauenarm
Eine besondere Form ist der Frauenarm, oft auch nur mit Ärmel bezeichnet. Er ist gewöhnlich angewinkelt und kann erst durch die zusätzlichen Beigaben als Frauenarm blasoniert werden. Eine Möglichkeit ist die Darstellung mit einem kurzen Blusenoberarm wie in Veendam oder der in der Beuge hängenden großen Handtasche. Diese wird auch als Buchbeutel benannt. Eine andere Form ist, einen Ring mit besonderen Edelstein zwischen zwei Fingern haltend. Fliegende Schleifen können den Arm schmücken. Er wird in der Naturfarbe dargestellt.
Panzerarm
Dann ist auch eine geharnischte Form des Armes möglich. In Analogie zum Panzerbein wird er in der Heraldik als Panzerarm bezeichnet. Hier können ein Schwert, eine Lanze, eine gestielte Blume (Rose, Lilie) oder sonstige Gegenstände zum Halten in die Hand gegeben werden.
Galerie
- geharnischter Arm im Wappen von Berlin-Friedrichshagen
- ebenso in Riva San Vitale (Schwertarm)
- Alpirsbach-Ehlenbogen, redend
- wie auch in Ellbögen
- Eutingen im Gäu (Varianten siehe hier)
Literatur
- Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984.