Hochdorf (Riß)

Hochdorf ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Biberach in Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 574 m ü. NHN
Fläche: 23,77 km2
Einwohner: 2360 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 88454, 88436
Vorwahl: 07355
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 058
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 29
88454 Hochdorf
Website: www.gemeinde-hochdorf.de
Bürgermeister: Stefan Jäckle
Lage der Gemeinde Hochdorf im Landkreis Biberach
Karte

Geographie

Geographische Lage

Der gleichnamige Kernort der Gemeinde Hochdorf (574 m ü. NN) liegt rund zehn Kilometer südlich von Biberach an der Riß, am Westhang des Hochgeländ (678 m ü. NN), einer Hochfläche direkt östlich des Tals der Riß, welche die Ortschaft rund ein Kilometer nordwestlich passiert. Nordwestlich des südlichen Ortsteils Unteressendorf erstreckt sich im Rißtal beim Weiler Linden der Lindenweiher (549 m ü. NN).

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Hochdorf besteht aus drei nahe der Riß gelegenen Ortsteilen: Hochdorf, Schweinhausen und Unteressendorf.

Dazu gehören auch die auf dem Hochgeländ gelegenen Weiler Benzenhaus, Busenberg, Berg, Wettenberg, Hochgeländ und Scharben sowie die umliegenden Weiler Appendorf und Linden.

Nachbargemeinden

Von Norden beginnend grenzt Hochdorf an die Stadt Biberach an der Riß und die Gemeinden Ummendorf, Eberhardzell und Ingoldingen.

Schutzgebiete

In Hochdorf gibt es mit der Vogelfreistätte Lindenweiher, dem Wettenberger und dem Ummendorfer Rieddrei Naturschutzgebiete.

Daneben hat Hochdorf Anteil am Landschaftsschutzgebiet Oberes Rißtal und am FFH-Gebiet Umlachtal und Riß südlich Biberach.[2]

Geschichte

Vorgeschichte

Aus römischer Zeit deuten Fragmente auf Ziegelproduktion hin.[3]

Mittelalter und frühe Neuzeit

Im Mittelalter gab es in Schweinhausen eine Burg. König Philipp von Schwaben und Irene von Byzanz verbrachten nach ihrer Hochzeit, die im Mai 1197 bei Augsburg stattgefunden haben soll, bis September 1197 ihre Flitterwochen auf der Burg Schweinhausen.[4] Heute befindet sich dort nur noch eine Pferdekoppel.
Weitere Burgen: Burg Scharben, Burg Unteressendorf, Burg Wettenberg

Hochdorf gehörte zur Herrschaft Warthausen und war somit bis zum Untergang des Heiligen Römischen Reichs ein Teil von Vorderösterreich.

Seit württembergischer Zeit

Im Jahre 1806 fiel Hochdorf an das Königreich Württemberg und wurde dem Oberamt Waldsee zugeordnet, das 1934 in Kreis Waldsee umbenannt wurde. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Hochdorf 1938 zum Landkreis Biberach.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Hochdorf 1945 Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Die heutige Gemeinde wurde am 1. Januar 1975 durch die Vereinigung der Gemeinden Hochdorf, Schweinhausen und Unteressendorf neu gebildet.[5]

Religion

Hochdorf, Schweinhausen und Unteressendorf sind traditionell römisch-katholisch geprägt. Die katholischen Gemeinden gehören zur Seelsorgeeinheit „Heimat Bischof Sproll“ im Dekanat Biberach.

Politik

Wappen

Bis zur Eingemeindung führten die Gemeinden Hochdorf, Schweinhausen und Unteressendorf eigene Wappen. Das heutige Ortswappen besteht aus Elementen dieser drei Wappen.

Verkehr

Die Gemeinde Hochdorf liegt an der Bundesstraße 30 sowie der Württembergischen Südbahn (UlmFriedrichshafen). Die Stationen Essendorf und Hochdorf (Riß) werden jedoch nicht mehr bedient.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Naturdenkmäler

  • Das Wettenberger Ried, das sich wenige Kilometer östlich des Kernorts von Hochdorf auf dem Hochgeländ befindet, ist ein Hochmoor- und Bannwaldgebiet, das als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.
  • Der Lindenweiher, der nahe Unteressendorf liegt, wird von einem weiteren Naturschutzgebiet und dem VogelschutzgebietLindenweiher“ eingerahmt. Am nordöstlichen Ufer befindet sich beim Weiler Linden der Standort der ehemaligen Burg Linden.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Kurt Diemer: 1200 Jahre Hochdorf. In: BC. Heimatkundliche Blätter für den Kreis Biberach, 28. Jahrgang, 2005, Heft 1, S. 25–48
  • Hochdorf. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Waldsee (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 10). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1834, S. 103–107 (Volltext [Wikisource]).
Commons: Hochdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Daten- und Kartendienst der LUBW
  3. Ulrich Brandl und Emmi Federhofer: Ton + Technik. Römische Ziegel. Theiss, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8062-2403-0 (Schriften des Limesmuseums Aalen. Nr. 61)
  4. Maria Magdalena Rückert: Irene-Maria, Gemahlin Philipps von Schwaben, und ihre Kinder. In: Karl-Heinz Rueß (Hrsg.): Frauen der Staufer, Göppingen 2006, S. 74–89, hier: S. 77.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 546.
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