Kanzach
Kanzach ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Biberach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 585 m ü. NHN | |
Fläche: | 11,15 km2 | |
Einwohner: | 497 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88422 | |
Vorwahl: | 07582 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 064 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausweg 6 88422 Kanzach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Klaus Schultheiß | |
Lage der Gemeinde Kanzach im Landkreis Biberach | ||
![]() Karte |
Geographie
Lage
Die Gemeinde liegt etwa fünf Kilometer westlich des Federsees und nordwestlich von Bad Buchau.
Gemeindegliederung
Zu Kanzach gehören das gleichnamige Dorf, der Weiler Seelenhof, das Gehöft Vollochhof (Obervolloch) und die Häuser Bahnhof Seelenwald und Vollochmühlen (Untervolloch).
Nachbargemeinden
Von Westen beginnend grenzt Kanzach an die Gemeinden Ertingen, Dürmentingen, Betzenweiler, Alleshausen, die Stadt bad Buchau und eine Exklave der Stadt Riedlingen.
Schutzgebiete
Kanzach hat Anteile an den beiden Naturschutzgebieten Westliches Federseeried/Seelenhofer Ried und Blinder See Kanzach, am FFH-Gebiet Federsee und Blinder See bei Kanzach und am Vogelschutzgebiet Federseeried.[2]
Geschichte
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Vom Mittelalter bis zum Untergang des alten Reichs
Kanzach wurde 1169 erstmals urkundlich erwähnt als „Canca“. Um 1230 baute Ortolf von Pflummern eine Bachritterburg in der Bauweise einer Turmhügelburg auf dem „Schlößlesberg“. Von 1442 bis 1803 gehörte Kanzach zum Damenstift Buchau. Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses fiel es an die Fürsten von Thurn und Taxis, die es dem Reichsfürstentum Buchau einverleibten. Nach dem Preßburger Frieden kam der Ort 1806 zum Königreich Württemberg.
Seit der Zugehörigkeit zu Württemberg
Für mehr als ein Jahrhundert gehörte Kanzach zum Oberamt Riedlingen. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte das Dorf 1938 zum Landkreis Saulgau. Im Jahre 1945 wurde Kanzach Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist der Ort Teil des Landkreises Biberach und schloss sich gleichzeitig dem Gemeindeverwaltungsverband Bad Buchau an.
Religion
Kanzach ist seit jeher katholisch geprägt. Die römisch-katholische Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt gehört zur Seelsorgeeinheit Federsee im Dekanat Biberach der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Politik
Wappen
Auf gelbem Grund ein blaues Mühlrad, das die örtlichen Mühlen symbolisiert, und darauf ein rotes Adelindiskreuz, das an die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Stift Buchau erinnert.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Kanzach hat acht Mitglieder. Er besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt.[3] Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 67,5 % (2014: 62,5 %).
Bürgermeister
- 1984–2007: Rudolf Obert
- 2008–2019: Erwin Hölz
- seit 1. April 2019: Klaus Schultheiß
Städtepartnerschaften
Eine Partnerschaft besteht mit dem französischen Segonzac (Charente), einem Ort in der Weinbauregion zur Herstellung von Cognac.
Verkehr
Eine der letzten Schmalspurstrecken Baden-Württembergs, die Federseebahn von Bad Schussenried über Bad Buchau nach Riedlingen, wurde 1915 bis Dürmentingen verlängert. 1916 wurde das letzte Stück bis Riedlingen fertiggestellt. 1960 wurde die Strecke, die Haltestellen in Kanzach und Seelenwald hatte, stillgelegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Alle Kulturdenkmale der Gemeinde sind in der Liste der Kulturdenkmale in Kanzach verzeichnet.
Bauwerke
- Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt
- Bachritterburg Kanzach, vollständig rekonstruierter Nachbau einer mittelalterlichen Turmhügelburg eines Niederadligen
- Pfarrscheuer, erbaut um 1800 (seit 1975 unter Denkmalschutz)
- Burg Rußegg, abgegangene Burg beim Weiler Seelenwald
Literatur
- Kanzach mit Ober- und Unter-Volloch. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Riedlingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 4). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1827, S. 199–201 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Daten- und Kartendienst der LUBW
- Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt