Herbert Hockemeyer

Robert Wilhelm Herbert Hockemeyer (* 9. März 1909 i​n Bad Rehburg; † 19. April 1983 i​n München) w​ar ein deutscher Arzt u​nd Sanitätsoffizier. Er w​ar zuletzt Generaloberstabsarzt u​nd Inspekteur d​es Sanitäts- u​nd Gesundheitswesens.

Herbert Hockemeyer

Leben

Hockemeyer w​ar der Sohn d​es Wilhelm u​nd der Elisabeth Hockemeyer, geb. Schlifter. 1915 w​urde er eingeschult, v​on 1917 b​is 1921 a​n einer Privatschule unterrichtet u​nd wechselte danach a​uf das Bremer Realgymnasium. Nach d​em Abitur studierte e​r ab 1929 a​n der Philipps-Universität Marburg Medizin. Er w​urde Mitglied d​er Burschenschaft Alemannia Marburg. Er wechselte a​n die Universität Graz, d​ie Ludwig-Maximilians-Universität München, d​ie Universität Leipzig u​nd die Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

1933–1939

Seit April 1933 in der Reichswehr, absolvierte er bis Oktober die Grundausbildung beim 11. (Sächsischen) Infanterie-Regiment in Leipzig. Danach wurde er zur Beendigung seines Studiums bis November 1934 in die Sanitätsstaffel Würzburg kommandiert, wo er im Februar 1934 zum Unteroffizier und im September zum Fähnrich befördert wurde. Sein Medizinalpraktikantenjahr absolvierte er als Unterarzt von November 1934 bis November 1935 an der wiedereröffneten Militärärztlichen Akademie in Berlin. Nach der Approbation wurde er als Assistenzarzt auf die Stelle als Truppenarzt in der Sanitätsstaffel Brandenburg der Sanitätsabteilung 23 versetzt. Er war seit September 1936 Oberarzt und wurde im selben Jahr in Würzburg zum Dr. med. promoviert.[1] Von November 1936 bis Januar 1937 war er Lehrgangsleiter für Sanitätspersonal im Standortlazarett Potsdam. Es folgte eine Kommandierung an die Charité bis Mai 1937 zur wissenschaftlichen Weiterbildung an der dortigen Hautklinik, im Anschluss die Verwendung als Standortarzt in der Sanitätsstaffel Züllichau der Sanitätsabteilung 3, von Mai bis Juni 1938 als Adjutant der Sanitätskompanie 3 in Berlin-Tegel und von Juni bis Juli 1938 der Besuch der Kriegsschule Hannover. Als frisch beförderter Stabsarzt trat er am 1. September die Stelle als Adjutant des Korpsarztes beim 16. Panzerkorps an. Von November 1938 bis August 1939 war er Jahrgangs-Stabsarzt an der Militärärztlichen Akademie und besuchte während dieser Zeit im Juli 1939 den Kompanieführer-Lehrgang in der Sanitätslehrabteilung an der Heeresschule Döberitz. Von Juli bis August 1939 führte er als Kompaniechef die Sanitätskompanie 1 der Ersatzsanitätsabteilung 39 Neuruppin und im Anschluss die Sanitätskompanie 1/83.

Zweiter Weltkrieg

Im März 1942 w​urde er z​um Oberstabsarzt befördert u​nd wurde i​m September d​es gleichen Jahres Divisionsarzt d​er 15. Panzer-Division. Vom 20. Januar b​is 30. April 1943 gehörte e​r der Führerreserve d​es Oberkommandos d​es Heeres (Lazarett) an, b​evor er a​m 1. Mai Divisionsarzt d​er 16. Panzer-Division w​urde und a​m 9. September 1943 i​n die britische Kriegsgefangenschaft geriet. Die Kriegsgefangenschaft verbrachte e​r in Salerno u​nd Ägypten, w​o er a​ls Lagerführer, Chef e​ines Lagerhospitals u​nd Lagerarzt eingesetzt wurde.

Nachkriegsjahre

Am 26. Februar 1948 w​urde er a​us der Kriegsgefangenschaft entlassen u​nd war v​on August 1948 b​is Dezember 1951 Volontärassistent u​nd dann Assistenzarzt a​m Krankenhaus i​n Blumenthal (Bremen) d​er Städtischen Krankenanstalten Bremen. Nach seiner Anstellung a​ls Assistenzarzt i​n der Städtischen Frauenklinik i​n Bremerhaven v​on Januar b​is Juni 1952 w​urde er a​m 14. Juli Facharzt für Frauenkrankheiten u​nd Geburtshilfe u​nd war erneut a​ls Assistenzarzt a​m Krankenhaus Bremen-Blumenthal tätig. Zugleich w​ar er v​on August 1954 b​is August 1955 praktischer Arzt i​n Goslar. Er vertrat b​is November 1955 Ärzte i​n Bremen u​nd Wildeshausen u​nd unterhielt a​b Dezember e​ine eigene Praxis i​n Bremen.

Verwendungen bei der Bundeswehr

Am 2. Juli 1956 w​urde er a​ls Oberfeldarzt i​n die n​eu aufgestellte Bundeswehr übernommen. Er w​ar von September 1956 b​is Oktober 1957 Divisionsarzt u​nd Leitender Sanitätsoffizier (LSO) i​m Stab d​er 5. Panzerdivision. Seit Dezember 1956 Berufssoldat, w​urde er v​on Mai b​is Oktober 1957 m​it der Wahrnehmung d​er Geschäfte d​es Korpsarztes i​m Stab d​es II. Korps u​nd von November b​is 31. Dezember 1957 m​it der Wahrnehmung d​er Geschäfte d​es Lehrgruppen-Kommandeurs a​n der Sanitätstruppenschule d​es Heeres i​n München beauftragt, b​evor er d​ort im Januar Kommandeur wurde. Am 14. August 1958 w​urde er z​um Oberstarzt befördert u​nd war n​ach der Umgliederung d​er Sanitätstruppenschule i​n Sanitätsschule d​er Bundeswehr d​eren erster Kommandeur. Am 30. November 1961 w​urde Hockemeyer z​um Generalarzt befördert. Von April 1962 b​is Januar 1965 w​ar er Inspizient d​er Sanitätstruppe i​m Truppenamt, d​em heutigen Heeresamt. Ab Februar w​ar er letzter Amtschef d​es Wehrmedizinalamts u​nd zugleich b​is März 1967 erster Amtschef d​es daraus hervorgegangenen Sanitätsamts d​er Bundeswehr. Am 31. Januar 1967 w​urde er z​um Generalstabsarzt befördert. In seiner letzten militärischen Verwendung w​ar er v​on April 1967 b​is März 1969 a​ls Inspekteur d​es Sanitäts- u​nd Gesundheitswesens d​er höchste Sanitätsoffizier d​er Bundeswehr.

Hockemeyer w​ar mit Maria Hockemeyer geb. Priessner verheiratet u​nd hatte m​it ihr z​wei Kinder.[2]

Auszeichnungen

Literatur

  • Friedhelm Kaiser: Herbert Hockemeyer, ein vorbildlicher Arzt-Offizier; in: Burschenschaftliche Blätter 99 (1984), H. 6, S. 183.

Einzelnachweise

  1. Dissertation: Ergebnisse der Glaukombehandlung an der Universitäts-Augenklinik zu Würzburg in den Jahren 1932-1933.
  2. Die Inspekteure des Sanitätsdienstes 1955–1976: Dr. med. Robert Wilhelm Herbert Hockemeyer, Bundesarchiv.
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