Hannesried

Hannesried i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Tiefenbach i​m Oberpfälzer Landkreis Cham i​n Bayern.

Hannesried
Gemeinde Tiefenbach
Höhe: 560 m
Einwohner: 123 (7. Jan. 2013)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 93464
Vorwahl: 09673
Hannesried (2016)
Hannesried (2016)

Geographische Lage

Die e​twa 50 Häuser d​es Dorfes Hannesried liegen südwestlich v​on Schönau unterhalb v​on Kagern a​m Fuß d​es 788 m h​ohen Buchsberges n​ahe der Staatsstraße 2154. Zu Hannesried gehört d​er Weiler Hannesried Trath, westlich v​on Hannesried.

Geschichte

Die Ortschaft Hannesried bestand bereits v​or 1270.[2] Sie gehörte z​um Amt Schneeberg, dessen Mittelpunkt d​ie Burg Altenschneeberg war.[3] In d​en Jahren v​on 1270 b​is 1803 wechselte d​as Dorf häufig d​en Besitzer, w​ar zeitweise böhmisches Lehen[4] u​nd gelangte 1805 d​urch den Vertrag v​on Preßburg wieder z​u Bayern.[5] 1803 w​urde Hannesried a​n den königlich bayerischen Generalleutnant Carl Wilhelm Graf v​on Eckart a​uf Leonberg verkauft, dessen Tochter Katharina Eugenie d​en französischen General Graf Du Moulin heiratete. Seither i​st Hannesried Teil d​er Herrschaft d​er Grafen Du Moulin-Eckart, d​eren Nachkommen h​eute (2012) d​as Schloss Winklarn bewohnen.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Hannesried steht eine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert, ein traufständiger Saalbau mit Satteldach, eingezogenem Chor und Fassadenturm mit Zwiebelhaube. Sie wurde 1957/58 in eine Kriegergedächtnis-Kapelle umgebaut.[7][8] Außerdem hat Hannesried eine 1956 erbaute Kirche. Diese ist Ausgangspunkt einer jährlich an Christi Himmelfahrt stattfindenden Prozession, die sich vom südlichen Dorfausgang zunächst nach Westen, dann nach Nordwesten die Hänge des Buchsberges hinauf zur etwa 3 km entfernten Schönbrunnen-Quelle bewegt. Der Prozessionsweg ist mit 15 Rosenkranzbildstöcken geschmückt, die 1987 erbaut wurden. Am Schönbrunnen steht eine 1746 erbaute Kapelle, ein giebelständiger und gewölbter Satteldachbau mit Quellfassung an der Altarseite. An dieser Kapelle wird ein Gottesdienst unter freiem Himmel gehalten.[9][10] Am 14. Juli 1956 ereignete sich in Weiding und Umgebung ein starkes Unwetter mit Überschwemmungen, die viele Häuser, Scheunen und Brücken zerstörten und auch Todesopfer forderten. Seit dieser Zeit wird jedes Jahr am 14. Juli ein Bittgang von Weiding nach Schönbrunnen abgehalten, bei dem um gutes Wetter und gute Ernte gebetet wird.[11]

Bilder

Literatur

  • Teresa Guggenmoos: Stadt Schönsee. Verlag der Stadt Schönsee, Schönsee 1981
  • Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970
  • Paulinus Fröhlich: Weiding bei Schönsee Beiträge zur Geschichte des Ortes. Weiding 1956
  • Richard Bierl, Gemeinde Tiefenbach/Bayern (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Tiefenbach/Bayern. Carl Mayr, Buch- und Offsetdruckerei, Amberg 1980
  • Hans Schwarze: Tiefenbach und die Oberpfalz. Verlag Dr. Dr. Johannes Schwarze, Herrsching 2004, ISBN 3-9802409-5-9
Commons: Hannesried – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnermeldeamt Tiefenbach, Stichtag: 7. Januar 2013
  2. Teresa Guggenmoos: Aus der Geschichte des Schönseer Landes. In: Heribert Batzl: Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. S. 95.
  3. Heribert Batzl: Geschichte des Marktes Winklarn und der umliegenden Orte. In: Heribert Batzl: Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. S. 90.
  4. Paulinus Fröhlich: Weiding bei Schönsee, Beiträge zur Geschichte des Ortes. 1956, S. 11.
  5. Teresa Guggenmoos: Stadt Schönsee. Schönsee 1981, S. 39.
  6. Heribert Batzl: Geschichte des Marktes Winklarn und der umliegenden Orte. In: Heribert Batzl: Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. S. 90.
  7. Matrikel des Bistums Regensburg, Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 789.
  8. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Regierungsbezirk Oberpfalz, Tiefenbach Baudenkmäler, Ortsteil Hannesried, D-3-72-163-16, Stand 5. Juli 2012.
  9. Matrikel des Bistums Regensburg, Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 789.
  10. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Regierungsbezirk Oberpfalz, Tiefenbach Baudenkmäler, Ortsteil Hannesried, D-3-72-163-17, Stand 5. Juli 2012.
  11. Matrikel des Bistums Regensburg, Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 789.
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