Altenschneeberg
Altenschneeberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Tiefenbach im Oberpfälzer Landkreis Cham in Bayern.
Altenschneeberg Gemeinde Tiefenbach | |
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Höhe: | 750 m |
Einwohner: | 77 (7. Jan. 2013)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 93464 |
Vorwahl: | 09673 |
Altenschneeberg Häuser am Nordhang des Schneeberges |
Geographische Lage
Die etwa 50 Gebäude von Altenschneeberg liegen teilweise am oberen Hang des Schneeberges, teilweise über die Hochfläche zwischen Platte (818 m) und Schneeberg (765 m) verstreut.
Das ungefähr zehn Kilometer lange, nord-südlich gerichtete und über 800 Meter hohe Frauenstein-Schneeberg-Massiv trennt das 520 Meter hohe Aschatal im Westen, in dem die Ortschaften Schneeberg, Haag und Winklarn liegen, vom 500 Meter hohen Tal der Bayerischen Schwarzach im Osten, wo Tiefenbach liegt. Nur eine Straße verbindet die beiden Täler, indem sie das Gebirgsmassiv überquert: Sie führt von Tiefenbach über den auf dem Pass gelegenen Ort Hoffeld nach Haag. Von dieser Straße zweigt auf dem Kamm des Massivs eine schmale Stichstraße nach Altenschneeberg ab.
Geschichte
Die Burg Altenschneeberg, die einst auf dem Gipfel des Schneeberges stand, wurde 1237 erstmals schriftlich erwähnt. Sie war 1270 Mittelpunkt des Amtes Schneeberg, das sowohl Orte des westlichen Aschatals: Ascha, Schneeberg, Winklarn, Kulz, Nunzenried, Muschenried und Haag, als auch Orte des östlichen Tals der Bayerischen Schwarzach: Tiefenbach, Breitenried, Kagern, Weiding, Schönau und die auf dem Gebirgskamm gelegenen Frauenstein und Irlach umfasste[2]. Die Herren der Burg Altenschneeberg waren wohl das Adelsgeschlecht der Zenger, die ab 1400 dort hausten. So rief z. B. Tristan I. der Zenger 1425 die Hussiten bei einer Fehde, die er mit den Münchner Herzogen ausfocht, zu Hilfe. Die Hussiten zogen raubend, mordend und brandschatzend durch die Dörfer um Altenschneeberg. Erst 1433 in der Schlacht bei Hiltersried wurden sie vertrieben.[3] 1557 war die Burg Altenschneeberg eine Ruine, die von den umliegenden Orten als Steinbruch genutzt wurde, z. B. für den Bau des Kirchturms in Heinrichskirchen. 1803 wurde Altenschneeberg an den königlich bayerischen Generalleutnant Carl Wilhelm Graf von Eckart auf Leonberg verkauft, dessen Tochter Katharina Eugenie den französischen General Graf Du Moulin heiratete. Seither ist Altenschneeberg Teil der Herrschaft der Grafen Du Moulin-Eckart, deren Nachkommen heute (2012) das Schloss Winklarn bewohnen.[4]
Am 1. Juli 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Altenschneeberg in die Gemeinde Tiefenbach eingegliedert.[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Von der Burg Altenschneeberg ist heute (2012) nur ein Burghügel mit wenigen Steinen erhalten auf den eine Aussichtsplattform aus Holz aufgebaut wurde. Von Altenschneeberg aus führen schöne Wanderwege zur Burgruine Frauenstein. Am höchsten Punkt des Ortes Altenschneeberg gibt es eine Gaststätte mit Aussicht auf das Aschatal. Kunst am Bau: Am Waldrand, 150 Meter nördlich der besagten Gaststätte befindet sich der Trinkwasserhochbehälter der Gemeinde. Er wurde von dem in Amberg geborenen Künstler Hans Daucher mit einem Mosaikenfries verziert, das Motive zum Thema "Wasser" zeigt.
Literatur
- Heribert Batzl (Hrsg.): Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft R. Alfred Hoeppner, Aßling/Obb. und München 1970.
- Richard Bierl, Gemeinde Tiefenbach/Bayern (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Tiefenbach/Bayern. Carl Mayr, Buch- und Offsetdruckerei, Amberg 1980.
Weblinks
Einzelnachweise
- Einwohnermeldeamt Tiefenbach, Stichtag: 7. Januar 2013
- Heribert Batzl: Geschichte des Marktes Winklarn und der umliegenden Orte. In: Heribert Batzl: Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. S. 90.
- Heribert Batzl: Geschichte des Marktes Winklarn und der umliegenden Orte. In: Heribert Batzl: Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. S. 90–91.
- Heribert Batzl: Geschichte des Marktes Winklarn und der umliegenden Orte. In: Heribert Batzl: Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart. S. 92.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 588 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).