Hagen (Apenburg-Winterfeld)

Hagen i​st ein Ortsteil d​es Fleckens Apenburg-Winterfeld i​m Altmarkkreis Salzwedel i​n Sachsen-Anhalt.

Hagen
Höhe: 30 m ü. NHN
Fläche: 3,74 km²[1]
Einwohner: 76 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner/km²
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Altensalzwedel
Postleitzahl: 38486
Vorwahl: 039035
Hagen (Sachsen-Anhalt)

Lage von Hagen in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Hagen
Dorfkirche Hagen

Geografie

Das altmärkische Dorf Hagen l​iegt etwa 11 k​m südlich d​er Kreisstadt Salzwedel a​n der Purnitz, zwischen d​en Bundesstraßen 248 i​m Westen u​nd 71 i​m Osten.[3]

Nachbarorte s​ind Valfitz i​m Westen, Schieben i​m Nordwesten, Altensalzwedel i​m Nordosten, Saalfeld i​m Osten u​nd Klein Gischau i​m Südwesten.[3]

Geschichte

Hagen w​ar ursprünglich e​in kurzes Straßendorf, w​ie auf d​em Urmesstischblatt v​on 1823 z​u erkennen ist.[1]

Im Personennamen Tylo d​e Hoghe a​us den Jahren 1329/1330 könnte d​er Ortsname erstmals bezeugt sein.[4][1] Im Landbuch d​er Mark Brandenburg v​on 1375 w​ird das Dorf a​ls Hogen aufgeführt u​nd gehörte d​em Kloster Dambeck. Die Familie v​on Bartensleben h​atte hier Einkünfte.[5] Weitere Nennungen s​ind 1492 Item t​om hagenn u​nd 1687 Hagen.[1]

Ersterwähnung 1215

Am 27. Dezember 1215 w​ar Henricus d​e Hagen u​nter den Zeugen e​iner Schenkung a​n das Kloster Mariensee.[6] Der Historiker Peter Rohrlach erläutert,[1] d​ass die Angabe d​er erstmaligen Nennung i​m Jahre 1215 für Hagen v​on Hermes u​nd Weigelt[7] s​owie von Wilhelm Zahn[8] s​ich nur a​uf einen Familiennamen Hagen beziehen kann.

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 w​urde die Gemeinde Hagen a​us dem Landkreis Salzwedel i​n die Gemeinde Altensalzwedel eingemeindet,[9] d​ie sich z​um 1. Juli 2009 auflöste u​nd in d​em neugebildeten Flecken Apenburg-Winterfeld aufging.[10] So w​urde Hagen e​in Ortsteil v​on Apenburg-Winterfeld.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
173455
177264
178976
179864
180166
181851
Jahr Einwohner
1840136
1864115
1871120
1885122
1892[0]120[8]
1895112
Jahr Einwohner
1900[0]101[8]
1905101
1910[0]110[8]
1925105
1939079
1946140
Jahr Einwohner
2015[00]66[11]
2018[00]67[11]
2020[0]70[2]
2021[0]76[2]

Quelle, w​enn nicht angegeben, b​is 1946[1]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Hagen, d​ie früher z​ur Pfarrei Altensalzwedel gehörte,[12] w​ird heute betreut v​om Pfarrbereich Apenburg d​es Kirchenkreises Salzwedel i​m Propstsprengel Stendal-Magdeburg d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche Hagen, ein Feldsteinbau, ist eine der sieben „verkehrten Kirchen“ der Altmark, deren Kirchturm statt nach Westen in Richtung Osten weist.[14] Das Altarbild stammt aus dem Jahr 1697 und zeigt Maria, die wie eine altmärkische Bäuerin im 17. Jahrhundert gekleidet ist. Die im Hintergrund des Altarbildes zu erkennende Stadt deutet in ihrer Silhouette ebenfalls altmärkische Elemente an, es könnte sich demnach um das nahegelegene Salzwedel handeln. Im Inneren wurden bei der Renovierung 1972 Fresken mit tierartigen Gestalten entdeckt, die wahrscheinlich einen Löwen und ein Lamm darstellen.[15]
  • Der Friedhof des Ortes liegt auf dem Kirchhof. Dort befindet sich ein Grab für einen im Zweiten Weltkrieg umgekommenen russischen Zwangsarbeiter

Literatur

Commons: Hagen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 877–879, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Zitiert nach Peter P. Rohrlach: Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 17). Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-631-54808-0, S. 410.
  5. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 404 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 215 (Digitalisat).
  7. J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 334 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3DHB4_AAAAcAAJ%26pg%3DPA334~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 123.
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  10. Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag über die Bildung einer neuen Gemeinde aus dem Flecken Apenburg und den Gemeinden Altensalzwedel und Winterfeld zum 1. Juli 2009 mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 1. Januar 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 33–36 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388 kB; abgerufen am 20. August 2021]).
  11. Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 96 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Pfarrbereich Apenburg. In: kirchenkreis-salzwedel.de. Abgerufen am 3. Oktober 2021.
  14. Flecken Apenburg-Winterfeld auf der Seite der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf
  15. Die Feldsteinkirche in Hagen. Abgerufen am 14. April 2018.
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