Hafen Koper
Der Hafen Koper (slowenisch Luka Koper) ist der internationale Seehafen von Koper in Slowenien. Er wird von der Aktiengesellschaft Luka Koper d. d. betrieben, die sich 2018 mehrheitlich in Staatsbesitz befand.
Lage, Organisation, Bedeutung
Der Hafen von Koper ist ein Mehrzweckhafen im Norden des Adriatisches Meeres im Golf von Triest. Er verbindet Mittel- und Osteuropa mit dem Mittelmeer und über die Straße von Gibraltar und den Suezkanal mit Amerika und dem Fernen Osten. Die Wassertiefe im Hafen reicht von 7 bis zu 18 Metern. Es können Schiffe mit einer Kapazität von bis zu 180.000 Tonnen den Hafen anlaufen. 2017 wurde der Hafen von mehr als 1900 Schiffen angelaufen, der Umschlag von Containern belief sich auf 911.000 TEU.[1] Der Hafen von Koper ist ein EU-Hafen mit BIP-Status (Border Inspection Post).
Das gesamte Hafengebiet hat den Status einer Freihandelszone. Der Hafen von Koper ist eine intermodale Handelsverbindung mit verschiedenen Transportformen und Umschlagsysteme: Ro-Ro-Technologie, Ausrüstung für den Umschlag und Lagerung von Stückgüter, Projektladung, Containern, Fahrzeugen, Schüttgut und flüssigen Gütern sowie lebenden Tieren.
Der Hafen ist in neun Nutzungszentren organisiert, in denen spezialisierte Terminaltätigkeiten ausgeführt werden. Alle Terminals befinden sich unmittelbar an der Küste und sind mit moderner Umschlag-, Transport- und Lagertechnologie ausgerüstet.
Das Hinterland des Hafens erstreckt sich über den gesamten Bereich von Mittel- und Osteuropa und reicht von Slowenien und Österreich bis Ungarn, Italien, Kroatien, Tschechien, die Slowakei, Polen und Süddeutschland. Für Österreich war er in den Jahren 2010, 2012 und 2013 der Überseehafen mit dem größten Güterumschlag.[2] Der Hafen ist über die Avtocesta A1 und die Bahnstrecke Prešnica–Koper angebunden. Die Hafengesellschaft Koper unterhält unter anderem Zweigbüros in Wien und München. Die Betreibergesellschaft Luka Koper hat 2005 in einem Joint Venture mit der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH das Eisenbahnverkehrsunternehmen Adria Transport d.o.o. gegründet, um die Logistikkette auch über die Schiene ins Hinterland zu verstärken.[3] Die ersten Ganzzüge mit Kerosin wurden im Sommer 2008 zum Flughafen Wien-Schwechat geführt.[4]
Literatur
- Andreas Wedenig: Ein ökonomischer Systemvergleich der Häfen Triest und Koper. Diplomarbeit, Wirtschaftsuniversität Wien, Wien 1991.
- Klavdija Hasaj: Marktpotenzial im Hafen Koper für intermodale Verkehre im Interlandverkehr nach Slowenien und Österreich (Koper – Maribor – Graz). Diplomarbeit, FH Burgenland, StG Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Eisenstadt 2008.
Weblinks
Einzelnachweise
- Behrendt Oldenburg: Eine Fitnesskur für Koper. In: Täglicher Hafenbericht vom 4. Juni 2019, Sonderbeilage Containerverkehre & Hafenlogistik, S. 6
- Josef Müller: Österreichs Häfen zur großen weiten Welt. (Memento des Originals vom 8. August 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. verkehr.co.at, 30. Mai 2014; abgerufen am 1. August 2014.
- Wirtschaftsblatt vom 5. Mai 2008 (Memento vom 11. Mai 2008 im Internet Archive)
- Protokoll (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. der Wirtschaftskammer Österreich, 19. November 2008, portal.wko.at