HMS Monarch (1911)
Die HMS Monarch war ein britisches Schlachtschiff der Orion-Klasse. Die vier Schiffe der Klasse wurden in England auch als Super-Dreadnoughts bezeichnet. Erstmals standen bei britischen Dreadnought-Schlachtschiffen alle schweren Geschütze auf der Mittschiffslinie. Darüber hinaus wurde bei der Orion-Klasse mit den 13,5 Zoll-Geschützen ein schwereres Kaliber eingeführt.
1921 wurde die HMS Monarch aufgrund des Washingtoner Flottenabkommens außer Dienst gestellt und 1925 als Zielschiff durch HMS Revenge versenkt.
Übersicht | |
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Typ | Schlachtschiff |
Bauwerft |
W. G. Armstrong, Whitworth & Co, Elswick, BauNr. 828 |
Kiellegung | 1. April 1910 |
Stapellauf | 30. März 1911 |
Indienststellung | 27. April 1912 |
Verbleib | 20. Januar 1925 als Zielschiff versenkt |
Technische Daten | |
Verdrängung |
22.000 ts |
Länge |
ü.a. 177,1 m (580,75 ft) |
Breite |
26,8 m (88,5 ft) |
Tiefgang |
8,4 m (27,5 ft) |
Besatzung |
750 Mann (836 als Flaggschiff) |
Antrieb |
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Geschwindigkeit |
21 kn |
Reichweite |
6730 sm bei 10 kn |
Bewaffnung |
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Treibstoffvorrat |
bis 3.300 ts Kohlen, 900 ts ÖL |
Panzerung Gürtelpanzer |
Typ Krupp |
Entwicklung
Nachdem die Kaiserliche Marine mit der Helgoland-Klasse zum 30,5 cm-Kaliber übergegangen war, erhöhte die Royal Navy bei der Orion-Klasse das Kaliber der schweren Artillerie auf 34,3 cm und läutete damit das Zeitalter der "Super-Dreadnoughts" ein. Außerdem wurden bei ihr erstmals auf einem Schlachtschiff der Royal Navy alle Türme der schweren Artillerie in Mittschiffslinie aufgestellt, wobei zwei Türme überhöhend waren. Diese Konfiguration wurde ursprünglich von der US Navy für die Schiffe der South-Carolina-Klasse entwickelt.
Einsatzgeschichte
Die Kiellegung der Monarch erfolgte am 1. April 1910 auf der Kriegsschiffwerft von Armstrong, der Stapellauf am 30. März 1911. Ihre Abnahmetests begannen am 6. November 1911 und am 27. April 1912 wurde sie für die 2. Division des 2. Schlachtgeschwaders (2nd Battle Squadron) der Home Fleet in Dienst gestellt.
Im Ersten Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg gehörte die HMS Monarch mit ihren Schwesterschiffen weiterhin zum in Scapa Flow stationierten 2. Schlachtschiffgeschwader der Grand Fleet.
Am 8. August 1914 wurde die Monarch vor dem Fair Isle Kanal erfolglos von dem deutschen U-Boot U 15 angegriffen. Der Kreuzer HMS Birmingham entdeckte das aufgetauchte U-Boot und eröffnete das Feuer. U 15 begann zu tauchen, wobei der Kreuzer das U-Boot rammte, das mit seiner vollständigen Besatzung von 25 Mann auf seiner ersten und letzten Kriegsfahrt verloren ging.
Am 27. Dezember 1914 rammte Monarch die HMS Conqueror und erlitt einen Schaden am Bug. Nach einer Behelfsreparatur in Scapa Flow verlegte sie zur Reparatur nach Devonport. Am 20. Januar 1915 kehrte sie wieder zur Flotte zurück. Auch die Conqueror wurde bei der Kollision erheblich beschädigt und fiel bis zum März 1915 aus.
In der Skagerrakschlacht vom 31. Mai 1916 bildeten die vier Schlachtschiffe der Orion-Klasse unter Konteradmiral Arthur Leveson die 2. Division des 2. Schlachtgeschwaders der Grand Fleet. Beim Abendgefecht der Schlachtflotten erzielte die Monarch keine Treffer, wurde aber auch nicht selbst getroffen. In der Nacht soll sie Treffer auf dem deutschen Schlachtkreuzer Lützow erzielt haben, den sie zusammen mit dem Schwesterschiff Orion beschoss. Die Lützow wurde auf dem Rückmarsch aufgegeben, so dass eine Bestätigung nicht möglich war. Insgesamt verschoss die Monarch während der Schlacht 53 Schuss.
Die Monarch blieb bei der „Grand Fleet“, deren Schlachtschiffe trotz mehrerer Vorstöße in die Nordsee bis zum Kriegsende nicht mehr in ein Gefecht kamen.
Nach dem Krieg
Die Monarch wurde als Zielschiff aufgebraucht und ab dem 14. Juni 1924 in Benutzung genommen. Vorher waren alle besonders wertvolle Teile und Metalle in Portsmouth entfernt und das Schiff dann zur Hurd Tiefe etwa 50 Meilen südlich der Scilly-Inseln geschleppt. Am 21. Januar 1925 wurde sie zuerst von Bombern angegriffen, die etliche Treffer erzielten. Dann schossen die leichten Kreuzer der C-Klasse Carysfort, Caledon, Curacoa und Calliope sowie der Zerstörer Vectis auf die verankerte Monarch. Denen folgten die Schlachtkreuzer Hood und Repulse und die fünf Schlachtschiffe der Revenge-Klasse (Revenge, Royal Oak, Royal Sovereign, Ramillies und Resolution). Unbekannt ist die Zahl der Treffer auf der Monarch, aber nach neun Stunden sank sie gegen 22.00 Uhr nach einem Treffer der Revenge.
Literatur
- Geoffrey Bennett: Die Skagerrakschlacht. Die grösste Seeschlacht der Geschichte (= Heyne-Bücher. 5255). Wilhelm Heyne, München 1976, ISBN 3-453-00618-6.
- Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer. 1905–1970. Lizenzausgabe. Pawlak, Herrsching 1970, ISBN 3-88199-474-2.
- Peter Brook: Warships for export. Armstrong warships. 1867–1927. World Ship Society, Gravesend 1999, ISBN 0-905617-89-4.
- Raymond A. Burt: British Battleships 1889–1904. Naval Institute Press, Annapolis MD 1988, ISBN 0-87021-061-0.
- Randolph Pears: British Battleships. 1892–1957. The Great Days of the Fleets. Facsimile edition. G. Cave Associates, London 1979, ISBN 0-906223-14-8.
Weblinks
- HMS Monarch dreadnoughtproject
- HMS Monarch Maritimequest
- HMS Monarch shipsnostalgia
- 1909 British Dreadnoughts (Orion Class.) Jane's Fighting Ships 1919
- Orion class battleships-cruisers
- Orion battleships navypedia
- Orion Class Dreadnought Battleship worldwar1
Einzelnachweise
- nach einigen Quellen (z. B.Jane´s) Yarrow-Kessel