HMS Thunderer (1911)
Die achte HMS Thunderer der Royal Navy war ein britisches Schlachtschiff der aus vier Schiffen bestehenden Orion-Klasse. Die Schiffe der Klasse wurden in England auch als Super-Dreadnoughts bezeichnet. Erstmals standen alle schweren Geschütze auf der Mittschiffslinie. Dazu wurde mit den 13,5-Zoll-Geschützen ein schwereres Kaliber eingeführt.
Die Thunderer kurz nach Fertigstellung | |
Übersicht | |
Typ | Schlachtschiff |
Bauwerft | |
Kiellegung | 13. April 1910 |
Stapellauf | 1. Februar 1911 |
Namensgeber | englisch für „Der Donnerer“ |
Indienststellung | 15. Juni 1912 |
Verbleib | 1925 Verkauf zum Abbruch |
Technische Daten | |
Verdrängung |
22.000 ts |
Länge |
ü.a. 177,0 m (581 ft) |
Breite |
26,9 m (88,5 ft) |
Tiefgang |
8,2 m (27 ft) |
Besatzung |
Frieden: 750 Mann |
Antrieb |
|
Geschwindigkeit |
21 kn |
Reichweite |
6730 sm bei 10 kn |
Bewaffnung |
|
Treibstoffvorrat |
bis 3.300 ts Kohlen, 900 ts ÖL |
Panzerung Gürtelpanzer |
|
Einsatzgeschichte
Die Kiellegung der Thunderer erfolgte am 13. April 1910 bei Thames Ironworks and Shipbuilding and Engineering Company auf deren Werft in Blackwall (London), der Stapellauf am 1. Februar 1911. Sie war das 144. Kriegsschiff dieser Traditionswerft, die nach ihrer Fertigstellung den Schiffbau aufgab, da sie sich in finanziellen Schwierigkeiten befand und sich bei der Bauvergabe benachteiligt fühlte. Am 15. Juni 1912 wurde die Thunderer für die 2. Division des 2. Schlachtgeschwaders der Home Fleet in Dienst gestellt.
Im Ersten Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg gehörte die HMS Thunderer mit ihren Schwesterschiffen weiterhin zum in Scapa Flow stationierten 2. Schlachtgeschwader der Grand Fleet.
In der Skagerrakschlacht vom 31. Mai 1916 bildeten die vier Schlachtschiffe der Orion-Klasse unter Konteradmiral Arthur Leveson die 2. Division des 2. Schlachtgeschwaders der Grand Fleet. Beim Abendgefecht der Schlachtflotten erzielte die Thunderer keine Treffer, wurde aber auch selbst nicht getroffen. Insgesamt verschoss die Thunderer während der Schlacht 37 Schuss, da sie während des Nachtgefechts keine feindlichen Schiffe entdeckte und als letztes Schiff des 2. Geschwaders spät in Gefechtsreichweite gekommen war.
Die Thunderer blieb bei der „Grand Fleet“, deren Schlachtschiffe trotz mehrerer Vorstöße in die Nordsee bis zum Kriegsende nicht mehr in ein Gefecht kamen. 1917 erhielt sie auf den Türmen B und X Startplattformen für Bordflugzeuge.
Nach dem Krieg
Aufgrund des Washingtoner Flottenabkommens sollte die HMS Thunderer 1925 nach der Indienststellung der Neubauten HMS Nelson und HMS Rodney außer Dienst gestellt und abgewrackt werden. Die Neubauten kamen erst 1927 und 1930 in den Dienst der Flotte.
Dennoch wurde die Thunderer 1921 als Schlachtschiff außer Dienst gestellt und 1922 seegehendes Kadettenschulschiff. Im November 1926 stellte sie endgültig außer Dienst und wurde im Dezember an Hughes Bolckow zum Abbruch verkauft. Um in Blyth abgebrochen zu werden, musste ihr Tiefgang reduziert werden. Daher erfolgte schon in Rosyth die Entfernung ihrer Artillerie und Teile ihrer Aufbauten einschließlich des zweiten Schornsteins. Mit eigener Kraft aus den vorderen sechs Kesseln lief die Thunderer nach Blyth und in der Hafeneinfahrt dort dennoch auf.
Literatur
- Geoffrey Bennett: Die Skagerrakschlacht. Die grösste Seeschlacht der Geschichte. (= Heyne-Bücher. 5255). Wilhelm Heyne, München 1976, ISBN 3-453-00618-6.
- Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer. 1905–1970. Lizenzausgabe. Pawlak, Herrsching 1970, ISBN 3-88199-474-2.
- Raymond A. Burt: British Battleships 1889–1904. Naval Institute Press, Annapolis MD 1988, ISBN 0-87021-061-0.
- Randolph Pears: British Battleships. 1892–1957. The Great Days of the Fleets. Facsimile edition. G. Cave Associates, London 1979, ISBN 0-906223-14-8.
Weblinks
- HMS Thunderer dreadnoughtproject
- HMS Thunderer maritimequest
- 1909 British Dreadnoughts (Orion Class.) Jane's Fighting Ships 1919
- Orion class battleships-cruisers
- Orion battleships navypedia
- Orion Class Dreadnought Battleship worldwar1