HMS Implacable (1899)
HMS Implacable war ein Schlachtschiff der Formidable-Klasse der britischen Royal Navy, das am Ersten Weltkrieg teilnahm.
HMS Implacable | |
Übersicht | |
Typ | Linienschiff |
Bauwerft | |
Kiellegung | 13. Juli 1898 |
Stapellauf | 11. März 1899 |
Indienststellung | 10. September 1901 |
Verbleib | 8. November 1921 zum Abbruch verkauft |
Technische Daten | |
Verdrängung |
14.600 tn.l., max. 16.105 tn.l. |
Länge |
Lpp. 125,3 m (411 ft); |
Breite |
22,9 m (75 ft) |
Tiefgang |
ft) 8,2 m (26,75 |
Besatzung |
780 Mann (Frieden) |
Antrieb | |
Geschwindigkeit |
18 kn, |
Reichweite |
5550 sm bei 10 kn |
Bewaffnung |
|
Treibstoffvorrat |
?? t Kohle |
Gürtelpanzer |
bis 231 mm (9 in) |
Deck |
25–76 mm (1–3 in) |
Panzerschotts |
231–305 mm (9–12 in) |
Türme |
203–254 mm (8–10 in) |
Barbetten |
305 mm (12 in) |
Kasematten |
152 mm (6 in) |
Kommandoturm |
360 mm (14 in) |
Bau- und Einsatzgeschichte
Die HMS Implacable lief am 11. März 1899 als drittes Schiff der Formidable-Klasse in Devonport vom Stapel und wurde im September 1901 in Dienst gestellt. Die Kosten für den Bau betrugen etwas über 1,1 Millionen £. Die Hauptbewaffnung des Schlachtschiffs bestand aus vier 12-Zoll-Geschützen (304 mm) des Typs Mk IX in zwei Doppeltürmen sowie zwölf 6-Zoll-Geschützen (152 mm) des Typs Mk VII in seitlichen Kasematten. Die Besatzung umfasste 780 Mann. Die acht Schiffe der Formidable-Klasse bildeten zusammen eine taktische Gruppe. Durch den Bau der Dreadnoughts waren die Implacable und ihre Schwesterschiffe bereits ab 1907 – sechs Jahre nach ihrer Indienststellung – technisch veraltet.
Einsätze im Frieden
Die HMS Implacable wurde in Devonport am 10. September 1901 als erstes Schiff der Klasse für die Mittelmeerflotte in Dienst gestellt. Bis 1904 wurden alle acht Schiffe der Klasse dort eingesetzt. Während ihrer Einsatzzeit im Mittelmeer wurde die Implacable 1902, 1903 auf 1904 und 1904 auf 1905 in Malta überholt.[1] Am 12. Juli 1905 ereignete sich auf ihr eine Kesselexplosion mit zwei Toten, zu einer weiteren Kesselexplosion ohne Todesopfer kam es am 16. August 1906.[2] 1908 erfolgte eine weitere Überholung des Schiffes beim Chatham Dockyard, nach dessen Durchführung sie in den Heimatgewässern verblieb.[1]
Kriegseinsatz
Die HMS Implacable war zunächst Bestandteil der „5th Battle Squadron“ (5. Schlachtgeschwader) der Kanalflotte. Im Oktober 1914 wurde sie der „Dover Patrol“ zugeordnet und gab mit dieser der British Expeditionary Force in Belgien Artillerieunterstützung gegen die deutschen Truppen. Sie gehörte zu den Einheiten des Geschwaders, die zum Jahresende vor Portland übten, wobei die HMS Formidable am 1. Januar 1915 durch ein deutsches U-Boot versenkt wurde.
Im März 1915 folgte die Verlegung der Implacable als letztem der verbliebenen sechs Schwesterschiffe an die Dardanellen. Beim missglückten Durchbruchsversuch vom 18. März, bei dem das Schwesterschiff Irresistible sank, hatte sie noch nicht Malta erreicht. Sie nahm an den folgenden Kämpfen um Gallipoli teil und unterstützte am 25. April 1915 mit ihrer Artillerie die Landung am Kap Helles.
Am 22. Mai wurde das Schiff in die Adria abkommandiert, um den neuen Verbündeten, die italienische Kriegsmarine, zu verstärken. Im November 1915 beteiligte sie sich kurzzeitig als Bestandteil der „3rd Detached Squadron“ vor Saloniki an der Seeblockade Griechenlands und wurde dann im selben Monat an den Sueskanal verlegt, wo sie bis April 1916 Teil der „Suez Canal Patrol“ war.
Auf eine Überholung in Plymouth folgte ein erneuter Einsatz im Mittelmeer, wo die Implacable bei der durch die Alliierten erzwungenen Abdankung König Konstantins I. von Griechenland am 11. Juni 1917 vor Athen lag und Teil der britisch-französischen Drohkulisse gegen den deutschfreundlichen Monarchen war. Im Juli war sie das letzte im Dienst befindliche britische Linienschiff im Mittelmeer, befand sich allerdings schon auf dem Rückmarsch in die Heimat in Gibraltar.
Nach kurzem Einsatz in der „Northern Patrol“ wurde sie außer Dienst gestellt, um Mannschaften für die U-Boot-Bekämpfung freizubekommen. Ab März 1918 kam das Linienschiff noch einmal als Depotschiff zum Einsatz und wurde dann nach seiner endgültigen Ausmusterung am 8. November 1921 zum Abwracken verkauft.
Literatur
- R. A. Burt: British Battleships 1889–1904. Naval Institute Press, Annapolis 1988.
Weblinks
Einzelnachweise
- Burt, S. 172
- Burt, S. 167f.