Hünfelden
Hünfelden ist eine Gemeinde im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Limburg-Weilburg | |
Höhe: | 238 m ü. NHN | |
Fläche: | 62,69 km2 | |
Einwohner: | 9723 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 155 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 65597 | |
Vorwahlen: | 06438, 06431 | |
Kfz-Kennzeichen: | LM, WEL | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 33 008 | |
Gemeindegliederung: | 7 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Le-Thillay-Platz 65597 Hünfelden | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Silvia Scheu-Menzer (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Hünfelden im Landkreis Limburg-Weilburg | ||
Geografie
Geographische Lage
Hünfelden liegt im Taunus nördlich der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden an der der Hühnerstraße (Bundesstraße 417).
Nachbargemeinden
Hünfelden grenzt im Norden an die Stadt Limburg und die Gemeinde Brechen, im Osten an die Gemeinde Selters und die Stadt Bad Camberg (alle im Landkreis Limburg-Weilburg), im Süden an die Gemeinden Hünstetten und Aarbergen (beide im Rheingau-Taunus-Kreis), sowie im Westen an die Verbandsgemeinden Aar-Einrich und Diez (beide im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz).
Geschichte
Im Gebiet der heutigen Gemeinde Hünfelden kann Mensfelden auf die älteste bekannte Erwähnung aus dem Jahr 775 verweisen. Dauborn, Heringen und das zwischenzeitlich untergegangene Dorf Bubenheim auf dem Gebiet des heutigen Kirberg folgten 790 im Goldenen Buch der Abtei Prüm. Durch das Hünfeldener Gebiet zogen sich die Via Publica sowie die Hühnerstraße (heutige Bundesstraße 417). 1355 wurde in Kirberg eine Burg errichtet.
Im Jahr 1235 wurde das Zisterzienserinnenkloster Gnadenthal gegründet, das 1590 mit einem großen Äbtissinnenhaus ausgestattet wurde. Nach der Reformation wurde die Anlage zur nassauischen Staatsdomäne. Seit 1969 besteht dort die christliche Kommunität Jesus-Bruderschaft.
Gemeindebildung
Die Gemeinde Hünfelden entstand im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Oktober 1971 durch den freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Dauborn, Heringen, Kirberg, Mensfelden, Nauheim, Neesbach und Ohren.[3][4] Der Namen „Hünfelden“ wurde damals wegen der zahlreichen Hünengräber aus der Hallstattzeit rund um die Ortsteile Heringen und Ohren gewählt. Die Gemeinde hatte bei ihrer Gründung 6952 Einwohner. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden von Hünfelden wurde je ein Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Einwohnerzahlen
Hünfelden: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1970 | 6.867 | |||
1973 | 7.427 | |||
1975 | 7.870 | |||
1980 | 8.708 | |||
1985 | 9.106 | |||
1990 | 9.396 | |||
1995 | 9.983 | |||
2000 | 10.359 | |||
2005 | 10.231 | |||
2010 | 9.852 | |||
2011 | 9.785 | |||
2015 | 9.646 | |||
2020 | 9.723 | |||
Quellen: [6]; Hessisches Statistisches Informationssystem[7]; Zensus 2011[8] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hünfelden 9785 Einwohner. Darunter waren 276 (2,8 %) Ausländer, von denen 148 aus dem EU-Ausland, 84 aus anderen Europäischen Ländern und 44 aus anderen Staaten kamen.[8] Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 4,7 %.[7] Nach dem Lebensalter waren 1749 Einwohner unter 18 Jahren, 4023 zwischen 18 und 49, 2193 zwischen 50 und 64 und 1821 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 3983 Haushalten. Davon waren 1000 Singlehaushalte, 1267 Paare ohne Kinder und 1349 Paare mit Kindern, sowie 321 Alleinerziehende und 46 Wohngemeinschaften.[10]
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[12] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[13][14][15]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 36,5 | 11 | 38,3 | 12 | 42,4 | 13 | 40,8 | 15 | 39,5 | 15 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 32,7 | 10 | 36,3 | 11 | 34,5 | 11 | 40,5 | 15 | 35,9 | 13 | |
FBH | Freie Bürgerliste Hünfelden | 24,9 | 8 | 25,4 | 8 | 17,1 | 5 | 16,1 | 6 | 19,9 | 7 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,9 | 2 | – | – | – | – | 2,5 | 1 | 1,6 | 1 | |
ALH | Alternative Liste für Hünfelden | – | – | – | – | 5,4 | 2 | – | – | – | – | |
Linke | Die Linke | – | – | – | – | 0,5 | 0 | – | – | – | – | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | – | – | – | – | – | – | – | – | 3,1 | 1 | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in % | 54,1 | 49,9 | 48,5 | 45,6 | 51,4 |
Bürgermeister
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Hünfelden neben der Bürgermeisterin sieben ehrenamtliche Beigeordnete angehören.
Bürgermeisterin ist seit 1. März 2011 die parteilose Silvia Scheu-Menzer. Sie ist bis 2023 wiedergewählt.[16][17]
- Frühere Bürgermeister[18]
- 1999 bis 2011 Norbert Besier
- 1987 bis 1999 Fritz Stauf
- 1972 bis 1987 Erich Valeske
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Ruine der Burg Kirberg
- restaurierte Fachwerkbauten und das ehemalige Rathaus im Ortsteil Kirberg
- Steinscher Hof in Kirberg
- ehemaliges Kloster Gnadenthal
Museen
- Das Heimatmuseum in Kirberg.
- Die Burgruine in Kirberg
- Ehemaliges Rathaus von Kirberg
- Dauborner Kirche
- Stein'sches Haus in Kirberg
- Mensfeldener Kirchturm
- Ehemaliges Rathaus und ehemalige Poststation in Heringen
- Alte Schule in Nauheim
- Neesbacher Kirche
- Alte Schule in Ohren
Wirtschaft und Infrastruktur
Hünfelden hat sich zu einer beliebten Wohngemeinde mit ländlichem Charakter entwickelt. Mit der Bundesstraße 417 nach Wiesbaden und Limburg verfügt sie über eine gute Verkehrsanbindung. Auch befinden sich in kurzer Entfernung die beiden Anschlussstellen Limburg-Süd und Bad Camberg der Bundesautobahn 3, über die das Rhein-Main-Gebiet schnell zu erreichen ist. Nächstgelegener Fernbahnhof ist der Bahnhof Limburg Süd.
Bildung
Die Freiherr-vom-Stein-Schule ist eine Grund-, Haupt- und Realschule mit einem gymnasialen Zweig.
Öffentliche Einrichtungen
- Kindergarten Kirberg
- Kindergarten Dauborn
- Kindergarten Heringen
- Kindergarten Mensfelden
- Kindergarten Nauheim
- Kindergarten Neesbach
- Kindergarten Ohren
- Freiwillige Feuerwehr Kirberg, gegr. 1905 (seit 25. Oktober 1970 mit Jugendfeuerwehr und ab 15. August 2010 mit Kinderfeuerwehr)
- Freiwillige Feuerwehr Dauborn, gegr. 1906 (seit 10. August 1975 mit Jugendfeuerwehr)
- Freiwillige Feuerwehr Heringen, gegr. 1909 (seit 12. Januar 1974 mit Jugendfeuerwehr und ab 5. April 2008 mit Kinderfeuerwehr)
- Freiwillige Feuerwehr Mensfelden, gegr. 1935 (seit 16. März 1993 mit Jugendfeuerwehr)
- Freiwillige Feuerwehr Nauheim, gegr. 1934 (seit 1. März 1973 mit Jugendfeuerwehr)
- Freiwillige Feuerwehr Neesbach, gegr. 1934 (seit 1. April 1972 mit Jugendfeuerwehr und seit 30. Oktober 2009 mit Kinderfeuerwehr)
- Freiwillige Feuerwehr Ohren, gegr. 1934 (seit 1. April 1972 mit Jugendfeuerwehr)
Persönlichkeiten
- Wilhelm Bender (* 1944), Manager, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Fraport AG
- Frank Gerhardt (* 1967), Komponist
- Andreas Felger (* 1935), Maler
- Hildegard Pfaff (* 1952), Politikerin, 1991–2009 hessische Landtagsabgeordnete (SPD)
- Jan-Luca Rumpf (* 1999), Fußballspieler
- Karlheinz Weimar (* 1950), von 1999 bis 2010 Hessischer Finanzminister (CDU)
Weblinks
- Hünfelden, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Informationen zu der Gemeinde Hünfelden. In: Hessisches Gemeindelexikon. HA Hessen Agentur GmbH, 2016 .
- Info-Broschüre der Gemeinde Hünfelden (PDF; 15,9 MB).
- Literatur über Hünfelden nach Stichwort nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Hünfelden: Statistiken – Einwohner der Ortsteile der Gemeinde Hünfelden, abgerufen am 8. Februar 2019
- Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 17. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 11. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 369.
- Hauptsatzung. (PDF; 135 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Hünfelden, abgerufen im Januar 2021.
- Hünfelden, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 5. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Hünfelden. In: Zensus2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2022.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 20 und 60 .
- Haushalte nach Familien: Hünfelden. In: Zensus2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2022.
- Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 57 .
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Hünfelden
- Gemeinde Hünfelden: Bürgermeisterwahlen 2016 - Wahltag und Stichwahltag (Memento vom 13. Dezember 2016 im Internet Archive), abgerufen am 13. Dezember 2016.
- Bürgerbroschüre Hünfelden, Stand 2012 Bürgermeister Hünfeldens auf Seite 9 der PDF-Datei 15,7 MB