Großkmehlen

Großkmehlen ist eine Gemeinde im Amt Ortrand im Landkreis Oberspreewald-Lausitz des Bundeslandes Brandenburg. Die Orte der Gemeinde Großkmehlen gehören zu den wenigen Orten im südlichen Teil des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, die nicht in der Lausitz liegen.[2] Großkmehlen ist Teil der Landschaft Schraden.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Oberspreewald-Lausitz
Amt: Ortrand
Höhe: 108 m ü. NHN
Fläche: 13,88 km2
Einwohner: 1061 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01990
Vorwahl: 035755
Kfz-Kennzeichen: OSL, CA, SFB
Gemeindeschlüssel: 12 0 66 104
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Oberweg 14
01990 Großkmehlen
Website: www.grosskmehlen.de
Bürgermeister: Dietmar Bruntsch
Lage der Gemeinde Großkmehlen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Karte

Gemeindegliederung

Zu Großkmehlen gehören die bewohnten Gemeindeteile Frauwalde, Großkmehlen und Kleinkmehlen.[3]

Geschichte

Kirche St. Georg
Schloss Großkmehlen

Die Gemeinde Großkmehlen besteht aus drei Orten Großkmehlen, Kleinkmehlen und Frauwalde. Kleinkmehlen ist der ältere Ort. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Großkmehlen im Jahr 1205. Die Haupteinnahmequelle war der Hopfenanbau. Seit 1391 ist ein Rittersitz nachweisbar – der erste Besitzer von Klein- und Großkmehlen war 1392 der Pope von Köck(e)ritz. 1464 wurde Seifert von Lüttichau mit Groß-Kmehlen belehnt. Das Rittergut war bis 1773 im Besitz der Familie Lüttichau. Im Jahr 1718 errichtete Gottfried Silbermann eine Orgel in der Kirche. Sie wurde letztmals 1995 von der Moritzburger Orgelbaufirma Rühle restauriert. Ebenfalls unter dem Patronat der Lüttichau befand sich die Dorfkirche Blochwitz, die nach dem Dreißigjährigen Krieg in barocken Formen umgestaltet wurde. 1845 erwarb Karl Eduard Zachariae von Lingenthal den alten Teil des Ritterguts.

Großkmehlen lag bis 1815 im Amt Großenhain im Königreich Sachsen und gelangte dann an den Landkreis Liebenwerda des Regierungsbezirks Merseburg der preußischen Provinz Sachsen. Im Jahr 1952 wurde Großkmehlen in den Kreis Senftenberg des DDR-Bezirks Cottbus eingegliedert. Am 1. Januar 1974 wurden Frauwalde und Kleinkmehlen nach Großkmehlen eingemeindet. Seit 1990 gehört Großkmehlen zu Brandenburg und hier seit der Kreisreform 1993 zum Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1875300
1890320
1910350
1925397
1933347
1939337
1946583
1950687
Jahr Einwohner
1964705
1971722
19811 541
19851 517
19891 460
19901 439
19911 410
19921 396
19931 430
19941 360
Jahr Einwohner
19951 355
19961 351
19971 342
19981 323
19991 326
20001 332
20011 333
20021 325
20031 312
20041 289
Jahr Einwohner
20051 286
20061 267
20071 255
20081 237
20091 176
20101 182
20111 097
20121 105
20131 094
20141 097
Jahr Einwohner
20151 086
20161 103
20171 086
20181 057
20191 058
20201 061

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[4][5][6]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Großkmehlen besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[7]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
CDU 30,9 % 3
AfD 29,8 % 3
Unabhängige Bürgergemeinschaft für Großkmehlen 25,6 % 2
Einzelbewerber Gerd Müller-Hagen 07,7 % 1
Einzelbewerber Christoph Trobisch 06,0 % 1

Bürgermeister

  • 1998–2003: Steffen Tennert[8]
  • 2003–2008: Horst Müller[9]
  • 2008–2019: Gerd Müller-Hagen[10]
  • seit 2019: Dietmar Bruntsch

Bruntsch wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 86,0 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Großkmehlen und in der Liste der Bodendenkmale in Großkmehlen stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.

Verkehr

Großkmehlen liegt an der Landesstraße L 59 zwischen Gröden und Ortrand und unmittelbar an der Anschlussstelle Ortrand der A 13 Berlin–Dresden.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Literatur

  • Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2.
  • 800 Jahre Großkmehlen 1205-2005 (Hrsg. Gemeinde Großkmehlen), Lauchhammer 2005
Commons: Großkmehlen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
  2. Artikel in der Lausitzer Rundschau vom 9. August 2008
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Großkmehlen
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberspreewald-Lausitz. S. 14–17
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  6. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  8. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oberspreewald-Lausitz (Memento vom 19. April 2018 im Internet Archive)
  9. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 27
  10. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28.09.2008. Bürgermeisterwahlen, S. 10
  11. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  13. Orgel (Memento vom 31. Januar 2016 im Internet Archive) von Gottfried Silbermann in der St.-Georgs-Kirche, auf silbermann.org, gesehen 22. Juni 2010
  14. Trompetenbaum Schloß Großkmehlen
  15. Großkmehler Baumriese hat 5,80 Meter Stammumfang. In: Lausitzer Rundschau. 24. Juni 2010, abgerufen am 9. Juni 2016.
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