Grenze zwischen Bulgarien und Griechenland
Auf einer Länge von 475 km trennt die bulgarisch-griechische Grenze die bulgarischen Oblaste Blagoewgrad, Smoljan, Kardschali und Chaskowo von den griechischen Verwaltungsregionen Zentralmakedonien und Ostmakedonien und Thrakien. Die Grenze beginnt im Westen am Dreiländereck Bulgarien, Griechenland und Nordmazedonien und erstreckt sich nach Osten über das Rhodopengebirge, durch das Nestostal bis zum Dreiländereck Bulgarien, Griechenland und der Türkei. Dort kreuzt die Grenze den Fluss Mariza (bulgarisch Марица, griechisch Έβρος Evros, türkisch Meriç Nehri) in der Nähe der Grenzübergänge zur Türkei. Der am stärksten frequentierte Grenzübergang ist das Struma-Tal, der am schwächsten frequentierte befindet sich in der Nähe der türkischen Grenze im Maritsa-/Evros-Tal, da der Hauptverkehr von/nach Osten direkt zwischen Bulgarien und der Türkei abgewickelt wird.
Geschichte
Nach dem Ersten Balkankrieg erlangte Bulgarien 1908 seine Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich und schuf so die Grenze zwischen Griechenland und Bulgarien. Vor diesem Zeitpunkt hatte Griechenland nur eine einzige terrestrische Grenze (mit dem Osmanischen Reich). Nach den beiden Balkankriegen von 1912 und 1913 (dem zweiten zwischen Griechenland und Bulgarien) wurde die Grenze durch den Frieden von Bukarest festgelegt und ihre Position im Nestostal, einige Kilometer östlich des Flusses, festgelegt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Grenze geändert, indem Bulgarien Westthrakien unter den Bedingungen des Vertrags von Neuilly-sur-Seine an Griechenland abgetreten und damit den Zugang zur Ägäis verloren hatte. Weitere Veränderungen fanden während des Zweiten Weltkriegs statt, als Bulgarien einen Teil des griechischen Makedonien eroberte und Westthrakien zurückeroberte. Am Ende des Konflikts wurde die Grenze von 1919 wiederhergestellt und ist seitdem unverändert geblieben.
Das Grenzgebiet besteht zum Teil aus hohen Bergen, was den Zugang zur Region und das Überqueren der Grenze erschwert. Dazu kommt, dass als Folge des Kalten Krieges hauptsächlich das bulgarische Grenzgebiet als ehemalige Sperrzone (Eiserner Vorhang) nahezu unbewohnt ist. Somit gibt es auch kaum Bedarf an einer grenzüberschreitenden Infrastruktur und einem kleinen Grenzverkehr.
Angesichts des bergigen Geländes erfordert die Entwicklung der Region eine Verbesserung der bestehenden Verkehrsnetze und der Zugänglichkeit im Allgemeinen. Ziel ist es, eine größere Mobilität von Gütern und Menschen zu ermöglichen. Die Entwicklung des Verkehrsangebots ist daher von wesentlicher Bedeutung, insbesondere um die Infrastruktur auf beiden Seiten der Grenze vereinbar zu machen. Trotz der Beziehungen, die von einer schwierigen Vergangenheit geprägt sind, scheint die grenzüberschreitende Zusammenarbeit als Stabilitätsfaktor heute in vollem Gange zu sein.
Grenzverlauf
Anmerkungen und Quellen
- Die Autobahn-Grenze im Strumatal über die Pirinska-Bistrica-Brücke gehört zu den verkehrsreichsten Verbindungen zwischen beiden Ländern. Seit 2010 werden die Grenzkontrollen im Straßenverkehr von gemischten griechisch-bulgarischen Zollbeamtengruppen auf der griechischen Seite durchgeführt.
- →Iron Curtain Trail (EV13)
- Iron Curtain Trail. Bulgaria/Greece. ECF, abgerufen am 17. August 2019 (englisch).
- Pirinska Bistritsa. Business Information and Consulting Center - Sandanski, 2008, abgerufen am 17. August 2019 (englisch).
- Grenze im Bärentunnel, Radfernwanderweg Iron Curtain Trail (EV13) vom Nordmeer bis zum Schwarzen Meer. Entlang des einstigen Eisernen Vorhangs quer durch Europa
- Iron Curtain Trail. Bulgaria/Greece. ECF, abgerufen am 17. August 2019 (englisch).
- Strecke Sofia – Thessaloniki. Im bulgarischen Bahnhof Kulata erfolgt die Grenzabfertigung für den Schienenverkehr durch gemeinsame bulgarisch-griechische Zollbeamtengruppen. Die Züge werden hier wegen der in Griechenland fehlenden Fahrleitung umgespannt.
Sofia nach Thessaloniki (Griechenland) Regional Griechische Eisenbahnorganisation griechisch Οργανισμός Σιδηροδρόμων Ελλάδος (RE 361)- Griechenland: Eisenbahnsektor erhält in den Nationalen Strategischen Rahmenplänen (NRSP) Priorität. Ausbau und Modernisierung der griechischen Eisenbahn. WKO, 18. Juni 2019, abgerufen am 17. August 2019.
- Fahrplan. BDŽ/БДЖ , 2019, abgerufen am 17. August 2019 (englisch).
- Promachonas nach Thessaloniki mit dem Zug. rail.cc, 2019, abgerufen am 17. August 2019.
- Panajotis Gavrilis: Zum Auftanken nach Bulgarien. Deutschlandfunk, 21. Februar 2018, abgerufen am 17. August 2019.
- Der gemeinsame Grenzkontrollpunkt auf dem Makasa-Pass wird auf der bulgarischen Seite betrieben. Die Strecke ist Teil des TEN-T Paneuropäischen Verkehrskorridors IX von Helsinki nach Alexandroupoli.
- Loyola de Palacio: Networks for Peace and Development. (PDF) Extension of the major trans-European transport axes to the neighbouring countries and regions. High Level Group, 7. Dezember 2005, abgerufen am 17. August 2019 (englisch).
- Südlich liegt der der Stausee Arda, östlich sind antike Grabstätten von Mikri Doxipara-Zoni
- Mit der Selbständigkeit Bulgariens 1878 wurde der Bahnhof Ormenio osmanischer Grenzbahnhof zu Bulgarien. Durch die neue Grenzziehung aufgrund des Vertrags von Lausanne fiel der Ort 1923 an Griechenland, der Bahnhof wurde griechisch/bulgarischer Grenzbahnhof.
1971 nahm die Türkei eine neue, parallele Bahnstrecke über Edirne nach Bulgarien, nicht über griechisches Staatsgebiet führt, in Betrieb. Über diese fließt heute der internationale Verkehr zwischen Europa und der Türkei. Der Bahnhof von Ormenio ist heute Endbahnhof für die griechischen Züge des regionalen Verkehrs. Der Eisenbahngrenzübergang nach Bulgarien wird wegen des zu geringen Verkehrsaufkommens nicht mehr genutzt.
Früher wurde die Strecke von bedeutenden internationalen Linien, wie Orient-Express, Chemin de fer Franco-Hellenique, Istanbul-Express, Pythio, Chemins de fer Orientaux befahren. - Bei Ormenio
Nach einer griechischen Karte ist es ein anderer Punkt. Nach der sowjetischen Generalkarte liegt der Grenzstein № 337 bei 41° 44′ 56″ N, 26° 13′ 48″ O - Das Projekt, es wurde infolge der Krimkrise ausgesetzt.
- Wladimir Wolkow: Russische Balkan-Pipeline soll Türkei umgehen. World Socialist Web Site, 4. April 2007, abgerufen am 17. August 2019.
- Kostis Geropoulos: Wary of Russian gas, EU pushes TBP, Vertical Corridor. TEKMOR, 15. September 2016, abgerufen am 17. August 2019 (englisch): „Russia has said it will abandon Ukrainian gas transit in 2019 while the EU is looking for ways to protect its member states and Kiev“
- →Burgas–Alexandroupoli pipeline
- Και ξαφνικά οι Βούλγαροι θυμήθηκαν τον αγωγό Μπουργκάς - Αλεξανδρούπολη. perifereiaka.gr, 2015, abgerufen am 17. August 2019 (griechisch).
- Kartendarstellung des Verlaufs
Webseiten
- Theodora Dragostinova: On ‘Strategic Frontiers’:. Debating the Borders of the Post-Second World War Balkans. cambridge.org, 3. August 2018, S. 387–411, abgerufen am 17. August 2019 (englisch).
- Bulgaria 2015 Annual Border Monitoring Report. (PDF) asylumineurope.org, 30. Juli 2016, abgerufen am 17. August 2019 (englisch).
- mgb/dpa: Migranten wollen von Griechenland nach Mitteleuropa marschieren. Focus.de, 5. April 2019, abgerufen am 17. August 2019.