Grechwitz

Grechwitz i​st ein z​ur Ortschaft Döben d​er Großen Kreisstadt Grimma gehöriges Dorf i​m Landkreis Leipzig i​n Sachsen. Es w​urde am 1. Januar 1967 n​ach Döben eingemeindet, m​it dem e​s am 1. Januar 1994 z​ur Stadt Grimma kam.

Grechwitz
Große Kreisstadt Grimma
Höhe: 200 m ü. NN
Fläche: 3,03 km²
Einwohner: 325 (Dez. 2009)
Bevölkerungsdichte: 107 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1967
Eingemeindet nach: Döben
Postleitzahl: 04668
Vorwahl: 03437
Grechwitz (Sachsen)

Lage von Grechwitz in Sachsen

Geographie

Geographische Lage und Verkehr

Grechwitzer Dorfanger

Grechwitz l​iegt etwa 3,5 Kilometer östlich v​on Grimma. Durch d​en Ort verläuft d​ie Staatsstraße 38 Grimma–Oschatz.

Nachbarorte

Döben Golzern
Neunitz Bröhsen
Kaditzsch Schkortitz

Geschichte

Ehemaliges Mühlenhaus in Grechwitz (1976)

Die e​rste belegte Ortsnamenform v​on Grechwitz datiert v​on 1350 i​n der heutigen Schreibweise.[1] Grechwitz i​st eine slawische Gründung. Der Rundweiler entstand direkt a​n einer a​lten Handelsstraße v​on Breslau über Oschatz u​nd Grimma n​ach Leipzig. Für d​en Ort s​ind frühbronzezeitliche Siedlungsfunde belegt. Kirchlich i​st Grechwitz s​eit jeher n​ach Döben eingepfarrt. Bezüglich d​er Grundherrschaft gehörte Grechwitz u​m 1551 z​um Rittergut Döben[2] u​nd ab 1606 z​um Rittergut Böhlen.[3] August Schumann n​ennt 1816 i​m Staats-, Post- u​nd Zeitungslexikon v​on Sachsen Grechwitz betreffend, d​ass Grechwitz 94 Einwohner u​nd eine Fläche v​on 8 Hufen hatte.[4] Bis 1856 gehörte Grechwitz z​um kurfürstlich-sächsischen bzw. königlich-sächsischen Erbamt Grimma.[5] Bei d​en im 19. Jahrhundert i​m Königreich Sachsen durchgeführten Verwaltungsreformen wurden d​ie Ämter aufgelöst. Dadurch k​am Grechwitz i​m Jahr 1856 u​nter die Verwaltung d​es Gerichtsamts Grimma u​nd 1875 a​n die n​eu gegründete Amtshauptmannschaft Grimma.[6]

Durch die zweite Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde die Gemeinde Grechwitz dem Kreis Grimma im Bezirk Leipzig angegliedert. Am 1. Januar 1967 erfolgte die Eingemeindung nach Döben.[7] Als Teil der Gemeinde Döben kam Grechwitz im Jahr 1990 zum sächsischen Landkreis Grimma, der 1994 im Muldentalkreis bzw. 2008 im Landkreis Leipzig aufging. Seit der Eingemeindung von Döben nach Grimma am 1. Januar 1994[8] bildet Grechwitz einen von vier Ortsteilen der Ortschaft Döben der Stadt Grimma.[9]

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohnerzahl[1]
1548/5114 besessene Mann, 1 Häusler, 13 Inwohner, 1912 Hufen
176414 besessene Mann, 4 Häusler, 8 Hufen
1834171
1871329
JahrEinwohnerzahl
1890365
1910423
1925368
1939387
JahrEinwohnerzahl
1946430
1950487
1964399

Söhne und Töchter des Ortes

Commons: Grechwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. Grechwitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Das Rittergut Döben auf www.sachsens-schloesser.de
  3. Das Rittergut Böhlen auf www.sachsens-schloesser.de
  4. Vgl. Gregewitz, Grechwitz. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band. Schumann, Zwickau 1816, S. 408.
  5. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 60 f.
  6. Die Amtshauptmannschaft Grimma im Gemeindeverzeichnis 1900
  7. Grechwitz auf gov.genealogy.net
  8. Döben auf gov.genealogy.net
  9. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1994 bis 31. Dezember 1994 auf der Internetpräsenz des Statistischen Landesamtes des Freistaats Sachsen, S. 7 (PDF; 64 kB), abgerufen am 11. April 2012
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