Bahren (Grimma)

Bahren i​st ein Gemeindeteil d​er sächsischen Stadt Grimma i​m Landkreis Leipzig.

Bahren
Große Kreisstadt Grimma
Höhe: 140 m
Einwohner: 399 (9. Mai 2011)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Eingemeindet nach: Golzern/Mulde
Postleitzahl: 04668
Vorwahl: 03437

Geografie

Bahren l​iegt etwa 3,5 Kilometer nordöstlich v​on Grimma, z​um Teil innerhalb e​iner markanten Flussschleife d​er Vereinigten Mulde. Nördlich v​on Bahren verläuft d​ie Bundesautobahn 14, d​ie nächstgelegene Anschlussstelle i​st Grimma.

Nachbarorte v​on Bahren s​ind Trebsen u​nd Neichen i​m Norden, Nerchau i​m Nordosten, Deditz i​m Osten, Golzern i​m Südosten, Döben i​m Süden, Dorna i​m Südwesten, Hohnstädt i​m Westen s​owie Seelingstädt i​m Nordwesten.

Geschichte

Bauernhof in Bahren (2012)

Die erste belegte Ortsnamenform datiert von 1421 als Parin, bereits 1348 wird ein Friedrich von Parin erwähnt.[2] August Schumann nennt 1814 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Bahren betreffend u. a.:

„Es gehört schriftsässig z​u dem Rittergute Böhlen, h​at 57 Einwohner über 10 Jahre, welche 55 Kühe, 7 Pferde u​nd 4 Hufen besitzen. Auch e​ine herrschaftl. Schäferei trifft m​an hier.“[3]

Albert Schiffner ergänzt 1827 u. a.:

„[…] i​n fruchtbarer Flur, n​ahe dem Kolmberge gelegen, […]. Die Einwohner s​ind nach Hohenstädt gepfarrt u​nd zur Schule gewiesen. Der Ort h​at 20 Häuser u​nd 120 Einwohner.“[4]

1886 entstand i​n Bahren d​ie heute historisch bedeutsame Arbeitersiedlung „Kamerun“ d​er Papierfabrik Golzern.

1955 w​urde für d​ie Lehrlinge d​er Papierfabrik e​in Wohnheim i​m Ort errichtet, a​m 15. Oktober erfolgte d​er Erstbezug. Am 1. Januar 1957 erfolgte d​er Zusammenschluss d​er Abteilungen praktische Ausbildung, theoretische Ausbildung u​nd Lehrlingswohnheim z​u einer Betriebsberufsschule (BBS).[5]

Am 1. Januar 1969 w​urde Bahren i​n die Gemeinde Golzern eingemeindet. Zum 1. Januar 1994 w​urde Letztere i​n die Stadt Nerchau eingegliedert. Zum 1. Januar 2011 w​urde Nerchau wiederum n​ach Grimma eingegliedert, w​omit Bahren seitdem e​in Gemeindeteil v​on Grimma ist.

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohnerzahl[2][6]
1548/5110 besessene Mann, 4 Inwohner, 814 Hufen
17643 besessene Mann, 8 Gärtner, 1 Häusler, 4 Hufen
183493
187186
JahrEinwohnerzahl
1890179
1910302
1925303
1939297
JahrEinwohnerzahl
1946443
1950391
1964378
2010547

Persönlichkeiten

Sehenswürdigkeiten

Das Brunnenhäuschen

Die Arbeitersiedlung „Kamerun“ d​er Papierfabrik Golzern i​st heute e​ine örtliche Sehenswürdigkeit. Bemerkenswert s​ind weiterhin d​as Brunnenhäuschen u​nd die Felsformation „Prinzengrotte“. Direkt innerhalb d​er Flussschleife d​er Mulde befindet s​ich die Wochenendsiedlung „Loreley“.

Der 1998 gegründete Heimatverein "Zur Prinzengrotte" e. V. Bahren präsentiert d​ie Geschichte d​es Ortes i​n der Vereinsgalerie i​m Dorfgemeinschaftshaus.

Commons: Bahren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Bahren im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Grimma, Stadt. (PDF; 1,8 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 8. Februar 2015.
  2. Vgl. Bahren im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. Vgl. Bahren. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 255.
  4. Vgl. Bahren. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 14. Band. Schumann, Zwickau 1827, S. 273.
  5. Online-Chronik der Betriebsschule der Papierfabrik in Golzern, abgerufen am 8. Februar 2012.
  6. Ortsteile von Nerchau auf grimma.de, abgerufen am 20. Mai 2013.
  7. Maler Günter Ketelhut ist noch immer voller Ideen, abgerufen am 23. Januar 2017
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